Somatische Belastungs 19 PDF

Title Somatische Belastungs 19
Author jubirni rotubi
Course Klinische Psychologie I
Institution Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Somatische Belastungs- (Somatoforme) und verwandte Störungen LMU/ Halle /2019

F45.F45.0 F45.1 F45.2

Somatoforme Störungen Somatisierungsstörung Undifferenzierte Somatisierungsstörung Hypochondrische Störung Herz und Kreislaufsystem

F45.30 Oberes Verdauungssystem F45.31 Unteres Verdauungssystem F45.32 Atmungssystem F45.33 Urogenitalsystem F45.34 Mehrere Organe und Systeme F45.37 Sonstige Organe und Systeme F45.38 Nicht näher bezeichnetes Organ oder System F45.39 F45.4 F45.41 F45.8 F45.9

Anhaltende Schmerzstörung Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren Sonstige somatoforme Störungen Somatoforme Störung, nicht näher bezeichnet

Allgemeine Definition DSM IV und ICD

  



DSM IV (nicht mehr gültig): Beginn vor dem 30. Lebensjahr, Mindestens 8 Beschwerden aus 4 Bereichen, Chronischer Verlauf, Kaum schwere Endzustände, Keine entsprechende Laborbefunde ICD10: Mindestens 2 Jahre Dauer, mind. 6 von 14 Beschwerden, Krankheitsverhalten, Nicht – Akzeptieren negativer Befunde Kriterien nach Escobar: Vor dem 30. Lebensjahr; mehrere Jahre; Beeinträchtigt; Leidensdruck; SSI = Somatic Symptom Index: Beschwerden: 4 Bereiche bei Männern, bei Frauen 6; Krankheitsfaktor: nicht vorhanden, übertrieben, nicht substanzinduziert; Weder vorgetäuscht noch simuliert

Somatische Belastungs- und verwandte Störungen 1. somatische Belastungsstörung 2. Krankheitsangststörung 3. Konversionsstörung (Funktionelle neurologische Symptomen)

4. Psychologische Faktoren, die ein körperliche Krankheit beeinflussen 5. vorgetäuschte Störung 6. andere spezifische somatische Belastungsstörung 7. unspezifische somatische Belastungsstörung  

  

Bereich der Atmung (zum Beispiel als Gefühl der Atemhemmung, Kloß im Hals, Halsenge, Luftnot) Bereich des Herzkreislaufsystems (zum Beispiel Druckgefühl, Stiche, Beklemmungsgefühl in der Brust, Herzstolpern) Magen-Darm-Trakt (Reizmagen und Reizdarm): Übelkeit, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten in der Gynäkologie: (chronische) Unterbauchschmerzen mit Ausstrahlung in Leisten und Kreuzbein, Pelvipathiesyndrom (Schmerzen, die über sechs Monate anhaltend oder wiederkehrend auftreten, unabhängig von Geschlechtsverkehr und Zyklus) in der Urologie (Reizblase, Urethralsyndrom, Prostatodynie): Häufiges oder schmerzhaftes Wasserlassen (Gefühl erschwerter Miktion), Schmerzen im Unterbauch oder Darm. als Somatoforme Schmerzstörung: Anhaltende Schmerzen ohne hinreichend erklärenden körperlichen Befund.

Zu diagnostizieren, wenn: 1. Starker Fokus auf somatische Symptome 2. NICHT: Mangel an medizinischen Erklärungen 3. Positive Diagnose, nicht Ausschluss 4. Affektive, kognitive und behavioraler Umgang mit der Symptomatik qualifizieren die Diagnose 5. Somatic Symptom Disorder AUCH bei vorhandener somatischer Störung 6. Die Zuverlässigkeit, ein somatisches Symptom aufgrund medizinischer Unerklärbarkeit zu diagnostizieren, ist begrenzt… und 7. Eine Diagnose aufgrund mangelnder Erklärungen zu stellen ist problematisch und verstärkt Körper-Geist-Dualismus. Somatisierungsstörung, Somatische Belastungsstörung        

Ein oder mehrere körperliche Symptome Erhebliche Beeinträchtigung ADL oder Leidensdruck Exzessive Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweise bezüglich übertriebener Gedanken zur Ernsthaftigkeit der Symptome beständig hohes Angstniveau bezüglich (vermeintlichen) Gesundheit erheblicher Zeit-/Ressourcenverbrauch bezüglich Gesundheit Spezifizieren: vorwiegend Schmerz Spezifizieren: Chronizität (mindestens sechs Monate) Spezifizieren: „mild“ (nur ein Symptom), „mäßig“ (mind. 2 Symptome). „schwer“ (mindestens 2 Symptome + multiple somatische Beschwerden (oder ein extrem schweres Symptom))

Briquet-Syndrom (1859):

1. Hyperästhesie; 2. Anästhesie; 3. Verzerrte Sinneswahrnehmung; 4. Krämpfe; 5. Anfälle; 6. Hysterische Paralyse  Auf das Briquet-Syndrom bezogene Bezeichnungen

1. Alexithymie; 2. Anhedonie; 3. la pensee operatoire; 4. la belle indifference

Epidemiologie somatoforme Belastungsst. I Lebenszeitprävalenz: Punkprävalenz: Entwicklungsgipfel: Sex: regionale Häufungen: Natural history: Familiare Transmission: Komorbitität: Sonstiges:

5-7%, 10/10000 (BRD ca 80000) Beginn späte Adoleszenz, w>m, gr.: ↑ m.; chronisch- fluktuierend; w. 10 -20 % ange. 1.Grades Phobien und Depressionen ca 70 % kaum vollremission

Epidemiologie somatoforme Belastungsst. II 1. Prävalenz: ambulant stationär 2. Msc. F.Eckhardt

35% (Fink et.al. 2005) 42.2 % 20.5 % 24% Kriterien f. somatoforme St. Besonders Männer und Kopfschmerzp. 3. Somatic Symptom Disorder in Hausarztpraxen: 17,4 % Krankheitsangststörung Hypochondrie F 45.2 (wenige Prozente)      

Übermäßige Beschäftigung mit subjektiver Empfindung von Krankheit Keine somatischen Symptome (oder nur minimal); Vorherrschend: Gesundheitsangst Exzessives Gesundheits- und Checking-Verhalten (u.a. bezüglich körperlicher Zeichen (z.B. Puls) und Vermeidung Beeinträchtigung und Leidensdruck; Mindestens 6 Monate DD bes. Somatic Symptom Disorder und sonstige medizinische Krankheiten Spezifizieren: Gesundheitssystem in Anspruch nehmender vs. Vermeidender Typus

Konversionsstörung (Functional neurological symptom disorder) A. ein/mehrere Symptome motorischer/sensorischer Funktionen B. Inkompatibilität mit neurologischer Symptomatik C. DD zu anderen neurologischen Erkrankungen / psychologischen Störungen D. Leidensdruck und Beeinträchtigung  Mit Schwächen oder Paralyse  Mit abnormalen Bewegungen (tremor, dystonic movement, myoclonus, gait disorder)

 

Mit Sprach-Symptomen; mit Attacken oder Anfällen; mit Anästhesie oder SensorVerlust Mit speziellen sensorischen Symptomen, mit gemischten Symptomen

- Conversion Disorder (Functional neurological symptom disorder) A. “funktional” – abnormale ZNS Funktion B. “psychogenic” – Vermutete Ätiologie Keine diagnostischen Kriterien:

- La belle indifference - sekundärer Krankheitsgewinn - Psychologische Faktoren, die eine Körperliche Krankheit beeinflussen A. Ein medizinisches Symptom ist vorhanden B. Psychologische / behaviorale Faktoren beeinträchtigen den medizinischen Zustand nachteilig - … bei der Manifestation oder dem Verlauf - … bei der medizinischen Behandlung - … stellt ein riskantes Gesundheitsverhalten dar - ... wirken auf die zugrunde liegende (somatische) Pathologie psychosoziale Beeinträchtigung (handicap) vs. Funktionelle Einschränkung (disability)     

Wenn angegeben wird, dass die Behandlung gut gewirkt hat, geben die Patienten dennoch an, schwer im Alltag beeinträchtigt zu sein auch: schwer betroffen aber wenig Leidensdruck/Beeinträchtigung Anzahl der Behandlungen hat nichts mit dem subjektiven Krankheitsverlauf zu tun wirksame medizinische Maßnahmen, jedoch Patienten fühlen sich motiviert neue Symptome zu erzeugen und weitere Behandlungen in Anspruch zu nehmen, welche nutzlos sind psychische Prozesse laufen ab, welche den medizinischen Zustand gravierend beeinflussen

Freud: „Abwehrmechanismen“ 



Verdrängung, Verleugnung, Verschiebung, Konversion, Reaktionsbildung/Humor, Projektion/Introjektion, Isolierung/Spaltung/Dissoziation, ungeschehen machen/Unterdrückung, Identifikation/Idealisierung/Abwertung, Intellektualisierung/Omnipotenz, (über-) Kompensation, Regression, Sublimierung Topographisches Modell: das Unbewusste, das Vorbewusste, das Bewusste Strukturmodell: Es, Ich, Über-Ich

Epdemiologie 1.

Prävalenz:

2. 3. 4.

Erkrankungsgipfel: Verhältnis Sex: Regionale Häufung:

m > 0,2%, ; 0,2 w - 2% 11-300/ 100000 ; 0,003%, 0,2 % 1 -3 % in ambulater Psychiatrie 4% in stat. Neurologie 10- 35. J m:w ;1:10 gr. ↑ m

5. 6. 7. 8.

Familiäre Transmision: Natural histrory: Komorbidität: Sonstige:

unklar chronisch-remittiert; Ende/Beginn oft akut Phobien und Depressionen ca j. 70 % m Arbeitsunf.; BW “psychogenic”bes. Ess. Tremor & Dystonie ca 3%

DSM IV undifferenzierte somatoforme Störung 

      

Eine oder mehrere körperliche Beschwerden eher Zeichen als Symptome der Bereiche o Müdigkeit o Appetitverlust o gastro-/ urogenitale Beschwerden Eher „forme fruste“ der Somatisierungsstörung min. 6 monate keine andere psy. Störung Krankheitsfaktor nicht vorhanden /übertrieben Nicht Substanzinduziert Weder vorgetäuscht noch induziert alt : Neurasthenie / „Yankee Krankheit“ entstanden im nervösen Zeitalter

Neurasthenie oder „The American Disease“ (George Miller Beard)  Müdigkeit und Anspannung  Kopf- und Nackenschmerzen  Impotenz und Tinnitus  Konzentrationsstörungen  Schlafstörungen  DD Hysterie/Konversion (Heute: Burn-out  Schneller Wandel in der Entwicklung bildet Stressbezogene Erkrankungen. Das Nervöse Zeitalter          

Beschleunigung Gesetztheit Regionale Entwurzelung Zunehmende soziale Ungleichheit Internationale komkurrenz Wirtschaftliche Konzentration „ Verfeinerung der Kultur“ Sensationsgier& Pessimissmus Materielle Orientierung Veränderung der Arbeitswelten Überhastete Culturentwicklung

Dissociative Störungen DSM 5 Dissoziative Amnesie F44. Ggf. mit dissoziative „fugue“ F44.1 Multiple Persönlichkeit(sstörung)F 44.81 Depersonalisations- und Derealisationssyndrom F48.1 Dissoziative Störung [Konversionsstörung], nicht näher bezeichnet F44.9 ICD 10: Dissoziative Störung [Konversionsstörung], nicht näher bezeichnet F44.9 Teilweise völlig Verlust der integrierten Funktionen des Gedächtniss/Bewusstsein Amnesie, Fugue &Stupor Bewegungsstörung Krampfanfall Sensibilität und Empfindungsstörung Trance und Besessenheit zustände Gemischt Ganser Syndrom , multiple Pers., NNB Hermann Oppenheim Eisenbahnunfälle Nicht nur als „railway spin“ sondern funktionell Charcot 1886 als Folge des Schocks und des damit assoz. Verlustes motorischer Erinnerungsbilder organisch Begründet dynamische und funktionale Störung Antrittsvorlesung 1866 Die Bedeutung des Schrecks für die Krankheiten des Nervensystems Lähmungen via“ Verlust der Erinnerungsbilder der Bewegungsvorstellungen („Akinesia amnestika“) Vs. Jean Martin Charcot Psychischer Schock hypniode Lähmungen-fixierte Vorstellungen-Lähmungen („nervrosehystero traumatique“) familiäre Disposition und Traum als Gelegenheitsursache („agentprovocateur“)  hysterie, Neurastenie  Klassifikation Hysteriedefinition  Hysterien seien …  krampfbegleitete Affektausbrüche mit: Verwirrtheit, Dämmerzuständen, Ohnmachten, Lähmungen, Sensibilitäts-, Seh- und Sprechstörungen … ohne pathologisches (organisches) Substrat „krankhafte Vorstellungsbilder mit Wirklichkeitscharakter“ (= subjektiv real) die „traumatische Neurose“ nach Oppenheim 1989/1892 Unruhe Angst und Schrecken Melancholische Verstimmungen, Reizbarkeit und Phobien Schwindel & Ohnmachten; Paresen; Sensibilitätsstörung; fehlende Schmerzabwehrbewegung; Muskelanspannungen, Kontrakturen; erhöhte Mm Eigenreflexe; Sprachstörungen; Sinnesbeinträchtig.; Geh und Standprob.; schwanken; torkeln; Zittern

Rentenneurose versus Blitzeinschlagmodell Kriegsbedingte Beschwerden „shell shock“ Pt = selbst schuld (das d.Volk ist starknervig) ansonsten Feigling, Drückberger, Volksschändling Defektes oder Schlechtes Gesundheitsgewissen Simulant heute: Dissoziative(bewegungs-)Störung, funktionale neurologische Störung (ehemals Konversationsst.) Psyscholog. Faktor aufgrund eines med. KF oder Somatoformen Belastunfgsst. Psychologial Factors affecting others medi.condition = Psychologische Faktoren, die andere Erkrankungen beeinflussen 1. medizinisches ist präsent 2. Psychologische Verhaltensfaktoren beeinträchtigen den Gesundheitszustand Bei Manifestation oder Verlauf Bei der mediz. Behandlung Stellt ein riskantes Gesundheitsverhalten dar Wirkt auf die zugrunde legende (somatische)Pathologie ein

Vorgetäuschte („artifizielle) Störung (Factitious Disorder) (A) bei sich selbst oder (B) Nahestehenden - absichtliches Erzeugen somatischer/psychischer Symptome oder - Fälschung („falsification“) /Vortäuschung medizinischer/klinischer/psychischer Diagnosen - Motivation: Krankenrolle, nicht: äußerer Anreiz - Krankheitsfaktor nicht vorhanden - DD bes. Wahn. Psychotische Störung etc. - spezifizieren: einzelne vs. Wiederholte Episoden DD Artifizielle/Vorgetäuschte Störung

1. Simulation,2. malingering /Verdeutlichung, 3 Somatische Belastungst.,4. Krankheitsangstörung, 5. Körpersysmorphe Störung, Psychiotische Störung. etc. Simulation Z 76.5    

Absichtliche Erzeugen oder erhebliche Übertreibungen (auch malingering) körperlicher und psychicher Störung aufgrund eines externen Anreizes DD. Konversion: hier unwillendlich Symptomschmerz DD Vorgetäuschte Stöhrung hier Motiv Krankheitgewinn

Epidemiologie Lebenszeitprälevanz: Sex: Komorbitität:

0.5-4,6% w>m: 3:1 PS -BPS: Ansst. Somatof.St.

Bis zur Diagnose Stellung vergeht oft viel Zeit da körperliche Erkrankung im Vordergrund stehen. Jahre vergehen und verschiedene diagnostische und Therapeutische Maßnahmen bringen keine Erfolge.

Kleine Kenntniskontrolle 1. Was ist eine Konversion? 2. Beschreiben Sie die dissoziativen- und Konversionsstörungen! 3. Was können Sie über die Auftretenshäufigkeit von Dissoziativen- und Konversionsstörungen sagen? 4. Zu welchen Störungen werden dissoziative- und Konversionsstörungen laut ICD-10 zugeordnet? 5. Kennen Sie die Hauptmerkmale der dissoziativen Amnesie und welche Formen werden unterschieden? 6. Welche Symptome treten bei einem dissoziativen Stupor auf? 7. Was sind Trance- und Besessenheitszustände? 8. Können Sie einige sensorische Ausfälle nennen? 9. Was sind die Hauptmerkmale von somatoformen Störungen? 10. Durch was sind Somatisierungsstörungen gekennzeichnet, wie beschreiben Patienten ihre Symptome und was ist für die Diagnose wichtig? 11. Worin liegt der Unterschied zwischen einer Somatisierungsstörung und einer undifferenzierten somatoformen Störung? 12. Können Sie etwas zur Epidemiologie der Somatisierungsstörung sagen? 13. Wie beschreiben Sie die anhaltende somatoforme Schmerzstörung? 14. Woran leidet ein Hypochonder?...


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