Operatives Controlling - Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Controlling- Hauptprozesse PDF

Title Operatives Controlling - Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Controlling- Hauptprozesse
Author Karl Jemo
Course Operatives Controlling
Institution FOM Hochschule
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Summary

Ein Scientific Essay im Modul Operatives Controlling über die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Controlling-Hauptprozesse....


Description

FOM Hochschule für Oekonomie & Management Essen Standort Hannover

Berufsbegleitender Studiengang zum B.A. Business Administration

6. Semester

Scientific Essay in Operatives Controlling

Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Controlling- Hauptprozesse

Betreuer: Prof. Dr. Elmar Weißnicht Autor: Benedict Peters Matrikelnr.: 490898 Abgabedatum: 29.04.2021 Anzahl der Wörter: 2075

II

Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ................................................................................................... III 1

2

3

4

5

Einleitung und Überblick .......................................................................................... 1 1.1

Problemstellung ............................................................................................... 1

1.2

Zielsetzung und Aufbau der Arbeit .................................................................. 1

Controlling ................................................................................................................ 2 2.1

Allgemein ......................................................................................................... 2

2.2

Aufgaben und Ziele des Controllings ............................................................... 2

2.3

Controlling-Hauptprozesse .............................................................................. 3

Industrie 4.0 .............................................................................................................. 4 3.1

Entstehung und Merkmale .............................................................................. 4

3.2

Technologien ................................................................................................... 5

Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Controlling-Hauptprozesse ...................... 6 4.1

Einflüsse auf ausgewählte Controlling-Hauptprozesse ................................... 6

4.2

Chancen und Risiken für das Controlling durch die Industrie 4.0 .................... 8

Fazit .......................................................................................................................... 9 Literaturverzeichnis ................................................................................................... 10 Internetquellen.......................................................................................................... 11

III

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Die vier Phasen der industriellen Revolution.……………...….…5 Abbildung 2: Typische Prozessschritte im Reporting-Prozess.……………...….7

1

1

Einleitung und Überblick

1.1

Problemstellung

„Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.“ - Charles Darwin Diese Weisheit des britischen Naturforschers trifft heute mehr zu als je zuvor. Es ist kein Geheimnis, dass sich die Unternehmenswelt schnell und revolutionär verändert und sich in einem stetigen Wandel befindet. Die Verschmelzung der physischen und virtuellen Welt oder das Durchbrechen eingefahrener Geschäftsprozesse sind Dinge, die heute unter dem Begriff Industrie 4.0 zusammengefasst werden. Industrie 4.0 ist ein Begriff, der die 4. Industrielle Revolution beschreibt, der ein großen Einfluss auf die ganze Welt und auch auf das Controlling hat. Die damit einhergehende digitale Transformation sorgt dafür, dass sich die Rolle des Controllers in Zukunft stark verändern wird. Sie bietet einerseits die Möglichkeit, dass Unternehmen produktiver und effizienter arbeiten können und andererseits die Gefahr, dass viele Jobs mit der Zeit wegrationalisiert werden. In jedem Fall wird sie massive Auswirkungen auf einzelne Controlling Prozesse haben, ob positive oder negative. 1.2

Zielsetzung und Aufbau der Arbeit

Ziel dieser Arbeit ist es dem Leser die Auswirkungen der Industrie 4.0 auf einzelne Controlling-Hauptprozesse zu zeigen und zu erläutern welche Chancen oder Risiken sich daraus ergeben. Zu Beginn des Scientific Essay wird sich im zweiten Kapitel dem Controlling gewidmet. Anfangs wird kurz auf den Begriff und die allgemeinen Grundlagen Bezug genommen, um im Anschluss die Aufgaben und Ziele des Controllings darzulegen. Im dritten Kapitel wird ganz auf das Thema Industrie 4.0 eingegangen. Neben allgemeinen Informationen und der Entstehungsgeschichte werden die wichtigsten Technologien, die in dieser Zeit hervorgekommen sind, kurz erläutert. Im vorletzten Kapitel liegt der Schwerpunkt der Arbeit. In diesem wird sich damit auseinandergesetzt, welche Auswirkungen die Industrie 4.0 auf das Controlling hat, speziell auf die Hauptprozesse des Controllings. Den Abschluss der Arbeit bildet das 4. Kapitel, in dem die wichtigsten Inhalte in einem Fazit zusammengeführt werden.

2

2

Controlling

2.1

Allgemein

Der Begriff Controlling wird nach heutiger Auffassung aus dem amerikanischen Wort „to control“ abgeleitet, welches ins Deutsche übersetzt „steuern oder kontrollieren“ bedeutet. 1 Das Controlling arbeitet vermehrt mit dem Management eines Unternehmens auf Augenhöhe und unterstützt dieses bei der Erreichung betrieblicher Ziele. Um die betrieblichen Ziele kurz- und langfristig zu sichern, bildet ein leistungsfähiges Planungs, Kontroll-, Steuerungs-, und Informationssystem und deren Koordination eine wichtige Grundlage. Zusätzlich beeinflusst der Zeit- und Zielhorizont wesentlich die Ausgestaltung des Controllings, wodurch sich das Controlling in ein operatives und strategisches Controlling unterscheiden lässt. Zur Zielerreichung in beiden Bereichen nutzt das Controlling die Systeme des Rechnungswesens. 2 2.2 Aufgaben und Ziele des Controllings Das „Financial Executives Institute“ (FEI) veröffentlichte 1931 erstmalig einen Katalog von Aufgaben, die durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Controllings, zu übernehmen sind. Dazu gehören -

Planung

-

Berichterstattung

-

Beratung

-

Steuerung

-

Vermögenssicherung.3

Insbesondere in größeren Unternehmen ist die Planung die Grundlage der Führung, weil sie die Zukunft mitgestaltet. Dies bedeutet, dass eine aktive und systematische Auseinandersetzung der Zukunft aber auch Vergangenheit erforderlich ist. 4 Die Planung erfolgt beispielsweise unter Berücksichtigung organisatorischer Strukturen, Budgets, Kosten, Leistungen und Erlöse. Die Berichterstattung wird oft mit dem Anglizismus des

1

Vgl. https://www.controllingportal.de/Fachinfo/Grundlagen/Was-ist-Controlling.html, Zugriff am 16.04.2021. 2 Vgl. Fischer, T., Möller, K., Schultze, W., Controlling, 2015, S. 2. 3 Vgl. Hubert, B., Controlling, 2018, S. 1. 4 Vgl. Fischer, T., Möller, K., Schultze, W., Controlling, 2015, S. 58.

3

„Reporting“ umschrieben und stellt nach wie vor den größten Teil der Controlling Tätigkeit dar. 5 Das Reporting stellt für die unterschiedlichen Führungsebenen alle nötigen Informationen zur Verfügung, die zur Entscheidungsfindung gebraucht werden. 6 Diese Entscheidungsvorbereitungen korrelieren mit den Begriffen Beratung und Steuerung, die grundsätzlich jedoch weit gefasst sind. Die Aufgabe der Vermögenssicherung umfasst nichts anderes als die Sicherung, dass die Werte der Verbindlichkeiten nicht die Bestände der Vermögensgegenstände übersteigen und das Eigenkapital durch eine umgekehrte eintretende Situation nicht aufgezehrt wird. Sind diese Gegebenheiten vorhanden steht dem Fortbestand des Unternehmens in monetärer Hinsicht nichts im Wege. 7 Das Ziel des Controllings ist es die wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit des

gesamten

Unternehmens,

mit

Hilfe

von

Analysen,

Kontrollen

und

Handlungsempfehlungen, zu halten oder zu verbessern. Zum einen soll durch die besser aufbereiteten Informationen die Entscheidungsfindung der Unternehmensführung erleichtert werden. Zum anderen werden auf der Ebene der Sachbearbeiter täglich Entscheidungen getroffen, die in der Gesamtbetrachtung ebenso wichtig sind. 8 2.3

Controlling-Hauptprozesse

Um ein einheitliches Controlling-Verständnis zu fördern hat die International Group of Controlling (IGC) in einem Prozessmodell jene Prozesse beschrieben und zusammengetragen, welche das Controlling ausmachen. Das Prozessmodell besteht ausfolgenden sieben zentralen Hauptprozessen:

5

-

Strategische Planung

-

Operative Planung und Budgetierung

-

Forecast

-

Kosten-, Leistungs- und Ergebnisrechnung

-

Management Reporting

-

Projekt- und Investitionscontrolling

-

Risikomanagement

Vgl. Hubert, B., Controlling, 2018, S. 1. Vgl. https://www.controllingportal.de/Fachinfo/Grundlagen/Berichtswesen-Reporting.html, Zugriff am 17.04.2021. 7 Vgl. Hubert, B., Controlling, 2018, S. 1. 8 Vgl. https://buchhaltungslexikon.de/lexikon/controlling/, Zugriff am 22.04.2021. 6

4

Die strategische Planung definiert Ziele und Maßnahmen und trifft Festlegungen zu wesentlichen Themen. Ziel ist die Unterstützung des Managements bei der Wertsteigerung und der langfristigen Existenzsicherung des Unternehmens.

Unter

Berücksichtigung der strategischen Ziele schafft die operative Planung ein Orientierungsgerüst für Aktivitäten und Entscheidungen in kurz- bis mittelfristigen Zeithorizont. Die aktive und systematische Auseinandersetzung zu fördern mit Zielen, Maßnahmen und Budgets in den Organisationseinheiten ist das Ziel der operativen Planung und Budgetierung. Ziel des Forecasts ist es, frühzeitig Informationen über zukünftig zu erwartenden Abweichungen von der Planung zu liefern und zielgerichtete Maßnahmen zur Schließung von Ziellücken zu entwickeln. Die Kosten-, Leistungs- und Ergebnisrechnung schafft durch eine sachgerechte Zuordnung von Kosten, Leistungen und Erlösen auf entsprechende Objekte Transparenz, wodurch wiederum Entscheidungen und Verantwortlichkeiten unterstützt werden. Das Management Reporting wurde in Kapitel 2.2 schon näher erläutert. Das Projekt- und Investitionscontrolling unterstützt bei der Bewertung, Priorisierung und Auswahl, bei der Planung, der Durchführung und Steuerung sowie beim Abschluss von Projekten und Investitionsvorhaben. Dazu gehört auch die Kontrolle der Zielerreichung nach Abschluss der Projekte. Das Risikomanagement trägt dazu bei, Risiken zu identifizieren, zu bewerten, zu aggregieren, zu steuern, zu kommunizieren und zu kontrollieren, um die Unternehmensexistenz zu gewährleisten. 9 3

Industrie 4.0

3.1

Entstehung und Merkmale

Die erste industrielle Revolution begann Ende des 18. Jahrhunderts, welche durch die Erfindung mechanischer Produktionsanlagen gekennzeichnet war. Durch Erfindung des Fließbandes und dem Einsatze elektronischer Energie stand die Massenproduktion im Vordergrund, welche die zweite industrielle Revolution Anfang des 20. Jahrhunderts einläutete. Die erste digitale Revolution und gleichzeitig dritte industrielle Revolution startete zu Beginn der 1970er Jahre mit Hilfe der Entwicklung der ersten Computer. Dank der damit einhergehenden neuen Informations- und Kommunikationstechnik konnten 9 Vgl. https://www.igc-controlling.org/fileadmin/downloads/Standards/Controlling_Prozessmodell.pdf, Zugriff am 25.04.2021.

5

Produktionsprozesse weiter automatisiert und effizienter gestaltet werden. Nach der Mechanisierung, der Automatisierung und der Digitalisierung stellt die Vernetzung der Produktion über das Internet und die damit verbundene Verschmelzung der physischen mit der virtuellen Welt zu sogenannten Cyber-Physikalischen Systemen die vierte industrielle Revolution dar. Abbildung 1: Die vier Phasen der industriellen Revolution

Quelle: Becker, W., Ulrich, P., Botzkowski, T., Industrie 4.0, 2017, S. 8. Die Kommunikation und Interaktion zwischen Produkten und Maschinen in Echtzeit führen zu einer intelligenten und autonomen Organisation und Steuerung der Wertschöpfungskette über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Neben höherer Effizienz und Produktqualität kann auch eine Optimierung sämtlicher Geschäftsprozesse erzielt werden. 10 3.2

Technologien

Ein Begriff im Zusammenhang mit der Industrie 4.0 und der damit verbundenen Digitalisierung ist Big Data. Unter Big Data wird folglich die Möglichkeit verstanden, durch große Datenmengen Einblicke zu erhalten, welche durch eine kleine Anzahl an 10

Vgl. Becker, W., Ulrich, P., Botzkowski, T., Industrie 4.0, 2017, S. 8.

6

Daten nicht erzielt werden hätte können. In einer zunehmend digitalisierten Welt ist jeder und alles ein Datenlieferant. Diese enorme Zunahme des Datenvolums führt praktisch zu einem qualitativ besseren Verständnis. 11 Das Industrial Internet of Things (IIoT) stellt eine weitere neue Technologie der Industrie 4.0 dar. Es werden Effizienzsteigerungen durch flexiblere Produktionstechniken und Nutzung intelligent vernetzter industrieller Systeme erzielt. Die Datenbasis für die Automation bilden Sensoren und Sensorendaten. Um diese großen Datenmengen in hoher Geschwindigkeit zu verarbeiten spielen Big Data Technologien eine wichtige Rolle. 12 Ein wichtiger Faktor in der Produktion der intelligenten Fabriken und eines der wichtigsten Universaltechnologien im Kontext von Industrie 4.0 ist die künstliche Intelligenz. Bei Praktikern wird der Begriff maschinelles lernen verwendet, weil nicht das menschliche Gehirn nachzuempfinden ist, sondern Maschinen in die Lage zu versetzen eigene Kompetenz aufzubauen. Ziel ist es Muster in vorhandenen Datensätzen zu erkennen, Vorhersagen von Ereignissen zu treffen und Optimierungen vorzunehmen. 13 4

Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Controlling-Hauptprozesse

4.1

Einflüsse auf ausgewählte Controlling-Hauptprozesse

Grundsätzlich wirkt sich die Industrie 4.0 auf alle Controlling-Prozesse aus, allerdings unterscheiden sich Intensität, Ausprägung und betroffene Prozessschritte. 14 Aus Literatur und Umfragen ist zu erkennen das die Auswirkungen am stärksten auf die ControllingHauptprozesse operative Planung (Budgetierung), Forecast und Reporting eingeschätzt wird.15 Im Folgenden werden auf die Prozesse Reporting und Forecast Bezug genommen. Der zentralste Controlling-Prozess, das Reporting, benötigt 70% des gesamten Aufwands des Prozesses mit den ersten 4 von insgesamt 6 Schritten, die in Abbildung 2 dargestellt werden. Der Controller verbringt somit mehr Zeit mit nicht-wertschöpfenden Aktivitäten

11

Vgl. Mayer-Schönberger, V., Big Data, 2015, S. 788-790. Vgl. https://www.bigdata-insider.de/was-ist-das-industrial-internet-of-things-iiot-a-654986/, Zugriff am 26.04.2021. 13 Vgl. Huber, W., Künstliche Intelligenz, 2018, S. 27. 14 Vgl. Langmann, C., Auswirkungen Industrie 4.0, 2019, S. 10. 15 Vgl. Kirchberg A., Müller D., Gewichtung Controlling-Prozesse, 2016, S. 79-98. 12

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und hat oftmals wenig Zeit für Ursachenanalyse, Kommentierung und Ableitung von Maßnahmen. Abbildung 2: Typische Prozessschritte im Reporting-Prozess

Quelle: Langmann, C., Reporting-Prozess, 2019, S. 12. Der Prozess des Reporting wird in den nächsten Jahren mit Hilfe von Big-DataTechnologien sich sehr stark verändern. Es ist möglich unstrukturierte Daten wie z.B. Chats, Blogs und Tweets zu quantifizieren und für das Reporting nutzbar zu machen, indem sie mit den führenden finanziellen Steuerungskennzahlen in eine UrsacheWirkungs-Beziehung gebracht werden. Ziel ist es operative Wertreiber zu identifizieren, dadurch Transparenz über die unternehmerischen Zusammenhänge zu schaffen und diese im Reporting abzubilden, wodurch die Unternehmenssteuerung präziser wird und eine bessere Entscheidungsbasis zur Verfügung steht.

16

Veränderte Datenverfügbarkeit und Analysemöglichkeiten beeinflussen auch die Prozesse Planung und Forecasting. Vor allem Methoden wie Predictive Analytics unterstützen das Forecasting. Es ist dadurch möglich Analysen automatisch erstellen zu lassen, indem Zahlen durch Algorithmen automatisiert „prognostiziert“ werden. Im Gegensatz zu den traditionellen Forecasts weisen sie eine viel höhere Präzision auf und können direkt im Anschluss durch die Mitarbeiter validiert werden. 17 Grund dafür sind die verbesserten statistischen Forecasting-Methoden und dem leichteren Zugang zu externen Daten, was sich wiederum positiv auf den Ressourceneinsatz und deren Kosten auswirkt. Aufgrund der Veränderung im Forecasting könnten sich außerdem die

16 17

Vgl. Langmann, C., Auswirkungen Industrie 4.0, 2019, S. 13-15. Vgl. Heimel, J., Müller, M., Forecasting, 2019, S. 415.

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Planungshorizonte verkürzen, was den Vorteil bringt, schneller auf ändernde Umweltzustände reagieren zu können. 18 4.2

Chancen und Risiken für das Controlling durch die Industrie 4.0

Aufgrund der enormen Zeitersparnis durch automatisch erstellte Analysen können Ergebnisse ausführlicher beurteilt und kurzfristiger dem Management präsentiert werden. Der Controller ist weniger mit Routineaufgaben beschäftigt und kann sich mehr auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren. Zudem verbessert Big Data die Güte der Analysen aufgrund der Vielfalt und Anzahl an Daten. Es können nicht-monetäre Informationen in Analysen mit einbezogen und somit noch genauere Vorhersagen und Berichte erstellt werden. 19 Industrie 4.0 bringt nicht nur Vorteile, sondern birgt auch Gefahren. Durch die vermehrte Digitalisierung steigt auch folglich das Risiko von Cyberattacken auf das System. Neben der Gefahr von Spionage steigen auch die Kosten, die sich aus den erhöhten Sicherheitskosten und Kosten aus möglichen Datenverlusten zusammensetzen. Nach Angaben des deutschen Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik war 2018 fast die Hälfte aller großen Unternehmen (> 250 Mitarbeiter) von Cyber-Angriffen betroffen.20 Ein weiteres Risiko entsteht aus der steigenden Selbstsicherheit der Controller. Es können Situationen entstehen, indem eine Korrelation auf keinem Kausalzusammenhang basiert, womit eine Scheinkorrelation vorliegt. Wenn dann auf sachliche und nüchterne Beurteilungen durch menschliche Mitarbeiter verzichtet wird und diese Informationen das Handeln von Kunden und Managern beeinflussen, kann es zu drastischen Fehlentscheidungen kommen. 21

18

Vgl. Heimel, J., Müller, M., Forecasting, 2019, S. 416. Vgl. Heimel, J., Müller, M., Forecasting, 2019, S. 408-426. 20 Vgl. https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/SharedDocs/Downloads/Webs/ACS/DE/cybersicherheitsumfrage_2018.pdf;jsessionid=F6660867A7188C4F4AE3FE1EF960AC69.internet481?__blob =publicationFile&v=1, Zugriff am 27.04.2021. 21 Vgl. Rikhardsson, P., Yigitbasioglu, O., Risiko Big Data, 2018, S. 46. 19

9

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Fazit

Das Controlling und seine Prozesse werden sich den nächsten Jahren sehr stark wandeln. Neue Technologien aus der Industrie 4.0 werden einen enormen Einfluss auf den Arbeitsalltag und -ablauf des Controllers haben. Die ständige Verfügbarkeit von großen Datenmengen in Echtzeit erhöhen den Anspruch an das Controlling. Um die richtigen Daten aus einer großen Datenmenge zu selektieren und diese in Informationen und verständliche Berichte zu wandeln, ist ein weitreichendes und übergreifendes Geschäftsverständnis Voraussetzung. Insgesamt wird das Controlling transparenter, wodurch neue Wirkungszusammenhänge aufgedeckt werden. Neben vieler Potenziale dürfen all...


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