Marquise von O - Zusammenfassungen PDF

Title Marquise von O - Zusammenfassungen
Course Pädagogische Psychologie
Institution Fachhochschule Bielefeld
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Zusammenfassungen...


Description

Hiba Elgali

Marquise von O… Zusammenfassung

von Hiba Elgali

Hiba Elgali

Handlung Nach dem Tod ihres Ehemannes beschließt die Marquise von O…, ihrer Mutters Wunsch nach in das Kommandantenhaus ihres Vaters zurück zuziehen. Die Witwe Julietta lebt von da an mit ihren zwei Töchtern in M…, einem Ort in Oberitalien bis der Krieg eintrifft und sie in die Zitadelle fliehen müssen. Während den Kämpfen wird diese von Ihrer Familie getrennt und beinahe von russischen Soldaten vergewaltigt doch ein russischer Offizier, Graf F…, kommt ihr zur Hilfe. Überwältigt von den ganzen Ereignissen fällt diese in Ohnmacht und wird von ihm in ein sicheren Flügel gebracht wo er sich an sie vergeht.Kurz darauf muss sich der Kommandant den Russen ergeben. Die Familie ist über die Rettung der Marquise dankbar und wollen sich dem Grafen F dankbar zeigen, erfahren jedoch kurz nach dem zurückziehen der russischen Truppen von dem gefallenen Grafen. Monate vergehen indem sich der Marquise Zeichen einer Schwangerschaft bemerkbar machen die sie sich aber nicht erklären kann. Kurz darauf kehrt der tot geglaubte Graf F um die Marquise mit einem nicht angekündigten Besuch zu überwältigen. Dabei berichtet er ihnen von einem Traum und macht daraufhin der Marquise einen Heiratsantrag. Die Familie bittet um Bedenkzeit, da sie vom Ereignis sichtlich überrascht sind. Dieser bleibt jedoch hartnäckig und sagt seine Geschäftsreise ab um auf eine Zusage abzuwarten. Die Familie setzt das Antreten seiner Geschäftsreise als Bedingung und versichert Ihm, dass die Marquise seinen Antrag daraufhin annehmen würde wenn er dies wiederholt tuen würde. Dies lässt den Grafen zufrieden abreisen um seine Geschäftsreise wie geplant anzutreten. Wochen vergehen in denen sich der Verdacht der Schwangerschaft der Marquise von O… immer wieder verstärkt. Dieser Verdacht wird kurz darauf zuerst von einem Arzt bestätigt und dann von einer Hebamme bestärkt. Die neuerlichen Ereignisse kann sich die Marquise nicht erklären und lässt die Mutter glauben sie würde lügen, welches zur Enttäuschung ihrerseits führt. Es Dauer nicht lange bis der Obrist die Nachricht zur Ohren bekommt und dazu führt das dieser seine Tochter verstößt. Der Bruder, der Forstenmeister, unterstützt seine Eltern und versucht der Marquise die Kinder bei der Abreise zu entnehmen. Die Marquise lässt dies nicht zu und zieht in das Landsitz des verstorbenen Gemal, Marquis von O… zurück. Kurz darauf gibt sie eine Zeitungsannonce in Auftrag, in welcher sie verkündet, sie suche den unbekannten Vater ihres Kindes, er möge sich bei ihr melden, denn sie wolle ihn heiraten, um ihre Familienehre zu retten. Graf F, welcher von seiner Geschäftsreise zurückgekehrt ist, liest die Annonce und beschließt sich auf den Weg zur Marquise zu machen. Dort wiederholt er seinen Heiratsantrag wird jedoch von der Marquise zurückgewiesen. Nach kurzer Zeit erscheint eine Antwort eines Unbekannten auf der Zeitungsannonce der Marquise. So kündet der Unbekannte an am 3. um elf Uhr im Elternhaus der Marquise sich zu erkennen zu geben. Die Mutter der Marquise, die Obristen, beginnt an der Unschuld ihrer Tochter zu glauben und beschließt ohne Ahnung des Obristen, welches dies untersagte nach V… zu fahren. Mittels einer List findet die Obristen heraus, dass die Marquise in der Tat nicht weiß, wie es zu der Schwangerschaft gekommen sei und überzeugt den Kommandanten von der Unschuld der Tochter. Eltern und Tochter versöhnen sich und die Marquise kehrt zurück nach M… Am darauffolgenden Morgen stellt sich bei dem vereinbarten Treffen Graf F… als Vater des ungeborenen Kindes heraus und versetzt der Marquise in einen Zustand, der sie aus dem Zimmer flüchten lässt. Da sich diese dem Versprechen der Annonce beugen muss, heiratet dieses den Grafen am nächsten tag. Die Marquise hellt sich jedoch vom Grafen auf Distanz bis die Taufe ihres Kindes ansteht und dieser Kund gibt im Falle seines Todes sein Vermögen an die Marquise zu vermachen.

Hiba Elgali

Erst danach lässt die Markise eine Annäherung des Grafen F… zu. Nach einem Jahr wirbt der Graf F… ein weiteres Mal um die Hand der Marquise von O… und heiraten somit glücklich zum zweiten Mal.

Gliederung der Novelle Vorgeschichte: 1) Exposition: - Einführung in den Ort, Seit und Personen - Eroberung der Zitadelle durch russische Truppen - Bedrängung der Marquise durch feindliche Soldaten - Rettung durch den russischen Offizier, Graf F… - Exekution der einfachen Soldaten - Belobigung und Abreise des Grafen - Kapitulation des Kommandanten - Umzug der gesamten Familie in ein Stadthaus 2) Steigerung der Handlung: - Scheinbare Ortung - „sonderbare“ Veränderung am Zustand der Marquise - Rückkehr des Tod geglaubten Graphen - Dringlicher Heiratsantrag des Grafen an die Marquise - Aufbruch des Grafen zu einer befohlenen Dienstreise, nachdem versichtert wurde, dass die Marquise keinen anderen Antrag annehmen würde 3) Höhepunkt - Feststellung der Schwangerschaft durch einen Arzt und einer Hebamme - Verstoß der Marquise durch ihre Eltern - Umzug mit Kindern auf Landsitz - Selbstbestimmung der Marquise durch Veröffentlichung der Zeitungsanzeige (unerhörtes Ereignis) Nachgeschichte: 4) Retardation - zurückgezogenes Leben der Marquise auf ihrem Landsitz - Rückkehr des Grafen - Ablehnung des erneuten Heiratsantrags des Grafen an die Marquise durch diese - Bericht des Bruders an den Grafen von der Zeitungsannonce - Anonyme Antwort auf die Zeitungsannonce - List der Obristen (überzeugt sich von der Unschuld ihrer Tochter und versöhnt sich mit ihr) - Versöhnung mit dem Vater 5) Lösung des Konflikts: - Auftauchen des Grafen am dritten Tag und seine Schuldgeständnis - Zurückweisung des Grafen durch die Marquise - Ehevertrag vom Vater erstellt (einseitige Verpflichtung des Grafen) - Einwilligung der Marquise

Hiba Elgali

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Formelle Eheschließung Zurückhaltendes Verhalten des Grafen Geburt des Kindes Geschenke des Grafen an das Kind und der Marquise Erneutet, diesmal glückliche Hochzeit Normales Ehe- und Familienleben mit weiteren Kindern

Zeitungsannonce

- Marquise gibt bekannt, dass sie ohne ihr Wissen schwanger geworden ist und den Vater ihres -

Ungeborenen Kindes sucht Außer den Willen aus „Familienrücksichen“ heiraten den Mann zu heiraten Versucht, Erklärung für Ihren Zustand zu finden Gründe: Einhaltung gesellschaftlicher Konventionen und Rücknahme auf ihre eigene Familie Wirkung auf die Leser: Konfrontation it der Brisanz des Ereignisses, welches zu der damaligen Zeit einen Ausschluss aus der Gesellschaft veranlasste , Spannung wird damit erzeugt

Gedankenstrich

- Bekanntester Gedankenstrich der deutschen Literatur - Mutmaßung des Lesers: Vergewaltigung durch russischen Offizier (Graf F.) - Verweis auf die Ohnmacht der Marquise und das Fehlen eines anderen möglichen Täters lassen vermuten, dass der Graf schuldig ist

- Gesellschaftliche Unaussprechlichkeit ist vorhanden - Bedeutung des Gedankenstrichs: Emotionalität, Orientierungslosigkeit = Leser bleibt unwissend - Sprachlicher Kontrast: „Moment der Ruhe“ für den Leser; eine Unterbrechung der Hypotaxe

Historische Hintergründe

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geprägt vom Einfluss der französischen revolution Zweiter Koalitionskrieg Brüchigkeit des Wertesystems infolge der französischen Revolution Änderung der Rolle der Frau im laufe des 19. Jahrhundert (emanzipatorische Gedanken) Abhebung von allen Einflüssen

Themenfelder der Novelle

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Vielschichtigkeit der menschlichen Natur Die Rolle der Frau im 18. Jahrhundert Gesellschaftssystem und Gesellschaftskritik Doppelmoral Einfluss des Kriegs auf das Wesen eines Menschen Hierarchien Leitmotiv: Engel-Teufel

Hiba Elgali

- Emanzipation

Figurenkonzelation

Charakterisierung der Protagonisten Marquise von O… - ist seit drei Jahren verwitwet - Hat zwei Töchter aus ihrer ersten Ehe - Ist bekannt als eine „Dame von vortrefflichem Ruf und Mutter von mehreren wohlerzogenen Kindern“ - Bildet sich selbst in den Bereichen Kunst und Literatur weiter - Lebt zur Beginn der Erzählung zurückgezogen und defensiv - Wird von ihren Eltern gemaßregelt und eingeschüchtert - Ist als Kind und Heranwachsende vom Vater abhängig = patriarchalisches Familienbild - Nervlich schwach (neigt zur Ohnmacht) - Mitfühlend - Wendepunkt: Verstoßung der Eltern, setzt sich erstmals von ihren Eltern ab - Weist gesellschaftliche Stärke auf = Zu Ende der Erzählung ist sie eine Frau, die sich immer mehr findet, sich emanzipiert und mit gesellschaftlichen Rückschlägen umzugehen kennt. Graf F… - russischer Offizier (russisch stämmig) - „zwei Seiten“, rettender „Engel“, später der „Teufel“

Hiba Elgali

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Ist zu einem schlechten Gewissen fähig Kann der Marquise seine Treue beweisen Setzt seinen eigene Dienstgrad „aufs spiel“, um den Heiratsschwur der Marquise zu erhalten Besitzt keine „bösen“ Absichten

Der Obrist - Patriarchalische Rolle - Hausherr; hohes Gefühl von Stolz und Ehre - Versteht seine Position und hegt eine strenge Härte gegen sich und seiner Familie - Ist dennoch eine scheiternde Person (als Vater, als auch als Kommandant) - Kann sich selbst durch sein alter und seine größer werdende Machtlosigkeit im Alltag nicht mehr als „männlich“ beweisen, behandelt seine Familie somit noch herrischer - Inzestuöse Versöhnung mit seiner Tochter spricht für seine größer werdende Schwäche = Der Obrist ist im Verlauf eine scheiternde Figur. Durch seinen gewaltsamen Umgang mit seiner Familie ist er gleichzeitig Gegenspieler und zu Ende auch Verbündeter der Marquise. Die Obristen - oberflächlich dem Obristen unterstellt - Schafft es dennoch, in den ihr gesteckten Grenzen Autorität zu wahren - Die Bindung zur Tochter wirkt liebevoller, als die des Vaters zur Tochter - Hat klare moralische Maßstäbe - Weist ein relativ hohes Empathievermögen auf - Schafft es, der Tochter zu verzeihen - Rebelliert gegen ihren Mann, so gut es möglich ist (besucht trotz der Untersagung des Obristen die Tochter in ihrem Landsitz) = Kann in Grenzen als Leitbild der Emanzipation im gesellschaftlichen Rahmen gesehen werden. Der Forstmeister - Bruder der Marquise von O - Hat Stellung als Forstmeister von G… - Besitzt Mitspracherecht in Familienangelegenheit - Ist pflichtbewusst und lässt sich nicht von Gefühlen leiten - Ihm ist Klarheit und Pragmatismus wichtig - Neigt zum Schwätzen: fragt den Grafen, ob er schon von der Schwangerschaft der Marquise erfahren hatte - Ist immer auf der Seite der Eltern: ist wütend auf die Marquise, als sie es sind; versöhnt sich wieder mit ihr, als die Eltern es auch tun

Beziehung zwischen Marquise und dem Grafen

- Zu Beginn besaß der Graf kein wirkliches Interesse an der Marquise, da er mit dem Krieg beschäftigt schien

- Graf entscheidet sich nach der Vergewaltigung die Marquise zu heiraten, während die Marquise zurückhaltend wirkt

- Nach der Zeitungsannonce: dem Grafen wird bewusst, dass die Marquise von ihm schwanger ist und nähert sich ihr nun mehr an

Hiba Elgali

- Beide machen während der Geschichte eine selbstständige Entwicklung; Graf sieht ein, dass die Marquise nur seine Frau wird, wenn er zugibt, sie vergewaltigt zu haben

Marquise von O… Vor dem Bewusstsein über die Schwangerschaft - angepasst - Verhält sich entsprechend ihrer Rolle als Frau: angepasst, aufopferungsbereit, ordnet sich anderen unter, richtet sich nach Wünschen anderer = Individualität wird verdrängt Während der Schwangerschaft - handelt weniger zögerlich und angepasst ( sieht den Arzt, der ihre Schwangerschaft verkündet, streng an) = sieht sich in ihrer Rolle verletzt - Entwickelt Stärke (widersetzt sich Vater und Bruder) - Lehnt sich gegen ihre Familie, Loslöung von der Familie und gesellschaftlichen Konventionen - Handelt selbstständiger - Wird fröhlicher, selbstbewusster nach dem Rauswurf aus dem Elternhaus - Ist trotzdem weiterhin finanziell abhängig - Hat Konflikt ihrer psychischen Distanzen (Ich, Über-Ich, Es) = emanzipiert sich = hat Potential zur Emanzipation Nach Rückkehr ins Elternhaus - passt sich wieder ihrer Rolle/Erwartungen der Gesellschaft an (ordnet sich wieder Ihrem Vater unter, heiratet Vergewaltiger = Hat Wunsch nach intaktem Familienleben Die Ich-Krise der Marquise Selbstbild, determiniert von gesellschaftlichen Erwartungen = Rollenbild einer tugendhaften und pflichtbewussten Frau

Kann nicht in Einklang gebracht werden mit Körperlichem Zustand (Schwangerschaft)

Ich_Krise (Gefühl des Wahnsinns), Verlust des Ich

Engel-Teufel Motiv

- Als die Mutter erkennt, dass die Marquise unschuldig ist, nennt sie sie „Reinere als Engel“

Hiba Elgali

- Graf wird bei Besuch der Familie als „schön, wie ein junger Gott“ (Seite 9) beschrieben - Bei der allerersten Begegnung erscheint der Graf der Marquise „wie ein Engel des Himmels“, der sie vor den Vergewaltigern rettet = Engel symbolisiert ehrenhaftes Verhalten

- Als die Marquise herausfindet, dass der Graf sie vergewaltigt hat, sieht sie in ihm einen Teufel, den sie auf keinen Fall heiraten will = Teufel symbolisiert den Triebtäter

- Die Marquise versucht ihre Eltern von der Heirat abzuhalten und bespritzt sie mit Weihwasser, als ob sie selbst im Pakt mit dem Teufel stecke

- Nach langer Zeit in ihrer Ehe fragt der Graf die Marquise einmal, warum sie ausgerechnet ihn so verteufelt hätte; die Marquise antwortet, dass er ihr bei der ersten Begegnung wie ein Engel erschienen wäre und ihn deswegen als Teufel gesehen hat = Kontrast zwischen Held und Triebtäter hat seine Tat für sie schlimmer gemacht

Schwanentheorie

- Schwan ist ein Sinnbild der Reinheit - Der Graf erzählt, wie er von der Marquise fantasiert hat und sie dabei mit einem Schwan

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verwechselte, den er als Junge einmal beobachtet hatte. Er hat den Schwan mit Kot beworfen, doch der Schwan tauchte unter und kam rein wieder an die Oberfläche, woraufhin der Graf den Schwan bei seinem Namen „Thinka“ rief, um ihn anzulocken, doch vergeblich Metapher für den Sexualakt zwischen Graf F.. und der Marquise: Marquise war vor der Vergewaltigung rein und wurde dadurch „beschmutzt“; hat sich aber nicht selber beschmutzt; Beschmutzung ist für den Grafen keine Abwertung der Marquise. Er findet sie ebenso ehrenwert wie vorher, denn sie ist in seinen Augen immer noch so „rein“ wie der Schwan in seiner Geschichte = Schwan ist ein Symbol für die Marquise Graf F…; F steht für ‚fecit‘= „er hat es gemacht“ „Thinka“ steht für „die Reine“

Verstoßung und Versöhnung Verstoßung der Marquise und Versöhnung mit dem Vater sind zwei herausragende Stellen in der Handlung, weil die Figuren in diesen Situationen extreme Verhaltensweisen zeigen - Verstoßung: Vater ist völlig hilflos und verzeweifelt; Marquise ändert sich danach stark, dass sie sich für kurze zeit vom Elternhaus emanzipiert - Versöhnung: wirkt verstörend und inzestuös; Vater behandelt die Marquise „wie ein Verliebter“ gibt ihr „heiße und lechzende Küsse“; Marquise nimmt danach wieder ihre alte Rolle an, in der sie ihr Leben nach dem Willen anderer gestaltet

Emanzipation (-sversucht) der Obristen und der Marquise Die Obristen - Die Obristen ist zwar relativ angepasst an ihre geschlechtsspezifische Rolle, doch auch bei ihr findet man Tendenzen hin zu einer leichten Emanzipation: kann ihren Willen durchsetzen, fährt trotz Verbots ihres Mannes zur verstoßenen Marquise = teilweise Umkehrung der Machtverhältnisse zu erkennen Die Marquise - Ausgelöst durch die Verstoßung = Identitätssuche

Hiba Elgali

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Möchte ihre Unschuld beweisen; gelangt o zur Selbstfindung und Eigenständigkeit Sieg gegen ihren Vater/Bruder, da sie die Kinder gegen ihren Willen mitnahm Akzeptanz der Mutterrolle auf Landsitz Stellt sich den gesellschaftlichen Verurteilungen (Zeitungsannonce) Marquise befreit sich nach Verstoßung von ihrer Familie, wird selbstbewusster und selbstständiger = fällt nach Versöhnung und durch Zeitungsannonce in ihre alte Rolle zurück

Sprache der Novelle (Poetologie)

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viele Abkürzungen = erzeugt Spannung/ geheimnisvoll/ Erwartungshaltung Komplizierter Syntax Lange Sätze Konjunktionalsätze dass-Konstruktion Zeichensetzung nach eigenem Belieben Keine Markierung der direkten Rede Gedankenstrich Lange Absätze Versuch Geschehnisse als gleichzeitig geschehend darzustellen Verschachtelte Sätze Verwendung einer gehobenen Sprache Allwissender Erzähler der Distanz zum erzählen hält Keine Wertung Indirekte Rede Darstellung von Gefühlen mittels körperlichen Regungen Symbole Häufige Sprachlosigkeit der Figuren

Merkmale einer Novelle

- real vorstellbares Ereignis: verschweigen der Namen und Orte - Unerhörte Begebenheit: 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)

Marquise weiß nicht wer der Vater ihres Kindes ist Veröffentlichung einer privaten Situation in einer Zeitungsanzeige Marquise möchte den unbekannten Vater heiraten Soldaten versuchen die Marquise zu vergewaltigen Graf macht Marquise einen Heiratsantrag ohne sie zu kennen Tod und Rückkehr des „Retters“, Graf F… Marquise versucht Mutter zu tuschen, indem sie so tut als würde sie nicht wissen das sie schwanger ist 8) Vater küsst/liebkostet seine Tochter - stark raffender und funktional auswählender Handlungsbericht: Zeit während Aufenthalt und Abwesenheit des Grafen wird gekürzt - Pointiertes Hervortreten von Wende-/ Höhepunkten: 1) unerwartete Überlegung des Grafen 2) Versöhnung mit der Mutter - Komposition hin auf den Schluss: Zeitungsannonce - Geschlossene Form - Konflikt mit Entscheidung: wird Marquise den Grafen heiraten?

Hiba Elgali

- Vorausdeutung: unwissentliche Schwangerschaft - Zurücktreten ausdrücklicher Schilderungen/ Vorzug des Ereignishaften: keine Nebenhandlung vorhanden

Heinrich von Kleist, der Autor

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geboren am 18. Oktober 1777 Ganzer Name: Bernd Wilhelm Heinrich von Kleist zwei Halb- und fünf Vollgeschwister Vater ist Kapitän Joachim Friedrich von Kleist Mutter ist Juliane Ulrike geborene Pannwitz Am 18. Juni 1788 starb sein Vater Kleist wird zu Erziehung nach Berlin gegeben 1792 wird er Gereifter-Korporal Am 3. Februar 1797 stirbt seine Mutter 1797 wird er zum Leutnant 1799 verlobt er sich mit Wilhelmine von Menge Am 21.November 1811 begeht er am Wannsee Selbstmord

Interpretation Kleist behandelt in seinem Werk „Die Marquise von O…“ viele Themen und spricht viele gesellschaftliche Missstände an. - der Einfluss des Krieges auf den Menschen (GrafF…, Obrist) - Die verschiedene Facetten eines Menschen und wann diese auftreten - Der Umgang mit Müttern von unehelichen Kindern und wie diese in der Gesellschaft gesehen werden - Das Versagen der Ortung und Normen - Die Familie ist kein Ort von Liebe und Respekt, sondern ein streng gemaßregeltes Konstrukt und untersteht Regeln - Das Individuum ist nichts wert, auch die Marquise kann diesen Missstand nicht beheben - Sie muss sich dem Konstrukt fügen, auch wenn sie in ihren Möglichkeiten die höchst mögliche Freiheit erkämpft - Das scheitern des Vaters und somit des Patriarchats - Kann seine Familie nicht beschützen - Kleist’s Einstellung zur Emanzipation eindeutig zu begreifen ist schwer möglich - Die Gesellschaft wird Parodiert, was alles in diese Parodie hineinfällt ist nicht eindeutig

Hiba Elgali

Quellen Einfach Deutsch: Die Marquise von O… Lektürschlüssel Marquise von O…Kommentar von Jochen Schmidt...


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