PS Kostenrechnung BEP - Einfach erklärt, Break-Even-Analyse PDF

Title PS Kostenrechnung BEP - Einfach erklärt, Break-Even-Analyse
Author Katharina Natter
Course Internes Rechnungswesen
Institution Universität Innsbruck
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Summary

Einfach erklärt, Break-Even-Analyse...


Description

Break-even-Point Analyse

Break Even bedeutet „dieselbe Höhe erreichen“. Kosten und Erlöse werden herangezogen, die dieselbe Höhe erreichen sollen. Der Break Even Point ist daher der Punkt, an dem Kosten und Erlöse die gleiche Höhe also die Gewinnschwelle erreichen. Der Break Even Point ist ein Nullpunkt, an dem weder Gewinne erzielt noch Verluste geschrieben werden. Wird der Break-even-Point nicht erreicht, erwirtschaftet das Unternehmen Verluste. Wird der Break-even-Point überschritten, dann werden Gewinne erzielt, daher wird der Break Even Point auch als Gewinnschwelle eines Unternehmens bezeichnet. Ein-Produkt-Betrachtung: Will man den Break-even-Point für ein einzelnes Produkt ermitteln, wird er als Stückzahl angegeben. Mehr-Produkt-Betrachtung: Der Break-even-Point für mehrere Produkte oder für ein ganzes Unternehmen wird hingegen als Umsatzhöhe angegeben, die insgesamt erzielt werden muss Für die Berechnung: muss man zwei Größen kennen den Umsatz und die Kosten des Unternehmens. Der Break-Even-Point ist dann erreicht, wenn Umsatz und Kosten sich ausgleichen Bei den Kosten muss man unterscheiden: In jedem Unternehmen fallen fixe Kosten und variable Kosten an. Beide zusammen ergeben die Gesamtkosten.

Die einfache Formel dafür ist:

BeP = Gesamtumsatz – Gesamtkosten = 0

Um den Break-even- Point berechnen zu können, sollte man zunächst einige Begriffe aus der Kostenrechnung kennen. (Fixe Kosten, variable Kosten, Deckungsbeitrag)

Fixe Kosten: Die fixen Kosten fallen immer an, unabhängig davon ob und wie viel produziert oder verkauft wird. Andere Begriffe dafür sind feste oder zeitunabhängige Kosten. Zu den Fixkosten zählen unter anderem:    

Zinsen Versicherungsprämien Leasingraten Gehaltskosten von festangestellten Mitarbeitern Miete

Variable Kosten: Die Höhe der variablen Kosten hängt von der produzierten beziehungsweise von der verkauften Menge ab. Variable Kosten sind also leistungsabhängig und veränderlich. Zu den variablen Kosten zählen beispielsweise:     

Akkordlöhne Kosten für Leiharbeiter Fracht- und Transportkosten Energiekosten Materialverbrauch

Die variablen Kosten können proportional, progressiv und degressiv sein. Proportional: Die variablen Kosten steigen im gleichen Tempo wie die Produktions oder Verkaufsmenge an. Progressiv: Wenn die variablen Kosten stärker ansteigen. Dies ist ist der Fall zum Beispiel, wenn aufgrund einer gestiegenen Produktion die Wartungskosten für die Maschinen sehr stark zunehmen. Degressiv: Wenn die variablen Kosten weniger stark ansteigen als der Absatz. Dies kann unter anderem der Fall bei einem Mengenrabatt sein.

Variable Stückosten: Man dividiert man die gesamten variablen Kosten eines Produkts durch die produzierte oder verkaufte Stückmenge. Die variablen Stückkosten werden auch als absolute Preisuntergrenze bezeichnet, ist der Verkaufspreis für ein Produkt unter den variablen Stückkosten, kann sich ein Unternehmen nicht lange am Markt halten. Fixe Kosten + Variable Kosten = Gesamtkosten.

Quelle: Fotolia.de

Deckungsbeitrag: Der Deckungsbeitrag, ist der Betrag, der nach Abzug der variablen Stückosten vom Umsatz überbleibt. Der Deckungsbeitrag steht dem Unternehmen zur Deckung der Fixkosten zur Verfügung. Je höher der Deckungsbeitrag ist desto mehr Fixkosten werden durch den erzielten Umsatz abgedeckt. Ist der Deckungsbeitrag höher als die Fixkosten = Gewinn, Liegt der Deckungsbeitrag bei Null ist der Break-even-Point erreicht.

Formel: X= Stückzahl Umsatz – variable Stückkosten mal x = Deckungsbeitrag Deckungsbeitrag: Umsatz minus variable Kosten (Stückkosten mal Stückzahl)

Formel zur Ermittlung des Break-even-Point: Ein-Produkt-Betrachtung Fragen die sich ein Unternehmen stellt: Wie viele Produkte muss das Unternehmen produzieren und verkaufen, um seine Fixkosten zu decken? (Ein-Produkt-Betrachtung) Wie viel Umsatz muss das Unternehmen erzielen, um seine Fixkosten zu decken? (Mehr-Produkt-Betrachtung) Erster Schritt: Variable Stückkosten mal x + Fixkosten = Gesamtkosten Umsatz = Einzelpreis mal x Zur Ermittlung der Stückzahl (x) müssen die beiden Gleichungen gleichgesetzt und nach x aufgelöst werden. Variable Stückkosten mal x + Fixkosten = Einzelpreis mal x X= Fixkosten/ Einzelpreis – variable Stückkosten = Fixkosten / (Deckungsbeitrag/Stück) Schritt 2: Die Formeln für Gesamtkosten und den Umsatz gleichsetzen und nach x (= Stückzahl) auflösen. Bei dieser Ein-Produkt-Betrachtung ermittelt man die Stückzahl eines einzelnen Produkts, die nötig ist, um die Gesamtkosten für dieses Produkt zu decken.

Einfaches Rechenbeispiel: Verkaufspreis pro Stück: € 7,70 Fixkosten: € 23 814 Variable Kosten: € 2,80 Lösung: 1. Schritt: Was sind die variablen Kosten? FK: € 23 814 VK: € 2,80 VP: € 7,70 2. Schritt: Den BEP berechnen BEP =

FK VP - VK

BEP =

23 814 7,70 - 2,80

BEP = 4 860 Stück

Einfaches Rechenbeispiel 2: (Frei erfundene Zahlen) Ich betreibe eine Bäckerei und verkaufe Wurstsemmel in den Pausen für Studenten. Ich habe monatliche Fixkosten in der Höhe von 1000,00 €. (Miete, Versicherung, Strom usw.). Die Semmel kaufe ich für 0,30 € pro Stück ein, Für Wurst, Mayo und Ketchup fallen weitere 0,70 € an. Ich verkaufe einen Wurstsemmel für 3,00 €. Erster Schritt: Ermittlung des Deckungsbeitrags pro Wurstsemmel. Deckungsbeitrag/Stück = Umsatz – variable Stückkosten = 3,00 € - 1,00 € = 2,00 € Zweiter Schritt: Berechnung des Break – even-Points Bep= Fixkosten/(Deckungsbeitrag/Stück) = 1000€/2€ =500 Stück

Ergebnis: Ich muss im Monat min. 500 Stück verkaufen, um keinen Verlust zu machen. Erst mit der nächsten Einheit (501 Stück) erziele ich einen Gewinn von 2,00 €.

Grafische Darstellung des Break-even-Points: Dort wo sich die Umsatzkurve und die Gesamtkostenkurve schneiden befindet sich der Break-even-Point. An diesem Punkt sind die Gesamtkosten genauso hoch wie der Gesamtumsatz .Das Unternehmen macht zu diesem Zeitpunkt weder Gewinn noch Verlust.

Quelle: Ionos

Der Break-even-Point ist ein wichtiges Planungsinstrument für Unternehmen: Der Break-even-Point ist eine wichtige Kennzahl. Wird der nötige Mindestumsatz nicht erreicht beziehungsweise. nicht die nötige Stückzahl abgesetzt, ist dies ein Weckruf. Wenn das Unternehmen am Markt überleben möchte, muss es schnell handeln.

Eventuelle Möglichkeiten dafür wären: 

Senkung der fixen Kosten/ der variablen Kosten



verstärkte Verkaufsanstrengungen



Stilllegung der Produktion oder eventuell Teile davon

Bei der Beobachtung über einen längeren Zeitraum, kann festgestellt werden, ob sich das Unternehmen den Gewinnschwellen nähert- Zudem lässt sich mit der Hilfe des Break-even-Points auch feststellen wie viel Absatzrückgang verkraftet, ohne Verluste zu schreiben. Auch bei einem neuen Produkt, welches ins Sortiment aufgenommen werden soll, kann mit der Analyse festgestellt werden, ob die voraussichtliche Absatzmenge über oder unter dem Break-even-Point liegt. Kosten für die Lagererhaltung werden bei der Analyse nicht berücksichtigt. Sie müssen extra hinzugerechnet werden.

Auf keinen Fall sollt die Break-even-Point-Analyse das einzige Analyseinstrument eines Unternehmens sein, es geht von bestimmten Prämissen aus. Sind diese nicht erfüllt, schränkt es die Aussagekraft ein oder ist falsch.   

Die Produktionsmenge entspricht der Absatzmenge. Preise und Produktionsprogramm bleiben im betrachteten Zeitraum konstant. Die Aufteilung der Kosten in fix und variabel ist korrekt.

Kritikpunkte an der Break-even-Point Berechnung:   

Stark vereinfachendes Modell nur lineare Kostenverläufe nur lineare Erlösverläufe

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewinnschwelle https://www.gevestor.de/details/break-even-point-ausrechnen-mit-der-formel-fur-die-gewinnschwelle-657512.html https://www.ionos.de/startupguide/unternehmensfuehrung/break-even-point-erklaerung-berechnung-und-beispiel/ https://www.controllingportal.de/Fachinfo/Kostenrechnung/Break-Even-Analyse.html...


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