Endspurt Vorklinik - Anatomie 2 PDF

Title Endspurt Vorklinik - Anatomie 2
Author Tom E.
Course Funktionelle Anatomie
Institution Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Pages 85
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Summary

Kompakte Zusammenfassung über die Inhalte von Anatomie 2 - Innere Organe...


Description

Endspurt Vorklinik

Anatomie 2 3., vollständig überarbeitete Auflage

Die Inhalte dieses Werkes basieren überwiegend auf dem Kurzlehrbuch Anatomie und Embryologie von Ulrike Bommas Ebert, Philipp Teubner und Rainer Voß sowie auf dem Kurzlehrbuch Embryologie von Norbert Ulfig, beide erschienen im Georg Thieme Verlag

92 Abbildungen

Georg Thieme Verlag Stuttgart • New York

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3

Auf zum Endspurt! Das Physikum naht, und „richtige“ Bücher scheinen alle zu dick? Dann laufen Sie mit unseren Endspurtskripten in die Zielgerade ein! Kurz und knapp finden Sie hier schwerpunktmäßig die Inhalte, auf die das IMPP mit seinen Physikumsfragen zwischen Frühjahr 2008 und Herbst 2014 abzielte. Doch beschränkt haben wir uns darauf nicht, denn schließlich überlegt sich das IMPP im mer neue Fragen, und auch das Mündliche will bestanden wer den. Ganz herzlichen Dank an alle Leser, die uns wieder geduldig auf inhaltliche Mängel hingewiesen haben. Durch ihre Hilfe sind unsere Skripten jetzt noch weiter verbessert worden. Festgehalten haben wir wieder an dem bewährten Aufbau un serer Hefte:

Lernpakete. Sie stellen in unseren Skripten eine Lerneinheit dar. Wenn Sie ein Lernpaket pro Tag durcharbeiten, bringt Sie unser Zeitplan in 70 Tagen zum Physikum und zwar einschließlich zwei Wochen Zeit zum Wiederholen mit 1 Skript pro Tag. Da das Lerntempo sehr unterschiedlich und auch abhängig vom bereits vorhandenen Wissen ist, können unsere Lernpakete nur ein Vor schlag sein. Vielleicht kommen Sie auch schneller oder eben etwas langsamer voran. Zum individuellen Planen finden Sie un seren Lernkalender unter www.thieme.de/endspurt.

Prüfungsrelevante Inhalte. Inhalte, zu denen das IMPP seit Frühjahr 2008 Fragen gestellt hat, sind im Text gelb hervorgeho ben. Wenn Sie nur diese Inhalte lernen, sind Sie für die Beant wortung der Altfragen gut gewappnet. FAZIT – DAS MÜSSEN SIE WISSEN Die Fazitkästen sind zum Wiederholen der Altfragen Inhalte gedacht oder für die ganz Eiligen unter Ihnen. Sie listen die gelb markierten Antworten des vorangehenden Abschnitts noch einmal ohne die Zwischentexte auf. Die Anzahl der ! zeigt an, wie häufig der Inhalt zwischen Früh jahr 2008 und Herbst 2014 vom IMPP gefragt wurde: ! Hierzu gab es seit 2008 eine Frage. !! Dieser Sachverhalt wurde zwei oder dreimal gefragt. !!! Zu diesem Thema stellte das IMPP vier oder mehr Fragen.

Lerntipps und Co. Weitere Unterstützung beim Lernen bieten Ihnen unsere Lerntipps, Rechenbeispiele und Apropos Texte. LERNTIPP In diesen Kästen finden Sie Hinweise darauf, welche Inhalte auch mündlich besonders gern gefragt werden, welche Tücken in be stimmten IMPP Fragen auf Sie warten oder wie Sie sich manche Fakten besser merken können.

RECHENBEISPIEL In einigen Fächern können Sie mit richtig gelösten Rechenaufgaben viele Punkte ergattern. Damit dies gelingt, finden Sie Übungen zu Rechen aufgaben, wie auch das IMPP sie stellt. Natürlich ist der auch Lösungs weg detailliert angegeben!

Die Apropos Texte sind unser Motivationsschub für Sie. Hier finden Sie spannendes Zusatzwissen, das hoffentlich hilft, dass Sie sich die „Warum muss ich das eigentlich Lernen?“ Frage nur selten stellen.

Kreuzen mit examen online. Auf examenonline.thieme.de sind Prüfungssitzungen zusammengestellt, die exakt auf die jeweili gen Lernpakete zugeschnitten sind. So können Sie nach jedem Lernpaket direkt prüfen, ob Sie den Inhalt verstanden und behal ten haben. Viele Unis stellen ihren Studierenden einen kostenlo sen Zugang bereit erkundigen Sie sich! Das Verzeichnis der teil nehmenden Universitäten finden Sie ebenfalls auf examenonline. thieme.de. Sollte Ihre Uni nicht dabei sein, können Sie natürlich auch privat einen Zugang erwerben. In den Lernpaketen werden übrigens ab Frühjahr 2015 die neuen Examensfragen ergänzt, damit Ihnen keine Frage entgeht! Fehlerteufel. Viele Augen sehen mehr! Sollten Ihre Augen in un seren Skripten etwas entdecken, das nicht richtig ist, freuen wir uns über jeden Hinweis! Schicken Sie Ihre Fehlermeldung bitte an [email protected] oder benutzen Sie den Link auf www. thieme.de/endspurt. Wir werden sie in einem Erratum sammeln und unter „Aktualisierungen“ auf www.thieme.de/endspurt on line stellen. Und sollten Ihnen unsere Hefte gefallen: Lob ist na türlich ebenso willkommen ☺. Alles Gute für Ihr Physikum wünscht Ihnen Ihr Endspurt Team

Endspurt – Anatomie 2 In diesem Heft finden Sie die makroskopische Anatomie und spe zielle Embryologie der Organe aus Brust , Bauch und Beckensitus. Außerdem wird eine Übersicht über die großen Leitungsbahnen, das vegetative Nervensystem und die Topografie von Bauch und Beckenraum gegeben.

Für alle Anatomie Skripten gilt: Die Inhalte zur Histologie werden in einem eigenen Skript behandelt.

4

Inhaltsverzeichnis LERNPAKET 7

© Thieme Verlagsgruppe/Renate Stockinger

Anatomie 2 3

Beckensitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6

Ren (Niere) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ureter (Harnleiter). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vesica urinaria (Harnblase) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Urethra (Harnröhre) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glandula suprarenalis (Nebenniere) . . . . . . . . . . . . . . . . Innere männliche Geschlechtsorgane. . . . . . . . . . . . . . .

LERNPAKET 8

3.7

4

LERNPAKET 5

1

Brustsitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 1.10

Ent wicklung des Respirationstraktes. . . . . . . . . . . . . . . . Trachea (Luftröhre) und Bronchialbaum . . . . . . . . . . . . . Pulmo (Lunge) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pleura (Lungen und Brustfell) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Atemmechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cor (Herz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Perikard (Herzbeutel). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ösophagus (Speiseröhre) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thymus (Bries) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mediastinum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

4.1 5 4.2 5 6 7 9 10 11 21 22 23 24

Bauchsitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9

Abdomen (Bauchraum) und Peritoneum (Bauchfell) . . . Gaster (Magen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Intestinum tenue (Dünndarm) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kolon (Dickdarm) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rektum (Enddarm) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hepar (Leber) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vesica biliaris (Gallenblase) und Gallenabflusswege . . . . Pankreas (Bauchspeicheldrüse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Splen (Milz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Innere weibliche Geschlechtsorgane . . . . . . . . . . . . . . .

62

Äußere Geschlechtsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . .

68 68 70

Penis (Glied) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Äußeres weibliches Genitale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

5

Große Leitungsbahnen und vegetatives Nervensystem der Bauch- und Beckenorgane

5.1 5.2 5.3 5.4

Lymphsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Venen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vegetatives Nervensystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

6

Topografie der Bauch- und Beckenorgane . . . .

6.1 6.2

Oberflächenanatomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gliederung der Bauchhöhle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

LERNPAKET 6

2

28 28 29 32 35 38 40 44 45 46

48 48 51 52 54 55 56

71 71 72 74 77 79 79 79 81

L ERN PA KET 5

5

L ERN PA KET 5

1

Brustsitus

1.1

Entwicklung des Respirationstraktes

Zum Respirationstrakt zählen: ▪ Luftröhre ▪ Bronchialbaum ▪ Lunge. Zum Kehlkopf siehe Anatomie Skript 3. Die Entwicklung der entodermalen Strukturen des Respirati onstraktes geht von der ventralen Zone des embryonalen Vorderdarms aus. Hier bildet sich die Laryngotrachealrinne, aus der die epithelialen Anteile von Kehlkopf, Trachea und Lunge entstehen. Die Laryngotrachealrinne verlängert sich und formt ein Divertikel, aus dem die Lungenknospen hervorgehen. Zunächst steht das Lun gendivertikel über seine ganze Längsausdehnung in offener Verbin dung mit dem Vorderdarm. Diese breite Verbindung wird bald durch das Septum oesophagotracheale eingeengt. Nur im Bereich der späteren Kehlkopföffnung bleibt eine Verbindung zwischen der Anlage des Respirationstraktes und dem Vorderdarm erhalten. Vom primitiven Pharynx geht jetzt der Laryngotrachealschlauch ab. Die knorpeligen Strukturen (z. B. die Knorpelspangen der Luftröhre), das Bindegewebe (z. B. die Ligg. anularia) und die

© Thieme Ver agsgruppe/Renate Stockinger

Anatomie 2

Muskulatur (z. B. der M. trachealis) differenzieren sich aus dem umgebenden Mesenchym . Die auf die Ausbildung der primären Lungenknospen folgende Entwicklung der Lunge ist erst mit dem 8. Lebensjahr abge schlossen und wird in vier Phasen eingeteilt: ▪ pseudoglanduläre Phase (5 16. EW): Der Bronchialbaum zweigt sich bis zu den Bronchioli terminales auf. Strukturen zum Gasaustausch sind noch nicht vorhanden. ▪ kanalikuläre Phase (16. 25. EW): Die Bronchioli terminales zweigen sich in Bronchioli respiratorii auf, es entwickeln sich außerdem die Ductus alveolares und die Alveolen. ▪ terminale Phase (25. EW bis Geburt): Die Alveolen nehmen Kontakt zu den Kapillaren auf, spezialisierte Alveolarepithel zellen Typ I und II bilden sich aus. Vor dem 7. Monat ist die Lunge unreif, die Surfactantbildung ist erst wenige Wochen vor der Geburt halbwegs ausreichend. ▪ alveoläre Phase (Geburt bis 8. LJ): In dieser Zeit bilden sich weitere Alveolen und die Blut Luft Schranke. Die Lungen sind pränatal schlecht durchblutet und reifen daher spät, weshalb Atmungsprobleme bei Frühgeborenen sehr häufig sind.

6

Anatomie 2 | 1 Brustsitus

APROPOS Atemnotsyndrom Frühgeborener. Es stellt die häufigste Todesursache bei Frühgeborenen dar. Wesentliche Ursache ist der Mangel an Surfactant , in dessen Folge es zum Kollabieren von Alveolen (Atelektasebil dung) kommt. Nach Schädigung des Alveolarepithels und des Kapillaren dothels akkumulieren Plasmaproteine (hyaline Membranen), die wiederum die Surfactantbildung beeinträchtigen. Die Therapie besteht vor allem in der Gabe von Surfactant.

Kehlkopf C7 Ligg. anularia

FAZIT – DAS MÜSSEN SIE WISSEN ! Die Entwicklung der entodermalen Strukturen des Respirati onstraktes geht von der ventralen Zone des embryonalen Vor-

derdarms aus. ! In der pseudoglandulären Phase (5. 16. EW) zweigt sich der Bronchialbaum bis zu den Bronchioli terminales auf. Strukturen zum Gasaustausch sind noch nicht vorhanden.

1.2

Trachea (Luftröhre) und Bronchialbaum

Die Trachea verbindet den Kehlkopf mit den Bronchien. Sie dient dem Transport der Atemluft, die auf ihrem Weg durch die Tra chea angefeuchtet, angewärmt und gereinigt wird. In der Luft röhre findet aber kein Gasaustausch statt, ihr Lumen gehört da her zum sog. Totraum , der bis zu den Terminalbronchien reicht.

1.2.1 Aufbau Die Trachea ist 10 12 cm lang und beginnt beim Erwachsenen unterhalb des Kehlkopfes auf Höhe des 7. Halswirbels. Auf Höhe des 4.–5. Brustwirbels teilt sie sich an der Bifurcatio tracheae in die beiden Hauptbronchien (Stammbronchien) auf: Bronchus principalis dexter und Bronchus principalis sinister. Da die Rip pen am Thorax schräg von hinten oben nach vorn unten verlau fen, entspricht die Höhe von Th 4 dem Ansatz der 3. Rippe am Sternum. An der Gabelungsstelle ragt die Carina tracheae als sa gittaler Sporn in das Lumen und wirkt wie eine Trennwand, die die eingeatmete Luft zwischen linkem und rechtem Hauptbron chus aufteilt. Die dabei entstehenden Turbulenzen kann man als Atemgeräusch hören. Auf Höhe des 5. Brustwirbelkörpers ziehen die beiden Hauptbronchien dann gemeinsam mit den begleiten den Gefäßen in das Lungenhilum (S. 7) hinein. Die Bifurcatio tracheae gabelt sich in einem Winkel von ca. 60°, wobei der rechte Hauptbronchus beinah senkrecht und der linke Hauptbronchus bogenförmig nach links verläuft. Beide gabeln sich in ihrem weiteren Verlauf in Lappenbronchien (Bronchi lobares): ▪ Bronchus principalis dexter: nach ca. 3 cm in 3 Lappenbron chien, ▪ Bronchus principalis sinister: nach ca. 4 5 cm in 2 Lappen bronchien. Durch weitere Aufzweigung entstehen auf der rechten Seite 9–10, auf der linken Seite 9 Segmentbronchien (Bronchi segmentales). Da der rechte Hauptbronchus steiler als der linke verläuft, gelangen sowohl aspirierte Fremdkörper als auch ein zu tief vor geschobener Beatmungstubus in der Regel in den rechten Haupt bronchus und weiter in den rechten Unterlappenbronchus (Abb. 1.1). Die weitere Aufzweigung erfolgt der Reihe nach in: ▪ Läppchenbronchien (Bronchioli lobulares) ▪ Terminalbronchien (Bronchioli terminales) ▪ respiratorische Bronchien (Bronchioli respiratorii).

hyaline Knorpelspange rechter Hauptbronchus Lappen bronchus

Aorta

Th4

Th5 Segment bronchien

Segmentbronchien (mit zugehöriger Nummer)

Th5 linker Hauptbronchus

Lappen bronchus Segment bronchien

Abb. 1.1 Bronchialbaum.

Da sich die respiratorischen Bronchien noch ca. dreimal teilen, spricht man hier auch von Bronchioli respiratorii I. III. Ordnung. Am Ende des Bronchialbaums befindet sich dann die Ductus alveolares mit den Sacculi alveolares und den Alveolen. Die Ge samtoberfläche der Alveolen beträgt ca. 60 100 m2. Als Azinus wird die Gesamtheit der einem Bronchiolus termi nalis zugeordneten Alveolen bezeichnet. Die Azini sind nicht bin degewebig voneinander abgegrenzt.

1.2.2 Lagebeziehungen An ihrem Ursprung wird die Trachea ventral vom Isthmus der Schilddrüse bedeckt, außerdem befindet sich der Thymusrest körper ventral der Trachea. Dorsal begleitet der Ösophagus die Trachea über ihre gesamte Länge. In der Rinne zwischen Trachea und Ösophagus verläuft rechts und links der N. laryngeus recurrens. Im Halsbereich zieht ventral der Truncus brachiocephalicus über die Trachea hinweg. Im Bereich der Bifurcatio tracheae kreuzt der Aortenbogen von vorn nach hinten über den linken Hauptbronchus und grenzt somit von links lateral auch an die Trachea. Auch die V. azygos hat eine enge Lagebeziehung zur Tra chea: Sie kommt von dorsal und verläuft direkt kranial des rech ten Hauptbronchus zu ihrer Mündungsstelle an der V. cava. (Abb. 1.2).

1.2.3 Gefäßversorgung Im Halsbereich wird die Trachea wie auch der Kehlkopf, die Schilddrüse und die Pars cervicalis des Ösophagus von der A. thyroidea inferior (aus dem Truncus thyrocervicalis, s. Anatomie Skript 3) versorgt. Im Brustbereich sind zusätzlich Äste der A. thoracica interna (ebenfalls ein Ast der A. subclavia) beteiligt.

Trachea V. thyroidea inferior V. brachio cephalica dextra V. cava superior

Vv. bronchiales mit Mündung in die V. azygos

V. brachio cephalica sinistra V. hemiazygos accessoria

Bronchus principalis sinister Vv. bronchiales mit Mündung in die V. hemi azygos accessoria

LERNTIPP

Rechter Lungenflügel: dr ei Lappen

V. azygos V. hemiazygos Abb. 1.2 Lagebeziehungen der venösen Gefäße zu Trachea und Bronchien. [nach Wurzinger et al., Duale Reihe Anatomie, Thieme, 2014]

Die Bronchien werden von den Rr. bronchiales der Aorta tho racica und den Interkostalarterien (meist 3. und 4. Interkostalar terie) versorgt.

1.2.4 Innervation Die Trachea wird vor allem durch den N. laryngeus recurrens in nerviert. Die sympathische Innervation erfolgt durch Äste aus dem Grenzstrang und dem Ganglion cervicale inferius. Wie alle inneren Organe wird auch der Bronchialbaum sympathisch (vom Grenzstrang) und parasympathisch (vom N. va gus) innerviert.

1.3

▪ linke Lunge (Pulmo sinister): 1. linker Oberlappen (Lobus superior pulmonis sinistri) 2. linker Unterlappen (Lobus inferior pulmonis sinistri) ▪ rechte Lunge (Pulmo dexter): 1. rechter Oberlappen (Lobus superior pulmonis dextri) 2. Mittellappen (Lobus medius pulmonis dextri) 3. rechter Unterlappen (Lobus inferior pulmonis dextri) Der Mittellappen ist nur von ventral auskultierbar!

Pulmo (Lunge)

Die Lunge hat die Aufgabe, Sauerstoff aus der Atemluft ...


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