Klausur 2016, Fragen und Antworten PDF

Title Klausur 2016, Fragen und Antworten
Course DaZ/ DaF Deutsch als Zweit/-Fremdsprache
Institution Universität Duisburg-Essen
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Summary

Klausurfragen und Antworten...


Description

DaZ – Klausurfragen 1. Was ist Sprachplanung/language planning (nach Baker 2011)? Kreuzen Sie die richtige Erklärung an! •

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Das Konzept der Sprachplanung beeinflusst das Verhalten/die Einstellung von Sprechern u.a. im Bereich des Erwerbs, des Gebrauchs und des Erhalts einer Sprache. Der Begriff der Sprachplanung wird in der Spracherwerbsforschung im Rahmen der mehrsprachigen Elternberatung verwendet. Sprachplanung ist der politische Versuch, eine einzige Sprache als Amtssprache durchzusetzen.

2. Nennen Sie min. 4 Bestandteile von Tra Sprachpaket und erläutern Sie diese. Phonologie : Lautstruktur der Sätze Morphologie : Wortbildung, Anpassung der Wortformen an Umgebung (z.B. Numerus, Genus, Kasus) Syntax : Satzbildung, Wortordnung führt zu unterschiedlichen Bedeutung Semantik : Wie gut passt die Bedeutung, einzelner Wörter zusammen 3. Welche dieser Annahmen charakterisieren die behavioristische Hypothese zum Erstspracherwerb? Wählen Sie aus der Liste aus, ob die Aussage zutrifft oder nicht zutrifft! •

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Die Syntax, die Semantik und die Pragmatik, die Verwendung der Sprache beim Handeln, können beim Spracherwerb nicht isoliert betrachtet werden → trifft nicht zu Sprache wird als System von „habits“ verstanden. → trifft zu Obwohl Kinder fehlerhaften Input erhalten, beherrschen Sie ab einem Alter von 34 Jahren ihre Erstsprache. → trifft nicht zu Spracherwerb wird als das Resultat von Konditionierung betrachtet, wobei der Imitation eine Schlüsselrolle zukommt: Das Kind wird bei korrekter Nachahmung „belohnt“, wohingegen unerwünschtes Sprachverhalten nicht belohnt wird. → trifft zu

4. Welche der Annahmen treffen laut dem Interaktionismus im Hinblick auf den Erstspracherwerb zu? Wählen Sie aus der Liste aus, ob die Aussage zutrifft oder nicht zutrifft! •



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Der Spracherwerb wird durch das sogenannte language Acquistion? Support System (LASS) unterstützt. → trifft zu Das menschliche Gehirn ist modular aufgebaut und verfügt über ein für Sprache zuständiges Modul. → trifft nicht zu Jeder Mensch verfügt über eine angeborene Universalsemantik... → trifft nicht zu Die Sprache entwickelt sich z.B. in der Mutter-Kind-Dynade (=Zweiergruppe) nach gemeinsamen Handlungsmustern. → trifft zu

5. Welche dieser Annahmen treffen auf die Kontrastivhypothese zum Zweitspracherwerb zu? Wählen Sie aus der Liste aus, ob die Aussage zutrifft oder nicht zutrifft! •



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Die Kompetenz, die ein Kind in der L erreichen kann, hängt mit dem Kompetenzniveau in der L1 zum Zeitraum... des L2-Erstkontakts zusammen. → trifft nicht zu Erwirbt eine Person eine Zweitsprache, die ihre Erstsprache strukturell ähnelt, wird dies den Zweitspracherwerb erleichtern. → trifft zu Strukturelle Divergenz zwischen Erst- und Zweitsprache führt zu negativem Transfer. → trifft zu Die Erstsprache nimmt keinerlei Einfluss auf den Zweitsprachenerwerb. → trifft nicht zu

6. Welche dieser Annahmen charakterisieren laut der Interlanguage-Hypothese den Zweitspracherwerb? Wählen Sie aus der Liste aus, ob die Aussage zutrifft oder nicht zutrifft! •



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Lerner bilden im Zuge der Sprachaneignung eine variable und systematische Lernersprache aus. → trifft zu Der Spracherwerb ist durch verschiedene Strategien geprägt, z.B. Übergenerationalisierungen und Kommunikationsstrategien. → trifft zu Der Einfluss der Erstsprache spielt im Zweitsprachenerwerb keine Rolle. → trifft nicht zu Strukturelle Ähnlichkeit zwischen L1 und L2 führt immer zu positivem Transfer, während strukturelle Divergenz zwischen L1 und L2 immer zu negativem Transfer führt. → trifft nicht zu

7. Es gibt klassische Unterscheidungskriterien, die zur Abgrenzung von Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und Deutsch als Fremdsprache (DaF) herangezogen werden. Ordnen Sie die folgenden Kriterien entweder DaZ oder DaF zu! • • • •

Der Spracherwerb findet in einem deutschsprachigen Land statt. → DaZ Der Spracherwerb erfolgt vornehmlich gesteuert. → DaF Die Sprache wird außerhalb einer Institution erlernt. → DaZ Die Bildung erfolgt in einer anderen Sprache als der Erstsprache. → DaZ

8. Sortieren Sie die linguistischen Besonderheiten den Meilensteinen der Satzkonstruktion in der Sprachentwicklung eines Kindes im Deutschen zu. Bitte wählen Sie den jeweiligen Meilenstein aus der Liste aus! • • • • • • • • • •

Das Kind kann Nebensätze produzieren. → Meilenstein IV Das Kind nutzt hauptsächlich Partikel. → Meilenstein II Das Kind kann „werden“ flektieren. → Meilenstein III Das finite Verb im Nebensatz rückt in die Verbendposition. → Meilenstein IV Partikel stehen immer in der rechten Satzklammer. → Meilenstein II Die Subjektive kongruieren mit dem Verb. → Meilenstein III Es fehlen die Verben im Satz. → Meilenstein I Es tauchen Hilfs- und Modalverben auf. → Meilenstein III Konjunktionen und Relativpronomen werden benutzt. → Meilenstein IV Das Kind produziert erste finite Verben. → Meilenstein III

9. Im Kontext sprachlicher Kompetenzen hat Jim C. zwei Dimensionen der Sprachbeherrschung beschrieben: die sogenannten BICS und CALP. Bitte wählen Sie in jeder Zeile aus der Liste aus, zu welcher Dimension sich der Aspekt primär zuordnen lässt. • • • • • • •



kontextgebunden → BICS kontextunabhängig → CALP Welche Herausbildung dauert länger? → CALP Grundlegende kommunikative Fähigkeiten → BICS befähigen das Individuum, Sprache als kognitives Werkzeug zu gebrauchen → CALP werden in einem zweitsprachlichen Erwerbsprozess relativ schnell erworben → BICS beinhaltet Oberflächenphänomene wie Aussprache, Wortschatz und Grammatik einer Sprache → BICS beinhaltet tieferliegende, abstrakte Aspekte von Sprache → CALP

10. Im Kontext sprachlicher Kompetenzen hat Jim C. zwei Dimensionen der Sprachbeherrschung beschrieben: die sogenannten BICS und CALP. Wofür stehen die Akronyme BICS und CALP? Wofür stehen die Akronyme BICS und CALP? BICS Basic Interpersonal Communication Skills → Mündlichkeit → Alltagskommunikation & Zwischenmenschliche Kommunikation CALP Cognitive Academic Language Proficiency → Schriftlichkeit → Bildungssprache im kognitiv akademischen Bereich 11. Benennen Sie vier Bausteine beim Scaffolding nach GIBBONS und ordnen Sie diese dem Mikro- oder Makroscaffolding zu! → Bedarfsanalyse → Lernstandsanalyse → Unterrichtsplanung

Makroscaffolding

→ Unterrichtsinteraktion

Mikroscaffolding

12. Nach welchen Prinzipien sollte die Unterrichtsinteraktion laut Gibbons geführt werden? Benennen Sie fünf Prinzipien und erläutern Sie deren Ziele! 1. Verlangsamung der Lehrer-Schüler Interaktion → Zweitsprachenlernende brauchen mehr Zeit um Lehreräußerungen zu verstehen 2. Mehr Planungszeit → Planung von Äußerungen erfordert bei Zweitsprachenlernenden mehr Zeit 3. Variation der Interaktionsmuster → Vermeidung von 1-Wort-Äußerungen, authentische Kommunikationssituationen schaffen 4. Aktives Zuhören der Lehrkraft → Lehrer muss Inhalt von Schüleräußerungen nachvollziehen und darauf reagieren → Förderung der Motivation der Schüler sich zu äußern 5. Re-Kodierung von Schüleräußerungen → Angemessene Fachwort / Wendung wird den Schülern deutlich

13. „Der Erwerb der Bildungssprache spielt eine bedeutsame Rolle für den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern.“ Kommentieren Sie diese Aussage, indem Sie sich auf das Konzept der Durchgängigen Sprachbildung in diesem Zusammenhang beziehen. Gehen Sie in Ihrer Erläuterung auf die Herausforderungen ein, die sich dabei für alle Schulfächer ergeben. Durchgängige Sprachbildung

: Vermittlung von schul- und bildungsrelevanten sprachlichen Fähigkeiten (Bildungssprache) im Unterricht aller Fächer.

Herausforderung an alle Fächer mit DS: a) Explizitheit → bestimmte Redeweisen in einem bestimmten Kontext angebracht, in einem anderen aber nicht. b) Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit → Bildungsvoraussetzungen in Erstsprache hilfreich für Zweitsprachenerwerb c) Bezug auf Bildungsstand und Schriftorientierung des Elternhauses → Schriftnähe der Familie zur Schule stärken → Kinder werden eigenaktiv bei Aneignung von Bildungssprache d) Sprachliche Sensibilität und Vorbildfunktion der Lehrkräfte → Schülerkommentare vermehren sich, werden respektiert und wertgeschätzt; Gesprächsverhalten der Lehrkraft ist Vorbild; Fehler werden konstruktiv aufgegriffen 14. Ordnen Sie die folgenden Kommunikationsbedingungen Mündlichkeit und Schriftlichkeit zu! • • • • •

den

Dimensionen der

Fremdheit der Kommunikationspartner → Schriftlichkeit Raumzeitliche Trennung → Schriftlichkeit Keine Situations- und Handlungseinbindung → Schriftlichkeit Reflektiert → Schriftlichkeit Affektivität → Mündlichkeit

15. Sie möchten zu Schuljahresbeginn den globalen Sprachstand ihrer Schüler feststellen und haben sich entschieden einen C-Test durchzuführen. Bitte erstellen Sie aus dem vorliegenden Textbeispiel einen C-Test, indem Sie die entsprechenden Konstruktionsprinzipien anwenden. Bitte schreiben Sie den Text ab und markieren Sie die Teile des Textes, die getilgt werden müssen, nach folgendem Muster: Das grüne Haus ist schön bunt. = Das grüne Ha... ist schön bu... Schüleraustausch Immer mehr Schüler und SchülerInnen möchten Auslandserfahrungen sammeln. Ein Schüleraustausch ist eine hervorragende Gelegenheit, fremde Länder z.B. Australien, Amerika oder England, und neue Kulturen kennen zu lernen, noch bevor man volljährig ist. Einzelne Schüler oder sogar ganze Klassen oder Gruppen von Jugendlichen tauschen für eine gewisse Zeit ihre Umgebung. Mittlerweile ist es aber längst nicht mehr nur so, dass man konkret in die Familien der anderen Schüler wechselt, sondern es geht vielmehr um den gesamten kulturellen Austausch, wozu nicht mehr zwingend die Gastfamilie im fremden Land zählt. Es kann genauso gut sein, dass man bei einem kinderlosen Ehepaar landet, die aber in jedem Fall sorgfältig ausgesucht werden.

Schüleraustausch Immer mehr Schüler und SchülerInnen möchten Auslandserfahrungen sammeln. Ein Schüleraustausch i__ eine hervorragende Geleg______, fremde Länder z.B. Austr_____, Amerika oder Eng____, und neue Kult___ kennen zu ler____, noch bevor man volljährig ist. Einz____ Schüler oder so___ ganze Klassen od__ Gruppen von Jugend_____ tauschen für ei___ gewisse Zeit ih___ Umgebung. Mittlerweile i__ es aber län___ nicht mehr n___ so, dass m__ konkret in d__ Familien der and____ Schüler wechselt, son____ es geht viel____ um den gesa____ kulturellen Austausch, wo___ nicht mehr zwin____ die Gastfamilie i__ fremden Land zä____. Es kann genauso gut sein, dass man bei einem kinderlosen Ehepaar landet, die aber in jedem Fall sorgfältig ausgesucht werden. → Erster und letzter Satz bleiben ganz! → 20 / 25 Lücken → Eigennamen nicht beschädigen 16. Lehrbuchtexte weisen spezifische Fachstrukturen auf. Lesen Sie den folgenden Ausschnitt aus einem Geschichtsbuch und machen Sie zwei Vorschläge, wie man den Text für dem Unterricht einer 4. Klasse entlasten könnte. (1) Aachen – ein zweites Rom? 17. Lehrbuchtexte weisen spezifische Fachstrukturen auf. Lesen Sie den folgenden Abschnitt aus einem Geschichtsbuch und benennen Sie jeweils a.) eine semantische, b.) eine morphologische und c.) eine syntaktische Besonderheit. Geben Sie dabei die entsprechende Zeilen an. (1) Aachen – ein zweites Rom? (2) Nach seiner Kaiserkrönung reiste Karl weniger, obwohl er dies in früheren Zeiten oft getan hatte. Stattdessen ließ er seine Aachener Pfalz zum prächtigen Regierungssitz ausbauen und hielt sich in seinen letzten Lebenszeiten häufig hier auf. Wurden an früheren Königshöfen die Gebäude noch aus einfachen Holzbauten gebaut, so krönte nun eine steinerne Kuppel den Palast. Für die Pfalzkapelle ließ Karl darüber hinaus sogar schmuckvoll verzierte Marmor- und Schiefersäulen aus Oberitalien kommen. Die Gelehrte am Hofe bemühten sich, die antike Kultur des alten Roms wiederzubeleben. Karl einst ließ eine Grammatik seiner germanischen Muttersprache erstellen und sammelte germanische Göttersagen und Heldenlieder, Diese Sammlung ist bis heute in vielen Bibliotheken wiederzufinden. •





Syntaktische Besonderheit Zeile 2: Hauptsatz, der von einem Nebensatz eingeleitet wird. Mit „obwohl“ wird Nebensatz eingeleitet. Hauptsatz kann alleine stehen, aber der Nebensatz kann nicht. Morphologische Besonderheit Zeile 10: Das Substantiv „Marmor- und Schiefersäulen“ ist ein für das Thema Rom spezifisches und geläufiges Wort (in antik-geschichtlicher Kontext Verwendung). Semantische Besonderheit Zeile 1: Die Überschrift setzt ein gewisses Repertoire an Vorwissen über die Stadt Rom voraus: Auf die Stadt Rom wird hier nicht eingegangen, dafür aber auf die Stadt Aachen. Um sich den Vergleich beider Städte vor Augen führen zu können, sollten Kenntnisse über die Stadt Rom vorhanden sein (Rekapitulation und Vorwissen)...


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