Mensch und Stadt PDF

Title Mensch und Stadt
Course Kunst Leistungskurs
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Semesterthema 1 : Mensch und Stadt

Inhaltsverzeichnis 1.1 Was verbinde und assoziiere ich mit dem Thema? ........................................................................ 2 1.2 Der Blick auf die Stadt ................................................................................................................... 3 Bild: „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ - Bernardo Bellotto ....... 3 1.2.1 Bildbeschreibung „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ .......... 3 1.2.2 Bildanalyse „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ .................... 4 1.2.3 Bildinterpretation „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ .......... 4 1.2.4 Bernardo Bellotto (1722-1780) .................................................................................................................................................... 4 1.3 Wahrnehmung des Stadtraums ....................................................................................................... 5 1.3.1 Bild: „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ - Gustave Caillebotte ................. 5 1.3.1.1 Bildbeschreibung „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ ........................ 5 1.3.1.2 Bildanalyse „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ ................................. 5 1.3.1.3 Bildinterpretation „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ ........................ 5 1.3.1.4 Biographie Gustave Caillebotte (1848-1894) ................................................................. 6 1.3.2 Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ - Umberto Boccioni ......................................................................................................................................................... 7 1.3.2.1 Bildbeschreibung „Die Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ ................. 8 1.3.2.2 Bildanalyse „Die Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ ......................... 8 1.3.2.3 Bildinterpretation „Die Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ ................. 9 1.3.2.4 Biographie Umberto Boccioni (1882-1916) ................................................................... 9 1.4 Die Stadt – Innenwelten und Außenwelten .................................................................................. 10 Bild: „Morning Sun“ - Edward Hopper .................................................................................... 10 1.3.1 Bildbeschreibung ............................................................................................................. 10 1.3.2 Bildanalyse ...................................................................................................................... 11 1.3.3 Bildinterpretation ............................................................................................................. 11 1.3.4 Biographie Edward Hopper (1882 - 1967) ...................................................................... 11

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Bernardo Bellotto (gen. Canaletto),1748, Ölgemälde, 133x237cm ............................. 3 Abbildung 2: Gustave Caillebotte, 1880, Öl auf Leinwand, 117×90 cm............................................. 5 Abbildung 3: Umberto Boccioni, 1911, Öl auf Leinwand, 100 x 100,6 cm ........................................ 7 Abbildung 4: Edward Hopper, 1952, Öl auf Leinwand, 71,4 x 101,9 cm ......................................... 10

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1.1 Was verbinde und assoziiere ich mit dem Thema? - Privatsphäre → Anonymität der Großstadt → Verlust von Privatsphäre durch dünne Wände - Stadt gewährleistet Überleben → Wohnungen → Läden → Geborgenheit - Geschichte und Erinnerungen - Ort der Zusammenkunft und Unterhaltung → Konzerte, Theater, Kino, Stadion, Kirche, Disko, Bar, Restaurant - Ansammlung von Häusern → schöne Häuser/Stadtteile mit Sehenswürdigkeiten und Denkmälern → hässliche Häuser/Stadtteile → öffentliche/private Gebäude - Schmutz → Abfälle, Abgase, Taubendreck, Hunde, Luft- und Lärmverschmutzung - Tendenzen der Urbanisierung → Landflucht durch Modernisierung und Technisierung - durch Menschen errichtet → verschiedene Bildungsmöglichkeiten, Berufsvielfalt - Vielfalt der Bewohner → Herkunft, Religion, Kultur → soziale Konflikte → arm und reich - Infrastruktur → elektronische Systeme, viel Verkehr (privat und öffentlich), Lärm → Hektik

1.2 Der Blick auf die Stadt Bild: „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ Bernardo Bellotto

Abbildung 1: Bernardo Bellotto (gen. Canaletto),1748, Ölgemälde, 133x237cm

1.2.1 Bildbeschreibung „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ ist ein 1748 in Dresden entstandenes Ölgemälde des Canaletto genannten Malers Bernardo Bellotto. Bei dem quer formatierten, 133x237cm messenden Gemälde handelt es sich um die wirklichkeitsgetreue Darstellung des Stadtbildes Dresdens. Man spricht deshalb von einer Vedute. Der Blickfang des Gemäldes sind die sich im Mittelgrund befindenden prachtvollen Bauwerke der Stadt Dresden, welche teilweise von der davor liegenden Augustusbrücke verdeckt werden. Im linken Mittelgrund sticht die Frauenkirche durch ihre Größe und die prunkvolle Bauweise hervor. Im rechten Mittelgrund fällt der Blick auf die katholische Hofkirche, die sich, wie das Turmumschließende Baugerüst andeutet, noch im Bau befindet. Im mittleren Hintergrund der Hofkirche befindet sich rechts der Turm des Dresdner Schlosses und links ragt der klein erscheinende Turm der Kreuzkirche hervor. Die Elbe fließt still vom linken Hintergrund zum rechten Vordergrund und wird von einigen Boden belebt. Die Bauwerke der Stadt spiegeln sich in dem Fluss, a dessen im linken Vordergrund liegenden Ufer sich ein geschäftiges Treiben abspielt. Elbschiffer be- und entladen eifrig ihre Boote, während Familien sich im Vordergrund vergnügen. Diese sind vornehmer und farbenfroher gekleidet, als die Arbeiter. Im Hintergrund des Gemäldes befindet sich der Himmel, welcher fast die Hälfte des Bildes einnimmt. Das Bild ist in kühlen Blau-, Dunkelgrün- und Beigetönen gehalten.

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1.2.2 Bildanalyse „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ 1.2.3 Bildinterpretation „Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ 1.2.4 Bernardo Bellotto (1722-1780) *1722/1721 in Venedig - Maler, der für seine realistischen Veduten europäischer Städte, neben italienischen Städten vor allem Dresden, Wien und Warschau, bekannt ist - genannt Canaletto (nach seinem erfolgreichen Onkel) - Neffe des damals schon berühmte venezianische Vedutenmalers Giovanni Antonio Canal (1697– 1768), genannt Canaletto - † 17. Oktober 1780 in Warschau Maltechnik/Technik - kühle Farbtöne - starke Licht-Schatten-Kontraste - eine von der Diagonalen bestimmte Bildkomposition - unnatürlich tiefer Horizont. - ländliche Landschaft. - kein Idealbild, sondern Darstellung des täglichen, alltäglichen Lebens Vedute: 1-. mehrere kleine und mittlere Zeichungen mit Hilfe einer camera obscura 2. mit Lineal wird eine große, endgültige Zeichung angefertigt und quadriert (mit einem Liniengitter versehen) 3. mit Hilfe dieser Quadrate wird die zeichung auf die Leinwand übertragen 4. Ergänzend: Skizzen architektonischer Details und freie Skizzen der Staffagefiguren im Maßstab des Gemäldes - Zeichnungen wurden gewöhnlich sorgfältig aufbewahrt, denn sollte ein Bild nochmals ausgeführt werden (was oft geschah), benötigte er nicht das Original, sondern konnte bis an sein Lebensende anhand der Zeichnungen Wiederholungen anfertigen 5. Die vorgeleimte (d.h. mit Leim bestrichene) Leinwand wurde zunächst einmal rot mit bolo veneziano, dann noch zweimal grundiert. Auf die fertige Grundierung zeichnete er nun ein Gitternetz entsprechend der Quadrierung auf der Zeichnung, in das er die entsprechenden Quadrate der Zeichnung mit dunkelbraunem Pinselstrich übertrug. Manche Kompositionslinien und architektonische Details zog er mit dem Lineal nach, sie sind oft noch mit bloßem Auge erkennbar. 6. Die Schattenpartien wurden mit lasierender Farbe aufgetragen, die die Grundierung durchscheinen lässt. Die gröberen Partien wurden mit Ölfarbe ausgeführt. Für feine Linien verwendete er Tempera. Manche Linien werden durch Einritzung in die frische Farbe betont. Zuletzt wurden die Staffagefiguren aufgetragen.

1.3 Wahrnehmung des Stadtraums 1.3.1 Bild: „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ - Gustave Caillebotte

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Abbildung 2: Gustave Caillebotte, 1880, Öl auf Leinwand, 117×90 cm.

1.3.1.1 Bildbeschreibung „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ 1.3.1.2 Bildanalyse „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ 1.3.1.3 Bildinterpretation „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ Hintergrundwissen Unter der Verantwortung des gleichermaßen visionären, pragmatischen wie skrupellosen Präfekten des Département de la Seine, Georges-Eugène Haussmann, wurde zwischen 1853 und 1870 aus der noch mittelalterlich und barock geprägten Stadt eine Metropole. Die schmalen, verwinkelten und nicht selten unpassierbaren Gassen wurden durch ein effizientes Straßennetz ersetzt. Dessen lange, breite und schnurgerade Achsen schlitzten die alte Stadtstruktur in alle Himmelsrichtungen auf und liefen in strategischen Perspektiven auf Blickpunkte wie den Arc de Triomphe und wie der Place de la Nation zu.[1] Mehr als 200 Kilometer Boulevard wurden neu gepflastert und mit asphaltierten Trottoirs, Bäumen, Gaslaternen, Bänken, Kiosken und Pissoirs ausgestattet sowie von prächtigen Wohn- und Warenhäusern und repräsentativen öffentlichen Gebäuden gesäumt. Haussmanns konsequente Stadtplanung, die von der Ästhetik des französischen Klassizismus geleitet wurde und die der strengen unduniformen Fassadengestaltung sowie standardisierten Firsthöhe unterlag, verlieh Paris sein bis heute charakteristisches Stadtbild mit den fünfgeschossigen Häusern aus Kalksandstein, durchlaufendem Balkon in der zweiten Etage und Mansardendach. Hinter den homogenen Fassaden verbargen sich luxuriöse Appartements, in denen sich Salon, Speise- und Wohnzimmer aneinanderreihten, während zum Hinterhof die Küche und andere Funktionsräume lagen. Solche städtebauliche Maßnahmen, in deren Verlauf über 25.000 Häuser abgerissen wurden und 40.000 neue entstanden, ließen sich nur mit großer sozialer Härte durchführen. Sie bedingten einen 5

Prozeß der Segregation, der das Pariser Kleinbürgertum und Arbeiterschaft in die Banlieue vertrieb, während gleichzeitig neue Viertel entstanden, die der vermögenden Bourgeoisie großzügigen und repräsentativen Wohnraum boten. Tatsächlich vollzog sich der Abriß der alten Quartiers und die Vertreibung der kleinbürgerlichen Bevölkerung nicht nur aus ökonomischen Interessen. Mit der Neugestaltung der kaiserlichen Kapitale verbanden sich auch sozialreformatorische, hygiene-, und nicht zuletzt ordnungspolitische Überlegungen im Kampf gegen die revolutionäre Arbeiterschaft; Barrikadenkämpfe wie in der Julirevolution 1830 sollten durch breite Boulevards und Kasernen in der Stadt unmöglich gemacht werden. Größte politische Priorität hatte für Haussmann die Einführung eines modernen Verkehrs- und Transportsystems. Während man von der Gare du Nord und von den anderen Bahnhöfen aus in die Provinz und europäischen Nachbarländer reisen konnte, wuchsen in der Stadt die jährlichen Passagierzahlen der von Pferden gezogenen Omnibusse der Compagnie Générale des Omnibus zwischen 1855 und 1873 von 40 Millionen auf 116 Millionen! Allerdings wurde Paris aufgrund der öffentlichen Großbauvorhaben (grands travaux)zu einer permanenten und ubiquitären Baustelle, worunter viele Bewohner zu leiden hatten: „Die Straßen von Paris sind wie ihre Bewohner ständig in Bewegung. [...] Von allen Seiten nähern sich im Sturmschritt die Avenuen, umwälzend, sich über jedes Hindernis hinwegsetzend, alles auf ihrem Weg einebnend; die Boulevards machen ihre gigantischen Razzien, verschlingen wie diese monströsen Wale zu Hunderten die Straßen“, beklagte etwa Victor Fournel in seinem Buch Paris nouveau et Paris en futur.[2] Vor allem bedeutete die Umgestaltung von Paris in eine neuzeitliche Kapitale die Zerstörung historischer Strukturen und den fast vollständigen Abriß des mittelalterlichen Zentrums, so daß nicht nur Charles Baudelaire in seinen Fleurs du mal nostalgisch die Zerstörung des Patrimoine beklagte: „Das alte Paris ist nicht mehr (die Form einer Stadt ändert sich schneller, ach, als das Herz eines Sterblichen)“.[3] Und so löste Haussmanns gleichermaßen umstrittene wie weitsichtige Zerstörung des vieux Paris heftige Kontroversen aus. In ungezählten Presseberichten, in Illustrierten und nicht zuletzt in der Literatur wurden die sozialen Umwälzungen der sogenannten „Haussmannisierung“ thematisiert.

1.3.1.4 Biographie Gustave Caillebotte (1848-1894) - Imposante Bauwerke weisen auf den technischen Fortschritt hin, Menschen eilen durch die belebten Straßen. Die Motive und Techniken des Künstlers spiegeln sich in zahlreichen Fotografien wider, die zum Teil erst später entstanden sind. - Gustave Caillebotte gehört neben Monet und Renoir zu den großen Impressionisten Frankreichs und revolutionierte die impressionistische Malerei - Seine Gemälde von Paris sowie Porträts und Stillleben beeindrucken mit gewagten Perspektiven und ungewöhnlichen Ausschnitten → Der senkrechte Blick in die Tiefe aus Fenstern, von Dächern und Balkonen erzeugt beim Betrachter ein mulmiges Gefühl. Die Sicht durch ein schmuckvolles Balkongitter auf die Straße etwa lässt nur noch erahnen, was unten zu sehen ist: Passanten, Kutschen, Bäume → Bildausschnitte, die realistisch wirken wie bei einer Fotografie, aber auch fremd und irritierend anmuten → Nähe seiner Bilder zur modernen Fotografie, die sich erst viel später entwickeln sollte, ist unübersehbar - sein fotografischer Stil wurde zunächst sehr kritisiert, da laut de Kritikern eine zu naturalistische und zu realistische Abbildung der Dinge nichts mit Kunst zu tun habe - bekannteste Werke: „Straße in Paris an einem regnerischen Tag“ (1877), „Le Pont de l'Europe“ (1876), „Die Pakettschleifer“ (1875), „Mann auf dem Balkon am Boulevard Haussmann“ (1880)

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1.3.2 Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ - Umberto Boccioni

Abbildung 3: Umberto Boccioni, 1911, Öl auf Leinwand, 100 x 100,6 cm

1.3.2.1 Bildbeschreibung „Die Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ https://de.wikipedia.org/wiki/La_strada_entra_nella_casa https://the-artinspector.de/galerie/boccioni-der-laerm-der-strasse - Umberto Boccioni - "Die Straße dringt ins Haus" - 1911 - Maße: 100x100,6 cm 7

- Öl auf Leinwand - im Besitz des Kunstmuseums Hannover - Betrachter schaut aus erhöhter Perspektive (Balkon) - abstrahierte Darstellung eines, durch scheinbar herabstürzenden Häusern begrenzten, Innenhofs - im Innenhof Bauarbeiter mit Gerüsten etc > Gefühl von Lärm, Krach und Hektik - Vordergrund = aufs Geschehen schauende blau-weiß bekleidete Frau, Rücken zum Betrachter - kubistische Anordnung der Bildbestandteile ( Gestaltung flächenrhythmisch) - Umsetzung von Zeit und Bewegung

1.3.2.2 Bildanalyse „Die Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ Licht & Farbe Durch die von Boccioni für sein Werk auserwählten Farben, welche sich als schreiend und schrill beschreiben lassen, wird der Titel "Die Straße dringt ins Haus" verdeutlicht. Der Komplementärkontrast, der durch die, in verschiedenen Blauabstufungen dargestellten, Frau im Vorder- und der, in einem satten Gelb- bis Orangeton dargestellten, Baustelle im Hintergund erreicht wird, stärkt diese Aussage. Durchbrochen wird diese Farbigkeit jedoch wieder durch die einheitlich Kleindungsfarbe der Bauarbeiter. Durch die Farben wird der Lärm verdeutlicht, der auf der Straße herrscht, denn je näher die Häuser am Geschehen dran sind, desto intensiver und stärke sind die Farben. Um dies zu verdeutlichen wird vorallem mit Rosa gearbeitet. Die Farben der Häuserreihen, die sich alle zum Mittelpunkt des Bildes richten, reichen von einem leichten Violettton, über ein helles Blau bis hin zum satten Gelb, welches in der Bildmitte als Baustelle wieder findet. Gelb symbolisiert hierbei die Hektik und Bewegungen. Es ist gegensätzlich zu den Violett- und Blautönen, sodass eine Spannung und gleichzeitig eine Verklammerung entsteht. Im Zusammenhang mit der Baustelle im Hintergrund ist noch zu erwähnen, dass diese zusammen mit den Häuserreihen einen Kalt-Warm-Kontrast erzeugt. Hierdurch wird der Blick des Betrachters auf den inneren, orangefarbenden Kreis gelenkt. Eine Abgrenzung ist deutlich zu erkennen. Es gibt keine erkennbare Lichtquelle in Boccionis Werk. Zu erwähnen ist aber, dass das Licht aus sich heraus leuchtet (Lume). Ebenfalls zu erwähnen ist, dass die Gegenstände nicht ihre natürliche Farbigkeit besitzen, sondern die Farbgebung auf den Inhalt bezogen ist und die objektive Darstellung hier nicht von Bedeutung ist.

1.3.2.3 Bildinterpretation „Die Straße dringt ins Haus (La strada entra nella casa)“ - Verdeutlichung verschiedener Sinneseindrücke durch viele, verschiedene Farben und Formen - immer schwerer privates vom öffentlichen Leben zu trennen, keine Möglichkeit auf Rückzug

1.3.2.4 Biographie Umberto Boccioni (1882-1916) - * 1882 in Reggio di Calabria - süditalienischen Küste - Als 16-Jähriger : beginnt Studium der Kunstgeschichte (Rom). - lernt dort den Malstil des Neoimpressionismus (=Später: Pointillismus) kennen durch Künstler Gino Severini und Giacomo Balla 8

- reist als freischaffender Künstler nach Paris, Russland, Venedig, Padua (nahe Venedig), Mailand - verdient Geld als Illustrator und Werbezeichner - Mailand: intensive Auseinandersetzung mit Impressionismus, Divisionismus und Symbolismus - Mailand lernt Herausgeber des Futuristischen Mainfests kennen (F.T. Marinetti) → lässt sich davon inspirierend und beginnt es auf seine eigene Malerei zu übertragen - schreibt zusammen mit anderen Malern das „Manifest der futuristischen Malerei“ (verööfentlicht Feb 1910) - 1911 in Paris: lernt Picasso, Braque und andere Kubisten kennen → Intensive Beschäftigung mit dem Kubismus → Entstehung des kubistisch inspierenden futuritischen Bildes „Die Straße dringt ins Haus“ - 1912: Teilnahme an der ersten internationalen Futuristen-Ausstellung in Paris - ab 1912: Beschäftigung mit Bildhauerei → verfassen des „Technische[n] Manifest[s] des futuristischen Plastik“ (veröffentlicht 1914) - meldet sich zu Beginn des ersten WKs zum Wehr-Dienst → schwere Verletzung nach zwei Jahren - stirbt am 16./17.Aug.1916 an den Folgen des Unfalls (Alter: 33 Jahre) - bekannteste Werke: „The City Rises“ (1910), „La strada entra nella casa“ (1911), „Simultanvisionen“ (1912) Der italienische Divisionismus ist eine Kunstströmung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sein Name leitet sich von der Maltechnik ab, Farbflächen in nebeneinander gesetzte Pinselstriche aufzugliedern. Die Vertreter dieser Richtung bleiben zum einen der akademischen Tradition verbunden, welche aus dem reichen kulturellen Erbe Italiens hervorgegangen ist. Zum anderen nehmen sie zugleich Anregungen der europäischen Moderne auf, insbesondere des französischen Neoimpressionismus (Pointillismus).

1.4 Die Stadt – Innenwelten und Außenwelten Bild: „Morning Sun“ - Edward Hopper

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Abbildung 4: Edward Hopper, 1952, Öl auf Leinwand, 71,4 x 101,9 cm

1.3.1 Bildbeschreibung Gattung: Interieur (Innenraum/Außenraum) - Innenraum: wenig Einrichtung (nur Bett und Wand), Frau auf einem Bett - Außenraum: Stadt/Großstadt - Verbindung zwischen Innenraum und Außenraum: Fenster - Licht: fällt auf Frau, Bett und Wand; aus dem Außenraum in den Innenraum → Verbindung - Frau blickt nach draußen → Sehnsucht → sehnt sich nach Wärme, Mitmenschen, Liebe (Interpretation!) zentrale Elemente: Frau: einsam, verletzlich, leicht bekleidet, sehnsüchtig Licht: spendet Wärme Stadt: Anonymität, Einsamkeit Innenraum: kahl, trostlos, kalte Farben Außenraum: Sonne, warme Farben

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1.3.2 Bildanalyse

1.3.3 Bildinterpretation

1.3.4 Biographie Edward Hopper (1882 - 1967) - *1882 in New York - en...


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