Title | Zusammenfassung Kostenrechnung |
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Course | Rechnungswesen |
Institution | Universität Bielefeld |
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Zusammenfassungen des Moduls ''Rechnungswesen''...
Kostenrechnung 2.1 Zwecke und Ausgestaltung der Kostenrechnung Hauptzwecke der Kostenrechnung Entscheidungsfundierung o Beeinflussung eigener Entscheidungen o Einpersonenkontext Keine Zielkonflikte Keine Informationsasymmetrien Verhaltenssteuerung o Beeinflussung fremder Entscheidungen o Mehrpersonenkontext Zielkonflikte Informationsasymmetrien Hauptzweck der Entscheidungsfundierung Gestaltung von Kostenrechnungssystemen ist darauf ausgerichtet für bestimmte Entscheidungen die bestmöglichen Informationen zu liefern Mehr und genauere Informationen können niemals schaden, solange die Informationskosten nicht berücksichtigt werden
Hauptzweck der Verhaltenssteuerung Gestaltung von Kostenrechnungssystemen ist darauf ausgerichtet, bestimmte Verhaltenswirkungen zu erzeugen Mehr und genauere Informationen ist nicht immer besser
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Kostenrechnung Beitrag der Kostenrechnung zur Verhaltenssteuerung Durch Informationen zur Ergebniskontrolle o Ex-post → Vergleich von Plan-Ist –Werten, Abweichungsanalysen o Ex-ante → Motivation, Aufgaben möglichst wirtschaftlich zu erfüllen Durch Informationen zur Koordinaten o Verrechnungspreis → EDV-Dienstleistung o Gemeinkostenallokation → Teilevielfalt Aufgaben der Kostenrechnung Interne Aufgaben o Fortlaufend Wirtschaftlichkeitskontrolle Erfolgskontrolle o Fallweise Beschaffung → Preisobergrenzen, make-or-buy Produktion → Produktionsprogramm Absatz → Preisuntergrenzen, Kundenauswahl Externe Aufgaben o Ermittlung der Herstellungskosten zur Bestandsbewertung in der Bilanz o Selbstkostenermittlung bei öffentlichen Aufträgen Ausgestaltung der Kostenrechnung → es gibt kein universell gültiges Kostenrechnungssystem. Die konkrete Ausgestaltung der Kostenrechnung hängt viel mehr von internen und externen Kontextfaktoren ab. Externe Kontextfaktoren o Nicht/kaum beeinflussbar Wettbewerbsintensität, wie detailliert sollte man das Kostenrechnungssystem ausgestalten Interne Kontextfaktoren o Beeinflussbar durch Unternehmen Unternehmensgröße, je größer desto untransparenter Branche/Produkt Eigentümer Wettbewerbsstrategie
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Kostenrechnung 2.2 Aufbau und Systeme der Kostenrechnung
Kostenartenrechnung Verrechnungshilfe um Gemeinkosten auf Kostenträger zuzuordnen (Selbstkostenermittlung) Kostenarten Betrieblich bedingte Werteverzehre einer Periode, die hinsichtlich eines Kriteriums die gleichen Merkmalsausprägungen aufweisen Aufgabe der Kostenrechnung Erfassung des (mengenmäßigen) betrieblich bedingen Güterverzehrs Bewertung dieses Güterverzehrs Differenzierung von Kostenarten Art der verbrauchten Güter und Dienstleistungen o z.B. Personal-, Material-, Energiekosten Ort des Anfalls o z.B. F&E-, Beschaffungs-, Produktions- und Vertriebskosten Zurechenbarkeit auf ein Bezugsobjekt o Einzel- und Gemeinkosten Verhalten bei Variation eines Kosteneinflussfaktors o z.B. Beschäftigung: variable und fixe Kosten
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Kostenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenstelle funktional, räumlich, organisatorisch oder abrechnungstechnisch voneinander abgegrenzte Teilbereiche eines Unternehmens, in denen in eigenständiger Verantwortung Leistungen erbracht werden und Kosten entstehen Einteilung eines Unternehmens in Kostenstellen für die Bildung von Zuschlagssätzen zur Verrechnung der Gemeinkosten auf Kostenträger die Durchführung einer wirksamen Kostenkontrolle Grundsätze für die Bildung von Kostenstellen Identität von Kostenstelle und Verantwortungsbereich Proportionale Beziehung zwischen dem Kostenanfall und den erbrachten Leistungen o Viele kleine Kostenstellen ermöglichen keine Einfache Zuordnung der Kosten Einfache Zuordnung der Kosten Kostenträgerrechnung Kostenträger Objekte, die Kosten tragen müssen → Produkte, Dienstleistungen Bereiche der Kostenträgerrechnung Kalkulation (Kostenstückrechnung) o Ermittlung der Stückkosten o Die Art des Kalkulationsverfahrens ist abhängig von der Art des Produktes Betriebsergebnisrechnung (Kostenträgerzeitrechnung) o Ermittlung des Periodenerfolgs Umsatzkostenverfahren und Gesamtkostenverfahren o Darstellung als Gesamt- oder Umsatzkostenverfahren Zurechnung von Kosen auf Bezugsobjekte 1. Verursachungsprinzip o Bei Wegfall des Bezugsobjektes fallen die Kosten nicht an 2. Beanspruchungsprinzip o Kosten werden dem Bezugsobjekt entsprechend seiner Inanspruchnahme von Ressourcen zugerechnet 3. Pauschale Zurechnung o Weder eine Verursachung noch eine Inanspruchnahme betrieblicher Ressourcen feststellbare
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Kostenrechnung Systeme der Kostenrechnung Vollkostenrechnung Alle Kosten werden einer Produkteinheit zugerechnet Teilkostenrechnung Nur die variablen Kosten werden einer Produkteinheit zugerechnet Fixkosten werden en bloc in der Betriebsergebnisrechnung verrechnet Vollkostenkalkulation Verrechnung aller Kosten auf die Kostenträger Teilkostenkalkulation Im BAB werden nur für die variablen Kosten Zuschlagssätze ermittelt Einstufige Deckungsbeitragsrechnung (Betriebsergebnisrechnung auf TK Basis) Ein DB für alle Produkte Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung Erfassung der DB für jedes Produkt, dann stufenweise Zusammenfassung von Produktgruppen/Spaten Plankostenrechnung Essenziell zur Wirtschaftlichkeitskontrolle der Kostenstellen Starre Plankostenrechnung o Keine Spaltung in variable/fixe Kosten o Keine wirksame Kostenkontrolle Flexible Plankostenrechnung Differenzierung von variablen und fixen Kosten o Auf Vollkostenbasis Betrachtung aller Kosten bei Differenzierung von variablen und fixen Kosten o Auf Grenzkostenbasis Lediglich Betrachtung der Flexiblen Kosten Kostenplanung und Kostenkontrolle Fertigungsstellen o Möglichkeit normativer Aussagen zur höhe des Kostenbudgets o Auf Basis der Flexiblen Plankostenrechnung (Soll-Ist-Vergleich) Dienstleistungsstellen o Kaum Möglichkeiten für normative Aussagen zur höhe der Kostenbudgets Budgetfortschreibungen Abhilfe: Benchmarking o Kontrolle der Budgeteinhaltung Plan-Ist-Vergleiche (da hier keine Sollkosten) o Sprungfixe kosten, da Mitarbeiter i.d.R. nicht einfach entlassen werden können → Kostenremanenz
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Kostenrechnung Bezugsgrößen der Kostenarten Direkte o Quantitative Messung der von der Kostenstelle erstellten Produktionsergebnisse Einfachster Fall: Kosten hängen nur von den Produktionsergebnissen ab ∆ Bezugsgröße = Produktionsmenge Häufiger Fall: Mehrproduktfertigung 𝐹𝑒𝑟𝑡𝑖𝑔𝑢𝑛𝑔𝑠𝑠𝑡𝑢𝑛𝑑𝑒𝑛 ∆ Bezugsgröße = Indexgröße ( 𝑀𝑎𝑠𝑐ℎ𝑖𝑛𝑒𝑛𝑠𝑡𝑢𝑛𝑑𝑒𝑛 ) Eine oder mehrere Bezugsgrößen
Indirekte o Quantitative Messung der von der Kostenstelle erstellten Produktionsergebnisse ist nicht oder nicht mit vertretbarem Aufwand möglich Bsp.: geplante Beträge einzelner Kostenarten ∆
𝑉𝑒𝑟𝑤𝑎𝑙𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑔𝑒𝑚𝑒𝑖𝑛𝑘𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛 𝑖𝑛𝑑𝑖𝑟𝑒𝑘𝑡𝑒 𝐵𝑒𝑧𝑢𝑔𝑠𝑔𝑟öß𝑒 (𝐻𝐾)
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Kostenrechnung 2.3 Weiterentwicklung der traditionellen Kostenrechnung 2.3.1 Prozesskostenrechnung Aktivitäten in Dienstleistungsbereichen repetitiv o wiederholte, schematisierte, ausführende Tätigkeiten im operativen Bereich z.B. Fakturierung, Auftragsbearbeitung, Lohnbuchhaltung, Qualitätsprüfung, Lager Kostenreiber ist die Anzahl der Wiederholungen, es resultierten neue Mitarbeiter (Sprungfixe Kosten) Unstrukturiert o Innovative, dispositive, kreative Tätigkeiten im operativen und im strategischen Bereichen z.B. Werbung, Public Relations, Rechtsabteilung, Forschung Methodik der Prozesskostenrechnung: 5 Schritte zum Prozesskostensatz 1. Vorstrukturierung der Prozesse Grundlage für eine Zielgerechte Erfassung der Aktivitäten 2. Tätigkeitsanalyse Erfassung aller Tätigkeiten, die in einer Kostenstelle zu einem messbaren „Arbeitsergebnis“ führen o Grundlage: Selbstaufschreibung oder Befragung der Mitarbeiter Zusammenfassung der Tätigkeiten zu kostenstellenbezogenen Aktivitäten (Teilprozessen) o Grundlage: Interviews mit Kostenstellenleitern 3. Ermittlung der Aktivitätskosten Aufteilung des bekannten Kostenstellenbudgets auf die Aktivitäten m Verhältnis der beanspruchten Personalkapazitäten, ausgedrückt in (MJ) Kosten der lmn-Aktivitäten o Verrechnung auf lmi-Aktivitäten oder Verrechnung mit prozentualen Zuschlagssätzen 4. Verdichtung von Aktivitäten zu kostenstellenübergreifenden Prozessen (1) Umlage der Kosten auf die übrigen Tätigkeiten (2) Mit Zuschlagssatz auf Kostenträger verteilen 5. Ermittlung der Prozesskostensätze 𝑃𝑟𝑜𝑧𝑒𝑠𝑠𝑘𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛 Prozesskostensatz = 𝑃𝑟𝑜𝑧𝑒𝑠𝑠𝑚𝑒𝑛𝑔𝑒
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Kostenrechnung 2.3.2 Partialkostenrechnung → erfüllt spezielle Informationsbedürfnisse des Managements Produktübergreifende Aspekte Qualitätskostenrechnung Umweltkostenrechnung Logistikkostenrechnung Periodenübergreifende Aspekte Projektkostenrechnung Lebenszyklusrechnung Vorgehensweise der Partialkostenrechnung Zerlegung des Kostenblocks in themenrelevante bzw. nicht themenrelevante Kosten o Umwelt vs. nicht Umweltbezogene Kosten Zusätzliche Differenzierung der Kostenartenrechnung durch Aufnahme zusätzlicher Kostenartengruppen in den Kontenrahmen Zusätzliche Differenzierung der Kostenstellenrechnung durch Bildung spezieller themenbezogener Kostenstellen und die Weiterverrechnung mit anderen Vor- und Endkostenstellen Ausweis themenspezifischer Gemeinkosten in traditionellen Kostenstellen, um bei der Weiterverrechnung die Höhe dieser speziellen Gemeinkosten ausweisen zu können o z.B. Zuschlagssatz für Entsorgung Ausweis von themenspezifischen Bestandteilen von traditionellen Zuschlägen oder Prozesskostensätzen in der Kalkulation o z.B. 25% Zuschlagssatz für Materialgemeinkosten, davon umweltrelevant 3,8% Differenzierter Ausweis themenspezifischer Kosten in der Kostenträgerzeitrechnung Qualitätskostenrechnung → keine gesonderte Erfassung in traditionellen KR-Systemen Übereinstimmungskosten o Kosten zur Erfüllung des Qualitätsstandards o Beinhaltet Fehlerverhütungskosten Schulungen, Qualitätsstandards (Zertifikate) o Kann auch Prüfkosten beinhalten Abweichungskosten o Identifikation, Bewertung und Behebung von Abweichungen von Standard o Beinhaltet Fehlerkosten Nacharbeit, Ausschuss oder Garantieleistungen o Kann auch Prüfkosten beinhalten
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Kostenrechnung Kostenkategorien ausgewählter Partialkostenrechnungen Logistikkostenrechnung o Kosten für logistische Fremdleistungen Fremdlagerung, Fremdtransport o Kosten für logistische Produktionsfaktoren Bei der Eigenerstellung logistischer Dienstleistungen entstandene Kosten Personalkosten, Kosten für Lageranlagen etc. Umweltkostenrechnung o Verwertungskosten Kosten für Aktivitäten zur Weiter- und Wiederverwendung von Stoffen und Energie mit Umweltwirkungen o Beseitigungskosten Kosten für Aktivitäten zur Beseitigung potenzieller oder eingetretener Umweltschäden Projektkostenrechnung → ergänzt die periodische Kostenrechnung und liefert während aller Projektphasen Informationen über die angefallenen Kosten und Erlöse Merkmale von Projekten Eindeutige Aufgabenstellung und Zielsetzung Definierter zeitlicher Rahmen Begrenzter Ressourceneinsatz Relative Neuartigkeit bzw. Einmaligkeit Häufig hohe Komplexität Periodenübergreifend Beispiele Einzelauftragsfertigung Einwicklung eines neuen Produktes Einführung einer neuen Software Aufbau einer Projektkostenrechnung → Umfasst Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerrechnung Projektstrukturplan Zerlegung des Gesamtprojektes in plan- und kontrollierbare Teilprojekte und Arbeitspakete Gliederung entsprechend der zu erbringenden Leistungen o Objektorientiert → Konkrete Objekte die Erstellt werden müssen o Funktionsorientiert → Aufgaben die erledigt werden müssen
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Kostenrechnung Isolierte Projektkostenanalyse → Behandelt das Problem der Leistungsmessung Einfache Projektkostenkontrolle (Budgetkontrolle) o Plan-Ist Vergleich GA = IK – BK o Die Gesamtabweichung bereinigt um Elemente, die dem Projektleiter nicht anzulasten sind Preisabweichungen Änderung der Ziele (Change-order-Kosten) o Begrenzter Informationswert, da die verstrichene Kalenderzeit Grundlage der Kostenkontrolle ist Unter der Annahme, dass die Ist-Leistung der Plan-Leistung entspricht o Leistungs- und Zeitverzögerungen werden nur mit zeitlicher Verzögerung abgedeckt o Negative Gesamtabweichung kann auf effiziente Projektabwicklung oder Zeitverzug im Projekt hindeuten Integrierte Kosten- und Leistungsanalyse für Projekte (Earned Value Analyse) → Differenzierte Abweichungsanalyse durch die Einführung von Soll-Kosten (Earned Value) GA = IK – BK GA = (IK – SK) + (SK – BK) Komponenten der Kostenabweichung Kostenvarianz o Maß für die Wirtschaftlichkeit des Projektes o Zeigt an, ob mehr oder weniger mehr oder weniger kosten als geplant bisher angefallen sind Leistungsvarianz o Maß für den von der Planung abweichenden Projektfortschritt (Zeitkomponente) Messung des Projektfortschritts Da die Sollkosten geplante Kosten für den realisierten Projektstand darstellen, muss im Rahmen der Earned Value Analyse der Leistungsfortschritt gemessen werden o Mengen-Proportionalität Verhältnis der realisierten Menge zur Gesamtmenge o Restkosten Kosten, die noch bis zum Ende des Projektes anfallen 𝐵𝐾−𝑅𝐾 Realisationsgrad = 𝐵𝐾
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Kostenrechnung 2.4 Besonderheiten der Kostenrechnung in ausgewählten Branchen 2.4.1 Kostenrechnung in industriellen Branchen Kalkulationsmethoden Industrie o Standardisiert Serienfertigung von Maschinen, Autos etc. Zuschlagskalkulation o Individuell Einzelfertigung von Großanlagen, Schiffen etc. Zuschlagskalkulation Dienstleistungen o Standardisiert Banküberweisungen, Logistikdienstleistungen Prozesskostenkalkulation o Individuell Konzept einer Unternehmensberatung Kalkulation mit Tagessätzen Zuschlagskostenkalkulation Bei industrieller Plankalkulation von Serienprodukten relativ sicher da die Mengengerüste bekannt sind Bewertung des Mengengerüsts mit Standardpreisen Traditionell oder mit Prozesskostensätzen (prozessorientierte Zuschlagskalkulation) Prozessorientierte Zuschlagskalkulation Verrechnung der Kosten auf Produkte o Direkte Verrechnung der Einzelkosten auf das Produkt o Zurechnung der Gemeinkosten über Prozesskosten o Zurechnung der Gemeinkosten über Zuschlagssätze Effekte der prozessorientierten Kalkulation o Allokationseffekt Unterschiedliche Zuordnung der Gemeinkosten Spezial wird teurer, Standard günstiger o Degressionseffekt Ausprägung des Allokationseffektes GK sinken bei größer werdenden Stückzahlen o Komplexitätseffekt Viele Teile Differenzierte Kalkulation von Klein- und Großaufträgen o Zuschlagskalkulation Stückkosten von Klein- und Großauftrag identisch o Prozesskostenkalkulation Stückkosten des Kleinauftrages wesentlich höher im vergleich zum Großauftrag (Degressionseffekt)
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Kostenrechnung Industrielle Auftragsfertigung → Faktoren der die Kalkulation im Vergleich zur Serienfertigung erschweren Unsicheres Mengengerüst o Produkt wird kalkuliert, wenn es noch nicht exakt definiert ist Vereinfachte Kalkulationsverfahren o Da zur Abgabe eines Angebotes meist wenig Zeit zur Verfügung steht o Höhere Fehleranfälligkeit Zwang zur Rationalisierung der Kalkulation o Kalkulation muss günstig sein, da viele Angebote abgegeben werden um einen Auftrag zu bekommen Unsicherheit bei der Bemessung der Gemeinkostenzuschläge o Menge auf die GK verteilt werden ist schwer planbar Preisänderungsrisiko o Von Einsatzfaktoren zwischen Kalkulations- und Lieferzeitpunkt
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Kostenrechnung 2.4.2 Kostenrechnung im Dienstleistungssektor Immaterialität Höhere Intransparenz bei Inanspruchnahme und Verbrauch betrieblicher Ressourcen Hoher Anteil fixer Gemeinkosten (besonders Personalkosten) Hohe Bereitschaftskosten aufgrund mangelnder Lagerfähigkeit Typen von Dienstleistungen Standardisierte Dienstleistungen o Umfassen ein festgelegtes Bündel an Aktivitäten und Prozessen o Mengengerüst steht (wie bei Serienproduktionen) dadurch fest o Einsatz der Prozesskostenrechnung Individuelle Dienstleistungen o Kein konstantes Mengengerüst o Hohe Unsicherheit o Individuelle Projektkalkulation mit Tages- oder Stundensätzen 2.4.3 Kostenrechnung in regulierten Branchen Regulierung bei öffentlichen Gütern (Sicherheit) und natürlichen Monopolen (öffentliche Netze, Wasser, Strom, Bahn etc.) Ziele der Preisregulierung o Kontrolle von Marktmacht o Sicherung von Umfang und Qualität der Güterversorgung o Erreichung gesellschaftlicher Ziele Telekommunikation, Post und Energieversorgung wird durch die Bundesnetzagentur reguliert o Unternehmen dürfen ihre Entgelte nicht frei festlegen, sondern müssen sie von den Behörden genehmigen lassen Die Kostenrechnung erfüllt hierbei den Dokumentationszweck Regularien Die maximal anerkannte Eigenkapitalquote ist 40%, alles darüber hinaus muss kalkulatorisch wie Fremdkapital verzinst werden Das Betriebsnotwendige Vermögen umfasst alle Vermögensgegen die fortlaufend dem Betriebszweck dienen, sowie betriebsnotwendige Liquide Mittel Kalkulation öffentlicher Aufträge und Leistungen Durch „Verordnung PR des Bundesministeriums für Wirtschaft über die Preise öffentlichen Rechts bei öffentlichen Aufträgen 1954 (VO PR)“ und ihrem Anhang den „Leitsätzen für die Preisermittlung aufgrund von Selbstkosten (LSP)“
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Kostenrechnung 2.5 Entscheidungsorientierte Kostenrechnung 2.5.1 Grundlagen
→ Aufgabe der Kostenrechnung ist es, entscheidungsrelevante Informationen bereit zu stellen Entscheidungsrelevante Informationen Ermittlung der erwarteten Ergebnisse der Entscheidungsalternativen, sowie deren Kosten und Erlöse Entscheidungsrelevante Kosten- und Erlösinformationen o i.d.R. je Alternative unterschiedlich o Relevante Kosten (Erlöse) sind durch die betrachtete Alternative (in der Zukunft) zusätzlich ausgelösten Kosten (Erlöse). Nicht entscheidungsrelevant sind sogenannte sunk cost o In der Vergangenheit entstandene Kosten, an denen in der Zukunft nichts mehr geändert werden kann und die endgültig verloren sind Produktion einer Maschine einstellen bevor sie abgeschrieben ist, sie kann nicht verkauft werden → der RBW sind die sunk cost Entwicklungskosten eines Produktes das erwägt wird nicht zu veröffentlichen Entscheidungsorientierte Kostenrechnung Entscheidungsrelevante Kosten hängen von der Konkreten Entscheidungssituation ab Maßgeblich für z.B. die Höhe der Materialkosten ist ihr Verwendungszweck Die Bewertung erfolgt somit auf Grundlage von Alternativen o Heranziehung einer Standardalternative (Vereinfachung), weil eine exakte Ermittlung oft nicht möglich ist Aktueller Einkaufspreis zu einem Zeitpunkt
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Kostenrechnung Entscheidungssituationen im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren → Kostenrechnung geht immer von gegebenen Kapazitäten aus Kein Engpass o Alle Produktionsfaktoren sind frei verfügbar o Variable Stückkostenrechnung bzw. DB pro Stück Ein Engpass o Ein Produktionsfaktor ist nur begrenzt verfügbar Maschine, Arbeitskraft etc. o Betrachtung der Opportunitätskosten o Relativer Deckungsbeitrag pro Engpasseinheit Mehrere Engpässe o Mehrere Produktionsfaktoren sind nur begrenzt verfügbar o Die Alternativen konkurrieren um mehrere begrenze Ressourcen o Opportunitätskosten im Rahmen simultaner Planungsmodelle nicht erforderlich o Lineare Optimierung als Lösungsansatz Opportunitätskosten → monetärer Nutzenentgang für die nächstbeste, nicht gewählte Verwendungsmöglichkeit (kann als entgangener Gewinn, DB oder Umsatz bestehen) Inputbezogen o Engpassbezogener Deckungsbeitrag Outputbezogen o Alternativkosten o Optimalkosten Preisgrenzen → kritische Werte deren Über- bzw. Unterschreiten ein bestimmtes Handeln im Unternehmen auslöst Im Absatzbereich sind Preisuntergrenzen, im Beschaffungsbereich Preisobergrenzen relevant Höhe ist abhängig von den Rahmenbedingungen der Entscheidung o Unternehmensziel: erfolgswirtschaftliche und liquiditätswirksame Preisgrenze o Fristigkeit: kurzfristige und langfristige Preisgrenzen o Kapazitätsauslastung: Freie Kapazitäten/Ein Engpass/Mehrere Engpässe Typische Entscheidungsprobleme Beschaffung o Make-or-buy Produktion o Optimales Produktionsprogramm o Verfahrenswahl Absatz o...