Title | Lerntagebuch Silbernagl |
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Author | Sabrina Silbernagl |
Course | Ingenieurbiologie |
Institution | Universität für Bodenkultur Wien |
Pages | 43 |
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SILBERNAGL SABRINA
Zusammenfassung Ingenieurbiologie 1. Mechanisch-Technische Eigenschaften von Pflanzen 1.1. Erosionsschutz: • Pflanzen: o Bedecken offenen Bodenoberflächen o Vermindern & verzögern die Prallwirkung der Niederschläge ❖ Auffangen mit Blätter & langsam in den Boden versickern • Geringe Wassermengen werden von den Blättern & Zweigen direkt aufgenommen o Laubbaum: nun, diagonale Hangfaschine oder horizontal bepflanzte Pilotenwände o Für feuchte Hänge o Leichte Wasserableitende Funktion o Stabilisierende Wirkung o Sichern 10-30 cm starke oberflächennahe instabile Bodenschichten vor dem Abrutschen ❖ Mechanisch ❖ Später durch das Wachstum des Sprosses & Durchwurzelung o Bau: ❖ Ähnlich wie Drainfaschine mit Ausnahme der diagonalen Anordnung & dünnere Weidenbündel
Abbildung 4: Hangfaschine
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SILBERNAGL SABRINA • Rautengeflecht: o Mittelfristige Sicherung bodenabdeckender Materialien verwendet = problematisch ❖ Problem: führt zu einem Blumentopfeffekt (Pflanzen bewurzeln nur die gute, eingebrachte Erde) → keine dauerhafte Begrünung / Bewurzelung o Lebende Rautengeflchte = Flechtzäune auslebenden Weidenästen ❖ Müssen voll eingedeckt werden → sonst Austrocknung o Routengeflechte aus Totmaterial: ❖ Kokosschnüre o Kunstgeflechte → VERMEIDEN o Loses Bodenmaterial → Gräser-Kräutermischung begrünt werden • Bepflanzte Pilotenwand / Pfahlwand: o Trockene Hänge (Hangfaschinen zu wenig Bodenfeuchtigkeit) o Sicherung flachgründiger Bodenschichten (10-20 cm tief) o Hinter den eingeschlagenen Eisen- / Holzpfosten werden Lärchenrundhölzer eingegraben, darauf Laubhölzer / Weidenäste langförmig aufgelegt & mit Erde abgedeckt o Funktion wie Hangfaschine ❖ Rundhölzer & Stauden stauen das herabfallende Material ❖ Pflanzen sorgen für dauerhafte Funktion durch Bewurzelung & Sprossbildung Abbildung 5:Pilotenwand o Können auch mit Nadelhölzern (vertikal) bepflanzt werden • Lebender Hangrost (Lagenbauweise): o Steile Abbrüche mit 10-30 cm tiefen instabilen Bodenschichten / dichtem Erdmaterial o Vertikal eingegrabene Rundhölzer, werden horizontal Rundhölzer genagelt / geschraubt → lebende Pflanzen lagenförmig eingelegt o Hangrost: ❖ Mit Eisenstangen in den Boden verankert & mit Erde abgedeckt o Fußsicherung: ❖ 30-50cm starkes Rundholz ❖ Erreicht eine tiefenstabilisierende Wirkung erst durch Pflanzen o Funktion: ❖ Sicherung von 10-30 cm tiefen, instabilen Bodenschichten ❖ Zu steil für Hangfaschinen & Pilotenwände
Abbildung 6: Lebender Hangrost
4.5. Sicherung von 30-200cm Tiefen & instabilen Bodenlockermaterialschichten: • Bepflanzte Blocksteinmauern: o Wirksame Stützelemente sind Trockensteinmauern aus Grobblöcken o Können an Böschungswinkel & Neigung angepasst wird o Entwässern sehr wirksam o Fügen sich gut in das Landschaftsbild (Steine aus der Umgebung) o Begrünung: ❖ Erde aufgefüllte Zwischenräume → Gräser-Kräutermischen Abbildung 7: Bepflanzte Blocksteinmauer mittels Hydrosaat o Versetzen von Weidensteckhölzern & bewurzelten Laubgehölzen (am besten Topfpflanzen) in den Zwischenräume → zusätzliche Entwässrung
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SILBERNAGL SABRINA • Bepflanzte Drahtsteinkörbe: o Genügend kleine Steine → Stützverbindungen auch mi t Drahtsteinkörben (Gabbioni) ausgeführt werden o Vorgefertigte verzinkte Drahtkörbe → Steine dicht übereinander gelagert → Körbe geschlossen → miteinander verbunden o Miteinlegen von Weidensteckhölzern & anfüllen der Hohlräume mit Erde → besser in die Landschaft angepasst werden o Bewurzelte Laubgehölze wegen geringer Maschenweite nur schwer einlegen
Abbildung 8: Bepflanzte Drahtsteinkörbe
• Lagenbau: o Sicherung abgerutschtem Lockermaterial (0,5-1,5 m tief) an Hängen oder Böschungen o auf 0,5-1,5 m breiten, leicht geneigten Terrassen werden Weidenäste & bewurzelte Laubhölzer eingelegt & mit Rundholz innen verstärkt o parallel eingelegten Äste werden mit Aushub der darüber liegenden nächsten Terrasse soweit eingeschüttet, dass nur 10-15 cm herausragen o ausgetriebene Weiden wachsen mit beigefügten, Adventivwurzel bildenden Gehölzen zu dichten Reihengebüschen o Untergliederung: ❖ Buschlagen: ➢ Verwendung von Weidenästen ❖ Heckenlagen: ➢ Verwendung von bewurzelten Laubhölzern ❖ Heckenbuschlagen: ➢ Verwendung von Weidenäste & bewurzelten Laubhölzern o ZU den Lagebauweisen zählen: ❖ 10-30 cm flache Instabilitäten: ➢ Lebende Hangrost ➢ Bepflanzte Pilotenwände Abbildung 9: Lagenbau ❖ Geschüttete Böschungen & Dämme ➢ Geotextilpackungen ❖ Bis 2m tiefe Instabilitäten ➢ Bepflanzte Holzkrainerwände o stabilisierende Wirkung des Lagenbaus liegt in Tragfähigkeit der Pflanzen, die sich durch Druckfestigkeit der starken Steckhölzer bzw. Zugfestigkeit der bewurzelten Laubgehölze & Verbund (Scher-)-Festigkeit der Pflanzen und Boden ergibt o statische Wirkung beruht darauf, dass Verbindung von Pflanzenteilen und Boden ein Stützkörper geschaffen wird ❖ Dauerhaftigkeit wird durch Verwendung lebender Pflanzen gewährleistet
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SILBERNAGL SABRINA • Bepflanzte Holzkrainerwand: (Schwergewichtswand): o Stützverbindung instabilen Rutschhängen (bis 2 m tief) o Einlegen von Weidenäste & bewurzelten Laubhölzer, wird Wasser aufgesaugt & verdunstet → Absacken & Ausschwemmen des Füllmaterials verhindert o Doppelwandig gebaut (einwandig nur zum Schutz von 30-50 cm tiefen Hanginstabilitäten) o BAU: ❖ kastenförmig werden Rundhölzer 18-25 cm längs- und querliegend aufgebaut, zusammengenagelt, wobei querliegenden Zangen (Einwandig) / Binder (Doppelte Bauweise) alternierend Abbildung 10: Bepflanzte Holzkrainerwand (1❖ Längsliegenden Rundhölzer = Läufer wandig) ❖ Holzkasten 10-15 % geneigt in Boden eingebaut → Verbesserung der Stützfunktion ❖ ausrinnen der Hinterfüllung verhindern: unterste Lage ein Schwerboden aus dicht an dicht verlegten Zagen ❖ Wandneigung 30-50 % → Pflanzen sich nicht gegenseitig beschatten & gute Durchwurzelung ❖ 2,0-2,5 m Eisen- / Holzpiloten in den Boden verankert→ Erhöhung Sicherheit ❖ Holzkasten mit Erdmaterial hinterfüllt; zwischen Zangen Weidenäste & Laubholz eingelegt ➢ Rundhölzer NUR mit ausdauernder Holzstruktur verwendet werden o Sicherheitsnachweise von Holzkrainerwänden: ❖ Kippsicherheit ❖ Gleitsicherheit ❖ Sicherheit gegen Geländebruch ❖ Grundbruch • Bepflanzte Betonkrainerwand: o Ev. aus vorgefertigten Betonelemente o Vorteil: ❖ Schnelles Verlegen ❖ Geringe Aushubbreite (max. 3,50 m) o Während des Aufbaus müssen Pflanzen eingelegt werden → sonst sehr schwierig o Nachteil: ❖ Wachstum der Pflanzen ist die Steilheit (5:1) & in Sonnen gerichteter Lage (Wüstenklima) schwierig ❖ Bei Steinschlag brechen die Betonträger (geringe Verformbarkeit) • Lebende „Bewehrte Erde“: o = Verbundkörper aus Boden & Erde o In Kunststoffmatten (Vlies) eingebettet & durch Walzen verdichtetet Bodenschichten (50cm) werden übereinander aufgebaut ❖ Steiler, äußerer Rand (60°) → Baustahlgitter eingelegt o Außenseite mit Hydrosaat & Gräser-Kräutermischung begrünt o Vorteil: ❖ Jedes zu verdichtende Bodenmaterial wird verwendet o Sträucher mit Wurzelballen / Steckhölzer während des Aufbaus eingelegt → lebend bewehrte Erde o Kleine Terrassen (10-20cm) aufgebaut → ev. Gehölzpflanzung
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Abbildung 11: Bepflanzte Betonkrainerwand
Abbildung 12: Lebend "Bewährte Erde"
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4.6. Vertikalbegrünung von Spritzbetonwänden mit Geogittern: • Interessant = der Ersatz / die Ergänzung technischer Bauwerke → Wiederherstellung beschädigter Natur- & Landschaftssystemen (Steilböschungen) • Häufig notwendig • Beeinträchtigen das Landschaftsbild • Unterbrechen Habitaträume ökologischer Korridore • Extremstandorte → große Herausforderung für Planung, Instandhaltung & Pflege • Vertikalsystem begrünte Spritzbetonwände o Ökologische Aufwertung o Schwierigkeit der Begrünung: 90° Neigung & fehlender Anschluss an den natürlichen Boden o 3-D Stahlgittersystem → gutes Trägermaterial für Bodensubstrat o Ist dies erfüllt → Schaffung einer geschlossenen Vegetationsdecke → Wiedereinbringung in die umliegende Landschaft o Spritzbetonwand → Begrünungssystem positive Auswirkungen auf das Mirko Klima → dadurch Reduktion der Temperaturschwankungen (Betonoberflächen) o Bewässerungssystem = Voraussetzung
4.7. Verwendung von Holz: • Holzverwendung im Erdbau: o Holzkonstruktion Ziel: ❖ Wachstum Pflanze solange unterstützen bis Gehölz mit deren Wurzelkörpern Sicherungsfunktion selbst übernehmen können ❖ Dauer der Sicherungsfunktion der Gehölze ➢ 10-15 Jahren bei normalen Standortbedingungen ➢ 15-25 Jahre bei widrigen Standorten ➢ Solange müssen Rundhölzer intakt sein o Dauerhaftigkeit mitteleuropäischer Holzarten: ❖ Sehr Dauerhaft (> 25 Jahre) ➢ Eibe ❖ Dauerhaft (15-25 Jahre) ➢ Robine (für Erdbau am besten geeignet) ➢ Eiche, Edelkastanie ❖ Mäßig dauerhaft (10-15 Jahre) ➢ Lärche, Rotkiefer / Waldföhre ❖ Wenig dauerhaft (5-10 Jahre) ➢ Fichte, Tanne, Esche, Ulme, Schwarzfähre/- Kiefer ❖ Nicht dauerhaft (< 5 Jahre) ➢ Weide, Pappel, Rotbuche, Bergahorn, Erle, Birke o Lebensverlängernde Maßnahmen von Rundhölzer (ca. 5-10 Jahre) ❖ Wechselfeuchte Vermeiden (Beschattung & Entwässerung sorgen) ❖ Holzer nicht einschneiden, beschädigte Nagelstellen verbohren ❖ Verzinkte Nägel + Köpfe verwenden ❖ Verbindung mit Stoß statt Überblattung
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SILBERNAGL SABRINA • Holzverwendung im Wasserbau: o Holz dient als Hilfsstoff & Verstärkung, bis die Pflanzen volle Sicherungsfunktion übernehmen können o In ständiger Wasserumgebung → Holz beständiger ❖ Anaeroben Verhältnisse → konservierende Wirkung o Wechselfeuchte Bedingungen, bei Beschädigungen → Fäulen tritt früher ein → schwächt das Holz (nach 10-15 Jahre) o Gut geeignet: ❖ Lärche (Wasserbauholz) ❖ Robine, Eiche, Edelkastanie (Sehr dau erhaft) o Achtung: ❖ Zugespitzte Nägel mit aufgeschweißtem Kopf verwenden (verzinkt) ❖ Vorbohren & einlegen von Holzkeilen → vermindert Holzbeschädigung ❖ Fäulnis: Eisengehalt der Nägel, Einschnitte im Rundholz o Holzverbindung: ❖ Überblattung ❖ Verlegung am Stoß (= fester, wirkt länger & kostet weniger)
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5. Maßnahmen an Fließgewässern 5.1. Ufervegetation: • Ziele neuer Maßnahmen an Fließgewässern: o Erhaltung, Sicherung & Wiederherstellung ökologische Funktionsfähigkeit (Gewässer) o Schutz des Lebens- & Wirtschaftsraumes für die Menschen • Schritte dazu: o Wiederherstellung der Ufervegetation o Wiedergewinnung des Längs-, Quer- & vertikalen Kontinuums o Förderung der natürlichen Dynamik durch Schaffung von Pionierstandorten o Dem Gewässertyp entsprechende & dem Umfeld angemessene Verbauungsmaßnahmen • Bauweise hat Pionierfunktionscharakter • Großer Beitrag beim Aufbau & Wiederherstellung von Ufervegetation • kein Ersatz, sondern notwendige und sinnvolle Ergänzung • Sicherung je nach Gewässertyp • Baustoffe sind lebende Pflanzen & teile o Samen von Gräsern, Kräutern & Gehölzen o Bewurzelte Pflanzen von Sträuchern & Bäumen o Ballen, Rhizome / Halme von Röhrichten • Unterstützung des Pflanzenwachstum mit Hilfsstoffe: Holz und Geotextilien • Dauerhafte Unterstützung der Pflanzen werden STEINE eingesetzt • Bedeutung der Ufervegetation im Allgemeinen: o Abhängig von: ❖ Höhenlage, Talform, Art & Zusammensetzung des Geschiebes, etc. ❖ Werden Ufer von diversen Vegetationsformen gesäumt o von krautigen Pioniergesellschaften bis Weichholzauen o starke räumliche & zeitliche Dynamik o multifunktionales Wirkungsschema Abbildung 13: Laterale Zonierung
• Bedeutung der Ufervegetation für Fließgewässer: o Brückenfunktion zw. Fließgewässer & angrenzenden Lebensraum o Schutz vor Uferanbrüchen durch Verminderung der Fließgeschwindigkeit bei Hochwasse r → deutlich verringerte Erosionskraft des Gewässer o Verbesserung kleinklimatischer Bedingungen → Beschattung, Veränderung Lichteinwirkung, Verminderung Luftbewegung und Wassertemperaturschwankung o Förderung ökolog. Nischen; Bildung von Kleinlebensräumen dur ch Geschiebeablagerung infolge verminderte Fließgeschwindigkeit o Förderung Artenvielfalt von Wassertieren und –pflanzen durch Nahrungseintrag (Blätter, Zweige) o Filterung & Rückhalt von Schadstoffeinträgen in das Wasser, wie Staub, Dünger, Spritzmittel Abgas e o zusätzliche Aufnahme von wasserbelastenden Nährstoffen vor allem Stickstoff und Phosphor durch ins wasserreichende Wurzeln • Bedeutung für das Umfeld: o Festigung von Ufern & Dämmen & damit Schutz der angrenzenden Flächen o Beschattung, Verbesserung des Kleinklimas durch Taubildung & Windschutz o Lebensraum, Deckungs- & Brutmöglichkeit für Tiere o Lebensraum für biologische Schädlingsbekämpfer o Lebensraum für gewässerspezifische Pflanzen, die in der Kulturlandschaft keinen Platz mehr finden o Filterung und Rückhalt von Feststoffausträgen • Bedeutung für die Gesellschaft (Mensch): o Prägung des Landschaftsbildes & Erkennbarkeit des Gewässers o Naherholung-Erhöhung des Erlebniswelten einer Landschaft → Schaffung neuer Strukturen o Brenn- & Nutzholzgewinnung o Förderung der Jagd & Fischerei o Sicherung von Lebensgrundlagen Zusammenfassung IngBio
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5.2. Beschattung durch Ufervegetation: • Wichtiger Einfluss auf die Gewässer & deren Ökologie → kann den Energieeintrag & damit die Wassertemperatur beeinflussen • Einfluss: o Sauerstoffsättigung, Wasserqualität, Vorkommen von Flora & Fauna o Temperaturunterschiede von 2°C entscheidend für Fische • Vegetation Shading Index (VSI) o = zur Berechnung der beschattenden Wirkung durch die Dimensionen der Vegetation o Vegetationsparameter: Höhe, Dichte & Breite berücksichtigt → maximale Ausdehnung bezogen o Wert liegt zwischen 0-1 ❖ 0 = keine Beschattung ❖ 1 = volle Beschattung o Der sensible Parameter ist die max. tägliche Wassertemperatur gefolgt von der Tagesamplitude o Längere Abschnitte müssen betrachtet werden
5.3. Begrünung & Bepflanzung von Flussufern: • Aussaat einer Gräser-Kräutermischung: o Kurz bleiben sollen o Nur vorübergehender Uferschutz o Verpflanzung von Rasenziegeln: gut geeignet • Bepflanzung von Röhricht: o Sehr langsam fließendes Gewässer, Kanäle / Seeufer → Röhricht Pflanzungen durchgeführt werden o Pflanzen: ❖ Schilf, Rohrkolben, Rohrglanzgras, Sumpfbinse / diverse Seggen ❖ Schilf durch Halmstecklinge vermehrt → 5-10 cm hohe überflutetet Oberfläche notwendig
Abbildung 14: Flussböschung mit Röhrichtballen
Abbildung 15: Vermehrung von • Bepflanzung mit Gehölzen: Schilf durch Halmstecklinge o Steckhölzer, bewurzelte Laubgehölze, Gehölzansaat, Versetzen von Wurzelstöcken o Wiederbepflanzung von verbauten Uferabschnitten: ❖ Setzen von Weidensteckhölzer, Pflanzung bewurzelter Laubhölzer, Gehölzansaat o Steckholzpflanzung: ❖ In der Zeit der Vegetationsruhe 50-80 cm lange & 4-8 cm starke Weidenäste (Umgebung) geschnitten & im unteren Abschnitt der verbauten Bachböschungen bzw. in den Zwischenräumen der Blocksteinschlichtungen gesteckt ❖ Schräg & in Wuchsrichtung eingesteckt o Gehölzsaat: ❖ Auf sehr groben, kiesigen oder steinigen Uferböschungen, wo nur schwierig S teckhölzer eingebracht bzw. bewurzelte Pflanzen gesetzt werden können ❖ Gehölzsaat + 3-fache Menge Sand gemischt ❖ Regenwetter im Herbst oder Frühjahr ausgebracht o Uferbegleitende Gehölze: ❖ Grün-, Schwarzerle, Esche, Eberesche, Ahornarten, Bike, Pappel, Vogelki rsche, Haselnuss, Holunder, wilde Rosen, Hartriegel, …
Abbildung 18: Uferbepflanzung mit Steckholz
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Abbildung 16: Uferbepflanzung mit bewurzelten Laubhölzern
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Abbildung 17: Uferbepflanzung mit Wurzelstöcken
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5.4. Pflege der Ufervegetation (Allgemein) • Anfangs geringe Schutzfunktion → erst durch Entwicklung der Pflanzen volle Wirkung • Pflegearten: o Anwuchspflege: (Fertigstellungspflege) ❖ jene Pflegearten, die vom Zeitpunkt der Ansaat bzw. der Bepflanzung bis zur Übernahme erforderlich sind ❖ Erziehungsschnitt, Ausmähen, Bewässern, Düngen o Entwicklungspflege: ❖ dient der Erzielung eines funktionsfähigen Zustandes und erstreckt sich von der Übernahme bis zur Schlussfeststellung ❖ Düngen, Bewässern, Ausmähen, Pflanzloch-Säuberung & Abdeckung, Nachbesserung der Baumstützung, Nachpflanzung / Nachsaat o Erhaltungspflege: ❖ Pflege, die gemacht wird, damit die ingenieurbiologischen Maßnahmen dauerhaft ihre Funktion erfüllen können ❖ Stockschnitt (Kopfschnitt), Einzelstammentnahme, Streckenweise Verjüngung, Aufasten, Mahd • Monokultur ist zu vermeiden • Hydraulisches Ziel: o Pflanzen im Abflussbereich müssen überströmbar & elastisch bleiben → keine Schäden (Böschung), Verklausungen durch Wildholzeinstoß • FAUSTREGEL: o Je weniger Platz dem Gewässer zur Verfügung steht, desto kürzer sind die Zeitabstände, in denen Pflegeeingriffe durchgeführt werden müssen o Bei Stammdurchmesser > cm nimmt die Elastizität ab, daher sind die Gehölze regelmäßig auf Stock zu Setzen • Pflege von Ufergehölzen: o Je nach Stärke & Biegefestigkeit auf den Stock zu setzen → in Vegetationsruhe ❖ Glatter, schräger Schnitt – cm über dem Boden ❖ Steckweise Verjüngung (Kahlschlag) durchgeführt werden → = gleichmäßiges wieder aufwachsen o Einzelstammentnahme von baumförmigen & unerwünschten Gehölzen ❖ Elastizität bei Ufergehölzen kann länger erhalten bleiben ❖ Zielvegetation wird schneller erreicht ❖ In Vegetationsperiode (Gehölze werden in ihrem Wachstum beeinträchtigt, & Beschattung der Umgebung stärker unterdrückt) • Pflege von Rasenböschungen: o Erst im Juli Mähen der Wiesenböschungen o Abschnittsweise Mähen ❖ Von Mai – September genügend blühende & früchtetragende Futterpflanzen vorhanden se in o Gras auf einem Drittel der Mähflache im Herbst als Überwinterungsbiotobe stehen lassen o Balkenmäher o Schnittgut nach dem Trocknen abführen o NIE Dünger, Unkrautmittel & Insektenvertilgungsmittel verwenden o NIE Stauden & Gras abbrennen
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5.5. Hydraulische Kenngrößen der Ufervegetation Schutz des Uferböschungen vor der Kraft des Wassers Angreifende Kräfte müssen von Pflanzen & Boden aufgenommen werden Kräfte größer als Widerstandkräfte der Pflanzen und Bodenteilchen → Schäden Wasser erzeugt Kraft → abhängig von Abfluss (Q) & Gerinneparameter Maßgebendes Gerinneparameter: o Wassertiefe (h) o Querschnittsform & -größe (A) o Gefälle (J) o Sohlen- bzw. Böschungsrauheit (kst) • natürliche Fließgewässer offene Gerinne, deren Form durch Bewuchs und größere Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet • hydraulische Wirksamkeit der Ufervegetation kann durch …. Bestimmt werden: o flexible Ufergehölze ❖ bei Hochwasser überströmt, ❖ legen am Boden an & schützen vor Erosion ❖ geringer Einfluss o starre & dichte Ufergehölze ❖ werden durchströmt ❖ starke Reduktion der Fließgeschwindigkeit ❖ Schutz gegen Erosion ❖ Reduktion des Abflussvermögens ❖ erhöht Wasserspielgel ❖ Überflutungsgefahr (abhängig von Gewässerbreite & Sohlgefälle) o Starre & einzelne stehende Bäume: ❖ Umströmt ❖ Geringe Reduktion der Fließgeschwindigkeit ❖ Starke Turbulenzen ❖ Ausspülung des Baumes ❖ Rückschreitende Erosion o Unterteilung der Ufervegetation (Andreas DITTRICH) ❖ Kleinbewuchs (überströmt) ❖ Mittelbewuchs (Durchströmt) ❖ Großbewuchs (umströmt)
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• Abfluss & Fließgeschwindigkeit: o Wichtigste empirische Fließformel für die hydraulische Berechnung: ❖ Mittlere Fließgeschwindigkeit ❖ Durchflusses ❖ Von: Manning-Strickler & Darcy-Weisbach o Manning-Strickler ❖ Am weitesten Verbreitet, ❖ Einfache Anwendung ❖ Alle Einflüsse (Oberflächenrauigkeiten & Linienführung über Rauhigkeitsbeiwert (kst)) fließen in die Berechnung ein ❖ Gerinne Geometrie → über hydraulischen Radius beschrieben ❖ Vorteil: ➢ Zahlreiche Erfahrungswerte zur Abschätzung des Rauhigkeitsbeiwertes ➢ Rauhigkeitsbeiwert ändert sich mit Überströmungshöhe ❖ Rauhigkeitswerte Beispiele: ➢ Überströmte Rasenböschung: kst = 30-40 m1/3 * s-1 ➢ überströmte flexible ...