Professionalisierung pädagogischer Berufe Lernzettel Abitur PDF

Title Professionalisierung pädagogischer Berufe Lernzettel Abitur
Course Pädagogische Psychologie
Institution Fachhochschule Bielefeld
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Pädagogik Leistungskurs Q2.1

29.12.2020

Professionalisierung pädagogischer Berufe o

Nicht nur in klassischen pädagogischen Berufen (viele Bereiche des Dienstleistungssektors)

o

Klassische Einsatzgebiete (Sozialarbeit, Integrationshilfe, interkulturelle Pädagogik etc.)

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Seit 1999 steigen Beschäftigungszahlen kontinuierlich

o

Diverse Einsatzgebiete ermöglichen Berufe mit verschiedenen Berufsabschlüssen

Von der Kinderbewahranstalt zur Kita- ein historischer Blick o

Im 17.Jahrhundert entstand die ,,französische“ Idee in Adelsfamilien Betreuungspersonen für die Kinder zu engagieren

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Kinder aus höheren Gesellschaftsschichten wurden von Gouvernanten erzogen

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1825 entstanden durch die Industrialisierung Kleinkinderbewahranstalten (erste Möglichkeit des außerfamiliären Einflusses für vor allem Unterschichtfamilien)

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Kleinkinderbewahranstalten sollten Kinder vor Unfällen und Kriminalität beschützen

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Dort mangelte es jedoch an einem pädagogischen Konzept und pädagogischer Professionalität

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Es gab keine pädagogische Ausbildung der Betreuer*innen

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Im 19.Jahrhundert bürgerte sich der Beruf der Kindergärtner*innen ein (neue und umfangreichere Einsatzgebiete)

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Durch die ständige Veränderung und Verbesserung der Gesellschaft entwickelte sich der Wunsch nach der körperlichen, geistigen und seelischen Vorbereitung der Kinder auf die Schule

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Dazu benötigte man aber eine angepasste pädagogische Ausbildung für die Betreuer*innen

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Aus diesen Ideen entwickelte sich der Kindergarten und der entsprechenden Berufe der Kindergärtner*innen

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Einflussreiche Personen waren Theodor Fliedner (gründete 1836 erste Ausbildungsstätte für die Betreuer*innen) und Friedrich Fröbel (eröffnete 1840 den ersten Kindergarten)

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Fröbel initiierte die weitere Professionalisierung des Kindergärtners/ der Kindergärtnerin

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Er etablierte ein neues Berufsverständnis

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Erzieher*innen dienten nicht mehr dem Aufpassen, sondern als Hilfestellung für die Erziehung

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In der Nachkriegszeit kehrte man zunächst zu alten Traditionen zurück aber auch das Konzept von Maria Montessori (Reformpädagogik) gewann an Bedeutung

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1967 und 1982 wurde der Ausbildungsberuf staatlich anerkannt und bundesweit eingeführt

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Versorgungsrate steigt kontinuierlich

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1989 war der Kindergarten in der DDR ein Teil des Bildungssystems heute jedoch ist der nicht mehr verpflichtend 1

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Seit 1996 gibt es jedoch einen Rechtsanspruch für einen Halbtagsplatz (nach der Vollendung des dritten Lebensjahres)

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Seit 2013 gibt es diesen Rechtsanspruch für alle Kinder nach der Vollendung des ersten Lebensjahres

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Bedarfsgerechte Versorgung kann nicht erreicht werden daher gewinnen Tagesmütter oderVäter an Bedeutung

Professionalisierung am Beispiel der Elementarpädagogik o

seit 1967 (Rahmenvereinbarung der Kultusministerkonferenz) steigt die Notwendigkeit der Professionalisierung in der Elementarpädagogik

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Kinderpfleger*inne und Sozialassistentinnen bzw.- assistenten benötigten eine zweijährige Ausbildung und einen Hauptschulabschluss oder eine gleichwertig anerkannte Schulbildung

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Sie unterstützen Erzieher*innen bei der Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern

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Hat an Bedeutung gewonnen, da man erkannt hat, dass frühe Förderung besonders wirksam ist

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2006 wurden für die Ausbildung von dem Staatsinstitut für Schulqualität sechs Lernfelder zusammengestellt

➢ Personen und Situationen wahrnehmen, Verhalten beobachten und erklären ➢ Bedürfnisse des täglichen Lebens erkennen und ihnen gerecht werden ➢ Erzieherisches Handeln planen, durchführen und reflektieren ➢ Bildungsprozess anregen und begleiten ➢ Beziehungen und Kommunikation gestalten ➢ Mit allem am Bildungs-und Erziehungsprozess Beteiligten zusammenarbeiten

Berufliche Weiterbildung (Bsp. Heilpädagoge) o

Landesrechtliche geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen und Fachakademien

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Dauer (1 ½ bis 4 Jahre)

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Voraussetzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung

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Ausbildung enthält Bereiche der Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Medizin und Recht sowie heilpädagogische Methoden

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Ziel ist es Beeinträchtigten Kindern, Jugendlichen sowie Erwachsenen Hilfe zu leisten

Staatlich anerkannte Erzieher*innen o

Erfolgt an Fachschulen, Fachakademien und Fachhochschulen 2

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Dauer (3-6 Jahre) je nach Art der Ausbildung

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Berufspraktika dienen als berufliche Erfahrung

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In NRW ist der Realschulabschluss Voraussetzung (Reglung durch das jeweilige Bundesland)

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Ziel ist es ein breitgefächertes pädagogisches Handlungskonzept aufzubauen um Kinder und Jugendliche betreuen und fördern zu können

Die Erzieher*innen werden in folgenden Handlungsfeldern ausgebildet: ➢ „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Lebenswelt verstehen und pädagogische Beziehungen zu ihnen gestalten ➢ Entwicklungs- und Bildungsprozesse anregen, unterstützen und fördern ➢ In Gruppen pädagogisch handeln ➢ Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern und Bezugspersonen gestalten ➢ Institution und Team entwickeln ➢ In Netzwerken kooperieren und Übergänge gestalten“ o

Eine universitäre „Ausbildung“ wird in Deutschland diskutiert. In der EU hingegen ist dies schon vorzufinden

Chancen und Grenzen pädagogischer Einwirkung in Vorschuleinrichtungen o

Stetige Veränderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erfordern eine Professionalisierung der Erzieher*innen

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Kinder verbringen viel Zeit in den Einrichtungen, welche somit einen hohen Einfluss auf deren Entwicklung haben (ca. 35-45 Std.)

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Immer wichtiger werden flexible Betreuungszeiten bedingt durch die Arbeitszeiten der Eltern oder des Elternteils (24-Stunden-Konzept)

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Das Kindeswohl steht an erster Stelle

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Es gibt eine höchst Betreuungszeit von etwa 9 Stunden pro Tag (Minister für Familie, Kinder, Flüchtlinge und Integration (Joachim Stamp))

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Es hat höchste Priorität, dass das Kind auch eine Beziehung zu den Eltern aufbaut und dazu benötigt es Zeit und Nähe

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Kinder benötigen ein vielseitiges, vielsinnliches und vielfältiges Angebot, um ihre Umwelt zu entdecken (muss den aktuellen (individuell) Entwicklungsbedürfnissen entsprechen)

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Ein Recht auf individualisierte Pädagogik ist gesetzlich festgelegt

Bildungsgrundsätze in der Erziehung in der Kita o

Kind erweitert erstmalig sein soziales Umfeld

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Familie bleibt dennoch der wichtigste Bezugspunkt und bildet die entscheidende Basis für die kindliche Entwicklung



➢ Mitwirkung der Eltern ist dringend notwendig, da sonst eine positive Entwicklung nur eigeschränkt möglich ist o

Entwicklungsgespräche und Absprachen zwischen Eltern und Erzieher*innen haben einen positiven Einfluss und können zu einer individuellen Förderung beitragen

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Jedoch kann man nicht mit der Akzeptanz jedes Elternteils rechnen und kann nicht allen gerecht werden

Frühkindliche Bildung- das Menschenbild o

Menschenbild geht von einem autonomen, selbstständigen Lerner aus, welches die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu bilden

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Es besitzt angeborene Erkundungsbereitschaft und ist aktiv und kreativ

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Es untersucht seine Umwelt und verändert sein Weltbild (Jean Piaget)

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Es bildet Ressourcen, um später mit schwierigen Lebensbedingungen zurecht zu kommen und diese zu bewältigen (Erik H. Erikson)

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Jedes Kind ist fähig sich durch Neugierde selbst zu bilden und kognitive Strategien zu entwickeln (Kindliche Spiel nach Gerd E. Schäfer)

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Es ist intrinsisch (aus eigenem Antrieb) motiviert und versucht die Welt zu verstehen (Maria Montessori)

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Ein Kind kann sich spielend und lernend die Welt erarbeiten (Maria Montessori und Gerd E. Schäfer)

Frühkindliche Bildung- das Bildungsverständnis o

Selbstbildungspotenzial angeboren

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Kind eignet sich die Welt über das Spiel an

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Bildungsgrundsätze für Kindern von 0 bis 10 Jahren (Thesen Schäfers als Orientierung) ➢ Frühkindliche Bildung ist Selbstbildung ➢ Frühkindliche Bildung sucht nach Bedeutung ➢ Frühkindliche Bildung ist zunächst ästhetische Bildung ➢ Frühkindliche Bildung ist komplex ➢ Frühkindliche Bildung beruht auf Beziehungen ➢ Frühkindliche Bildung erzeugt innere Bilder ➢ Frühkindliche Bildung ist notwendig kreativ 4

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➢ Frühkindliche Bildung dient zur inneren Verarbeitung ➢ Frühkindliche Bildung ist ein sozialer Prozess ➢ Frühkindliche Bildung braucht die Unterstützung der Erwachsenen

Anhand dieses Leifadens kann man Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung der Bildungsgrundsätze es Land Nordrhein-Westfalen diskutieren. o

10 Bildungsbereiche, denen sich die Kitas zuwenden sollen, lauten: ➢ Bewegung ➢ Körper, Gesundheit und Ernährung ➢ Sprache und Kommunikation ➢ Soziale und (inter)kulturelle Bildung ➢ Musisch-ästhetische Bildung ➢ Religion und Ethik ➢ Mathematische Bildung ➢ Naturwissenschaftlich-technische Bildung ➢ Ökologische Bildung ➢ Medien

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Gestaltung der Umgebung ist äußert wichtig, um das Kind anzuregen

o

Freie Spiel mitgestalten (Struktur)

Anforderung an das Personal o

hohe Anforderungen aufgrund des gesellschaftlichen Wandels

o

komplexe Erziehungs- und Bildungsaufgaben

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Fachkräftemangel erschwert individuelle Förderung

o

Personalschlüssel (zentrales Qualitätsmerkmal) verhindert individuelle Förderung teilweise

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Regelmäßiger Austausch über den Entwicklungsstand ist durch Personalmangel kaum möglich

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Beruf ist durch das geringe Gehalt nicht attraktiv für die meisten

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Eltern Vorwürfe erleichtern die Zusammenarbeit keinesfalls

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Zu wenige Erzieher für zu viele Kinder

Konzepte/Ansätze 5

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Klassische Konzepte wie Montessori- und Waldorfpädagogik

Waldorf-Ansatz o

behandelt die Zähmung und Förderung des kindlichen Temperaments (wichtig ist dabei der Bezug zur Natur)

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geht in den ersten sieben Jahr von einem großen Nachahmungstrieb aus

o

sollen möglich früh auf das spätere Leben vorbereitet werden durch z.B übernehmen von Hausarbeit

Early-Excellence-Konzept (2001) o

soll dem Kind eine individuelle Entfaltung in der Gesellschaft bieten

o

jedes Kind wird als „exzellent“ angesehen

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Kind soll bestmöglich gefördert und unterstützt werden (von den Erziehern sowie den Eltern oder Bezugspersonen)

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Entwicklungsbegleitung in Form einer Zusammenarbeit aller

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Kinder werden sich selbst überlassen

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Keine Knüpfung von sozialen Kontakten

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Teilweise bemerken Eltern eine Rückentwicklung der Kinder

Kritik

Ein Lichtblick- Das „Gute-Kita-Gesetz“ o

Es ist am 1.Januar 2019 in Kraft getreten

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Ist ein Ansatz, um die Anforderung an das Personal zu ermöglichen

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Familien mit geringen Einkommen (Sozialleistungen) sollen durch die Unterstützung komplett von den Kitabeiträgen befreit werden, da jede Familie eine „gute“ Kinderbetreuung benötigt

Zehn Handlungsfelder von dem Bund, Ländern und Kommunen ➢ Bedarfsgerechtes Angebot ➢ Guter Betreuungsschlüssel ➢ Qualifizierte Fachkräfte ➢ Starke Kitaleitung 6

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➢ Kindergerechte Räume ➢ Sprachliche Bildung ➢ Starke Kindertagespflege

➢ Netzwerke für mehr Qualität ➢ Vielfältige pädagogische Arbeit

Professionalisierung im Lehrberuf o

Seit 1648 sind Schulen auf für die niederen Sozialen schichten zugänglich

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Seit 1919 gibt es eine allgemeine Schulpflicht

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Schule dient als Sozialisationsinstanz (bereitet auf das Zusammenleben vor und hilft bei der Überwindung von Problemen) o

Lehrer wurden erstmalig nach der eigeführten Schulpflicht „professionalisiert“

➢ Einführung des Examens ➢ Lesen, Rechnen und Buchstabieren galten als Voraussetzung ➢ Erzieherische Fähigkeiten standen nicht im Vordergrund ➢ Sie wurden von der Hilfsfunktion der Kirche zur Autorität des Staates ➢ Im Laufe der Zeit wird der Lehrer/ die Lehrerin als Entwicklungshelfer angesehen o

Lehrer dient zur Förderung der Mündigkeit des Individuums und als Fachkraft

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Sie sollen Schüler*innen auf das spätere Leben innerhalb einer Gesellschaft vorbereiten

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Kompetenzorientierter Unterricht verhilft den Schüler*innen bei der Aneignung von Wissen und Strategien

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In der heutigen Zeit wirkt sich der gesellschaftliche Druck enorm auf die schulische Leistung aus und Kinder verspüren einen sogenannten Leistungsdruck, da die Bildung auch als sozialer Status wahrgenommen wird

Universitäre Lehramtsausbildung o

Umfasst ein fünfjähriges Studium mit zwei gleichwertigen Studienfächern

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Module im Fachbereich Erziehungswissenschaften sind verpflichtend

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Das Studium besteht aus dem Bachelor und dem Master of Education

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Nach der Anerkennung des Abschlusses folgen zwei Staatsexamen

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Das erste Staatsexamen schließt das Studium ab

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Das zweite Staatsexamen schließt die 18-monatige schulpraktische Ausbildung (Referendariat) ab 7

Pädagogik Leistungskurs Q2.1

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In dem zweiten Block geht es um die Professionalisierung vor allem in den Bereichen Fachlichkeit, Fachdidaktik und Methodik

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Im Verhältnis ist das Einkommen hoch und steigt zunehmend

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Vor allem mittlere und höhere Schichten streben den Beruf des Gymnasiallehrers/ der Gymnasiallehrerin an

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Zunehmend wird der Beruf feminisiert und Abiturient*innen gewinnt an Interesse

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