Title | Päd Anthropologie Zusammenfassung-Teil 1 |
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Course | Allgemeine Pädagogik |
Institution | Universität Augsburg |
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Pädagogische Anthropologie Menschenbilder -
Anschauungen über den Menschen in allen Zeiten und Kulturen NWS + GWS versuchen Aussagen über Menschen zu treffen (Unklarheiten + Differenzen) Mensch im Reiche des Lebendigen = Sonderstellung Grundauffassungen über Mensch, über Zeiten und Räume erhalten
In Pädagogik unterschiedliche Bedeutungen für Menschenbild:
- Vorbild - Gruppentypische Bilder (zb Ritter) - Allgemeinste bildhafte Vorstellungen des Menschen, spezifischer Weltanschauungen (christlich, naturalistisch…) ==> gemeinsam: Vorstellung von etwas Gestalthaftem und Anschaulichem normativ: ideales Leitbild Deskriptiv: reales Strukturbild MB unterliegen historischem Wandel MB bestimmen verschiedene pädagogische Positionen - Pädagogische Anthropologie: Summation von MB
Kritik an Menschenbildern:
- Kritik an Fundierung der Pädagogik durch anthropologische Konzeptionen ab 1960 - Kritiker: Vertreter der Kritischen Theorie + Vertreter der empirischen Pädagogik
Kritik an pädagogischer Anthropologie:
- päd. A. Hat historische und gesellschaftliche Voraussetzungen ihrer Entstehung nicht genug -
bedacht Auffassung: anthropologisches Wissen aus Humanwissenschaft —> in EWS —> Ganzes (für Erziehung und Bildung) Bedeutung von Differenz, Diskontinuität, Pluralität zu gering geschätzt (Orientierung am ganzen Menschen + Kontingenzen + Kontinuitäten) Vernachlässigung der doppelten Geschichtlichkeit (—>heute: unzulässige Komplexitätsreduktion) Kritik am Ganzheitspostulat (—>unzulässige Universalisierungen mit Fiktionen und Machtansprüchen) Zu philosophie- und wissenschaftsorientiert Anthropologiekritik wurde zu spät integriert Kryptoanthropologischen Vorgehen (Anthropologien, die nicht für jeden offen auf der Hand liegen) Kritik an äquivoken Bedeutung von einzelnen MB
Pädagogische Anthropologie
- Idealtypen: homo sapiens, homo ludens, homo faber, Emile Rousseau - Wissenschaften: Psychologie, Soziologie, Pädagogik - Praktisches Leben: Eltern, Erzieher, VIPs
Menschenbilder:
- abendländisch-antik-christliches MB des homo sapiens - Naturalistische-biologische MB - homo faber Theorie
Homo sapiens - vernunftbegabter Mensch: - griechisch-humanistisches MB - Von oben, vom Geist, von Gott her, Krone der sichtbaren Schöpfung - Griechischer Ursprung, Welt als Ordnungsgefüge, steht mit oberstem Prinzip in Zusammenhang
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Mensch ist Teil der Natur, Logos und Göttlichkeit Vorstellungen Platons und Aristoteles: Teilhabe an außerweltlichem Prinzip Platon: Unsterblichkeit der Seele: Mensch hebt sich aus übergieß Natur heraus Aristoteles: göttlicher Geist an der Spitze der Welt, höchste Vollkommenheit: erkennende Tätigkeit, Leben des Geistes, Vernunft - Grundauffassung: Geistes- oder Bewusstseinssphäre vorangestellt gegenüber körperlichem Bereich
- Ab christlichem Altertum: Mensch als Mikrokosmos: verkleinertes Abbild der großen Welt, Mensch ist Wesen in der Mitte
- Humanitätsgedanke: Mensch hat höhere Stellung in Gesamtwirklichkeit: Vernuftsausstattung, Hineinragen in höhere geistige Welt
- Aufklärung: Mensch als sich autonom verstehendes Wesen (Autonomie: Immanuel Kant) - Andere Denker: irrationale Kräfte im Menschen (Gefühle, Sehnsüchte…) —> rational-geistige + irrationale Elemente ==> Mensch hat Anteil an Natur und Göttlichem, Göttlichem Näherkommen = Streben nach Geist und Vernunft ==> Mensch —> Vernunft, mit Sprache das Wesen der Welt erkennen ==> Mensch vom Geist her gesehen, Krone der Schöpfung ==> spezifisch Menschliches: Vernunft, erkennnbar über Rede
Homo faber - der Mensch als Handwerker: - Ausschaltung des Göttlichen, von unten, von Materie, vom Kosmos, Vom Tier her - Demokrit: Atomismus, materialistische Weltansicht, alles läuft durch Atombewegung und mechanisch ab
- 20. Jahrhundert: Darwinismus: „Kampf ums Dasein“ - David Friedrich Strauß: Entstehung des Lebens: Art der Mechanik, physikalischer Prozess, chemische Verbindungen, Atombewegung
- Ernst Haeckel: Mensch ist tierischen Ursprungs, Werkzeugtier, technische Intelligenz, durch Sprache zum Zeichentier, Geist = Naturerscheinung durch chemischen Stoffwechsel (Psychoplasma = Zellseele)
- Nietsche: astronomisches Weltbild, Mensch ist nur Zufall, Ereignis ohne Plan und Vernunft, Welt ohne Menschen = nichts würde fehlen, Mensch ist Tierart (aber: Wille zur Macht), nur leibliche Zustände, geistige Zustände nur Folge und Symbolik —> Christentum als Schwäche des Menschen - Mensch als Urheber der Zivilisation Homo ludens - der spielende Mensch:
- Spiel als Kulturerscheinung
- Spiel: mehr als physiologische Erscheinung + psychische Reaktion - Mehr als rein biologische oder rein physische Betätigung
- Mensch: mehr als vernünftiges Wesen, denn Spiel ist unvernünftig - Katharsis-Theorie: Möglichkeit, sich auf unschädliche Weise abzubauen - Ausfluss eines Kraftüberschusses, organisches Gleichgewicht + Fortbestand seiner Art aufrechterhalten - Persönlichkeitsentwicklung auf Spiel angewiesen - Triebtheorie: Spiel als Instinkt und Trieb
- Rekapitulationstheorie: Kind wiederholt in seinen Spielen die menschliche Theorie Homo sociologicus - Mensch als Träger sozialer Rollen: - Rollenmensch, menschliche Existenz ohne Rollen nicht denkbar - Gesellschaft ist Widersacher des Individuums - Rollenverhalten = Ansprüche an Verhalten - Rollenattribute = Aussehen und Charakter - Gesellschaft als Erwartungssystem: Sanktionen oder positive Sanktionen Homo dicens - lernender Mensch: -
unverzichtbar auf das Lernen angewiesen Lernbedürftigstes und lernfähigstes Wesen Nicht nur Wissen und Können, sondern auch Gesinnung und Verhalten Lernnotwendigkeit: lebenslang, immer dringlicher - Möglichkeit der Freiheit, Unmündigkeit —> Mündigkeit...