Klinische Psychologie - Biographische und somatische Anamnese PDF

Title Klinische Psychologie - Biographische und somatische Anamnese
Course Psychologie
Institution Universität Bielefeld
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Summary

Zusammenfassung zum Thema Biographische und somatische Anamnese im Klinische Psychologie Aufbauseminar Wintersemester 2017/2018...


Description

Biographische und somatische Anamnese Biographie und Lebenssituation

-> Erfassung der inneren und der äußeren Lebensgeschichte Äußere Lebensgeschichte Lebenslauf des Patienten, sog. "harte Fakten von der Geburt bis zur Gegenwart" Eckpunkte  Geburtsname  Staatsangehörigkeit  Muttersprache, ggf. Deutschkenntnisse  bis zum 18.Lj. vorwiegend aufgewachsen bei...  Kindergarten (Zeitraum & Ort)  Schulbesuch (Zeitraum & Ort)  Berufsausbildung (Zeitraum & Ort)  Berufslaufbahn (Zeitraum & Ort, relevante frühere Tätigkeiten etc.)  Jetzige Tätigkeit  Familienstand  derzeitige Partnerschaft, frühere Partnerschaften  Anzahl der Kinder (auch Stief- oder Adoptivkinder)

Checkliste zur äußeren Lebensgeschichte

Innere Lebensgeschichte

 

Darstellung der historischen Entwicklung und der Motivationszusammenhänge Erfassung der inneren Lebensgeschichte ist auch abhängig von der therapeutischen (diagnostischen) Grundorientierung, bspw. VT vs. Psychodynamik

1. Erfassung der familiären Situation (Beziehung zu Eltern & Geschwistern, elterliche Normen, Erziehungsstil etc.) 2. Entwicklung in Kindheit und Jugend (Auffälligkeiten, z.B. Bettnässen, und normative Ereignisse, z.B. Einschulung, Loslösung, Hobbys etc.) 3. Berufsleben (Gründe für Berufswahl, Leitbilder) 4. Partnerschaft, Ehe, soziale Beziehungen 5. Sexuelle Entwicklung 6. Freizeitgestaltung, Lebensgewohnheiten, religiöse Bindung, evtl. auch finanzielle Probleme etc. Checkliste zur inneren Lebensgeschichte

Childhood Trauma Questionnaire -CTQ

Fragebogen zur elterlichen Bindung (FEB) -> VL11, F22

Erfassung von Persönlichkeit = die Gesamtheit aller zum Wesen eines Menschen gehörenden Erlebens- und Verhaltensdispositionen. Als prämorbide Persönlichkeit wird oft auch die individuelle Persönlichkeitsstruktur bezeichnet, wie sie vor dem Beginn einer psychischen Krankheit möglicherweise bestanden hat.  In der Psychiatrie und der psychoanalytischen Konzeption wird davon ausgegangen, dass der beste Zugang zur Persönlichkeit über die Erhebung der Lebensgeschichte des Patienten möglich ist. Dabei spielt nicht nur das, was geschildert wird und wie es geschildert wird, eine Rolle, sondern auch das, was ausgelassen wird und nicht geschildert wird. Derartige Diskrepanzen lassen sich oft durch Befragung von Angehörigen oder Partnern erschließen, wobei beachtet werden muss, dass auch eine Fremdschilderung keine objektive Darstellung sein kann. Hauptpunkte der Persönlichkeitsanamnese  Umgang mit Wünschen/Bedürfnissen (kann die Person diese äußern oder durchsetzen?)  Umgang mit Gefühlen (teilt er seine Gefühle mit, behält er sie für sich, brechen sie impulsiv durch etc.)  Beziehungen zu anderen (gehemmt, empathisch etc.)  Wertorientierungen, Beziehung zu Ordnung und Moral  Wesenszüge im partnerschaftlichen/familiären Verhalten  Wesenszüge im schulischen/beruflichen Verhalten  Beziehung zu Geld 



Exploration auffälliger Züge der Persönlichkeit: anankastisch, hysterisch, dependent, paranoid, zyklothym, schizoid, fanatische Züge, Selbstunsicherheit, antisoziale Tendenzen etc. Hier auch der Einsatz von SKID-II möglich

Freiburger Persönlichkeitsinventar , 138 Items

Krankheitsanamnese

VL11, F 30 -> Bsp. für eine retrospektiv (5Jahre) bearbeitetes Life Chart eines bipolaren Patienten Körperliche Untersuchungsverfahren  Biochemische Verfahren (Messung der Elektrolyte in Blut oder Urin; z.B. niedriger Kaliumspiegel geht mit Schwäche und Müdigkeit einher)  Endokrinologische Untersuchungen (Überprüfung der Schilddrüsen- und Nebennierenfunktion oder Bauchspeicheldrüse oder auch Bestimmung des Testosteronspiegels bei Pat. mit Impotenz)  Blutuntersuchungen (v.a. bei Drogenkonsum, aber auch Hinweise auf Vitaminmängel)  Immunologische Untersuchungen (Feststellung von Infektionskrankheiten, die psychische Symptome hervorrufen, z.B. Syphilis oder auch das HIV-Virus)  Toxikologische Untersuchungen (Screenings auf Medikamente, Drogen aber auch Umweltgifte) Apparative (neurophysiologische) Untersuchungsmethoden  Elektroenzephalogramm (EEG)  Polysomnographie (Schlaf-EEG) 

Computertomographie (CT)

 

Kernspintomographie (MRT) /fMRT Positronenemissionstomographie (PET)

Computertomographie (CT)  Mit einer klassischen Röntgenröhre wird ein schmaler Röntgenstrahl (Fächerstrahl) erzeugt. Röntgenstrahlen werden von unterschiedlichen Gewebearten verschieden stark absorbiert (je dichter, desto höhere Absorption, z.B. Knochengewebe)  Detektoren auf der gegenüberliegenden Seite des CTs nehmen die durchgelassene Röntgenstrahlung wahr  

Die Röntgenröhre des CT's umfährt den gesamten Patienten unter ständigem Aussenden und Detektieren der durchgelassenen Röntgenstrahlung In Abhängigkeit der Röntgenstrahlung produzieren die Detektoren elektrische Impulse, aus denen der Computer ein Bild in verschiedenen Graustufen berechnet



Schicht für Schicht wird nun dieser Vorgang wiederholt, so entstehen die einzelnen Schichtbilder. Im Allgemeinen werden Schnittdicken zwischen 1mm - 1cm gewählt

Kernspintomographie/Magnetresonanztomographie

 Bilder sind weit genauer als CT-Aufnahmen  Strukturelle & funktionelle Erkenntnisse möglich Magnetresonanztomographie (MRT)  seit Beginn der 80er Jahre wird es als diagnostisches Verfahren in der Medizin verwendet  basiert darauf, dass sich Wasserstoffatome in einem Magnetfeld wie kleine rotierende Stabmagnete verhalten, die sich normalerweise zufällig und in unterschiedlichen Richtungen orientieren  In der MRT werden die "magnetischen" Drehachsen der Wasserstoffkerne des Körpers (H+) durch ein sehr starkes Magnetfeld (ca. 0,3-1,5 Tesla) ausgerichtet.  Mit Hilfe von Radiowellen (mit einer genau definierten Frequenz = Resonanzfrequenz) lassen sich die ausgerichteten Wasserstoffkerne selektiv beeinflussen.  Bei Abschaltung der "störende" Radiowellen richten sich die Drehachsen wieder entlang des Magnetfeldes aus, wobei die "zurückkehrenden" Wasserstoffkerne ihrerseits schwache Radiowellen aussenden, die mit empfindlichen Antennen registriert werden.  Das Signal eines bestimmten Gewebes wird hauptsächlich durch den Gehalt an Wasserstoffkernen sowie den speziellen chemischen und physikalischen Eigenschaften des Gewebes geprägt.

MRT Bilder bei Alzheimer Demenz

Funktionelle Kernspintomographie (fMRT) Blood Oxygen Level Dependency (BOLD) = bildgebendes Verfahren der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), mittels dessen sich lokale Änderungen der Gehirnaktivität bestimmen lassen Logik:  Verteilung von Atomen wie bspw. Sauerstoff variiert mit der Aktivität der Hirnregionen  Der von Hämoglobin transportierte Sauerstoff verändert die magnetischen Eigenschaften des Blutes  Mittels fMRT lassen sich die funktionell induzierten Veränderungen der Sauerstoffsättigung des Blutes aufspüren Vorteil:  keine Notwendigkeit der Injektion von Kontrastmitteln  hohe räumliche Auflösung (1-2mm), sogar höher als bei PET Nachteil: Geringe zeitliche AUflösung, d.h. neuronale Aktivität von wenigen ms kann nicht erfasst werden Elektroenzephalographie

Somatische Differenzialdiagnostik

Elektroenzephalogramm (EEG)

Komorbidität psychischer und organischer Störungen  Bei 38,7% der Patienten in der psychosomatischen Rehabilitation besteht eine Komorbidität von Angststörungen und körperlichen Erkrankungen (Zielke 1993).  Psychische Symptome können durch vorausgehende oder koexistierende körperliche Erkrankungen ausgelöst, verschlimmert oder vorgetäuscht werden (z. B. Depressionen in der Folge schwerer körperlicher Krisen, chronische Schmerzsyndrome; Sternberg 1986; Strian 1995; APA 1994).  In einer Studie von Hall et al. (1978) an 2090 ambulanten psychiatrischen Patienten fanden sich bei 29% endokrine, bei 10% neurologische Erkrankungen und bei 8% medikamentöse bzw. drogenbedingte Ursachen für die psychische Symptomatik.  Hicks et al. (1980) unterschieden Primärangst bei den eigentlichen Angststörungen und Sekundärangst, d. h. jegliches Angsterleben, in der Folge oder im Zusammenhang mit körperlichen oder seelischen Störungen.  Ängstlich-depressive Mischbilder herrschen bei der Sekundarangst vor. Angst wird dabei in der akuten, Depression eher in der subakuten bis chronischen Anpassungsphase dominieren (Strian, 1995). Somatische Aspekte bei spezifischen psychischen Störungen Depression: Hirntumor, Hirninfarkt, Leberzirrhose, Tuberkulose, Demenz, Schilddrüsenerkrankung, Schädel-Hirn-Trauma Manie: Tumor, Schädel-Hirn-Verletzung (Trauma) Angst: Multiple Sklerose, Angina pectoris, Lungenembolie Schizophrenie: Epilepsie, Hirntumor, Infektionen des ZNS, metabolische oder Autoimmunerkrankungen, Vitamin-B12-Mangel

Somatische Differenzialdiagnostik bei Angstsymptomen  es sollte hypothesengeleitet vorgegangen werden, um für den Patienten unnötige Untersuchungen und eine weitere somatische Fixierung zu vermeiden.  die somatische Differenzialdiagnostik der körperlichen Symptome der Angststörungen sollte sich v.a. auf folgende Bereiche beziehen: o kardiovaskuläre Erkrankungen (z.B. koronare Herzerkrankungen), o endokrine Erkrankungen (z.B. Hyperthyreose), o metabolische Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), o neurologische Erkrankungen (z.B. hirnorganische Prozesse), o substanzinduzierte Symptome

Beispiele möglicher Differenzialdiagnosen der körperlichen Angstsymptome...


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