Handout lyrische Klangfiguren PDF

Title Handout lyrische Klangfiguren
Author Sandra Schäder
Course Einführung in die Textanalyse
Institution Friedrich-Schiller-Universität Jena
Pages 3
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Summary

Sommersemester 2018...


Description

Modul: NDL II Seminar: Literatur und Verbrechen Dozent: Sven Lüder Referent: Sandra Schäder

Handout

Lyrische Klangfiguren zur VL vom 02.05.2018

Reim  Gleichklang zweier o. mehrerer Wörter im Gedicht  Feststellung des Gleichklangs richtet sich nach gesprochenem Laut (nicht Schriftbild!)  Endreim/Anfangsreim  Notation des Reimschemas durch Buchstaben (aabb)

Formen des Endreims (1) Paarreim

-

aabb

(1.&2. Vers; 3.&4.

-

abab

(Reim in

-

abba

Vers)

(2) Kreuzreim übernächster Zeile)

(3) Blockreim (o. umarmender Reim) (Unterbrechung/Wiederaufn.)

(4) Haufenreim

-

aaabbbccc (mehr als 2

(5) Schweifreim

-

aabccb

nacheinander)

(Kombi Paar- &

Blockreim)

reiner Reim

-

*wenn alle Laute vom letzten betonten letzten betonten Vokal Vokal an genau übereinstimmen übereinstimmen *Bsp.: Das Vaterland wird verderben, langem & kurzem Jedoch die alte Frau kann sterben. Sonderformen: Bsp.: hab, a) erweiterter Reim, bei dem der Gleichklang ins Grab. schon vor dem betonten Vokal beginnt Umlaut Bsp.: „klangen – verlangen“ wenn ich sie zähle,

unreiner Reim *wenn Laute vom an nicht genau a) bei Kombination von Vokal Seit ich das Land verlassen so viele sanken dort b) bei Kombination Vokal & Bsp.: Die ich geliebt –

b) identischer Reim -> Wort wird wiederholt so will verbluten meine Seele. Bsp.: „lodern – lodern“ c) bei Kombination versch. Diphtonge Bsp.: „reichen“ – „keuchen“ d) bei konsonantischen Abweichungen Bsp.: „melden“ – „gelten“

Kadenzen  Versausgänge  kann gereimt sein, muss es aber nicht  letzte Silbe Hebung oder nicht o weibliche Kadenz (klingend) o männliche Kadenz (stumpf)  Weglassung eines Vokals aus metrischen Gründen (lechzt‘) = ELISION

Klangfiguren innerhalb des Verses…  Vokalhäufungen, Assonanzen, Alliterationen, Onomatopoesie

Funktion  Herstellung semantischer Zusammenhänge; semantische Gegensätze in Beziehung setzen (z.B.: ‚Liebe – Hiebe‘)  vollkommene klangliche Übereinstimmung -> Eindruck von Harmonie  unvollkommene klangliche Übereinstimmung -> Eindruck von Dissonanz

Assonanz  Gleichklang/Identität aufeinanderfolgender o. nahe beieinander

stehender Wörter von der letzten betonten Silbe an (Bsp.: „drangen“ – „klaren“)  im erweiterten Sinne auch auf Gleichklang/Identität bloß eines betonten Vokallauts (Bsp.: „Zugang“ – „schufst“)

Alliteration  identischer Anlaut aufeinanderfolgender oder nahe beieinander stehender Wörter (Bsp.: „ging neuer Anfang, Wink und Wandlung vor“)  auf Konsonanten beschränkt, gelegentlich anlautende Vokale (erweiterter Sinn)  häufig in alltagssprachlichen Redensarten verwendet (Bsp.: „Haus und Hof“; „mit Kind und Kegel“)

Wortmalerei (Onomatopoesie)  wenn Wörter durch ihren Klang außersprachliche Phänomene nachahmen (Bsp.: „Kikeriki“, „summen“, „schnurren“)  gelegentlich auch auf Nachahmung nicht-akustischer Phänomene bezogen (Bsp.: ‚Zacken‘ -> weckt Assoziation von spitzen Gegenständen)  v.a. in Romantik verwendet und programmatisch aufgeladen (Idee einer Natursprache, in der jedem Laut ein natürlich Ausdruckswert zukommt)

Hinweise zur Analyse von Klangstrukturen (1) (2) (3)

Welche Klangstrukturen sind zu erkennen? (Endreime, Assonanzen, Alliterationen, Onomatopoesie) Werden Harmonien oder Disharmonien erzeugt? Verhältnis von Klangstruktur & semantischer Struktur -> Übereinstimmungen und Abweichungen...


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