Gedichtanalyse - Prüfungsvorbereitung Abitur, Gedichtsanalyse PDF

Title Gedichtanalyse - Prüfungsvorbereitung Abitur, Gedichtsanalyse
Course Deutsch Leistungskurs
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Prüfungsvorbereitung Abitur, Gedichtsanalyse...


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Gedichtanalyse

1. Die Strophe 1.1 Strophen - sind Verbindungen aus Versen - geschlossene Einheit - je nach Anzahl der Verse Bezeichnung als: Zweizeiler, Dreizeiler, Vierzeiler usw. 1.2 Der Reim - vollständiger lautlicher Gleichklang zweier oder mehrerer Wörter vom letzten betonten Vokal - Unterscheidung in – Anfangsreim (Anfangswörter zweier oder mehrerer Verse reimen sich) – Binnenreim (reimende Wörter befinden sich innerhalb eines Verses) – Endreim (mehrere Versenden reimen sich) Anfangsreim Krieg! Ist das Losungswort. Sieg! Und so klingt es fort. Binnenreim

Er ist auf Lug und Trug erpicht Und wünscht sich nichts als Geld.

Endreim

Es drückt der Helm, es schmerzt das Bein. O welche Lust, Soldat zu sein!

1.3. Reimformen - Unterscheidung nach der Art der sich reimenden Silben Reimform Definition Beispiel identischer Reim

Zwei identische Wörter Da sitzt der Kauz im Ulmenbaum werden miteinander Und heult und heult Ulmenbaum gereimt

rührender Reim Konsonanten vor dem letzten betonten Vokal klingen gleich, obwohl die Reimwörter unterschiedliche Bedeutungen haben

Kurzfor m HerzHerz

Vergebens in zwielichten Schenken Wollten wir Liebe groß verschenken.

gebenergeben

Sie vom Boden zu entfernen, rupfte man die Glaslaternen aus dem die Straßenpflaster aus, zwecks des Barrikadenbaus.

BaumSchaum

reiner Reim

Vokale und Konsonanten der Reimwörter zeigen genaueste kangliche Übereinstimmung

unreiner Reim

Reimwörter ähneln sich, Am Baum hinauf und immer höher weisen also eine eine Kommt er dem armen Vogel näher. mangelhafte Gleichheit der Vokale bzw.

Fies Biest; lieben üben

Ich wühlt mit glühendem Schwerte Konsonanten auf Den Kindern ihr Grab in der Erde (→ mundartlich bedingt, sprich gleichen sich durch die Aussprache Augenreim

Schriftbild der Reimwörter ist gleich, die Aussprache aber verschieden

Greift im Aldi in der Schlange Aus dem Wagen die Orange. Aber ach, welche Blamage: Jene sah schon bessre Tage.

TagGag

1.4. Assonanz - Vokale nahe beieinander stehender Wörter klingen gleich - Konsonanten sind beliebig Beispiel Die gelittene zeile, geleitet von einer zeile, die leidet, geleitet, begleitet von einer zeile, die litt, auf einer weiteren zeile als leiter zu einer in lettern gekleideten zeile → Wörter „zeile“, „weiteres“ und „leiter“ reimen sich nicht → weisen gleiche Vokale auf (e;i): vokalischer Gleichklang → oberes Beispiel ist ein Extremfall, Assonanzen liegen vor, wenn mindestens zwei Wörter die gleichen Vokale aufweisen → Assonanzen dienen verschiedene über den Endreim hinaus zu verbinden 1.5. Reimfolgen - Unterscheidung nach der Stellung der Reimwörter zueinander Reimfolge

Definition

Schema

Paarreim

→ zwei aufeinanderfolgende Verse reimen sich

A A B B C C

Kreuzreim

→ Paarweise gekreuzte Reimstellung

A B A B C D C D

Schweifreim

→ innerhalb einer Strophe von sechs Versen reimen A sich jeweils der erste und zweite sowie der vierte und A fünfte paarweise; der dritte und der sechste Vers B

reimen sich und sind zudem oft kürzer gestaltet

C C B

Umarmender Reim

→ zwei reimende Verse umschließen einen weiteren Vers oder auch mehrere Verse

A B B A

Kettenreim

→ bei dreizeiligen Strophen: der umarmte Reim einer Strophe wird zum umarmenden Reim der nächsten Strophe

A B A B C B

Haufenreim

→ mindestens drei aufeinanderfolgende Verse reimen A sich A A B B B

Waise

→ Vers, der sich mit keinem anderen Vers reimt

A A B C C D D

2. Metrik, Metrum und Rhythmus - Metrum (Versmaß): feste Anordnung betonter und unbetonter Silben innerhalb der Verse - Metrik (Verslehre): Metrum ist Untersuchungsgegenstand der Metrik - jeder Vers hat seinen eigenen Rhythmus Beispiel Vor ihm sind tausend Jahre wie der Tag, Der gestern schied mit feierlichem Prangen; Denn was der Sturm der Zeiten auch zerbrach Ihm ist er machtlos nur vorbeigegangen Betonung streng nach Metrum: Vor ihm sind tausend Jahre wie der Tag, Der gestern schied mit feierlichem Prangen; Denn was der Sturm der Zeiten auch zerbrach Ihm ist er machtlos nur vorbeigegangen Mögliche rhythmische Betonung: Vor ihm sind tausend Jahre wie der Tag,

Der gestern schied mit feierlichem Prangen; Denn was der Sturm der Zeiten auch zerbrach Ihm ist er machtlos nur vorbeigegangen

3. Der Vers - weist ein Vers ein regelmäßiges metrisches Schema auf, dann kann man diese nach der Verslehre in einzelne Abschnitte, Versfüße, gliedern - Versfuß: Versabschnitt aus einer Hebung und ein bis zwei Senkungen - Hebung: betonte Silbe - Senkung: unbetonte Silbe - regelmäßige Hebung und Senkung weist auf ein regelmäßiges Metrum 3.1 Jambus - Schema: unbetonte Silbe, betonte Silbe - zweisilbiger Versfuß → bestehend aus einer Senkung und einer darauffolgenden Hebung | x x'| Kennzeichen: langsamer, zögerlicher Gang Beispiel Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir, Dort gehet schon der Tag herfür. Gliederung in Versfüße: | Kein Schlaf | noch kühlt | das Au- | ge mir, | | Dort ge- | het schon | der Tag | herfür. | | x x' | x x' | x x' | x x' | | x x' | x x' | x x' | x x' | 3.2. Trochäus - Schema: betonte Silbe, unbetonte Silbe - zweisilbiger Versmaß → bestehend aus einer Hebung und einer darauffolgenden Senkung | x' x | Kennzeichen: schneller, eilender Gang, Lebhaftigkeit und Beweglichkeit Beispiel Melde mir die Nachtgeräusche, Muse, Die ans Ohr des Schlummerlosen fluten! Gliederung in Versfüße: | Melde | mir die | Nachtg- | eräusche, | Muse, | | Die ans | Ohr des | Schlummer- | losen | fluten! | | x' x | x' x | x' x | x' x | x' x | | x' x | x' x | x' x | x' x | x' x |

3.3. Daktylus - Schema: betonte Silbe, unbetonte Silbe, unbetonte Silbe - dreisilbiger Versfuß → bestehend aus einer Hebung und zwei darauffolgenden Senkungen | x' x x | Kennzeichen: erregend, tänzelndes Element, lebhafter Gemütsbewegung (Jubel, Unruhe...) Beispiel Sieh nur, da ist er, der Daktylus: Zauberwald, Hahnenfuß, Kokosnuss.. Gliederung in Versfüße: | Sieh nur, da | ist er, der | Daktylus: | | Zauberwald, | Hahnenfuß, | Kokosnuss... | | x' x x | x' x x | x' x x | | x' x x | x' x x | x' x x |

3.4. Anapäst - Schema: unbetone Silbe, unbetone Silbe, betone Silbe - dreisilbiger Versfuß → bestehend aus zwei Senkungen und einer darauffolgenden Hebung | x x x' | Kennzeichen: andrängende Wirkung Beispiel Und es wallet und siedet und brauset und zischt Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt Gliederung in Versfüße: Und es wallet und siedet und brauset und zischt Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt | x x x' | x x x' | x x x' | x x x' | | x x x' | x x x' | x x x' |

3.5. Freie Rhythmen - reimlos und metrisch ungebunden - jedoch stark rhythmisch bewegt gestaltet - Verslänge ist beliebig - Strophe existieren meist nicht - Verse sind in Versgruppen gegliedert Beispiel Sehr den Felsenquell, Freudehell, Wie ein Sternenblick! Über Wolken Nährten seine Jugend

Gute Geister Zwischen Klippen im Gebüsch.

4. Weitere Aspekte der Versgestaltung 4.1. Auftakt - in einem Vers befindet sich vor der ersten Hebung eine oder mehrere Senkunngen - liegt vor, wenn bei einem mit einer Hebung beginnenden metrischen Schema am Versanfang eine oder mehrere Senkungen vorgeschaltet sind - kommt beim Trochäus oder beim Daktylus vor Beispiel Vom Berge was kommt dort um Mitternacht spät Mit Fackeln so prächtig herunter? Ob das wohl zum Tanze, zum Feste noch geht? Mir klingeln die Lieder so munter. Betonung: Vom Berge was kommt dort um Mitternacht spät Mit Fackeln so prächtig herunter? Ob das wohl zum Tanze, zum Feste noch geht? Mir klingeln die Lieder so munter. Gliederung in Versfüße: Vom | Berge was | kommt dort um | Mitternacht | spät | Mit | Fackeln so | prächtig her- | unter? | Ob | das wohl zum | Tanze, zum | Feste noch | geht? | Mir | klingeln die | Lieder so | munter. | x | x' x x | x' x x | x' x x | x' - - | x | x' x x | x' x x | x' x -| x | x' x x | x' x x | x' x x | x' - - | x | x' x x | x' x x | x' x - | Daktylus mit Auftakt

4.2. Versende - Kadenz: Form des Versendes von der letzten Hebung an - Versendung auf einer Hebung → stumpfe Kadenz (männliche, einsilbige Kadenz) - Versendung auf einer Senkung → klingende Kadenz (weibliche, zweisilbige Kadenz) - Versendung auf zwei Senkungen → reiche Kadenz - Versfuß vollständig → akatalektischer Vers - Versfuß unvollständig → katalektischer Vers Beispiel Ohne die Freiheit, was wärest du, Hellas? Ohne dich, Hellas, was wäre die Welt?

Betonung: Ohne die Freiheit, was wärest du, Hellas? Ohne dich, Hellas, was wäre die Welt? Gliederung in Versfüße: | Ohne die | Freiheit, was | wärest du, | Hellas? | | Ohne dich, | Hellas, was | wäre die | Welt? | |x' x x | x' x x | x' x x | x' x - | |x' x x | x' x x | x' x x | x' - - |

Daktylus mit klingender Kadenz Daktylus mit stumpfer Kadenz

(Ein katalektischer daktylischer Vers hätte eine reiche Kadenz.)

4.3. Hebigkeit - je nach Anzahl der Hebungen in einem Vers spricht man von: dreihebigen/ vierhebigen/ fünfhebigen/... Vers – es werden alle Hebungen des Verses mitgezählt, auch die unvollständigen – Beispiel Am Brunnen vor dem Tore, Da steht ein Lindenbaum Betonung: Am Brunnen vor dem Tore, Da steht ein Lindenbaum Gliederung in Versfüße: | Am Brun- | nen vor | dem To- | re, | | Da steht | ein Lin- | denbaum | | x x' | x x' | x x' | x - | | x x' | x x' | x x' | Dreihebiger jambischer Vers

4.4. Zäsur - bezeichnet einen syntaktischen (an den Satzbau angepassten) Einschnitt innerhalb eines längeren (meist mehr als vierhebigen) Verses durch das Ende eines Wortes oder eines Sinnabschnittes - Vers wird in zwei Teile gegliedert Beispiel Wo steckt denn nun der Gott, der helfen will und kann? Er nimmt ja, wie ihr sprecht, die gröbsten Sünder an.

Betonung: Wo steckt denn nun der Gott, der helfen will und kann? Er nimmt ja, wie ihr sprecht, die gröbsten Sünder an. Gliederung in Versfüße: | Wo steckt | denn nun | der Gott, || der hel- | fen will | und kann? | | Er nimmt | ja, wie | ihr sprecht, || die gröb- | sten Sün- | der an. | | x x' | x x' | x x' | | x x' | x x' | x x' | | x x' | x x' | x x' | | x x' | x x' | x x' | Es handelt sich um einen sechshebigen Jambus mit einer Zäsur nach der sechsten Silbe.

4.5. Kehrreim (Refrain) - hat unterschiedliche Versfüße - liegt vor, wenn sich in einem Gedicht Wörter, Wortgruppen oder auch Sätze wiederholen - kann aus einzelnen Wörter aber auch aus einem oder mehreren Versen bestehen - meist werden solche Abschnitte durch Einrückung von den anderen Versen abgehoben - dient als Verstärkung und Rundung des Strophenabschlusses, zur Intensivierung, Harmonisierung oder Zusammenfassung einer Stimmung

Beispiel Mitternacht, die Gärten lauschen, Flüsterwort und Liebeskuss, Bis der letzte Klang verklungen, Weil nun alles schlafen muss Flussüberwärts singt eine Nachtigall. Sonnengrüner Rosengarten, Sonnenweiße Stromesflut, Sonnenstiller Morgenfriede, Der auf Baum und Beeten ruht Flussüberwärts singt die Nachtigall.

Betonung: Mitternacht, die Gärten lauschen, Flüsterwort und Liebeskuss, Bis der letzte Klang verklungen, Weil nun alles schlafen muss Flussüberwärts singt eine Nachtigall. (Betonung in der ersten Strophe entspricht der Betonung in der zweiten) Gliederung in Versmaß: | Mitter- | nacht, die | Gärten | lauschen, |

| Flüster- | wort und | Liebes- |kuss, | | Bis der | letzte | Klang ver- |klungen, | | Weil nun | alles | schlafen | muss - | Fluss- | überwärts | singt eine | Nachtigall.| | x' x | x' x | x' x | x' x | | x' x | x' x | x' x | x' - | | x' x | x' x | x' x | x' x | | x' x | x' x | x' x | x' - | x | x' x x | x' x x | x' x x |

Trochäus (mit klingender Kadenz) Trochäus (mit stumpfer Kadenz) Trochäus (mit klingender Kadenz) Trochäus (mit klingender Kadenz) Daktylus mit Auftakt

Es handelt dich um einen vierhebigen Trochäus mit abwechselnd klingender und stumpfer Kadenz, wobei der Kehrreim in jeder Strophe hervorgehoben wird – einerseits durch die Einrückung, andererseits durch ein anderes Metrum, einen dreihebigen Daktylus. Zudem beginnt dieser Vers – im Gegensatz zu den anderen Versen – mit einem Auftakt.

4.6. Enjambement – Zeilenstil - Enjambement(Versbrechung, Verssprung): Satz bzw. Teilsatz greift von einem Vers auf den anderen über → am Versende sind keine Punkte, Kommata oder ähnliches - ermöglicht ein Gleiten, Strömen der Sprache (natürlicher Sprachfluss) - Sprachfluss wird gefördert, indem die betroffenen Verse nicht mit Großbuchstaben beginnen - liegt ein regelmäßiges Metrum vor, wird eine Spannung zwischen Metrum und Sprachfluss hergestellt - Zeilenstil: Satzende und Teilsätze fallen mit dem Versende zusammen → wird meist durch entsprechende Satzzeichen makiert Beispiel Zeilenstil Von Mund zu Mund wird man dich weitersagen. Wenn je ein Dichter singt, gedenkt er dein. Du siehst die Zeiten von dir aufgeschlagen. Du zogst im Volk für alle Zeiten ein. Du kannst das Volk zu allen Zeiten fragen. Du bleibst mit dir zu keiner Zeit allein. Dein Bild ist sichtbar in den fernsten Tagen. Du bist im Volk. Du wirst unsterblich sein.

Fünfhebiger Jambus mit abwechselnd klingender und stumpfer Kadenz.

Enjambement Was wäre ich, ohne dass mich die Partei In ihre Zucht genommen, ihre strenge?! Ein wilder Spießer, der mit Wutgeschrei Sich selbst zerfetzt, und dabei eine Menge Von Alkohol vertilgt. Vielleicht, es sei Euch zugestanden, dichtete ich Klänge Voll üppiger Pracht, wie eine Schlemmerei, Und säng voll Schwermut Weltuntergänge.

Fünfhebiger Jambus mit abwechselnd stumpfer und klingender Kadenz (lediglich gebrochen von „üppig“ in Vers 7)

4.7. Eine besondere Versform: Der Alexandriner - sechshebiger Jambus mit einer deutlichen Zäsur nach der sechsten Silbe - besteht aus 12 (stumpfe Kadenz) oder 13 Silben (klingende Kadenz) - durch die Spaltung in der Mitte des Verses ergeben sich zwei Halbverse - Halbverse stehen sich oft antithetisch gegenüber, daher findet man oft: - Antithesen - Parallelismen - Kontraste - Vergleiche Beispiel Was bilden wir uns ein? Was wünschen wir zu haben? Itzt sind wir hoch und groß und morgen schon vergraben Betonung: Was bilden wir uns ein? Was wünschen wir zu haben? Itzt sind wir hoch und groß und morgen schon vergraben Gliederung in Versfüße: | Was bil- | den wir | uns ein? | | Was wün- | schen wir | zu ha- | ben? | | Itzt sind | wir hoch | und groß | | und mor- | gen schon | vergra- | ben | | x x' | x x' | x x' | | x x' | x x' | x x' | x - | | x x' | x x' | x x' | | x x' | x x' | x x' | x - | In diesem Fall liegt eine klingende Kadenz vor. Der zweite Vers ist ein gutes Beispiel für den antithetischen Aufbau: Der erste Halbvers beschreibt, wie „hoch und groß“ wir „itzt“ (jetzt) sind bzw. scheinen, der zweite Halbvers, dass wir „morgen schon vergraben“ sein werden. So findet sich eine Gegenüberstellung einerseits von Gegenwart und Zukunft, andererseits von Leben und Tod.

5. Gedicht – und Strophenformen 5.1. Sonett - 14 Verse (zwei Quartette, zwei Terzetten) - fünfhebiger Jambus/ Alexandriner - verschiedene Abarten des Sonetts: z.B. Shakespeare – Sonett (besteht aus 3 Quartetten und einem abschließenden Reimpaar) - zwei Grundarten: → Quartette dienen als Aufzählung von Gleichartigem und diese Aufzählung können in den Terzetten konzentriert werden → Quartette dienen als Darstellung von Gegensätzen in These und Antithese, diese werden in der Terzetten zur Synthese vereinigt - häufig im Barock

5.2. Ode - weihevolle, feierlich-erhabene, gedankenvolle Lyrik - kein festgelegtes formales Schema, jedoch meist reimlos, strophisch gegliedert, metrisch frei - richtendes Gegenüber „Du“

- Sprache ist gehoben (enthusiastisch – pathetisch) - Themen: Gott, Religion, Staat, Vaterland, Natur, Kunst, Wahrheit, Freundschaft, Liebe, Nachruhm - Höhepunkt: bei Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) und Friedrich Hölderlin (1770-1843)

5.3 Hymne - feierlicher Preis- und Lobgesang zu Ehren der Götter und Helden - gehobener Sprachstil - äußerliche Form ist beliebig, schwer abgrenzbar von der Ode - in der Renaissance, Barock und Aufklärung religiöse Themen mit lehrhaften Charakter → durch Friedrich Gottlieb Klopstock Ausweitung auf patriotische oder naturbezogene Gefühle, später auch romantische Todessehnsucht

5.4. Volksliedstrophe - schlichter Vierzeiler, meist Kreuzreim aus drei- oder vierhebigen Jamben - Verse weisen abwechselnd stumpfe und klingende Kadenzen auf

6. Stilmittel Rhetorische Figur

Definition

Beispiel

Wirkung

Alliteration

Gleicher Anlaut benachbarter Wörter

Er hat sich gewiegt, Wo Weinen war

Betonend, einprägsam

Lippen im Lachen Anapher

Wiederholung ganzer Wörter (oder Wortbestandteile) am Vers – oder Strophenanfang

Assonanz

Häufung eines Vokals Der Mond von einem (vokalischer Wolkenhügel! Halbreim)

Antithese

Zusammenstellung entgegengesetzter Begriffe

Chiasmus

Und doch, welch Glück, geliebt[..] Symmetrische Überkreuzstellung von Und lieben,Götter,welch ein Glück zwei gleichen (oder ähnlichen) Wörtern oder Satzgliedern

Veranschauli chend, kontrastiere nd

Ellipse

Unvollständiger Satz

Verknappen d,

Ich hör die Bächlein rauschen Im Walde her und hin, Im Walde in dem Rauschen Ich weiß nicht, wo ich bin.

In den Küssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz!

Soviel Großes! Soviel Kleines!

Betonend, einprägsam

Betonend, einprägsam Veranschauliche nd, Kontrastierend, Ironie

eindringlich Enjambement

Ein (Teil-)Satz geht über das Versende hinaus (Zeilenspruch).

Streng getrennt wachsen hier in den Gärten Magen und Augenpflanzen, der Schönheit Bleibt ein einziges Beet

Betonend, Sprachfluss

Epipher

Wiederholung ganzer Wörter am Vers- oder Strophenende

Ein Nagel wächst uns ein. Das Auge Sieht nicht weit genug nicht nah. Das Haar Ach laß das Haar.

Eindringlich , betonend

Euphemismus

Beschönigung

Der Sturm ist da, die wilden Meere Wahrheitsve rtuschung, hupfen (Ein Vers) Verfälschun g

Hyperbel

Übertreibung

Die Welt - ein Tor Zu tausend Wüsten stumm und kalt!

Betonend, beeindrucke n

Hypotaxe

Schachtelsätze

Todesgöttin ernst verhüllt wie ein Nardenkrug, Duft, der maßlos höher schwillt, Balsam, der dem Schoß entquillt: Ist's der Qual genau?

Komplex, ausführlich, unvermögen einen richtigen Satz zu formulieren

Inversion

Veränderung der üblichen Wortstellung

„Auf kreischt die Luft“

Hervorhebu ng, betonend

Ironie

Unterschied zwischen wörtlicher und gemeinter Bedeutung

Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut

Betonend, verspottend, Kritikübung, Belebung

Klimax

Steigerung der Ausdrücke

Er kam, sah, siegte (veni, vidi, vici) Hervorhebu ng, eindringlich, betonend

Lautmaterial

Wiedergabe eines Kikeriki Naturlauts mit Worten

Lyrisches Ich

Das „Ich“ im Gedicht, Ich atme die Lieder der letzten das nicht mit dem Zugvögel ein: Wind und Staub Autor zu verwechseln ist!

Metapher

Bedeutungsübertragun Frühling lässt sein blaues Band g: ein Begriff erhält Wieder flattern durch die Lüfte eine andere Bedeutung (Metapher für Himmel)

Veranschauli chend, hervorgehob en, Schmückun g

Neologismus

Wortneusch...


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