Gedichtsanalyse Städter (Endversion) PDF

Title Gedichtsanalyse Städter (Endversion)
Author Tim Nägler
Course Digitaltechnik
Institution Hochschule Rhein-Main
Pages 3
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Summary

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Description

Tim Nägler

Deutsch EVA Ao

28.01.2020

„Städter“ Aufgabe 1: A) Analysieren und Interpretieren sie das Gedicht „Städter“ von A. Wolfenstein Das expressionistische Gedicht „Städter“ geschrieben von Alfred Wolfenstein, verfasst im Jahr 1914, handelt vom Großstadtleben Anfang des 20. Jahrhunderts und dessen Einfluss auf die Bewohner. Des Weiteren wurde das Werk in der Form eines Sonetts verfasst und hat daher 14 Verse mit kurzen Strophen . Die vier Strophen lassen sich nochmal in zwei Quartette, mit vier Versen pro Strophe (die ersten zwei Strophen) und in zwei Terzette mit jeweils drei Versen pro Strophe (die letzten beiden Strophen) unterteilen, Während die Quartette in einem umarmenden Reim geschrieben sind, gibt es bei den Terzetten kein Reimschema innerhalb der Strophen, sondern nur Strophen übergreifend. Das Metrum, welches sie durch das ganze Gedicht hindurchzieht ist ein Trochäus. Man kann das Gedicht in zwei Teile unterteilen. Er erste Teil schließt die ersten beiden Strophen ein, welche die allgemeine Situation in der Stadt schildern. In der ersten Strophe wird beschrieben, dass die Fenster so „dicht wie Löcher eines Siebes“ (V. 1) nebeneinander stehen. Dieser Vergleich zeigt die bedrückende und dunkle Stimmung in der Stadt. Durch die Personifikation (vgl. V. 1ff) werden diese negativen Aspekte verdeutlicht. Zudem wird beschrieben, dass die Häuser auch sehr eng aneinander stehen, was auf eine sehr dichte Bebauung schließen lässt. Durch das fortlaufenden Enjambements, gehen die Verse flüssig ineinander über. In Vers vier befindet sich eine Alliteration „Grau geschwollen...“ welche durch ihre negativen Verben die schlechte und bedrängende Stimmung in der Stadt aufzeigt. Die zweite Strophe beginnt mit einer Anapher „Ineinander“ (V. 5) und „Ineinander“ (V. 8). Die Anapher unterstützt das fortlaufende Enjambement, das Reimschema und die Enge und Bedrängung innerhalb der Großstadt. Durch Vers fünf und vier „Ineinander dicht hineingehackt sitzen in den Trams…“ wird erneut der Aspekt der Bedrängung aufgegriffen und, dass die Menschen ungewollt in dieser Situation sind. Des Weiteren wird in der zweiten Strophe das Innere einer Straßenbahn und die Menschen welche in der Stadt leben beschrieben. Diese werden als „…die zwei Fassaden Leute, …“ dargestellt, was die Oberflächlichkeit und Gefühllosigkeit in der Stadt unter den Menschen darstellt. Jede Fassade in der Stadt sieht gleich aus, genauso wie die Menschen die in ihr leben, denn der Mensch als Individuum geht in der Masse unter. Jedoch wird im selben Vers (V. 7) aufgezeigt, dass die Menschen über Blicke probieren Kontakt aufzubauen, doch dieser nicht erwidert wird. Die Menschen kommunizieren nicht miteinander, sondern fahren allein und einsam durch die Stadt. Zudem gibt es in dieser Strophe einen Widerspruch, da die Menschen sich körperlich „nah“ (V. 7) sind, dennoch keinen Kontakt zueinander aufbauen.

Tim Nägler

Deutsch EVA Ao

28.01.2020

Im zweiten Teil des Gedichts werden die eigenen Gefühle des Autors und auch die der Bewohner der Stadt geschildert. Das erste Mal tritt hier das lyrische Ich in From einer Anapher „unser“ (V. 9, 11) und erneut in der Ich-Form (V. 10) auf. Zudem findet ein Vergleich „…Wände so dünn wie Haut…“ statt, welcher verdeutlicht, dass es in der Stadt keine Privatsphäre gibt, jeder kann mithören. Dieser Vergleich könnte aber auch ebenso für die Verletzlichkeit des Menschen in der Stadt stehen. Der Mensch sieht sich gezwungen seine Gefühle mit anderen Mitmenschen zu teilen , wodurch ein gegenseitiger Druck entsteht (vgl. V. 10,11). Darüberhinaus wird in Vers elf deutlich, dass die dünnen Wände sogar „Flüstern, … , wie Gegröl“ wirken lassen. Des Weiteren vermittelt das Wort „Höhle“ (V. 12) im letzten Terzett ein ganz anderes Gefühl, wie in der dritten Strophe. Man verbindet das Wort normalerweise mit dem Gefühl von Schutz und Geborgenheit. In diesem Fall kann man es aber auch als Abschottung des Einzelnen gegenüber seinen Mitmenschen interpretieren. Denn auch wenn jeder alles vom anderen mitbekommt, ist am Ende trotzdem jeder alleine, was die Anonymität der Stadt verdeutlicht. Als Fazit des expressionistischen Gedichts von Alfred Wolfenstein, lässt sich die Einsamkeit, Anonymität, Enge und fehlende Kommunikation der Menschen in der Großstadt festhalten. In dem Gedicht werden die negativen Seiten der Großstadt hervorgehoben, weshalb das Gedicht auch eher bedrückend und dunkel wirkt. Dies lässt sich auch auf die Zeit beziehen, zu welcher Krieg und soziale Unzufriedenheit herrschte.

B) Ordnen sie das Gedicht begründet der Epoche des Expressionismus zu Das Gedicht „Städter“ von A. Wolfenstein wurde 1914 veröffentlicht, Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit herrschte in Deutschland eine große Unzufriedenheit aufgrund der Industrialisierung und des wachsenden sozialen Elends. Zudem nahm die Weltbevölkerung immer weiter zu, wodurch die Städte sich zunehmend ausdehnten. Die Dichter des Expressionismus warnten, wie auch Alfred Wolfenstein, vor allem vor dem Zerfall des Menschen als Person, welcher in der Anonymität der Großstadt verloren geht. Aufgrund dessen ist das Gedicht der Epoche des Expressionismus zuzuordnen, welches sich Anhand der im Gedicht thematisierten Probleme schließen lässt.

Aufgabe 2: A) Wählen sie zwei Gedichte aus der Vorlage von Ao, ein expressionistisches und eins ihrer Wahl. Begründen sie ausführlich, warum die Gedichte diesen Epochen zuzuordnen sind.

Tim Nägler

Deutsch EVA Ao

28.01.2020

1. Gedicht: „Die Nächte explodieren in den Städten“ – Ernst Wilhelm Lotz, 1912 Die Epoche des Expressionismus ist eine literarische Strömung einer jungen Generation am Anfang des 20. Jahrhunderts. Es herrschte Aufbruchsstimmung zu dieser Zeit, angetrieben von der radikalen Führung Expressionistischer Denker wie Emil Nolde. Verantwortlich hierfür war die große Unzufriedenheit aufgrund der Industrialisierung und des wachsenden sozialen Elends. Themen wie Krieg, Angst und Anonymität dominierten die Epoche. Das Gedicht „Die Nächte explodieren in den Städten“ von Ernst Wilhelm Lotz ist exakt in diese Epoche einzuordnen. Lotz thematisiert im Gedicht das Nachtleben in der Großstadt, geprägt von jugendlichem Gelüste und Anonymität. Des Weiteren benutzt er stiltechnisch eine stark metaphorische Sprache, zum Beispiel: „Und unsre Nerven flattern, irre Fäden, Im Pflasterwind, der aus den Rädern bricht.“ (V.3-4) und hält eine gewisse Übertreibung während des Gedichts, zum Beispiel: „Die Nächte explodieren in den Städten“ bei. 2. Gedicht: „Auf einer Wanderung“ – Eduard Mölke, 1867 Die Epoche der Romantik verlief vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert. Lyrische Merkmale der Epoche sind Gefühle, Individualität und Leidenschaft, welche meist mit der Natur in Verbindung gesetzt werden. Kreativität und Phantasie spielten zu dieser Zeit eine große Rolle und standen im Kontrast zu den strengen Normen der Klassik. Das Gedicht „Auf einer Wanderung“ von Eduard Mörike ist dieser Epoche zuzuordnen, da es die raue Wirklichkeit und den oft sehr schwierigen Alltag unterwandert und mit poetischen Beschreibungen der Natur das Ideale hervorzuheben....


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