Funktionen & Aufgaben der Schule PDF

Title Funktionen & Aufgaben der Schule
Author Jonas Findeis
Course Vorlesung Schulpädagogik 1
Institution Otto-Friedrich Universität Bamberg
Pages 3
File Size 154.2 KB
File Type PDF
Total Downloads 85
Total Views 125

Summary

Wintersemester...


Description

Funktionen & Aufgaben der Schule Schule in Abgrenzung zur Familie:  „Das Leben in der Familie […] ist ein persönliches Verhältnis, ein Verhältnis der Empfindung, der Liebe, des natürlichen Glaubens und Zutrauens […]; das Kind gilt hier darum, weil es das Kind ist; es erfährt ohne Verdienst die Liebe seiner Eltern.“  „Dagegen in der Welt gilt der Mensch durch das, was er leistet; er hat den Wert nur, insofern er ihn verdient. Es wird ihm wenig aus Liebe und um der Liebe willen; hier gilt die Sache, nicht die Empfindung und die besondere Person.“  „Die Schule nun ist die Mittelsphäre, welche den Menschen aus dem Familienkreise in die Welt herüberführt, aus dem Naturverhältnis der Empfindung und Neigung in das Element der Sache.“  „Der Studierende steht nur mit Einem Fuße in der Schule, und insofern die Verantwortlichkeit für sein Betragen noch nicht ganz allein ihm zufällt, so sind es nicht die Lehrer, welche auch für die spezielle Aufführung der Schüler, außerhalb des Studienhauses und des Unterrichts, von dem Publikum in Anspruch genommen werden können.“  Familie  Schule  wirkliche Welt; Die Schule soll das Kind von der Familie herausführen/abholen und in die „wirkliche Welt“ bringen. Das Kind wird in der Familie geliebt, egal wie es sich aufführt bzw. welche Leistungen es vollbringt. Die Personen einer Familie werden von Liebe und emotionalen Beziehungen geprägt. Die wirkliche Welt ist „böse“/der „Ernst des Lebens“, die Emotionalität wird vernachlässigt, die Leistung steht im Vordergrund, man hat den Schutz nicht mehr, den man in der Familie hat. In der Schule hat man weiterhin Unterstützung der Eltern, also einen gewissen Schutz. Man muss Leistungen erbringen, aber das Leben ist nicht davon abhängig. Es gibt eine Konkurrenzsituation aber auch diese hat keine Auswirkungen. Dimensionen & Aufgaben der Schule:  Ziele, Inhalte und Methoden: Die didaktische Dimension der Schule (Die Schule muss sagen, was sie will (  Überlegung von Methoden, Zielen & Inhalt)  Lehrkräfte: Die professionelle Dimension der Schule (Es soll nicht ijemand unterrichten, sondern nur gut ausgebildete Lehrer)  Lehrplan: Die curriculare Dimension der Schule  Gleichheit und Leistung: Die gesellschaftspolitische Dimension der Schule  Schulaufbau: Die schulorganisatorische Dimension (verschiedene Schularten: erst GS, dann Mittel-/Realschule/Gymnasium  Die bildungstheoretisch-anthropologische Dimension der Schule Gesellschaftliche Problemlagen:  Gewalt, mangelnde Gleichberechtigung, mangelnde Solidarität  Computer: Kritisches Denken wird ersetzt durch mechanistisches Berechnen  Mangelnde Lebensperspektiven und Vorbilder  Unvollständige Familien  Gesellschaft außer Kontrolle Kritik der Unterrichtsschule:  „Der Determinismus, die Konditionierungstechniken, die Vorstellung, alles, was bedeutsam sei, müsse ‚vermittelt‘, abgefragt, als ‚Lernziel‘ ausgewiesen, ausgemessen und abgehakt werden – sie gehören zu den Wegbereitern einer unmenschlichen Schule“ Schule als Lebensraum:  „Die Lebensprobleme der heute heranwachsenden Kinder sind so viel größer als ihre Lernprobleme, sie schieben sich so gebieterisch vor diese oder fallen ihnen in den Rücken, dass die Schule, wenn sie überhaupt belehren will, es erst mit den Lebensproblemen aufnehmen muss.“  „Die Schule ist schon für den größten Teil der Kinder für den größten Teil ihrer Zeit der einzige Aufenthaltsort geworden, nun soll er auch ihr Lebensort sein können. Und wenn er Lebensort ist, dann muss man in ihm nicht nur wirklich leben können, sondern auch die wichtigsten Lebenserfahrungen machen.“  Freizeitaktivitäten, Handwerkliche Tätigkeiten, Pflegen von Freundschaften, Entfaltung der eigenen Anlagen, Politisches Interesse & Engagement, Lebensperspektive & -sinn Schule als Ort des Unterrichts:  Diffusion des Auftrags der Schule  Eltern geben Verantwortung ab  Schule hat einen gesellschaftlichen Auftrag. Dieser ist nicht kindgerecht.  Dem Schüler steht nicht frei, ob er lernen will oder nicht.  Unterricht ist Lernen „auf Vorrat“  Schule ist keine Spaßveranstaltung  Schule benötigt (Sanktions-) Mittel um ihren Zweck durchzusetzen  Klassen sind keine sozialpädagogischen Problemgruppen Leitbild 1. Schule als Ort des Unterrichts:  „Es gibt inzwischen kein gesellschaftliches Problem mehr, das nicht lauthals der Schule zur Lösung aufgetischt wird“  Es zeigt sich, dass die Kinder außerhalb der Schule „vieles lernen können und teilweise aufgrund des sozialen Drucks auch lernen müssen, was für ihr gegenwärtiges und künftiges Leben wichtig ist. Aber eines lernen sie dabei nicht, nämlich sich systematisch ihre Welt, in der sie leben, aufzuklären. […] Aus diesen Überlegungen ergibt sich, dass der zentrale Bildungsauftrag der Schule das Unterrichten ist.“  Kinder- und Jugendhilfe für sozialpädagogische Belange

Funktionsschema des Zusammenhangs von Gesellschaft & Schule:

Konkretisierung der Funktionen:  Qualifikationsfunktion: o Mitarbeit im gesellschaftlichen Produktionsprozess und individuelle Reproduktion o Grundqualifikationen und Spezialisierungen o Funktionale Qualifikation und extrafunktionale Qualifikation o Stellt Arbeitskräfte zur Verfügung, man hat einen Beruf um die Gesellschaft am Laufen zu halten, um diesen ausführen zu können, muss man lesen, schreiben & rechnen können, man benötigt eine spezielle Ausbildung (Berufsschule, Uni), man ist auf eine Tätigkeit spezialisiert, aber es gibt auch übergreifende Tätigkeiten (z.B.pünktlich)  Integrationsfunktion: o Institutionalisierung der Normen, Werte und Interpretationen, die der Sicherung wünschenswerter Herrschaftsverhältnisse dienen o Aktuell in Deutschland: z.B. Menschenrechte, Demokratie, Solidarität, Leistungsprinzip o Polit. Haltungen werden anerzogen & tradiert, jedes Land stellteigenes System als das beste dar, stabile polit. Verh.  Enkulturationsfunktion: o Kultur: Alle menschlichen Aktivitäten und Gegenstände, die über Qualifikation und Integration hinausgehen. o Bsp.: Literaturunterricht, Kunst, Sport, Freizeitaktivitäten, religiöse Sinndeutungen. o Nicht Politik, nicht WS; Teilen d. Menschen & Orientierungen; Lebenswelt: Geschaffen vom Menschen, man wird von Schule hineingeführt; Produkte, Religion, Musik, Feste; multikulturell; Bayern: christl. Kultur, trz. Toleranz des Anderen, einzelne Länder haben unterschiedl. Gewichtungenen  Allokationsfunktion: o Funktionsteilige, hierarchisch abgestufte Gesellschaft o Leistungsprinzip als Grundstufe des gesellschaftlichen Berechtigungssystems o Entkopplung des Bildungserfolges von der sozialen Herkunft o Schule Leistungsprinzip, nicht Stände; unterschiedl. Prestige, Anerkennung; Menschen machen nicht alle das Gleiche  hierarchisch  unterschiedl. Positionen; wer leistet bekommt guten Abschluss; wer bestimmte Abschlüsse hat, bekommt Weiterbildung; Auslesen nach Leistung, nicht nach soz. Herkunft  Zusammenhang der beiden Von der soziologischen Perspektive zur pädagogischen Perspektive:  „Die Schule, die Tätigkeit der Lehrer in der Schule, vor allem auch die Kinder und Jugendlichen wurden fast ausschließlich unter der Perspektive ihrer Leistungen für die Gesellschaft betrachtet. Wo bleibt da der eigene Anspruch der Kinder und Jugendlichen darauf, Hilfe zur Bewältigung ihres individuellen Lebens, zur Entfaltung ihrer individuellen Möglichkeiten, zur Anerkennung ihres Rechts auf Selbstbestimmung, Glück, Entscheidungs- und Handlungschancen zu erhalten? In der Tat wird m.E. erst mit diesen eben formulierten Fragen die spezifisch pädagogische Sichtweise auf das Problem der Schule heute eröffnet. Jedoch war es notwendig, zunächst jene bildungssoziologischen Perspektiven, die in den vier bisher benannten gesellschaftlichen Funktionen der Schule zum Ausdruck kommen, ernst zu nehmen, wenn man die spezifisch pädagogische Aufgabe zutreffend auslegen will: Diese Aufgabe kann m.E. nur in dialektischer Vermittlung mit jenen gesellschaftlichen Funktionen der Schule angemessen bestimmt werden, nicht unabhängig davon und auch nicht in abstrakter Konfrontation gegenüber diesen gesellschaftlichen Funktionen.“



Zusammenhang zwischen pädagog. Perspektive & Funktionen; Funktionen aus Soziologie  Wie Nutzen für pädagog. Handeln; Selektion; Wissen in Handeln einbinden...


Similar Free PDFs