Kunstgeschichte - Mitschrift Kunst 1. Hälfte 19. Jahrhundert PDF

Title Kunstgeschichte - Mitschrift Kunst 1. Hälfte 19. Jahrhundert
Author K. K.
Course Kunstgeschichte
Institution Otto-Friedrich Universität Bamberg
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Mitschrift Kunst 1. Hälfte 19. Jahrhundert...


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Vorlesung 28.04.2020g Klassizismus in Frankreich 1. Jaques – Louis David: Der Schwur der Horatier 1784, Öl auf Leinwand, Louvre Paris  David = Propagandamaler  Symbolisiert den Zeitgeist der Französischen Revolution 1789 – 1799  vorrevolutionär, leitet Klassizismus ein  Drei Söhne leisten Schwur der Horatier gegenüber Vater  Parallelisierte Darstellung  einheitliches Kraftzentrum, aktiv kämpfende Helden  Schwache Frauen gegenüber, abgetrennt durch Horatier  Idealisierte Darstellung der Personen  nach antiken Vorbild, Architektur durch Antike geprägt, symmetrische ausgewogene Komposition  Junge Generation übernimmt Verantwortung im Sinne eines Kampfzentrums  Starkes patriotisches Gefühl der Vorrevolution  Absolutismus muss überwunden werden  in Italien gemalt, Bruch mit der barocken Stiltradition  Der Absolutismus ist überholt  keine Moral mehr  neue moralische Helden in der jüngeren Generation 2. Jaques – Louis David: Hinrichtung Ludwigs des VXI 1793, Kupferstich  334 Hinrichtungen und 333 Gefängnisinsassen  Gekrönter Kopf  legitimiert von Gott  Volk befreit sich trotzdem vom König  elementarer Schritt in der Menschheitsgeschichte  Umsetzung des Schwures der Horatier  Abschlachtung zum Wohl des Volkes, zur Sicherheit des Staates und zum Schutz vor Abschlachtung der Revolutionären 3. Jaques – Louis David: Der Tod des Marats 1793, Öl auf Leinwand, Musées Rouyaux des Beaux Arts, Brüssel  Marats: radikaler Wortführer der Revolution, gegen die Gegner der Republik ( Guillotine), wird ermordet, 1. Politischer weiblicher Mord  Guillotine als Ausdruck des Industriezeitalters und des beginnenden Maschinenzeitalters  Massenhinrichtungen  Marat = Schreibtischtäter, gezeichnet durch eine Hautkrankheit  Linderung durch Bäder  unterzeichnet Todesurteile Andersdenkender und Kritiker  Schreckensherrschaft  Dunkler diffuser Hintergrund, heller Marat  intimer Bereich und respektvolle Distanz: Fokus auf das untere Drittel des Bildes  Idealisierte, an der Antike orientierte Darstellung  wohlproportionierter muskulöser Körper  Anzeichen der Ermordung: Messer am Boden, rotgefärbtes Badewasser, kleine Schlitzwunde, Blutspritzer  aber sehr idealisiert, zeigt nicht das Grauenhafte  Charakter eines Märtyrertodes  Marats als Held  Präzise und klare Komposition  strahlt Ruhe aus  Akribische Darstellung der Briefe  Marats Gesichtsausdruckt wirkt selig, verzückt  Badewanne sargähnlich dargestellt  Vergleich mit der Pieta des Michelangelos  Körperhaltung des Marats in Analogie zu Christus  Märtyrertod für die Revolution  für die Freiheit  Christus stirbt für die Erlösung der Menschheit  Nobilitierung: revolutionärer Märtyrer wird auf dieselbe Stufe des christlichen Märtyrers gestellt



Provokation/ Hohn: Marat ist eigentlich ein Extremist und Schlächter und wird dennoch mit einem Märtyrer gleichgesetzt  Befreiung von der Kirche geplant  Aufklärerische Zielsetzung  Kirche, christlicher Glaube und Monarchie als Übel und Feinde der Revolution  Revolution als neues Glaubensbekenntnis  David entpuppt sich als Propagandist

4. Jaques – Louis David: Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard 1800, Öl auf Leinwand, Musée du Chateau des Malmaison, Paris  Idealisierte Darstellung Napoleons, auf einem Pferd  im Vergleich zum Pferd größer dargestellt  Starker Rückenwind symbolisiert Rückhalt der Nation  Bewegung in Marschrichtung nach oben  Napoleon als Kind der Revolution  majestätische Darstellung  Ähnliche Darstellung Standbild des Augustus: Pferd als Symbol des Volkes trägt der erfolgreichen und siegreichen Feldherren bereitwillig, Herrschergeste Napoleons  zuvor ausschließlich Darstellung von Königen auf Pferden z.B. Marc Aurel  Trotz Klassizismus dynamische Stellung des Pferdes und Napoleons  Schräge aber dennoch ausgewogene Komposition  nicht als Einstiegsbild für Klassizismus geeignet  Eigentlich Ritt auf Maulesel: Pferd stellt Idealisierung dar  aus dem kleinen unbedeutenden Napoleon wird ein Großer Heeresführer  Napoleon ist zu diesem Zeitpunkt noch kein Herrscher, sondern ein Kind der Revolution  Überfall auf Italien: europäisches Ausland setzt sich zur Wehr gegen Frankreich um Revolution zu stoppen  Koalitionskriege  Napoleon von einfacher Herkunft  Bauerssohn  Arbeitet sich über das Militär nach Oben  jung, tüchtig, clever  auf einmal Karriere durch Können und nicht durch bloße Abstammung möglich  Gravur von Namen im Gestein: Hannibal, Karl der Große und Bonaparte  Kaiserwürde  Napoleon reiht sich in die Liga der legendären Heeresführer ein  symbolische Gleichsetzung Napoleon als Konsul auf Zeit unter Republikaner Ordnung  Putsch mit Hilfe des Miltärs 1804 Selbstkrönung zum Kaiser  Vetternwirtschaft und Gründung einer neuen Dynastie in Anlehnung an die alten Monarchien  Vom Revolutinär zum Konterrevolutionär 5. Jean – Auguste – Dominique Ingres: Napoleon als thronender Jupiter 1806, Öl auf Leinwand, Musée de l´Amée, Paris  Papst nach Paris gezwungen um der Selbstkrönung Napoleons beizuwohnen  Demütigung  Anlehnung an Darstellungen aus der römischen Antike  Klassizismus  goldener Lorbeerkranz als Krone, Komposition typisch klassizistisch, Symmetrie  Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht  einerseits Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit, Säkularisation (Entmachtung des Klerus und Verstaatlichung des Kirchguts), Code Civil (für alle in Europa gültig), Abschaffung des Adels, Fortschritt in Europa durch einheitliches Längenmaß und einheitliche Gesetze, viele Sympathisanten  ABER andererseits Napoleon als Ausbeuter durch zu hohe Steuern für die Kriege und Kriegsterror  Napoleon als ambivalente Persönlichkeit

6. Jean – Auguste – Dominique Ingres: Die Apotheose des Homer 1827, Öl auf Leinwand, Louvre, Paris  Homer in würdevoller Positionierung in der Bildmitte  Dreieckskomposition  Darreichung von Gaben  Symbole der Künste  Im Hintergrund Ionischer Tempel  Krönungszeremonie: Engelsgestalt, goldener Lorbeer, Homer eigentlich antiker Dichter  Erhebung der Künste  Kunst gewinnt an Wert  Umwertung der alten Werte durch Aufklärung und Revolution  Aufstieg der Kunst in den Götterhimmel  im Kontext der neuen aufsteigenden Bürgerschicht  zuvor Kunst protegiert aber auch reglementiert durch den Adel  Künstler stellen die neuen Götter der Gesellschaft dar, Frauen weiterhin ausgeschlossen  Frauen als bloße Personifikationen der Illias  Darstellung von Rousseau, Shakespeare, Raffael, etc.  Künstler als geistiger Hintergrund Europas  Traumvorstellung, Illusion  Walhalla: Deutsche Künstler bzw. Künstler des deutschen Sprachraumes  Nationalismus 7. Jean – Auguste – Dominique Ingres: Die Quelel 1856, Öl auf Leinwand, Louvre, Paris  Frau als Personifikation einer Quelle: nackte Frau mit Amphore aus der Wasser fließt  Kontrapoststellung, idealisiert, in Anlehnung an antike vorbilder  Sorgfältige Malweise: kein Pinselduktus, klare Konturen  Linearismus, lasierender Farbauftrag, Linie wichtiger als Farbe, Farbe zurückhaltend , begradigter Körper  glatt und durchgängig  Idealität zeugt von Diszipliniertheit  selbst Wasser geglättet  Ähnlich Botticellis Venus  Als Personifizierung der Jugend = neue Ära  Quelle der Jugend  Personifizierung 8. Vorlesung 19.05.2020 Vorlesung 26.05.2020 Neugotik Architektur in der Romantik 1. Vorreiter der Neugotik: Strawberry Hill 1748 - 1777  England, Twickenham, Erdenker Horace Walpole  Strawberry – Hill Gotik  Architekt John Chute, Zeichner Richard Bently  Landhaus im gotischen Stil  Spitzbogen Fenster, Vierpass, gotischer Staffelgiebel  Innen Mischung aus Gotik und Jugendstil  Imposante Decke  Fächergewölbe (Vorbild Kapelle der Westminster Abbey)  Fächer und Netzgewölbe aus der Spätphase der Gotik, gold  Kontrast zwischen Gold und Weiß  Gold hebt gotischen Stil hervor  Bibliothek mit Wimperge, Kreuzblumen, Fensterbemalung; Krabben, Absiss  Widerspruch zur niedrigen Raumhöhe und runden Raumform

Gothic revival  in England ab Mitte des 18. Jhdts.  Ausdruck von Tradition und Würde vor allem im College – und Kirchenbau bis ins 18. Jhdt.  Entstehung einer neuen spätgotischen Formensprache  Vorreiter der deutschen Neugotik/ Neogotik 2. Neugotik in Deutschland  Wiederentdeckung der Gotik  Gegenstand wissenschaftlicher Forschung: Goethes Werk „von deutscher Baukunst“ 1772  Straßburger Münster  als Verbindung französischer und deutscher gotischer Einflüsse  Gotik eigentlich verpönt (Goten als Barbaren die das Römische Reich zu Fall gebracht haben)  Gotik kommt ursprünglich aus der Ile de France (Umgebung von Paris)  Höhepunkt in Frankreich  Kunst wird instrumentalisiert für eigene nationale, politische Bedürfnisse  wird für neue Inhalte oder Ziele benutzt  Gedanke: Wiederherstellung der Ordnung vor Napoleon  gegen Restauration (1814 – 1848)  Aufkeimender Nationalismus  Wartburgfest 1817 (Symbol für ehemalige nationale Größe und deutsche Freiheitsbewegungen in Form der Reformation  politisch besetzte Symbolarchitektur), Hambacher Fest (Protestbewegungen des Bildungsbürgertums und der Studenten) und Vormärz  1848 Märzrevolution  Absolutismus durch franz. Revolution beendet  verspricht Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit  Befreiung von den alten Monarchien  Napoleon verbreitet diese Ideen in ganz Europa  setzt diese Gedanken mit dem Schwert politisch  Widerstand durch ständige Kriege  Völkerschlacht von Leipzig 1813 gegen den Kriegsherren Napoleon (militanter Aggressor)  europäische Staaten kurze Zeit im Geadanken des Widerstandes gegen Napoleon geeint  Kampf und Sturz Napoleon 1814  Französische Herrschaft wird überwunden  alte Monarchien beschließen im Wiener Kongress die Wiederherstellung der alten Ordnung  Restauration (z.B. Abschaffung des Code Civil)  aber junges Volk möchte diese alten Zustände nicht mehr hinnehmen und fühlen sich verraten von den alten Herrschern an deren Seite sie gegen Napoleon gekämpft haben. 

3. J.Ch. Hesekil: Gotisches Haus im Wörlitzer Park 1773 – 1917  Park soll der Bildung dienen: auch klassizistische Bauten  Spitzbogen Fenster, Frisene  Innenraum als Wohnraum und Kunstsammlung  Andeutung von Kreuzrippengewölbe: transformiert, Hervorhebung der gotische Spitzbögen durch Holz und Weiß  komische Gotik  Neugotik  Fensterbemalung 4. K.F. Schinkel: Friedrichswerdersche Kirche, Berlin Mitte 1824 – 1830  Schinkel ursprünglich einer der wichtigsten Vertreter der Architektur des Klassizismus  Bau einer neugotischen Kirche  zeitgleiches Auftreten neugotischer und klassizistischer Architektur  Schinkel reagiert auf die aufkommende Neugotik: Christliche Kirche funktioniert nicht in blasphemischen klassizistischen Stil  für jede Funktion findet sich eine passende vergangene Form  Zuweisung von Bauaufgabe zu passenden Stil  Stilpluralismus  Wegbereiter des Historismus  Material: roter Ziegelstein  Verbau von regionalen Material  im deutschen Norden Backsteingotik  Kein starker Höhendrang, flach gehaltenes Dach, eigenartig abgeschnitten

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Doppeltürme mit Fialen, Fries (aneinander gereihte Spitzbögen) und Lisene, Bei Fenster v.a. Dreipass und Fünfpass  Verfremdung Innen: gotische Wirkung, einschiffig ohne Querhaus  einfach gehalten, verputzt und in Steinoptik angemalt, Backstein nur im Gewölbe in den Kappen, Spitzbogen, Holzumgang mit doppelt gotischen Arkaden, Kreuzrippengewölbe Orientierung an den englischen Kirchen: Westminster Abbey Schinkel gibt Vertikalismus auf und betont den Horizont

5. J.D. Ohlmüller: Maria – Hilf Kirche i. d. Au , München (fortgesetzt von Ziebland)  Bamberger, Auftrag neugotischer Stil  Komische Gotik: komplett, intakt, wie frisch restauriert, glatte Mauerfläche  Turm, Eingangsportal  Gotik  Neugotik  Künstler kann für sich entscheiden, welche gotische Formen er aussucht  Architektur rutsch in eine gewisse Beliebigkeit  Im 1 WK zerstört und verändert wieder aufgebaut.  Fabrikähnlich Wand ohne Spitzbögen 6. Weiterbau Kölner Dom 1815 – 1880 (-1914)  Bis 1815 Ruine  nach Wiener Kongress (Deutscher Bund)  Beginn der Restauration  Dom soll weitergebaut werden  Aufklärung hat die Welt verändert, Gottvorstellung wird verloren oder abstrakter, Industriezeitalter bricht an  Politikum  Köln unter preußischer Herrschaft  Bau als nationales Anliegen unabhängig von der christl. Glaubensrichtung  Symbol ehemaliger nationale Größe  Im Mittelalter Heiliges römisches Reich deutscher Nation größtes bedeutendes politisches Gebilde Europas  für Romantiker die gute alte Zeit  Sehnsucht nach der nationalen Identität und Größe  Wiederherstellen der ehemaligen verlorenen Größe  Nationale Baustelle  Frage nach dem geeinten Vaterland  Seit Reformation 1520 nicht mehr weiter gebaut, zu spät, zu teuer, zu groß  Orientierung an franz. Kathedralgotik und gleichzeitig neugotisch, nach Originalplänen weitergebaut  intakte aus einem Guss gefertigte Gotik  Vertikalismus  Neugotik an den Figuren erkennbar 7. Ferstel: Votivkirche, Wien 1856  An franz. Kathedralbau orientiert  Was unterscheidet die Neugotik von der Gotik  Varianten  es gibt Neugotik, die kaum unterscheidbar ist  Hinweis wenn Kirchen nicht im Zentrum der Altstadt stehen  Neugotik repräsentiert politischen Hintergrund  Neugotik verwendet die gotische Formensprache, Architektur der Romantik  Rückbesinnung ins Mittelalter, will sich abheben vom Klassizismus, Versuch einer neuen Geistigkeit, eindeutig nationale Intention  Instrumentalisierung (keine Nation in der Zeit der Restauration, Flickenteppich  Besinnung auf vergangene Größe  Ziel mächtiges einiges Vaterland  nationales Bestreben war freiheitlich und liberal, demokratisch  Neugotik kann sehr originalgetreu sein, kann aber auch Veränderungen aufweisen, Klassizismus und Romantik existieren gleichzeitig  Burschenschaften: (schlagende) studentische Verbindungen  Ursprung in der Restauration  Ziel des deutschen Vaterlands, geistige Elite, liberal, Politisierung der Studenten  feste militante Aspekte: Uniform, Abzeichen  Wartburgfest als

Reaktion auf die Zensur der Literatur (Verbot liberaler Literatur, Entmündigung)  Verbrennung der Restauration repräsentierenden Literatur, Perücken  Insignien der alten Macht  Verbrennen der Symbole der politischen Unterdrückung  Führt zum Verbot der Burschenschaften und Verbindungen als Bedrohung der Monarchie (politische Unruheherde)  Häuser der Burschenschaften neugotisch oder haben gotische Anteile Vorlesung 09.06.2020 Plastik – Klassizismus und Romantik Klassizismus 1. Antonio Canova: Napoleon als Mars 1802 – 1806, Marmor und vergoldete Bronze  Napoleon als römischer Kriegsgott Mars  Kriegsgott bringt Frieden: Revolution und Gewalt  Chaos durch Massenvernichtungen  wird von Napoleon beendet  Friede durch Krieg  starke Ordnung um Konflikte zu unterdrücken oder anders auszutragen  Personifikation als Mars  erfolgreicher Heerführer  Selbstbewusstsein  Napoleon möchte zeigen dass er durch militärischen Erfolg in der Gesellschaft aufgestiegen ist  setzt sich selbst die Krone auf  Kaiser  Pax Romana  lange Friedensphase  große starke Macht unterdrückt kleine Krisen und Konflikt  Kontrast zum Barock: Es zählt nun die Tüchtigkeit (wird auch durch die Geschichte Napoleons symbolisiert: Aufstieg aus ärmlichen Verhältnissen)  Nacktheit Napoleon: klassizistische Nacktheit  kein Stand erkennbar  Rückt physische Stärke in den Vordergrund obwohl er eigentlich sehr klein ist  Bild eigentlich nicht für Öffentlichkeit gedacht Auftragsarbeit  Nach dem Krieg  Waffen abgelegt, in rechter Hand Reichsapfel mit der Nike (Siegesgöttin)  Idealisierter Körper, Kontrapost, Symbole der Antike, weißer Marmor, aufsteigende und absteigende Körperachsen 2. Antonio Canova: Triumphierender Perseus 1800 – 1801, Marmor  nach der Köpfung der Medusa  Flügelhelm und Schuhe des Hermes und Schwert des Zeus  Bezug zur Antike  Nachahmung von Apollo von Belvedere 350 – 325 v. Chr von Leochares: Gewichtung des Körpers, Position der Hände, Proportionen, Dynamik der Hände, Kontrapost  Beeinflussung durch Jörg Winkelmann: Griech. Statue als höchstes Ideal der Kunst  fordert Nachbildung dieser Kunst, Mensch in seiner Idealgestalt in seiner Körperlichkeit  repräsentiert Intellekt  Einfachheit und Ausgewogenheit von Geist und Körper  Ausgeglichenheit, Ruhe in der Statue erkennbar  Ausführung der Bewegung und Gesichtsausdruck: Ruhig, edel, ausgeglichen, Medusa als Monster  beinahe schön, traurig  Typisch klassizistisch: Darstellung eines Helden der Ruhe und Frieden bringt, Ausbalanciert: in der einen Hand der Kopf, die andere Hand das Schwert 3. Antonio Canova: Amor und Psyche 1793, Marmor  Liebesbeziehung zwischen Armor und der Königstochter Psyche (soll wegen ihrer Schönheit von Armor getötet werden)  Momentaufnahme: Armor erweckt den leblosen Körper der Psyche  wird wach geküsst  nur angedeutet, suptil  Edler Armor

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Glatte idealisierte Körper, Zartheit  Wirkung wie Porzellan Harmonische ausgewogenene Darstellung trotz Dynamik in der Rotation der Arme, Diagonales Kreuz der Flügel zu den Armen Rundumansicht möglich

4. Bertel Thorvaldsen: Jason mit dem goldenen Vlies 1803 – 1828, Marmor  Dänischer Bildhauer in Rom lebend, wie Canova  Jason muss um die Tochter des Königs heiraten zu dürfen  Thron zurückerobern, schwere Aufgaben erledigen  durch goldenes Vlies ermöglich die Rückeroberung  mutiger Held  Moment nachdem das goldene Vlies vom Drachen erobert ist und Held auf dem Rückweg ist  Nachahmung Doryphoros des Polyklet (Speerträger): Vollkommene Harmonie  Kontrapost, Ausgleich durch Senkungen und Hebungen der Gliedmaßen  Ruhe und Ausgeglichenheit innerhalb der Dynamik (auch in Mimik erkennbar)  Greift Zeitgeist des Klassizismus auf: Jason erobert den Thron nicht durch seinen Adel sondern durch eine mutige Tat  Erkämpfen der Stellung 5. Bertel Thorvaldsen: Hebe 1815, Marmor  Göttin der Jugend  überreicht den Göttern Ambrosia (Trank der Unsterblichkeit)  Stille Größe und geistliche Reinheit  kein Spiel mit den Reizen trotz teilweiser Nacktheit  Idealisiert, stabiler und ausgewogener Kontrapost, Hebung und Senkung der Gliedmaßen Romantik 1. Francois Rude: La Marseillaise 1833 – 1836, Kalkstein  Arc de Triomphe: Abzug einer franz. Revolutionsarmee in den Kampf gegen royale Streitkämpfe (wollen Monarchie wiedererrichten)  Soldaten zum Teil nackt, andere tragen antike Rüstungen  Hauptfigur Marianne: in Rüstung, geflügelt, schreit, verzerrtes wild entschlossenes Gesicht, amazonenhaft  Furie, Mannweib in Kampfstellung über Männer  Symbol, Personifikation, Allegorie der Freiheit  Jakobinermütze, Flügel, stellt die Nike dar  keine normale Frau!  treibt Männer an in den Krieg zu ziehen  Sehr dynamische, energetische Darstellung: Überschneidungen  Ausdruck der Leidenschaft  orientiert am Hellenismus in Darstellung und Materialität (Federn, Gewänder, Kettenhemden)  Keine edle Einfalt oder Ruhe sondern Leidenschaft, Verzerrung, Grausamkeiten, Aggression 2. Jean – Baptiste Carpeaux: La Danse 1865 – 1869  Skulpturengruppe als Schmuck der Pariser Oper  Bacchustanz: feiern des Frühlings und der Fruchtbarkeit  Orgien  Bewegung, Dynamik und Ausgelassenheit der nackten Frauenkörper: beleibter, sinnlich, erotisch, weniger begradigt, schamlos, hingebend, umkreisen nackten Mann in ihrer Mitte  Keine Götter, keine Personifikation

Provokation eines Skandals  sittenwidrig, Bürgerliche Gesellschaft gibt sich nach Außen moralisch (trotz hoher Anzahl von Bordellen und Prostitution)  Doppelmoral  wird v.a. von den Frauen gefordert von den Männern  Patriachat  An Hellenismus orientiert: hohe Dynamik, Mehrfigurigkeit, Leidenschaft  Thematisierung der menschlichen Triebe  Konträr zur deutschen Romantik: keine Laster, Lust oder Ausschweifungen 3. Jean – Baptiste Carpeaux: Ugolino 1865 – 1867, Marmor  Aus Dantes Inferno aus der Göttlichen Komödie  Menschenknäuel, verkeilt, alle beziehen sich auf Vaterfigur in der Mitte  Darstellung von Verzweiflung, Körper des Ugolinos höchst angespannt  wirkt wie ein Monster, verkrampft (Zehen und Hände krallen sich fest), erstarrt in Schmerz und Grausamkeit, kleiner Junge bereits tot, Söhne flehen Vater an, lehen sich an, verzweifelt  erinnert an Lakoon ...


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