PDF Cattell Fluide und kristalline Intelligenz PDF

Title PDF Cattell Fluide und kristalline Intelligenz
Author Stella Luna
Course Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Intelligenz & Leistung, Persönlichkeitspsychologie)
Institution Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
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Cattell: Fluide und kristalline Intelligenz Cattell stellte Anfang der 1940er Jahre die Hypothese auf, dass sich die menschliche Intelligenz in zwei Facetten aufteilen lasse. Fluide Intelligenz (Gf) –!Mechanik - Fähigkeit zum Lösen abstrakt-relationaler Probleme - Leistungs- und Lernvermögen (intellektuelle Grundfähigkeit) - Flexible Situationsanpassung - Erlernen neuer Infos - Verstehen von Beziehungen, Mustern und Analogien von Reizen • Kulturunabhängig • Getests in Power-Tests • Eher genetisch verankert

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Kristalline Intelligenz (Gc) –!Pragmatik - Erworbenes Wissen & Fertigkeiten in Form von Faktenwissen Kulturabhängig Getestet in Speed-Tests Eher durch die Umwelt geprägt Größere alltagsbedingte Leistungsfluktuation als bei Gf

Gf und Gc sind Sekundärfaktoren unter einem übergeordneten Tertiärfaktor g

Verlauf über die Lebensspanne

- kristalline Intelligenz nimmt kumulativ

-

zu, fluide Intelligenz nimmt mit Entwicklung zu und stabilisiert sich ( wird etwas geringer) im Erwachsenenalter beide Formen sind hoch korreliert

Investmenttheorie - Gf: angeborene Grundfähigkeit • Bestimmt intellektuelles Leistungs- und Lernvermögen • Muss aufgrund gesellschaftlicher Gegebenheiten in kulturell geprägte Aufgaben, Lernsituationen und somit Wissensinhalte investiert werden -> führt durch ständige Praxis zur Bildung von Gc ALSO: Gf ist die Voraussetzung zum Erwerb und zur Anwendung von (kulturellem) Wissen = Gc

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Kritik: Rindermann et al.: Studie mit Schulkindern: fluide Intelligenz hat Effekt auf spätere kristalline, aber ebenso hat frühe kristalline Intelligenz Einfluss auf spätere - Vermutung: in Schule wird kristalline Intelligenz gefördert, allerdings wird auch logisch-abstraktes Denken trainiert (steigt pro Schulmonat um bestimmten Betrag (in IQ-Punkten)) Also wirkt sich Gc doch auch wieder auf Gf aus? Wie trennbar sind diese Konstrukte?

Cattell-Horn-Theorie

Kritisches Experiment von Horn/Cattell: Einbezug von Persönlichkeitsfaktoren, die sich später aber wieder raustrennen (FA) lassen

- Theoriekonstrukt wurde vielfach repliziert und unter psychometrisch-struktureller und entwicklungspsychologischer Perspektive ausgebaut

- Sekundärfaktoren korrelieren mit einem Generalfaktor, trotzdem lehnen Autoren diesen ab

- Sie identifizieren/erweitern auf mehrere zusätzliche Sekundärfaktoren: Gf, Gc, Gsm, Glr, Gv, Ga, Gs, Cds, Gq, Grw

Culture-Fair-Test In vielen gängigen Verfahren zur Intelligenztestung wird heute noch hauptsächlich die kristalline Intelligenz gemessen – in Form von Sprach-, Zahlen- und Wortschatzaufgaben. Bedingt durch eine soziale Herkunft und ein bildungsferneres Elternhaus, kommt es in der Kindheit von z.B. Migrant/innen zu einer vergleichsweise geringeren Ausprägung der kristallinen Intelligenz. -> Sprachunabhängiger Test, der fluide Intelligenz messen soll

Ergänzung von Cattells Forschung durch Horn Horn replizierte Cattells Studie mehrfach und benannte in Kooperation mit ihm nicht 2 sondern 10 verschiedene sekundäre Fähigkeitsfaktoren: 1. Gf – Generalfaktor fluide Intelligenz (fluid intelligence) 2. Gc – Generalfaktor kristalline Intelligenz (crystallized intelligence) Seite 2 von 3

3. Gsm – Generalfaktor Kurzzeitgedächtnis (short term memory) Kurzfristiges Behalten von Informationen, Minutenbereich 4. Glr – Generalfaktor Langzeitgedächtnis (long term retrieval) Organisieren und Abspeichern neuer Information, Bildung mentaler Konzepte 5. Gv – Generalfaktor visuelle Informationsverarbeitung (visual processing) Gesamtbereich visuell-räumlich-vorstellungsgebundener Fähigkeiten 6. Ga – Generalfaktor auditive Informationsverarbeitung (auditory processing) Hörfähigkeiten (z.B.: Tonhöhenunterscheidung, Melodien erkennen) 7. Gs – Generalfaktor Verarbeitungsgeschwindigkeit (cognitive processing speed) Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung unter erschwerten Bedingungen 8. Gds – Generalfaktor Entscheidungsgeschwindigkeit (correct decision speed) Schnelligkeit der korrekten Antwort in komplizierten Mehrfachwahlaufgaben 9. Gq – Generalfaktor quantitatives Wissen (quantitative knowledge) Verstehen und Anwenden rechnerischer und mathematischer Konzepte, eng verknüpft Gf 10. Grw – Generalfaktor Lesen und Schreiben (reading and writing) Wissen und Kenntnisse im Bereich Lesen und Schreiben, eng verknüpft mit kristalliner Gc Schlussfolgerung von Horn: Es gibt keine übergeordneten Generalfaktoren, sondern 10 Faktoren auf einer Ebnen, die mehr oder weniger stark miteinander korrelieren

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