Koller, Zusammenfassung für das Buch PDF

Title Koller, Zusammenfassung für das Buch
Course Allgemeine Erziehungswissenschaft
Institution Pädagogische Hochschule Freiburg
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Koller, Hans-Christian: Erziehungswissenschaft

Grundbegriffe,

Theorien

und

Methoden

der

Teil 1 Kapitel 1 Immanuel Kant (1724 – 1804) Schrift: „Was ist Aufklärung?“: Die Begründung individuellen Handels soll sich auf den menschlichen Verstand, von dem jeder Einzelne selbstständig Gebrauch machen kann und soll, berufen. Gründe für Menschen Vorschriften zu Folgen statt dem eigenen Verstand: Faulheit und Feigheit des Menschen; Drohung und Bevormundung durch Obrigkeit. 18. Jahrhundert = das pädagogische Jahrhundert Neue Auffassungen von Erziehung und neue praktische Organisation von Erziehung Historiker Philippe Ariès: Entdeckung der Kindheit in Europa seit etwa 1500, setzte sich aber erst im 19. Jhdt. in allen Schichten durch. Kinder nicht mehr kleine Erwachsene. Bildung des Schonraums „Erziehung“ – Entstehung der modernen Familie als von der Außenwelt abgeschirmte Binnensphäre. Bildung der Institution Schule: Erwachsenenwelt ist zu komplex und störungsanfällig um zu lernen, deshalb Ausgrenzung des Alltagslebens in der Schule. Erforderliche Kenntnisse und Fähigkeiten werden nicht mehr durch Teilnahme und Nachahmung, sonder systematisch gelehrt. Allgemeine Schulpflicht in Preußen zu Beginn des 18. Jhdt. Hat sich aber erst Mitte des 19. Jhdt. für alle Kinder durchgesetzt. Bildung eines pädagogischen Diskurs: In Deutschland in der zweiten Hälfte des 18. Jhdt → Magazine, pädagogische Veröffentlichungen, öffentlich geführte Debatten. 1779 in Halle erste Professur für Pädagogik an einer deutschen Universität. Kants Begriff von Erziehung Tiere sind durch ihr Instinktverhalten festgelegt. Der Mensch hingegen hat bei Kant eine größere Offenheit – den Verstand – der aber erst ausgebildet werden muss, durch die Erziehung. Das Ziel der Erziehung ist die Vervollkommnung des Menschen. Diese Vervollkommnung ist unbestimmt, da es kein Beispiel für den perfekten Menschen gibt – jeder Mensch wurde von einem Menschen erzogen. Kant sieht das Potential in der Zeit. Jede Generation entwickelt eine immer bessere Erziehungsform und steuert damit direkt auf die Vollkommenheit zu. Die Bestimmung des Menschen ist kein vorgezeigter Weg, sondern vielmehr ein Weg, den es erst noch zu suchen gilt, ein unabgeschlossener und vielleicht nie ganz abzuschließender Prozess. Erziehung als Gegensatz: Auf der einen Seite als ein Mittel um ein Produkt hervorzubringen, auf der anderen Seite ein beschützendes Wachsenlassen. Erziehung bei Kant ist eine Kunst, die ein bestimmtes Können erfordert. Sie soll planvoll und auf begründeten Urteilen beruhen (judiziös sein) = Forderung nach einer wissenschaftlich begründeten Pädagogik.

Nach Kant sollen Kinder nicht so erzogen werden, dass sie in die Welt passen und diese annehmen wie sie ist, sondern Erziehung soll dazu beitragen eine Welt zu schaffen, wie sie sein soll.

Kants 4 aufba aufbauende uende Stufe Stufen n des Erziehungsp Erziehungsprozess rozess Disziplinie Disziplinierung rung Die Erziehung trägt dafür Sorge, dass die tierische Natur / Triebe des Menschen der Ausbildung seiner spezifisch menschlichen Anlagen nicht im Weg steht. Kultivierung Dem Kind Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die notwendig sind um irgendwelche Zwecke zu erreichen. Z. B. Schreiben und Lesen lernen. Zivilisierun Zivilisierung g Die Vermittlung von sozialen Kompetenzen und Haltungen, die für das gesellschaftliche Zusammenleben erforderlich sind (Manieren etc.). Moralisi Moralisierung erung Der Mensch soll nicht nur die Fähigkeiten für bestimmte Zwecke besitzen sondern von sich aus auch nur gute Zwecke wählen. Diese Stufe kann nicht durch bloße Dressur erreicht werden, sondern setzt ein Denken des Menschen voraus. Das Kind soll die Angemessenheit der moralischen Prinzipien, an denen sein Handeln sich orientiert, selber erkennen (Maxime). Die Instanz, auf die alles ankommt, ist die Einsicht des Kindes, sein Urteil, das auf den selbstständigen Gebrauch des eigenen Verstandes zurückgeht. Wie können Kinder zur Einsicht gebracht werden? Kant: Durch Zwang und Freiheit Freiheit bei Kant: Willkürfreiheit, Selbstständigkeit, Mündigkeit Was bedeutet Kultivierung der Freiheit? Zum einen eine Einschränkung von Freiheit (Willkürfreiheit), zum anderen eine Anleitung zum guten Gebrauch der Freiheit (Selbstständigkeit, Mündigkeit). Begründung der Notwendigkeit von Zwang: 

Das Kind ist noch nicht fähig, selbständig Urteile zu fällen und kann nur Nachahmen. Deshalb muss man seine Freiheit einschränken, wenn es sich andernfalls Schaden zufügen würde (und nur dann! ).



Die Einschränkung der (Willkür-)Freiheit ist notwendig, sofern diese auf die Freiheit der anderen stößt und dort ihre Grenze findet. Das Kind muss tun, was andere wollen, wenn es will, dass andere ihm wieder etwas zu Gefallen tun.



Das Kind muss lernen, sich gesellschaftlichen Zwängen zu unterlegen, um später sich selbst erhalten zu können. Die Einschränkung der Freiheit ist nur in dem Maße gerechtfertigt, wie

sie sich im Interesse künftiger Freiheit (im Sinne von Selbstständigkeit) als erforderlich erweist. Anwendung von Kants Philosophie auf einen Abschnitt von About a Boy: Problem: Kants Erziehungstheorie weist Grenzen oder blinde Flecken auf, wenn es um die Analyse heutiger pädagogischer Problemsituationen geht. Eine Theorie über Erziehung muss über Kant hinaus auch die Frage der Machtverteilung zwischen Erziehern und Zöglingen thematisieren sowie die Rolle, die wechselseitige Gefühle in diesem Verhältnis spielen können.

Kapitel 2 Wolfgang Brezinka (geb. 1928) = einer der wichtigsten Verfechter einer empirisch verfahrenden und wertneutralen Erziehungswissenschaft. Brezinkas B Begriff egriff von Erzi Erziehung: ehung: 1.

Erziehung ist eine bestimmte Form sozialen Handelns (absichtsvolles, zweckgerichtetes Tun).

2.

Erziehung ist soziales Handeln von (mind.) zwei Personen, die einander nicht gleichrangig gegenüber stehen (Erzieher = Erziehungssubjekt und Educand = Erziehungsobjekt).

3.

Erziehung wird als kausales Ursache-Wirkungsverhältnis begriffen. Die Ursache ist das erzieherische Handeln, welches auf der Seite des Educanden einer bestimmten Wirkung entspricht.

4.

Erziehung als Beeinflussung der psychischen Disposition des Zöglings. o Anders als bei Kant steht bei Brezinka jedoch nicht das Selber-Denken bzw. der eigenständige Gebrauch des Verstandes durch die Educandi im Mittelpunkt, sondern die Gesamtheit der psychischen Dispositionen, d. h. sämtliche Fähigkeiten, Haltungen und Einstellungen, die eine relativ dauerhafte Bereitschaft zum Vollzug bestimmter Erlebnisse oder Verhaltensweisen erwarten lassen.

5.

Erziehung gilt als wertorientiertes bzw. an Normen ausgerichtetes Handeln.

Brezinka betrachtet trotz der Auslegung als wertorientiert, Erziehung als wertfrei. Sie ist zwar Werten und Normen unterworfen, diese sind aber nicht von vornherein bestimmt.

Probleme d des es Erziehungsb Erziehungsbegriffs egriffs nach Brezin Brezinka: ka: Die Auffassung von Erziehung als einem intentionalen Handeln bringt es mit sich, dass eine gegebene Handlung nie mit Sicherheit als erzieherische bestimmt werden kann, da man nie wissen kann, welche Intention ihr tatsächlich zugrunde lag. Das Ursache-Wirkungsverhältnis ist nicht immer gegeben. Es gibt genauso Ursachen ohne Wirkung (Erziehungsmaßnahmen, die nicht erfolgreich sind) und Wirkungen ohne Ursache (Wirkungen, die ohne vorhergehenden intentionalen Erziehungsprozess entstehen). Die Forschung schlägt daher vor zwischen einer intentionalen und einer funktionalen Erziehung zu unterscheiden. Intentional in diesem Sinne wäre Brezinkas Erziehungsbegriff, sofern er die Intention des Erziehers als entscheidendes Kriterium dafür ansieht, ob es sich bei dessen Tun um Erziehung handelt oder nicht. Funktional wäre demgegenüber ein Erziehungsbegriff, der ein Handeln dann als Erziehung bezeichnet, wenn es bestimmte Wirkungen hervorruft, unabhängig davon, welche Intentionen ihm zugrunde liegen. Gravierendstes Problem: Subjekt-Objekt Relation. Auch der Educand hat Wünsche, Ziele und Interessen, die ihm aber von Brezinka abgesprochen werden und damit wird auch die Aussage, dass Erziehung soziales Handeln darstellt infrage gestellt. (Kron: Determinierungszusammenhang bzw. als eine quasi-mechanische Auffassung der Persönlichkeit des Educanden).

Friedrich W. Kron = nicht der bekannteste Vertreter der Kritischen Erziehungswissenschaft (dieser wäre Mollenhauer)

Sozialwerdung und Enkulturation = Sozialwerdung im Unterschied zu

Erziehung = Sozialmachung In Übereinstimmung mit Brezinka versteht Kron dabei Erziehung im Sinne von Sozialmachung als einen Prozess der Einwirkung und grenzt diesen vom Prozess der Sozialisation im Sinne der Sozialwerdung ab, dem die Heranwachsenden ständig ausgesetzt seien und der sich auch ohne das aktive und absichtsvolle handeln von Erziehern vollziehen könnte. Kron versteht Erziehung also genau wie Brezinka, arbeitet aber die Probleme (s. o.) heraus. Die Modellvorstellung von der Erziehung als Verhaltens- bzw. Dispositionsveränderung hat für den freien Willen und die Entscheidungsfreiheit sowie die selbst verantworteten (Kant!) Bedürfnisse, Interessen, Überlegungen und Meinungen des Zu-Erziehenden keinen Platz. Krons Bezie Beziehungsbegriff hungsbegriff in vie vierr aufbauenden Stufen: 1.

Soziales Handeln ist Rollenhandeln. Die Rollenvorgaben kommen aus der Gesellschaft, z. B. aus Traditionen und Bräuchen, aber auch aus niedergeschriebenen Texten wie z. B. Gesetzen, die Rollen beruhen auf den wechselseitigen Erwartungen der Interagierenden. Diese Regeln werden von den Beteiligten in der Interaktion hervorgebracht, reproduziert, bestätigt oder aber auch verändert. Weil dieses Handeln stets durch Sprache oder andere Symbolsysteme symbolischer Interaktionismus . vermittelt wird, heißt diese Theorie

2.

Erziehung ist der Prozess, in dem Heranwachsende lernen, am gesellschaftlichen Rollenspiel der Erwachsenen teilzunehmen. Der Erzieher ist berechtigt zu diesem Zweck Erziehungsmittel wie z. B. Tadel, Lob etc. einzusetzen bzw. die richtigen Erziehungswege und Erziehungsziele zu bestimmen. a. Dieser Punkt ist für Kron etwas problematisch, da er eine hierarchische Ordnung zwischen Erzieher und Zu-Erziehendem unterstützt. Bis hierhin entsprechen die Thesen auch Brezinka.

3.

In jeder erzieherischen Situation sind nicht nur die Absichten und Zwecke des Erziehers, sondern auch die Wünsche und Bedürfnisse des Zu-Erziehenden von Bedeutung. Deshalb muss sich der Erzieher in seinem Handeln auch auf die Intentionen des Zu-Erziehenden beziehen.

4.

Besonders wenn die Intentionen des Erziehenden im Konflikt zu denen des Zu-Erziehenden stehen, ergibt sich ein aufklärender und reflexiver Effekt. Die Rollen und ihre Begründungen werden reflektiert.

Erziehung, so Kron, sei „ein dem Sinne nach aufeinander bezogenes gegenseitiges soziales Handeln oder ein Prozess symbolischer Interaktion zwischen mindestens zwei Personen – im Regelfall einer älteren, wissenden oder kompetenteren Person und einer jüngeren, weniger wissenden und noch nicht kompetenten – in welcher es um die gegenseitige Aufhellung und Aufklärung von Rollen, Positionen und Wertorientierungen, Normen, Intentionen und Legitimationen des sozialen Handelns und des dieses mitbedingenden sozialen und gesellschaftlichen Feldes geht.“

Während Brezinka bei seiner Definition von Erziehung den Anspruch erhebt, rein deskriptiv und strikt wertneutral zu verfahren, bringt Kron normative Gesichtspunkte ins Spiel, die seiner ganzen Argumentation erst die entscheidende Wendung geben. Kron: Nicht jede absichtliche Einwirkung auf Heranwachsende, die vom Erzieher selbst als wertvoll betrachtet wird, verdient den Namen Erziehung. Der Begriff gilt allein solchen Handlungen, die darauf abzielen, Selbstbestimmung und Unverwechselbarkeit der Zu-Erziehenden zu fördern. Erziehung ist mehr als die Durchsetzung bestimmter Werte und Normen, das das übergeordnete Ziel der Förderung individueller Autonomie und Eigentümlichkeit nur zu erreichen ist, wenn im Erziehungsprozess diese Werte und Normen prinzipiell zum Gegenstand der Begründung und Reflexion gemacht werden können. Während Brezinka die Position vertritt, Grundbegriffe, wie der der Erziehung, sollten sich auf die wertneutrale Beschreibung von Sachverhalten beschränken, ist in Krons Argumentation implizit die Auffassung enthalten, dass eine nähere Bestimmung des Erziehungsbegriffs und erst recht eine Theorie der Erziehung um normative Festlegungen nicht herumkommt. Brezinka:

Kron:

+

klare Trennung von deskriptiven und normativen Aussagen sind sinnvoll und notwendig.

-

Anspruch an Wertneutralität ist in der Praxis nicht haltbar.

+

Man kann auch schon diesseits aller normativen Aussagen das interaktive Geschehen zwischen Erzieher und Zu-Erziehendem angemessener beschreiben, wenn man auch die Frage nach den Intentionen des Educanden und die Möglichkeit von Interpretations- und Aushandlungsprozessen zwischen den Akteuren in Betracht zieht.

-

Die Ausschließung rein deskriptiver Handlungen (Verbote) aus dem Erziehungsbegriff

Kapitel 3 Bildungsbeg Bildungsbegriff riff des Neuh Neuhumanismus umanismus (H (Humboldt): umboldt): Der Begriff Bildung setzt nicht beim Erzieher an, sondern beim Zu-Erziehenden und rückt das was der Zu-Erziehende selbst tut in den Mittelpunkt (Umwelt). An die Stelle der erzieherischen Einwirkung tritt beim Bildungsbegriff in systematischer Hinsicht also der Vorgang des Sich-Bildens bzw. der SelbstBildung. Entstehung: Um 1800 als Reaktion auf den Erziehungsbegriff der Aufklärung Erziehung zzur ur Brauchbar Brauchbarkeit: keit:   

Tendenz der Pädagogik im ausgehenden 18 Jahrhundert. Vorbereitung des Heranwachsenden auf das Leben in der Welt, wie sie nun einmal ist. Vertreter: Philanthropen: Basedow, Campe (Roman „Robinson der Jüngere)

Bildungsdenken des Neuhumanismus grenzt sich von der Erziehung zur Brauchbarkeit ab. Wilhelm von H Humboldt umboldt (1 (1767 767 – 183 1835) 5) Bildungsbegriff geht bis ins 14. Jahrhundert zurück (Mystiker Meister Eckart). Bildung ist mit Bild verwandt und wird zuerst nur im Bezug auf die äußere Erscheinung und Gestalt des Menschen gebraucht. Im 18. Jahrhundert nicht mehr nur auf die äußere Gestalt bezogen, sondern vor allem auf die Entwicklung der gesamten Person. Wilhelm von Humboldt kennzeichnete den Bildungsbegriff in seinen Schriften neu (begünstigt durch seine politische Stellung in der preußischen Regierung). Stein-Hardenbergsche Reformen: während der Amtszeit Humboldts als Leiter der Abteilung für Kultus und Unterreicht im preußischen Innenministerium. Aufhebung der Leibeigenschaft und Einführung der Gewerbefreiheit, Verbesserung der allgemein-bildenden Schulen, Einführung eines modernen Universitätswesens. Humboldts Bildungsbegriff: Ausgangspunkt bildet die Frage nach dem Zweck, nach der Bestimmung des Menschen. Bezugspunkt wie bei Kant die inneren potentiale des Menschen Bildung wird von Humboldt als höchste und proportionierlichste Entfaltung der menschlichen Kräfte zu einem Ganzen verstanden. Vier Bestimmungen von Bildung: 1. 2. 3. 4.

Bildung von Kräften Höchste Entfaltung der Kräfte Proportionierlichste Entfaltung der Kräfte Kräfte als Ganzes zusammenfassen.

Das, was den Menschen zum Menschen macht, sind für Humboldt nicht etwa seine Absichten (die auf nur etwas Einzelnes gerichtet sein können), sondern die Kräfte seiner Natur, die es zu stärken und zu erhöhen, sowie sein Wesen, dem es dauerhaften Wert zu verschaffen gilt.

Die Bestimmung des Menschen und damit das Ziel von Bildung sieht Humboldt darin, die dem Menschen innewohnenden Möglichkeiten, sein Menschsein, möglichst umfassend zu verwirklichen. Problem: der Mensch verfügt über so viele Kräfte, die durch die größtmögliche Ausbildung in Konkurrenz geraten →deshalb proportionierlichste Entfaltung (ausgewogen), also nicht nur der Verstand, sondern auch die Phantasie die Wahrnehmungsfähigkeit ausbilden.

Forderungen Humboldts an den Mensch:  

Als Individuum zugleich ein möglichst würdiger Repräsentant der eigenen Gattung werden. Bei der Entfaltung der menschlichen Kräfte auch auf die Verschiedenheit der Köpfe, d. h. die Eigentümlichkeit der sich bildenden Individuen Rücksicht nehmen.

Problem: ist eine höchste UND proportionierlichste Entfaltung der Kräfte möglich? → als Ganzes zusammenfassen, also nicht einseitig bilden, sondern im Kollektiv. Humboldts Lösungsvorschlag besteht in der Idee einer gesellschaftlichen Verwirklichung des Ideals. Bildung ist kein rein individueller Vorgang, sondern ein gesellschaftlicher Prozess. Dieser Prozess ist auf die Mannigfaltigkeit der Charaktere, die Vielfalt und Verschiedenheit der Individuen angewiesen. Wechselwirkung zwischen Ich und Welt Bei Humboldt steht nicht die Beziehung zwischen Erzieher und Zu-Erziehendem im Mittelpunkt sondern der Begriff der Bildung thematisiert das pädagogisch relevante Geschehen als Wechselwirkung von Ich und Welt, als Verhältnis eines Subjekts zu allem, was außerhalb seiner selbst liegt. Die Wechselwirkung soll: 

Allgemein Allgemein:: Bildung im Sinne der umfassenden Entwicklung aller Kräfte bedarf Humboldt zufolge einer vielseitigen, abwechslungsreichen Umgebung, durch die möglichst alle Kräfte angesprochen werden.



Rege Rege:: Bildung ist von Seiten des Zu-Bildenden kein bloß rezeptives Geschehen, sondern eine aktive, tätige Aneignung der Welt. Die Welt selbst wird als eine aktive Instanz konzipiert, für die der sich bildende Mensch eine Empfänglichkeit ausbilden oder bewahren soll, die seiner Selbsttätigkeit komplementär gegenüber steht.



Frei Frei: ist politisch geprägt (französische Revolution). Forderung nach Freiheit zielt vor allem auf bürgerliche Freiheitsrecht und freien Zugang aller Menschen zu möglichst vielen Aspekten von „Welt“ ab. (die zu Humboldts Zeiten noch nicht möglich war – Leibeigenschaften etc.). Dazu gehört auch der freie Zugang zur Schule – nicht mehr nach Ständen unterteilt… Humboldt entwickelte dazu das Konzept von Elementarschule – Bürgerschule – Universität. Humboldt hat sich vor diesem Hintergrund aber keine Gedanken zu ökonomischen Bedingungen gemacht. Erst 1888 gab es die Durchsetzung eines unentgeltlichen Schulbesuchs.

sein. Bedeutung d der er Sprache im Bildung Bildungsbegriff sbegriff Humb Humboldts: oldts:

Humboldt schreibt den einzelnen Sprachen eine eigene Weltansicht zu, die mit Lautsystem, Wortschatz und Grammatik dieser Sprache untrennbar verbunden ist und die Vorstellungs- und Empfindungswelt ihrer Sprecher beeinflusst. „Sprache als das bildende Organ des Gedanken“. Das Erlernen und sich Einlassen auf neue Sprachen gewährt dem Lernenden eine neue Weltansicht, eine Erweiterung seiner eigenen Weltansicht und ist deshalb unablässig. Humboldt meinte mit Sprachen allerdings nicht nur Nationalsprachen, sonder auch Dialekte und sogar individuelle Sprechund Ausdrucksweisen.

Bedeutung des Bildungsbegriffs von Humboldt für Heute: 



Unverzichtbare Möglichkeit für die Pädagogik einen Begriff von Bildung zu haben, der über die äußeren Vorgaben hinaus nach dem inneren Entwicklungspotenzial von Heranwachsenden fragt und somit eine kritische Distanz gegenüber gesellschaftlichen Anforderungen ermöglicht. Sprachenvielfalt gerade heute (multikulturelle Entwicklung) aktuell.

Kritik Kritik: Die Grenzen von Humboldts Beildungstheorie bestehen darin, dass deren letztlich harmonische Auffassung der Vielfalt und Verschiedenheit von Sprachen der Pluralität (post)moderner Gesellschaften nicht mehr gerecht wird.

Kapitel 4 Bildungsbeg Bildungsbegriff riff der Geg Gegenwart enwart Kritik am Bildungsbegriff ab 1960. Geisteswissenschaftliche Pädagogik in Frage gestellt → in ...


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