Konstruieren - Zsfassung WS PDF

Title Konstruieren - Zsfassung WS
Course Konstruieren 1a
Institution Technische Universität Graz
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Zsfassung WS...


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1. Einführung 1.1. Was ist Architektur? Auseinandersetzung mit gebautem raum das planvolle entwerfen und gestalten von Bauwerken latein: architectura altgriechisch: architékton „archi-“ = haupt | „techne“ = kunst, technik oder tektonik

2. Ziegel 2.1. Grundlagen 2.1.1. Entwurfsparameter Idee, Funktion und Konstruktion ändern den Entwurf ständig und stehen in Beziehung zueinander. Wichtig ist die Balance zwischen den Faktoren 2.1.2. Konstruktionsprinzipien Fügen Ziegelsteine, Natursteine,… (Module als Baustoff) Formen Beton, Lehm, Kunststoff,… (Formbarer, Gießbarer Baustoff) Verbinden Stahl, Holz, Stahlbeton,… (Fertige Bauteile werden Verbunden) 2.1.3. Spannungsarten Spannung = Kraft innerhalb eines Bauteils/Materials Druck/Zug Verkürzung, Zusammenpressung, Knickung, Seitlicher Druck Biegemoment Horizontaler & Vertikaler Lastabtrag Querkraft/Scherspannung Schubspannung Ziegel können nur Druckkräfte aufnehmen!

2.2. Geschichte Lehmziegel als Ursprung = Sedimentgestein aus Ton und Sand, Klebekraft durch Ton (wird nicht gebrannt) Natürlicher Baustoff mit guter Wärmespeicherung, Geruchsabsorbtion, Feuchtigkeitsabgabe Lehm ist nicht brennbar und wirkt dämpfend gegenüber Elektromagnetischer Strahlung Faserzusatz für erhöhte Festigkeit (Haare oder Stroh) Lehmbaubsp.: Häuser in Jemen, Stampflehmhaus von Martin Rauch Pyramiden, Turmbau, Zikkurat Die 10 Bücher des Vitruv = Erste Beschreibung von Mauwerwerk und Ziegelformaten Ziegel sind das älteste künstliche Bauelement

2.3. Erscheinung 2.3.1. Strukturelemente Mauer und Stüze Standfestigkeit über Masse Durchmesser und Breite Standfestigkeit über Geometrie Eckausbildungen, Verstrebungen, Rundungen Stütze, Wand, Bogen, Balken, Gewölbe, Kuppel 2.3.1.1. Balken Zwei Tragsteine, aufliegender Deckstein Stonehenge, Löwentor Mykene Überlager zur Entlastung der Biegezugspannung 2.3.1.2. Bogen Druckspannung seitlich, Biegespannung wird ersetzt Römische Bögen,… Kettenlinie (nur Zugspannung) wird auf dem Kopf gestellt zur Stüzlinie (nur Druckkräfte) 2.3.1.3. Gewölbe Tonnengewölbe, Quertonnengewölbe, Kreuzgewölbe Schubaufnahme im Gewölbe durch Schwergewichtsmauer mit Auflast, Strebepfeiler oder Zuganker 2.3.1.4. Kuppel Durchgehendes, rundes Auflager, horizontal verlegte kreisförmige Bogenkonstruktion bzw. ringschar, horizontale Kräfteaufnahme durch Ringanker, Öffnung durch bögen Pendentifkuppel als Übergang von quadratischen Grundriss zur Kuppel (zB: Hagia Sofia) 2.3.2. Oberfläche Aus Kostengründen werden bei Ziegelgebäuden Steinfassaden mit Putz imitiert (Palazzo Pitti,…)

2.3.3. Verwendung Ziegelgebäude aus Brandschutzgründen (Fire of London, 1666) Arbeiter- und Reihenhaussiedlungen in Großbritannien Monadnock Building (Höchstes Ziegelgebäude mit nach unten dicker werdenden Wänden) Wiener Moderne Unmauerter Stahlkern  Stahl zur Statik, Ziegel zur Optik (Faguswerke, Chilehaus) Kaschierung von Stürzen (Haus Esters, Mies van der Rohe od. Louis Kahn) Verputzte Ziegel als Hauptbaustoff in alten Gebäuden 2.3.4. Wirkung und Erscheinung Zubau Villa von Oswald, Art Deco Materialität als Gestaltungsmittel – Verschmelzung Innen und Außen (Haus Hundertacht)

2.4. Herstellung 2.4.1. Zusammensetzung Ton, Lehm, Quarzsand, Wasser + Porosierungsstoffe

2.4.2. Formung Ziegelformen mit Signatur für bessere Mörtelhaftung 2.4.3. Ziegelbrennen Lufttrocknung oder Brennen im Meiler Industrielle Fertigung in Ring- (früher) und Tunnelöfen 3 Methoden – Getrocknet, einfach und mehrfach gebrannt (Klinker) 2.4.4. Produktion Einschütten des Materials in Lager, Bei Feuchtwetter in „Sumpflager“, Mischung im Doppelwellenmischer, Pressung in Endlosstränge, Oberflächenstanzung, Zerschneidung in etwas größeres Ziegelformat (Schrumpfung beim Brennen), Feuchtigkeit entziehen im Kammertrockner und schließlich Brennen im Tunnelofen (82m lang, 1100 Grad) 2.4.5. Ziegelfarben Je nach Eisengehalt im Lehm unterschiedlich Variation durch Brenndauer, Brennart (Kohle, Gas), Zugabe von Laugen, Salzen und Sand

2.5. Steinarten 2.5.1. Mauerziegel, Normalformat (NF) 25x12x6,5 cm = Normalformat Österreich Anwendungen: Verblendungen, Vormauerung, Sichtmauerwerk, Kaminbau, Sanierungen,… Löcher dienen zur besseren Trocknung und dem besseren Halt von Mörtel 2.5.2. Hochlochziegel (HLZ) Mehr als 25% Lochanteil  bessere Dämmeigenschaften, bessere Austrocknung und weniger Gewicht Planstein = Lagerfuge wird abgeschliffen und mit Dünnmörtelbett zusammengesetzt Vorteil: Weniger Mörtel, Weniger Feuchtigkeit, Weniger Wärmeleitfähigkeit Klebeschaum: Ersatz zum Mörtel, kann bei -5°C noch angewendet werden, aber Umweltschädlich 2.5.3. Langlochziegel (LLZ) und Sonderformate Platzsparend, Dämmend, Großer Lochanteil, nicht zulässig als tragendes Mauerwerk Fomsteine, Sonderformate in hoher anzahl erschwinglicher 2.5.4. Definitionen 2.5.4.1. Klinker oberflächig gesinterte, frostbeständige Ziegel 2.5.4.2. Verblender müssen nicht verputzt werden, meist Dekoration 2.5.4.3. Riemchen In Innenräumen 2.5.4.4. HD-Stein (High Density) Hohe Dichte, wenig Hohlräume, Einsatz im Außenbereich 2.5.4.5. LD-Stein (Low Density) Niedrige Dichte, viele Hohlräume, Einsatz Innen oder mit Schutz in der Fassade 2.5.4.6. Andere Materialien Betonstein, Kalksandsstein 2.5.4.7. Ziegel mit Dämmstoffen gefüllt

2.5.5. Mörtel und Fuge Mörtel gewährleistet Zusammenhalt und hat Tragfunktion sowie Witterungsbeständigkeit Zusammensetzung: Zement, Wasser, Zusatzstoffe Stossfuge Senkrecht, Lagerfuge Waagrecht Fugen als Dekoelement (Ausgekratzte, Flächige, Vorstehende oder verschmierte Fuge) oder farblich verschieden Bewegungsfugen für Dehnung bei temperaturschwankungen

2.6. Eigenschaften 2.6.1. Nachhaltigkeit Herstellungsenergie, Wiederverwertbarkeit, Kontext, Haltbarkeit Herstellungsenergie im Verhältnis zur Energieeinsparung

2.7. Fügen 2.7.1. Mauerwerksgefüge 2.7.1.1. Formate 25x12x6,5 cm in Österreich verwendetes Format (Altes Reichsformat) 24x12,5x7,1 cm in Deutschland 2.7.1.2. Stein- und Fugenmaß Stoßfuge = 1cm Lagerfuge = 1,2 cm Ziegelrohbaumaß = Ziegelbreite 12 cm + Stoßfuge 1 cm = 13 cm Mauerdicke und Mauerlänge durch Steinmaß definiert Außenmaß = n*13-1 Öffnungsmaß = n*13+1 Vorsprungsmaß = n*13 Rastermaß Mauerhöhe = Schichtmaß = 7,7cm (Steinmaß+Lagerfuge) Mauerlängen: Riemchen, ½ Stein, ¾ Stein und ¼ Stein 2.7.1.3. Verband Unterteilung der Mauergestaltung in: Steine: Art, Format, Geometrie, Farbe, Oberfläche, Ausrichtung,… Mauer: Gliederung, Anordnung, Rhythmus, Struktur, Verknüpfung, Fügung,… Architekturbsp.: Peter Zumthor – Diözesanmuseum Köln Schichten im Mauerwerk: Binderschicht, Läuferschicht, Rollschicht, Schränkschicht, Stromschicht, Zahnschicht Verbände: Binderverband (nur Steinköpfe sichtbar, statisch schlecht, ideal für Rundungen) Läuferverband (halbsteinige Überdeckung, für einfaches Mauerwerksgefüge) Blockverband (Abwechselnd Läufer- und Binderschichten) Kreuzverband (Blockverband, Jede 2. Läuferschicht wird um ½ verschoben) Gotischer Verband (Läufer und Binder wechseln sich in der gleichen Schicht ab) Märkischer Verband (2 Läufer und ein Binder wechseln sich in einer Schicht ab) Schlesischer Verband (3 Läufer und ein Binder wechseln sich in einer Schicht ab) Flämischer Verband (Binder und Läufer in der Läuferschicht abwechselnd) Amerikanischer Verband (Mehrere Läuferschichten) Gestaltunsmöglichkeiten: Gedrehte Steine, Senkrechte Steine als Verblendung, Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk, Ornamentik 2.7.2. Fügen der Primärstruktur 2.7.2.1. Pfeiler Nur Vollziegel, keine Hohlziegel! Voll auf Fug arbeiten! Standfestigkeit durch Durchmesser und Breite 2.7.2.2. Mauern 6,5 – 12cm Nichttragende Wände (nur Eigenlast) 17 – 50cm Tragende Wände (Senkrechte Lasten und Aussteifende Funktion) Standfestigkeit durch Ecken, Strebepfeiler und Rundungen Verzahnung der Mauern in Ecken in mindestens einer Schicht Mauerabdeckung bei freistehender Mauer notwendig! (Witterungsschutz) Rollschicht, Sattelförmig, Abgerundet oder Überstehend 2.7.2.3. Stürze Sturzarten:

Sturz mit Schlussstein (Mittig liegender verkeilter Stein) Halbkreisförmiger Bogen (Überdeckung aus Läufern mit runden Sondersteinen) Abtreppung (Überdeckung mit auskragenden Steinen) Scheitrechter Bogen (Horizontal mit Sondersteinen und 2m begrenzter Spannweite) Bogen: Rundbogen, Spitzbogen, Segmentbogen, Scheitrechter Bogen, Träger Kämpfer als Abschlussstein im Bogen Sturz aus Holz, Stahl oder Stahlbeton (Verblendung mit speziellen Ziegelsteinen) 2.7.2.4. Gewölbe und Weitgespannte Konstruktionen Gewölbearten: Tonnengewölbe Schalung in Ringschichten, im Kufverband oder Schwalbenschwanzverband Schalung in Fischgrätenverband (ital.: a spinapesce) Kappengewölbe Segmentbogenform, geringe Gewölbehöhe durch Stahlträger Kreuzgewölbe (=zerlegtes Tonnengewölbe) Gleiche Verbände wie beim Tonnengewölbe (Kufverband, Schwalbenschwanzverband, Ringschichten) Andere Gewölbeformen aus Mauerwerk Tonnen-, Kugel-, Kreuz-, Mulden-, Spiegel-, Kloster-, Sterngewölbe, Hängekuppel und byzantische Kuppel Weitgespannte Decken: Statische Optimierung durch Stützlinie, Bewehrtes Mauerwerk, Bewehrungsstäbe im Mauerwerk Vorteil: Feuerfest, dünne Deckendicke, leichter, günstiger, weniger Material Kraggewölbe: Vorform des Gewölbes, besteht aus auskragenden Steinen Statisch instabil und wird durch Druck von den Seiten in Form gehalten (z.B.: Mayas) 2.7.2.5. Decke Hohlsteindecke Kappendecke Plattendecke Mit Beton übergossene Rippendecke. Vorgespannte Zuggurte halten die Ziegel in Position. Für Beton ist keine Schalung notwendig. 2.7.2.6. Strukturelle Zusammenhänge Balken in Windrichtung geben Lasten an Wandscheiben weiter Aussteifung der Ziegelwand durch Stahl- oder Holzträger 2.7.3. Neue Technologien Verlorene Schalung Ziegel als Betonschalung die Schlussendlich stehenbleibt Präfabrikation Ziegelfassadenmodule als Fertigteile aus Kosten- und Sicherheitsgründen (DaimlerChrysler Hochhaus), Aufgrund von Rissen dringt Wasser ein und es platzen Steine ab  Komplettsanierung Digitale Fabrikation Ziegelfassade mit gedrehten Steinen erzeugen 3-Dimensionales Bild (Weingut Schweiz) Digitale Fabrikation mit Roboter und Spezialkleber  Menschliche Kraft nicht notwendig Wandsysteme Agisol-Wandsystem aus Neopor… Wird zugleich auch als Schalung verwendet Steko-Wandsystem aus Holz. Praktisch „Ziegel“ aus Holz

2.8. Konstruieren 2.8.1. Bauphysik/Anforderungen 2.8.1.1. Wärmeschutz (U-Wert) Dämmung verhindert Wärmeverlust

U-Wert: Maß für Wärmedurchgang eines Bauteils (Gibt an wie viel Energie durch das Bauteil fließen kann)  Je niedriger, desto besser! Schwachstellen des Wärmeschutze = Wärmebrücken (Fenster, Deckenanschlüsse,…) U-Wert durch Landesbauverordnung vorgegeben (zB 0,50 f. Wände in der Steiermark) 2.8.1.2. Schallschutz Verbreitung des Schalls durch die Luft oder durch Körper Nur ein bestimmter Frequenzbereich ist für den Menschen hörbar Trittschalldämmung durch Hartschaumplatten, Schallschutz durch Auflager (bei Treppen) 2.8.1.3. Brandschutz Je höher die Brandschutzklasse, desto besser der Hitze- und Feuerwiderstand Ummantelung von Stahlträgern notwendig 2.8.1.4. Wärmespeicherfähigkeit Speicherung in der Bausubstanz Transparente Wärmedämmung für mehr Wärmegewinn durch weniger Reflexion 2.8.1.5. Feuchteschutz (Dampfdiffusion) Schutz vor Regen, Spritzwasser, Sickerwasser und Erdfeuchte Kiesschicht und Sockelbereich schützen vor Spritzwasser Schäden durch Pilz, Fäulnis, Aufweichung,… Dampfbremse zur Verhinderung von Kondensation (Innenseitig vor der Dämmung) 2.8.2. Mehrschalige Wandaufbauten WDVS (Wärmedämmverbundsystem) Herkömmliche Dämmungsart Wärmedämmputz Putz mit Zuschlagsstoffen wie Bimsstein Einschalig Verputzt Einschaliges Sichtmauerwerk Sonnenenergie wird genutzt Mehrschalig + Kerndämmung Dämmung wird in der Mitte mit Anker fixiert Mehrschalig + Luftschicht und Kerndämmung 2.8.3. Detaillierung Am Beispiel Bornheim „Campo“ Weltenergieverbrauch: 25% Verkehr, 25% Industrie, 50% Gebäude (Heizung) Energieheizwerte: Bestandshaus 220 KW/m2a Neubau

100 KW/m2a

Niedrigenergiehaus

50 KW/m2a

Passivhaus Bestandteile Passivhaus: Wärmedämmung

15 KW/m2a

Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung Luft/Luft Wärmetausche Erdwärmetauscher Frischluftfilter Wetterschutzfassade  Dämmen und Wetterschutz getrennt (Betonschicht vor Dämmung)

3. Beton 3.1. Phänomänologie 3.1.1. Wirkung/Materialität Image des Betons im Wandel durch Technologie – Beton wird nicht mehr versteckt Materialität = Gebäude soll wie aus einem Material wirken – Eindruck des „gemacht seins“ Beispiel Barcelona Pavillon: Material: Wirkt wie aus Stein, sind jedoch Betonteile mit vertikalen Fugen Oberfläche: Unterschiedliche Oberflächen aus gleichen Material für verschiedene Funktion Baukörper: Ausdruck durch ein Bauteil, Platten als fließender Übergang der Räume Konstruktion: „Unendlich gedachter Raum“ – Zueinander offene Räume, wie funktioniert die Statik? Lösung: Stahlgerüst als Konstruktion unter den Betonplatten  Stahl zur besseren Statik der scheinbar schlanken Bauteile aus Stein  Platten zum leichteren Transport und zur leichteren Verarbeitung

3.1.2. Beispieke Oberfläche: 3.1.2.1. Untiefe Oberfläche Polierter Stein (Terrazzo)  Kunstmuseum Liechtenstein (Morger Degelo Kerez) Langsamer Aushärtungsprozess verhindert Rissbildung, erhärteter Beton wird geschliffen Klassischer Sichtbeton  Kirche des Lichtes (Tadao Ando) Schalungsbild wichtig für Endergebnis 3.1.2.2. Tiefe Oberfläche Unreiner Beton  Infeldgründe Graz (Riegler Riewe) Bereits verwendete Schalung erzeugt unreinen Eindruck Bedruckter Beton  Bibliothek Eberswalde (Herzog & de Meuron) Beton wird bedruckt 3.1.2.3. Plastizität in der Oberfläche Erstarrtes Gestein  Bruder Klaus Kapelle (Peter Zumthor) Beton “wächst“ um die Innere Schalung herum, Holzgerüst verbrannt Ausgewaschener Beton  Schaulager Münchenstein (Herzog & de Meuron) Kantige, raue Oberfläche, oberste feuchte Betonschicht wird abgekratzt 3.1.2.4. Textiler Bauteil Beton als Membran  Expo Pavillon Lissabon (Alvaro Siza) mit Stahl verstärktes Betondach wird von Pylonen abgespannt 3.1.2.5. Tektonisch gegliederter Bauteil Bild aus einem Guss  Schweizer Botschaft Berlin (Federle) Fugenlose Ausführung der Fassade 3.1.2.6. Plastizität in der Struktur Feingliedrig Friedhof San Vito d’Altivole (Carlo Scarpa) 3.1.2.7. Plastizität durch Struktur Grob Tektonische Struktur  Schule in Birch (Peter Märkli) Zusammensetzung aus Fertigteilen, Führt zu homogenen Bild Gliedernder Rahmen Tief  Wohnhaus Schwarzpark (Miller Maranter) Rahmen als Struktur, Tiefe durch nach Innen versetzte Fenster Untiefer Rahmen  Bürogebäude Amsterdam (Claus en Kaan) Flacher Eindruck durch wiederholendes Element, Dachaufbau im obersten Element 3.1.2.8. Plastizität am Baukörper Baukörper in einem Guss  Denkmal in Wien (Rachel Whiteread) Innenraum unzugänglich 3.1.2.9. Massiver Baukörper Gegliederte Masse flach  Bahnhof Innsbruck (Riegler Riewe) Trotz Fensteranteil massive Wirkung, Kaum Fugenwahrnehmung, Vorgehängte Fassade Liegende Skulptur  La Congiunta at Giornico (Peter Märkli) Baukörper besitzen durch Fugenbild eigene Autonomie Stehende Skulptur  Ferienhaus Vna (Furimann Hächler) Autonomie durch Vor- und Rücksprünge, Massivwirkender Körper 3.1.2.10. Abbildung der Zeitlichkeit, Örtlichkeit Alternder Beton  Atelier Remy Zaugg (Herzog & de Meuron) Eisenoxidangereicherter Regen (Stahlwerk in der Nähe) zieht Strukturen in die Wand

3.2. Architekturtechnologische Eigenschaften 3.2.1. Woraus besteht Beton? Zement + Wasser+ Zuschlagsstoffe + Betonzusatzmittel = Beton 3.2.1.1. Zement Hütten – oder Schlackensand (Nebenprodukt der Roheisenherstellung) Zementklinker (Gebrannter Bestandteil, für Aushärtung zuständig) Baukalk (Bindemittel, dient als Mörtel und zur Verfestigung) Flugasche (Rückstand von Verbrennungen) Zementherstellung:

Rohstoffe werden gemahlen, gebrannt und zu Zement vermahlen Rohmaterialgewinnung: Steinbrüche und Tongruben, 2 Kalkstein 1 Ton/Mergel Verhältnis Rohmaterialaufbereitung: Trocknen, Mahlen, Korrekturmaterialien Brennvorgang: 2 Stufen: Entsäuerung, Sinterprozess Zementmahlung: Je nach Zementsorte verschieden, Feinheit je nach Dauer Zementarten: Der Rote: Standard-Zement für massive Bauteile und warme Jahreszeit (um 20°C) Der Violette: Massenbeton, für sehr massive Bauteile und Stahlbeton, Geringe Wärmeentwicklung Der Graue: Spezial-Zement für Betondecken und Verkehrsflächen, Hohe Belastbarkeit Der Schwarze: Universal-Zement für Temperaturen ab 10°C, Transportbeton, Sichtbeton und Estrich Der Grüne: Für alle Anwendungen in der kalten Jahreszeit (unter 10°C), rasche Aushärtung Der Blaue: Höchstwert-Zement bei speziell tiefen Temperaturen, für feingliedrige Teile Der Contragress CEM I 42,5 N: Widerstandsfähig, Dauerhaftigkeit bei chemischen Angriffen, für Gülle und Kläranlagen Der Contragress CEM I 42,5 R: Widerstandsfähig, Dauerhaftigkeit bei chemischen Angriffen, für Fertigteile 3.2.1.2. Wasser Zement + Wasser = Zementleim (Hydratation) Gewichtsverhältnis Wasser/Zement ist entscheidend für Betonqualität 3.2.1.3. Zuschlagsstoffe (Sand, Kies) Gesteinskörnung: Leichtbeton: 800-200kg/m³ Zuschlag: Blähton, Polystyrol, Luft,… Normalbeton 2000-2600kg/m³ Zuschlag: Quarz, Kalkgestein Schwerbeton >1699kg/m³ Zuschlag: Basalt, Schwerspat Dämmbeton: Geschlossene Poren, leichtes Gewicht Betonzusatzmittel Stoffe, die physikalische oder chemische Wirkungen des Betons beeinflussen Verflüssiger, Fließmittel, Luftporenmittel, Verzögerer, Dichtungsmittel,… Konsistenz von Beton Steifplastisch, Fließfähig, Weich

3.3. Konstruieren mit Beton 3.3.1. Beton + Stahl Stahlbewehrung übernimmt die Zugspannung des Betons, Beton übernimmt Druckkräfte Bewehrungsstahl: Betonstabstahl für Stützen und Balken, Betonstahlmatten für Decken, Wände und Bodenplatten Gerippter Stahl zur Verbesserung der Verbundeigenschaften UHPC (Ultra-Hochfester Beton) Gefüge- und Diffusionsdichter Beton mit hoher Druckfestigkeit (ähnlich den von Stahl) Betonüberdeckung (Abstand von der Bewehrung bis zum Betonaußenrand): Innenraum: 2cm | Garagen, Hallen: 3,5cm | Außenbauteile: 4cm | Schwimmbecken: 5,5 cm

3.3.2. Schalung Gibt dem Beton die Form, Schalung darf sich nicht verformen, Negativform des Betons Wandschalung (Rahmenschalung), Stützenschalung, Deckenschalung (Tischschalung), Trägerschalung, Kletterschalung Schalungen aus Holz oder Metall Flache oder Tiefe Schalung Für Formen und Muster im Beton Schalung aus Betonschalungssteine oder Fertigteilbetonwänden Ortbeton wird zwischen die Wände gegossen Anker zum fixieren der Schalung Abstandhalter zum Kontrollieren des Abstands vom Beton – Schalung Arbeitsschritte: Einbringung, Verdichtung, Rütteln, Abziehen, Ausschalen Qualitätssicherung durch Prüfkörper

3.4. Ortbeton Beton wird an Ort und Stelle gegossen

3.4.1. Kräfte im Bauwerk Wände: Senkrechte Lasten, Horizontale Lasten, Reibung der Anker Decken: Vertikale Lasten, Eigengewicht Stützen: Vertikale Lasten, Außenseitige Belastung, Ausdehnung Träger: Querkraft, Vertikale Lasten, Durchbiegung 3.4.2. Wände aus Ortbeton: Tragende Wände, Aussteifende Wände, Nichttragende Wände 3.4.3. Decken aus Ortbeton: Deckenauflager: Decke liegt auf Wänden und Stützen auf Plattenbalkendecke: Einachsig gespannt, geben Kräfte durch Vouten nach unten ab Kassettendecke: Zweiachsig gespannt Fertigteil Elementdecke mit Ortbeton als Aufbeton (Fertigteil dien als Schalung) Füllkörper als Ziegel dient ebenfalls als Untergrund des Ortbetons

3.5. Fertigbeton Bauteile, die in ihrer endgültigen Form geliefert werden Produktion in großen Fertigteil-Werken Vorteile: Einsparung von Gerüst und Schalung, Witterungsunabhängig, Konstante Qualität Nachteile: Anschlüsse notwendig, Schlechtere Übertragung von Momenten, daher dickere Betonquerschnitte notwendig 3.5.2. Transport Montage der Teile durch Kräne und Verankerten Haken im Betonteil Wahl des Fahrzeugs und des Weges sind wichtige Faktoren des Transports 3.5.3. Struktursysteme Plattenbauweise Skelettbauweise Zellenbauweise

3.5.4. Fertigteilelemente Stütze (Eingespannt oder gelenkig gelagert) Träger (Unterzugauflager, Binderauflager, Satteldachbinder) Platten, Wände, Decken (Vollplatte, Hohlplatte, TT-Platte, Trogplatte) Sonderelemente (Stiege, Podeste, Aufzugschächte,…) ...


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