Title | Kinder aktiv konstruieren lassen - Die Lauttabelle als Handwerkszeug |
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Course | Schriftspracherwerb (Vertiefung) |
Institution | Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt |
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Schriftspracherwerb , Seminar, Vertiefung...
Kinder aktiv konstruieren lassen – Die Lauttabelle als Handwerkszeug 1. Die Lauttabelle – Ein Überblick
Lauttabellen eignen sich als Hilfsmittel zum selbstbestimmten Lesen- und Schreiben (schreiborientierter Ansatz)
Verständnis und Anwendung des phonetischen Prinzips
Qualität der Lauttabellen muss überprüft werden
2. Qualitätsprüfung der Lauttabelle Fragen zur kritischen Beurteilung von Lauttabellen: Welche Laute bzw. Buchstaben sind auf der Lauttabelle?
Wie geht die Tabelle mit den Buchstaben „c“, „q“, „y“, „v“, und „x“ um?
Werden auch die mehrgliedrigen Grapheme angeboten?
Wie werden die Laute abgebildet, die nur im In- oder Auslaut vorkommen?
Werden alle Laute abgebildet?
Gibt die Anordnung der Laute bzw. Form einer Lauttabelle dem Schüler Orientierungshilfe? Ist die Form motivierend? Ist die Anordnung eine Hilfe für die Kinder? Gibt es eine Lauttabelle für „Anfänger“ und „Fortgeschrittene“? Sind die gewählten Wörter bzw. Bilder geeignet, den Laut zu repräsentieren? Sind die Bilder eindeutig zu identifizieren? Ist der (An)Laut der prägnante Laut? Beginnen die Wörter mit dem Namen des Buchstabens? Was versteht man unter einer Lauttabelle? Buchstaben und Buchstabenverbindungen des Alphabets mit Bildern von Gegenständen verknüpft Lauten werden Buchstaben zugeordnet (Beispiel: „Apfel“ )
bei manchen Tabellen auch mehrgliedrige Grapheme (, , )
unterschiedliche Lautqualität im Anlaut wird durch zwei Bilder gekennzeichnet (Beispiel: „Ente“ [ε] und „Esel“ [e])
3. Arbeit mit der Lauttabelle
Wie macht man die Kinder mit der Lauttabelle vertraut? Kinder müssen mit der Anordnung der Bilder und der Handlung vertraut gemacht werden Übungen erweitern die phonologische Bewusstheit Lehrer muss Differenzierungsangebote schaffen Werkstattarbeit mit den Materialien zur Lauttabelle Beispiele:
Schatzsuche: (→ Im Vogelsand sind Bilder versteckt)
Domino (→ Aneinanderreihen von Bildern und Wörtern der Tabelle)
Memory
Würfelspiele auf der Tabelle
Suchspiele
Klipp-Klapp-Buch
Gezinktes Memory
Planung der Arbeitsphase Voraussetzungen für erfolgreiches Arbeiten im offenen Unterricht:
geeignete Klassenzimmergestaltung
Bekanntgabe der zeitlichen Planung
Bereitstellung von strukturierten Arbeitsmaterial
Festlegen der Regeln
Einführung der Arbeitstechnik im Umgang mit Material
Vorstellung des Materials
Durchführung Beginn
Kinder bekommen genaue Informationen über Art der Arbeiten und verfügbare Zeit
Arbeitsphase
soll ungestört ablaufen Lehrer Berater, Helfer, Mitspieler oder Beobachter
Ende
akustisches Signal Aufräumen des Materials Reflexion im Sitzkreis oder Eintrag der durchgeführten Tätigkeiten in einem Wochenplan oder Arbeitsnachweis
Schreiben mit der Lauttabelle
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Technik des Verschriftens → in gemeinsamer Arbeit einüben → immer in der gleichen Weise durchführen
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Tägliche Übungen sind über längerem Zeitraum notwendig
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Bei vertrauter Vorgehensweise: → selbstständiges Schreiben im eigenen Arbeitstempo
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Schulversuch phonetisches Schreiben (Schweißtal 1998)
→ begonnen beim Verschriften von lauttreuen Wörtern → beim Freien Schreiben gleiche Vorangehensweise → Lauttabelle auch für das Lesen hilfreich Vorgehensweise •
Das gewählte Wort gedehnt sprechen
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Den Anfangslaut in Verbindung mit dem gerlernten Bild bringen
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Das Bild suchen, mit einer Merkhilfe kennzeichnen (z.B Glasstein)
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Den Buchstaben abschreiben
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Den nächsten Laut abhören
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Das Wort durch wiederholtes Sprechen Laut für Laut gliedern, anhand der Tabelle identifizieren, kennzeichnen und schreiben
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Das fertig aufgeschriebene Wort sollte im Idealfall noch einmal gelesen werden, um das Ergebnis auf Vollständigkeit und Stimmigkeit zu überprüfen
Bemerkungen zur Schrift •
Beim Abschreiben der Druckbuchstaben keine Vorschriften über den Bewegungsablauf
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Buchstabentag/ - geburtstag: Laute, Verwendung, Form und Schreibbewgung werden vorgestellt
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Vernachlässigung der Buchstabenschreibungen der Druckschrift
→ Freude am spontanen Schreiben wird bei zu viel Kritik getrübt
→ allerdings sollte jeder Buchstabe gut und lesbar von ähnlichen Buchstaben zu unterscheiden sein
4. Quellen -
Helbig, P./Kirschhock, E.-M./Martschinke, S./Kummer, U. (2005): Schriftspracherwerb im Entwicklungsorientierten Unterricht, Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt...