Internes Re We BB02 PDF

Title Internes Re We BB02
Course Rechnungswesen
Institution Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Summary

Eine Zusammenfassung der Vorlesungen von BB02 Internes Rechnungswesen im Sommersemester...


Description

Zusammenfassung BB02- Internes Rechnungswesen 1. Einführung in die Kostenrechnung: Warum brauchen wir das interne Rechnungswesen? - Zentrales Objekt der BWL: Beseitigung von Knappheitsproblemen. - Betriebe (Unternehmen): Einheiten, in denen durch d. Produktion v. Sachgütern & Dienstleistungen Deckung fremder Bedarfe angestrebt wird. - Wirtschaften: Beseitigung von Knappheitsproblemen durch Erzielen eines möglichst hohen Überschusses über die eingesetzten Ressourcen. → Realwirtschaftlicher Sicht: UN= erfolgreich, wenn Knappheitsprobleme beseitigt werden. Verdeutlichung durch ökonomisches Prinzip: - Maximiere den Output eines vorher festgelegten Input (Maximal-Prinzip) oder - Minimiere den Input bei gegebenem Output (Minimal-Prinzip). Problem: Bei rein güterwirtschaftlicher Betrachtung lässt sich die Leistungserstellung im UN und der damit erwirtschaftete Erfolg nur eingeschränkt beurteilen. Lösung: Internes ReWe Internes Rechnungswesen:

Spartenerfolgsrechnung: - Anfallende Kosten werden den verschiedenen Sparten zugerechnet. - Overhead-Kosten kann man nicht genau einer Kategorie zuordnen (oft bspw. Verwaltung). Ressourcen Verrechnungsschritt 1

Innerbetriebliche Leistungen

Produkte (externe Leistungen)

Verrechnungsschritt 2

Verrechnungsschritt 3

Doch was passiert mit den Kosten, die man nicht genau zuordnen kann? 1. Variante: Gleichmäßige Verteilung auf die verschiedenen Sparten → jedoch oft ungerecht 2. Variante: Verrechnung auf Basis der angefallenen Herstellkosten . Was heißt wirtschaften? – Beseitigung von Knappheitsproblemen durch Erzielen eines möglichst hohen Überschusses über die eingesetzten Ressourcen (ökonomisches Prinzip).

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2. Einführung in die Erfassungs- & Verrechnungsaufgaben der Kostenrechnung: Wie werden Ressourcen (Produktionsfaktoren in der Kostenrechnung gegliedert?: Kostenrechnung bildet realwirtschaftliche Leistungserstellungsprozesse ab: Unterscheidung von Produktionsfaktoren nach Gutenberg: Elementarfaktoren

Dispositiver Faktor

Objektbezogene menschliche Arbeit

Planung

Betriebsmittel

Betriebsorganisation

Werkstoffe

„irrationale Wurzel“

Verzehr von Produktionsfaktore:

Ordentlicher Aufwand (Grundkosten): Ressourcenverzehr, der dem Kerngeschäft des Unternehmens zuzuorden ist Beispiele: Personalaufwand, Materialaufwand, planm. Abschreibungen, Energieaufwand Neutraler Aufwand: Betriebsfremder Ressourcenverzehr: Nicht durch die Produktion i.e.S. veranlasst Beispiel: Spekulationsverluste, Spenden, aber auch gezahlte Zinsen Außergewöhnlicher Ressourcenverzehr: Ausnahmefall, der übliche Aufwendungen übersteigt Beispiel: Aufwand aus Sozialplan nach Betriebsstillegung, außerplanm. Abschreibungen Periodenfremder Ressourcenverzehr: Aufwand, der eigentlich anderen Perioden zurechenbar ist Beispiel: Aufwand aufgrund zu niedriger Rückstellungsbildungen in Vorperioden Kalkulatorische Kosten: Betrieblich verursachter Ressourcenverzehr, der handelsrechtlich kein Aufwand ist Beispiel: kalkulatorische Mieten, kalk. Zinsen, kalk. Unternehmerlöhne, planm. kalk. Abschreibung Beachte: Kosten sind nicht identisch mit Auszahlungen!

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Zahlungswirksam

Nicht zahlungswirksam

z.B. Gehälter & Löhne z.B. Material z.B. Rechnugen für bezogene Leistungen

z.B. Rückstellungen für Altersvorsorge z.B. planmäßige Afa

Grundkosten

Nie zahlungswirksam

Kalkulatorische Kosten

Kosten (bewerteter, betriebszweckbezogener Ressourcenverzehr)

Leistungen & Erlöse:

Bsp.: Persokosten: Formen der Stoffverwertung: Mehrere Werkstoffe werden zu einem Produkt zusammengefügt („Stücklisten“, „Rezepturen“); z.B. Maschinen-, Fahrzeugbau, Bekleidung Ein Vorprodukt wird, z.B. durch Oberflächenbehandlung oder Veredelung, verändert; z.B. Färberei, Weinbau

Ein Werkstoff wird in mehrere Produkte aufgespalten („Kuppelproduktion“); z.B. Raffinerie, Molkerei, Schlachterei Mehrere Werkstoffe werden gleichzeitig aufgespalten, um mehrere Produkte zu erstellen; z.B. Stahlerzeugung, Chemieindustrie Leistungsbeziehungen:

3. Grundtatbestände und Grundaufbau der Kostenrechnung: Merkmale der Kostenrechnung: 1. Fokussierung auf unternehmensinterne Adressaten: Folge: Fragestellungen beziehen sich meist auf Teilbereiche des UN - Wie hoch sind die Selbstkosten eines Produkts & damit ein daraus abgeleiteter Preis? etc. Anforderungen an Kostenrechnung: Auflösung von sachl. Verbundeffekten- wie ist mit Ressourcen (und Leistungen) umzugehen, die nicht nur das Betrachtungsobjekt selbst betreffen?

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- Kostenkalkulation für unterschiedliche Produkte, die auf einer Anlage gefertigt werden - Verkauf eines Produktbündels (Bundling: z.B. Kfz-Sondermodell, Kombi-Telefon-Tarif) 2. Fokussierung auf einperiodige Fragestellungen: Folge: Nur Leistungserstellung berücksichtigen, die der Betrachtungsperiode zuzurechnen ist Anforderungen an die Kostenrechnung: Auflösung von zeitlichen Verbundeffekten- wie ist mit Ressourcen/Leistungen umzugehen, die nicht nur die Betrachtungsperiode betreffen? - Aufteilung der Anschaffungsausgaben für einen LKW auf die Nutzungsdauer - Aufteilung des Erlöses aus dem Verkauf eines mehrere Jahre geltenden Kfz-Schutzbriefs Funktionen: Dokumentationsfunktion: Lieferung eines zahlenmäßigen Abbildes des tatsächlich (realisierten) Geschehens → Was ist passiert? Planungsfunktion: Ermittlung von Prognose- und Vorgabeinfos → Was wird bzw. was soll passieren? Kontrollfunktion: Vergleich von prognostizierten bzw. vorgegebenen und realisierten Kosten und Erlösen → Ist passiert, was passieren soll? Zwecke der Kostenrechnung:

Kostenrechnungsinformationen in der Praxis: Instrumentelle Nutzung („problem-solving“): Infos werden unmittelbar für die Lösung von Entscheidungsproblemen genutzt. Bsp.: Erw. Selbstkosten kalkulieren, um abzuschätzen, ob sich Produktion bei Preisgefüge rechnet. Konzeptionelle Nutzung („score-keeping“): Infos verbessern Verständnis, das Manager von Produktionsprozessen besitzt. Bsp.: Auch wenn Ausgaben versunken, stellt Zurechnung von Afa & kalk. Zinsen sicher, dass bei kostendeckender Preiskalk. Anschaffungsausgabe & erforderliche Mindestverzinsung wieder zurückfließen bzw. erinnert Manager daran, dass Produktion auch Potenzialfaktoren schleichend verzehrt. Symbolische Nutzung („attention-directing“): Infos werden genutzt, um gezielt Verhalten zu beeinflussen bzw. eine Entscheidung bei Dritten durchzusetzen. Bsp.: Verrechnung besonders hoher Kostenzuschläge auf Spezialbauteile im Vgl. zu Standardbauteilen, um in der Konstruktion vor allem die Verwendung von Standardbauteilen zu fördern Dispositiver Faktor (Führungshandlung) Aufgaben der Kostenartenrechnung: Datenspeicher der nachgelagerten Kostenstellen- & -trägerrechnung: Qualität der nachgelagerten Auswertungen beliebiger laufender Kostenrechnungssysteme bzw. fallweiser Auswertungen hängt zentral von der Qualität der Kostenartenrechnung ab. → „garbage-in-garbage-out“ Lieferung von Einblicken in die Kostenartenstruktur: Bsp.: Absolute Höhe & Entwicklung des Personalkostenanteils Zielsetzung: - Vergleich mit früheren Perioden bzw. mit Wettbewerbern (Benchmarking) - Grundlage für Simulationen zur Einschätzung von kostenartenbezogenen Risiken (Abhängigkeit von Lieferanten, Gewerkschaften usw.)

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Anforderungen an die Kostenartenrechnung: Vollständigkeit: Erfassung gesamter betriebszweckbez. Ressourcenverzehr mit allen relevanten Merkmalen Bsp.: Der Eigentümer muss seinen eigenen Arbeitseinsatz als kalk. Unternehmerlohn berücksichtigen. Überschneidungsfreiheit: Keine Überlagerung von Kostenarten. Eindeutigkeit: Eindeutige Zuordnung jedes Güterverzehrs zu einer Kostenart. Wirtschaftlichkeit: Effiziente Gestaltung: Kosten vs. Nutzen einer differenzierten Kostenerfassung? Bsp.: Sollen ähnliche Materialien, die von versch. Lieferanten bezogen werden, über einheitliche oder über unterschiedl. Kostenarten (nach genauer Materialart bzw. nach Herkunft) erfasst werden? Einzel- und Gemeinkosten: Einzelkosten: Definition: Kosten, die einem Bezugsobjekt eindeutig direkt zurechenbar sind. Bezugsobjekte z.B.: Endprodukt, Produktgruppe, Kostenstellen, Unternehmensbereich… Folge: Diese Kosten würden nicht entstehen, wenn es das Bezugsobjekt nicht gäbe. Einzelkosten ohne weiteren Zusatz = Produkteinzelkosten Bsp.: Materialkosten für Rohstoffe, Akkordlöhne Gemeinkosten („Overhead“): Definition: Kosten, die für mehrere Bezugsobjekte gleichzeitig entstehen (z.B. mehrere Produktarten) Bsp.: Afa auf Anlagen, Kosten für Werkschutz, Verwaltungskosten Unechte Gemeinkosten: Haben Einzelkostencharakter, werden aber wie Gemeinkosten behandelt. Bsp.: Hilfsstoffe (z.B. Schrauben, Klebstoffe), Stromkosten Kostenstellenrechnung: Kostenstellen= organisat. Einheiten im UN, denen Kosten aus dem Verbrauch von Ressourcen zugeordnet und ggf. auch geplant bzw. kontrolliert werden. Bsp: Beschaffung/Lager, Verwaltung, Marketing/Vertrieb, Forschung & Entwicklung… Notwendigkeit von Kostenstellen: - Nicht alle anfallenden Kosten lassen sich direkt den Endprodukten zurechnen - Abbildung der internen Leistungserstellung Grundsätze der Bildung von Kostenstellen: - Eindeutige Beziehung zwischen Leistungserbringung & Kostenanfall in der Kostenstelle - Verantwortlichkeit (controllability) für die Kostenentstehung in der Kostenstelle - Eindeutige & klare Kostenstellengliederung entlang der Organisationsstruktur Vor- und Endkostenstellen: Vorkostenstelle (auch Hilfskostenstelle): - Erbringt primär Leistungen für andere Kostenstellen - Unmittelbare Kostenverursachung durch Endprodukte (Kostenträger) nicht nachweisbar - Kosten werden an andere Kostenstellen weiterverrechnet Vor- bzw. Hilfskostenstellen

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Allgemeine Hilfskostenstelle - Erbringt Leistungen für alle/mehrere Unternehmensbereiche - Bsp.: Werkschutz, Sozialschutz, Controlling

Spezielle Hilfskostenstelle - Erbringt Leistungen für wenige bzw. ausgewählte Unternehmensbereiche - Bsp.: Arbeitsvorbereitung, Lackiererei, Druckerei

Endkostenstelle: - Erbringt primär Leistungen für die Kostenträger - Unmittelbare Kostenverursachung durch Endprodukte (Kostenträger) - Kosten werden auf Endprodukte verrechnet Endkostenstelle Hauptkostenstelle - Bereitstellung, Fertigstellung und Vermarktung wesentlicher Endprodukte - Bsp.: Endmontage, Komponentenfertigung

Nebenkostenstelle - Bereitstellung, Fertigstellung, Vermarktung von Nebenprodukten - Bsp.: Abfallverwertung

Kostenstellenrechnung & Leistungserstellungsprozess: Schritt 1: Primärkostenverrechnung: Zuordnung der gesamten Gemeinkosten auf alle Kostenstellen. Schritt 2: Sekundärkostenverrechnung: (Schrittweise) Verrechnung der Gemeinkosten von den Vorkostenstellen untereinander bzw. auf die Endkostenstellen. 4. Grundformen der Kalkulation von Leistungen: Definition Kalkulation: Kalkulation= Ermittlung der für eine bestimmte Leistung (ein bestimmtes Leistungsquantum) angefallenen Kosten. Marginalprinzip: Kaffeemaschine / Reinigung nicht berücksichtigt, da diese Kosten auch unabhängig von der Herstellung einer weiteren Tasse Kaffee anfallen. Abgrenzung der einfließenden Kosten: Verursachungsprinzip: - finale Sichtweise: Ressourcenverzehr an Repetier- & Potenzialfakt. zur Leistungserstellung, - Kalkulation auf Basis des gesamten Ressourcenverzehrs der Betrachtungsperiode, - Preiskalkulation und -durchsetzung führt zur vollständigen Kostendeckung der Betrachtungsperiode Langfr. Ziel der preisauskömmlichen Kalkulation erfordert Vollkostenzurechnung i.S. des Verursachungsprinzip! Marginalprinzip: - Grenzbetrachtung: nur Ressourcenverzehr, der durch Produktion unmittelbar ausgelöst wird, - Kalkulation auf Basis eines Teils des Ressourcenverzehrs der Betrachtungsperiode, - Preiskalkulation & -durchsetzung führt nur zur Deckung der Grenzkosten der Betrachtungsperiode.

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Kurzfristiges Ziel der Grenzbetrachtung z.B. bei der Kalkulation von Zusatzaufträgen oder der Ermittlung kurzfristiger Preisuntergrenzen erlaubt Teilkostenzurechnung nach dem Marginalprinzip! Kosten auf Leistungen zurechnen: Die Wahl des Kalkulationsverfahrens hängt von der zugrundeliegenden Leistungserstellung ab! Synthetische oder durchlaufende Stoffverwertung: - Divisionskalkulation - Äquivalenzziffernkalkulation - Verrechnungssatzkalkulation - Lohnzuschlagskalkulation Analytische oder umgruppierende Stoffverwertung: - Marktwertmethode - Restwertmethode Schritt 1: Trennung der Gesamtkosten in Herstellkosten (Beschaffung/Fertigung) einerseits & Kosten der abgesetzten Produkte (Verwaltungs-, Vertriebskosten) andererseits. Schritt 2: Aufteilung der Herstellkosten auf die Gesamtmenge der produzierten Einheiten. Schritt 3: Aufteilung der Verwaltungs- und Vertriebskosten auf Gesamtmenge der abgesetzten Einheiten. Schritt 4: Addition beider Kostensätze ergibt Selbstkosten je Stück der Periode. Äquivalenzziffernkalkulation: Einsatzgebiet: Mit verwendeten Ressourcen keine homogenen, aber ähnliche Leistungen erbracht. Bsp.: Sortenfertigung, z.B. Draht unterschiedlicher Dicke, Metallschrauben unterschiedl. Länge… Beurteilung: - Äquivalenzziffern als Indikator für das unterschiedliche Ausmaß an Kostenverursachung, - Ähnlich einfach wie Divisionskalkulation, aber aufgrund der IT-technischen Möglichkeiten komplexerer Kalkulationsverfahren (Verrechnungssatzkalk., Lohnzuschlagskalk.) heute weniger gebräuchlich, - Kann analog zur Divisionskalkulation auch mehrstufig durchgeführt werden. Verrechnungssatzkalkulation: Einsatzgebiet: Mit verwendeten Ressourcen werden in Leistungserstellungsprozess in zeitlicher Abfolge unterschiedliche Leistungen erbracht. Bsp.: - Sortenfertigung, z.B. Produktion verschiedener Stoffe, die sich hinsichtlich verwendeter Garne, Webgeschwindigkeit usw. stark unterscheiden. - Bearbeitung unterschiedlicher Werkstücke auf einer Anlage. Kalkulation: Division der Gesamtkosten der Leistungserstellung (nur Gemeinkosten!) durch die Prozessmenge: Zurechenbare (Gemein)Kosten des Prozesses Kostensatz= Anzahl der Prozesseinheiten In der Praxis vielfach in Form von Fertigungsstunden einer Anlage (Maschinenstundensatzrechnung): Maschinenstundensatz=

(Gemein)Kosten der Fertigungsstelle Gesamtstunden Anlagenlaufzeit

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Beurteilung der Verrechnungssatzkalkulation: Sinnvoll, - wenn die Kosten eines Prozesses einen hohen Anteil an den Gesamtkosten repräsentieren, - wenn Prozesse standardisiert nach Zeitvorgaben ablaufen (Einsatz von Maschinen). Voraussetzungen: - Detaillierte Leistungserfassung - Ist in Industriebetrieben in der Regel gegeben. Bildung unterschiedl. Verrechnungssätze: - Stellt genaue Kostenzuordnung sicher, - Aber: Kostenträger-Einzelkosten nicht erfasst. Gerade Maschinenstundensatzrechnung ist in DE verbreitet zur Kalkulation von Fertigungsprozessen - In den USA als „Activity Based Costing“ geläufig, - Enge Verwandtschaft zu späteren Prozesskostenrechnungen, die diese Überlegung auch auf Verwaltungsprozesse überträgt. Einsatzgebiet: - Mit verwendeten Ressourcen werden in Leistungserstellungsprozess in zeitl. Abfolge unterschiedl. Leistungen erbracht, - Eignung zur Kalk. jeder Art der Leistungserstellung, bei der Einzelkosten in Beschaffung und/oder Fertigung anfallen. Kalkulation: - Division der Gemeinkosten durch Bezugsgröße (Einzelkosten, Herstellkosten) ergibt Zuschlagssatz Gesamte Gemeinkosten Zuschlagssatz= Gesamte Einzelkosten (bzw. Herstellkosten) - Verteilung der Gemeinkosten über Zuschlagssatz auf Bezugsgröße je Produkt - Einfache oder summarische Durchführung: - Einfach: Nur ein einziger Zuschlagssatz wird gebildet (z.B. in Kostenstellen) - Summarisch: Differenzierte Zuschlagssätze nach Fertigungsstufen (z.B. bei Produktkalk.) Beurteilung der Zuschlagskalkulation: - Sehr einfach ohne zusätzl. Datenerfassung über Einzelkosten hinaus realisierbar, deshalb verbreitet, - Ungenau, wenn die Verursachung von Gemeinkosten nicht proportional zur Höhe der Einzelkosten. Durchführung der Zuschlagskalkulation:

Kalkulation bei analytischer oder umgruppierende Stoffverwertung: Kuppelproduktionsprozesse: Aus einem nicht zerlegbaren Produktionsprozess gehen mehrere Leistungen (oder Produkte) hervor Bsp.: - Destillierung von Benzin, leichtem Heizöl & Schweröl aus Rohöl - Verarbeitung von Sahne zu Butter, Molke & Buttermilch Beachten, dass ansonsten typische Formen von Einzelkosten (Kosten für Rohstoffe, Fertigungslöhne) nicht als Einzelkosten auf die Kostenträger zurechenbar sind (Verbundeffekte). Gebräuchliche Kalkulationsverfahren: Marktwertmethode: Zurechnung der Kosten in Relation zu den Marktwerten der im Kuppelproduktionsprozess erzeugten Haupt- & Nebenprodukte. Restwertmethode: Zurechnung der Kosten zunächst zu den Nebenprodukten in Höhe zu deren Marktwerten und Verrechnung der verbleibenden Kosten auf das Hauptprodukt.

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Beispiele zur Kalkulation von Kuppelprodukten: Die Marktwertmethode: Voraussetzungen: - Keine Unterscheidung in Haupt- und Nebenprodukte (z.B. Abfälle) erforderlich - Kenntnis der Marktpreise aller Kuppelprodukte (Nettoerlös je Einheit) erforderlich Vorgehen: - Ermittlung v. Äquivalenzziffern auf Basis d. Marktwerte (Nettoerlöse je Haupt- bzw. Nebenprodukt) - Interpretation: Produkte mit hohem Marktwert können auch einen hohen Kostenanteil tragen Die Restwertmethode: Voraussetzungen: - Unterscheidung der entstehenden Produkte in Haupt- & Nebenprodukte (z.B. Abfälle) zwingend - Kenntnis der Marktpreise aller Kuppelprodukte (Nettoerlös je Einheit) erforderlich Vorgehen: - Ermittlung der Gesamtkosten des Kuppelproduktionsprozesses - Gleichsetzen der Erlöse aus den Nebenprodukten mit deren Kosten 5. Kosten- und Erlösarten: Kostenarten: Verschiedene Bereiche der Buchhaltung - Materialbuchhaltung: Dient dem Bestandsmanagement; erfasst Materialverbräuche - Lohn- & Gehaltsbuchhaltung: Ausgangspunkt f. Persokosten; Erfassung & Abgrenzung aperiodischer Entgeltbestandteile, Urlaubsansprüche… - Anlagenbuchhaltung: Ermittelt bilanzielle Abschreibungen, kalk. Abschreibungen & kalk. Zinsen auf das in Anlagen gebundene Kapital → „Kapitaldienst“ Klassifizierung von Kostenarten: Einzelkosten & Gemeinkosten: - Einzelkosten sind Kostenträger unmittelbar zurechenbar (Materialkosten, Fertigungslöhne…) - Gemeinkosten werden über die innerbetriebliche Leistungsverrechnung auf Kostenträger umgelegt. Variable & fixe Kosten: - Var. Kosten (product costs) sind pro Leistungseinheit konstant, schwanken aber mit gesamter Leistungsmenge (Rohstoffkosten, leistungsabh. Afa…) - Fixe Kosten (period costs) sind in der Betrachtungsperiode konstant, da nicht abhängig von der Leistungsmenge, allerdings sinken sie stückbezogen mit zunehmender Leistungsmenge (Gehälter…) Primäre & sekundäre (Gemein-)Kosten: - Primäre Gemeinkosten= alle Gemeinkosten, die den Kostenstellen zunächst aus der Kostenartenrechnung im ersten Schritt zugerechnet werden (Gehalt Mitarbeite aus Verwaltungsstelle…) - Sekundäre Gemeinkosten=Gemeinkosten, die den Kostenstellen erst im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung zugerechnet werden (Raumkosten, die über Kostenstelle Gebäude auf die Verwaltungsstelle umgelegt werden…) Grundkosten, Zusatzkosten & Anderskosten: - Grundkosten werden ohne Veränderung aus dem externen Rewe übernommen, z.B. Mietkosten - Zusatzkosten= Opportunitätskosten für Ressourcenverzehr, für den es im ext. Rewe kein Äquivalent gibt (kalk. Miete, Zinsen…) - Anderskosten=Kosten, die in veränderter Form aus ext. Rewe übernommen werden (kalk. Afa…)

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Kostenartengruppen: Material- & Dienstleistungskosten: Rohstoffe: Material, das einen wesentl. Anteil des hergestellten Erzeugnisses ausmacht → Kostenträgereinzelkosten Hilfsstoffe: Material, das nur einen unwesentl. Teil des hergestellten Erzeugnisses ausmacht → i.d.R. als (unechte) Kostenträger-Gemeinkosten über Kostenstelle verrechnet Betriebsstoffe: Material, das zum Betrieb der Anlagen & Maschinen benötigt wird → i.d.R. als (unechte) Kostenträger-Gemeinkosten über Kostenstelle verrechnet Bezogene Leistungen: Dienstleistungen außenstehender Dritter → Kostenträgereinzel- oder gemeinkoste...


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