Klinische Psychologie Zusammenfassung PDF

Title Klinische Psychologie Zusammenfassung
Author Anna Biederstaedt
Course Klinische Psychologie
Institution Universität Greifswald
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Klinische Psychologie Merkmale psychischer Störungen Comer 1. Devianz: abweichendes Erleben und Verhalten bzgl. Psychischer Normen 2. Beeinträchtigung der Alltagstüchtigkeit 3. Leidensdruck 4. Selbst- / Fremdgefährdung Davidson & Neale 1. Statistische Seltenheit (Extrema der Normalverteilung) 2. Verletzung sozialer Normen (Problem kulturelle Unterschiede) 3. Persönliches Leid (Leidensdruck, Problem ich-synchrone Störungen) 4. Beeinträchtigung der Lebensführung 5. Unangemessenes Verhalten (umfasst im Grunde die ersten 4)  Kein Kriterium alleine reicht aus Psychische Störungen und Normen  Statistische Norm: durch empirische Durchschnittswerte definiert  Subjektive Norm: individuelle Gegebenheiten, Beurteilung von Veränderungen  Sozialnorm/ Kulturelle Norm: gesellschaftlich definiert  Idealnorm: allgemeingültig, philosophisch, weltanschaulich begründet  Funktionale Norm: anhand von Unschädlichkeit definiert, ordnungsgemäß ablaufendes Verhalten Bastine  Normale Funktionsfähigkeit des Erlebens und Verhaltens beeinträchtigt  Emotionale, motivationale, kognitive, behaviorale, interpersonal u körperliche Beeinträchtigung  Probleme von der jeweiligen Person nicht o nur begrenzt beeinflussbar Gegenstandsbestimmung Themen: 1. Psychische Störungen 2. Psychologische Aspekte körperlicher Störungen o Krankheiten 3. Psychische Krisen (durch besondere Lebensereignisse ausgelöst)  Durch Erkenntnisse, Theorien, Methoden der Psychologie gestützt Aufgabe:     

Pathopsychologie = Klinisch-psychologische Phänomene beschreiben, erklären, klassifizieren Psychodiagnostik = Erfassen Prävention = Auftreten verhindern Intervention = Behandeln Kontextuelle Bedingungen= Zusammenhänge mit ökologischen, soziokulturellen, institutionellen Rahmenbedingungen aufklären und beeinflussen

Baumann & Perrez Klinische Psychologie =  Teildisziplin der Psychologie  Beschäftigt sich mit psychischen Störungen u psychischen Aspekten somatischer Störungen/ Krankheiten Themen u.a.:  Ätiologie (Bedingungsanalyse)  Nosologie (Klassifikation)  Diagnostik  Epidemiologie  Intervention (Prävention, Psychotherapie, Rehabilitation, Gesundheitsversorgung, Evaluation) ZU: psychische Aspekte körperlicher Erkrankungen = psychische Vorgänge die mit der Entstehung, Prävention, Behandlung, Rehabilitation organischer Erkrankungen zusammenhängen  Psychosomatische Störungen (Hypertonie, Asthma, Migräne)  Psychische Störungen mit körperlicher Auffälligkeit (Essstörungen, Schlaf- und sexuelle Störungen)  Organische / Substanzinduzierte psychische Störungen (Demenzen, Hirnverletzungen, Alkoholabhängigkeit)  Somatoforme Störungen (multiple wechselnde körperliche Beschwerden ohne organische Ursachen ZU: Psychische Krisen = Psychische Belastungsreaktion, durch äußere Umstände, hat negative psychische Auswirkungen Belastungsarten:  Psychisch (Konflikte)  Sozial (Misshandlung, Ausgrenzung)

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 Körperlich (Behinderung)  Äußere (Naturkatastrophen) Struktur der Klinischen Psychologie

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Pathopsychologie a. Erscheinungsweise psychischer Störungen (Phänomenologie, Symptomatologie) b. Entwicklung (Genese, Pathogenese) c. Verursachung (Ätiologie) d. Verlauf (Prognose) e. Ordnung & Einteilung (Klassifikation) f. Verbreitung (Epidemiologie) Klinische Psychodiagnostik a. Definition/ Identifikation psychischer Störungen b. Prognose c. Klassifikation u Indikation d. Evaluation Klinisch-psychologische Intervention a. Psychotherapie b. Psychologische Unterstützung (Beratung, Selbsterfahrung, Krisenintervention) c. Soziale Unterstützung (Selbsthilfe, Laientherapie, Milieutherapie)

Krankheits- und Störungsmodelle Krankheitsmodelle der Psychiatrie und Psychoanalyse Zunächst:  Organisches Defektmodell (Kraepelin)  Dichotomes Modell der Psychopathologie: geistig gesund – krank  Psychodynamischer/ biomedizinisches Defektmodell (Freud)  Modell des Defekts im Erleben (Jaspers) Heute: ICD/ DSM: symptomatische Beschreibung und psychologische Störungskonzepte Psychologische Störungskonzepte  Abkehr vom Defektmodell zugunsten dimensionaler Störungsmodelle Behaviorismus und Verhaltenstherapie  Skinner: Verhaltensauffälligkeiten sind kein Defekt sondern direkte Auswirkungen ungünstiger Bedingungen  H.J. Eysenck: keine Defekte suchen, sondern Ursachen und aufrechterhaltende Bedingungen des Symptoms Kognitive Wende und kognitiv-behaviorale Psychotherapie:  Beck, Ellis: nicht die Person ist krank sondern die einzelne Verhaltensweise & psychische Funktion weisen Abweichungen auf Sozialwissenschaftliche Störungskonzepte  Soziales Defektmodell  Systemischer Defektmodell Devianzforschung und „labeling“- /Etikettierungstheorie  Thomas Szasz: psychisch krank ist die Zuschreibung einer Diagnose und damit der Krankenrolle  Antipsychiatrie: der zentrale Defekt liegt nicht in der Person, sondern in sozialen Gruppen o in der Gesellschaft Systematische Theorie und Therapie, Familientherapie, interpersonale Therapie  Störung liegt nicht im und am Individuum, sondern an unangemessenen Prozessen im sozialen System (der Familie o.ä) Humanistische Störungskonzepte Ablehnung des Defektmodells zugunsten entwicklungsorientierter Wachstumskonzepte  Psychische Störungen = Behinderung natürlicher Wachstums- o Entwicklungsprozesse  Behinderung auf dem Weg zur fully functioning person (gute Gestalt, Pearls)  Ignorieren des Krankheits- und Störungsbegriff zugunsten von Selbstaktualisierung, persönlichem Wachstum, Reifung

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Differentielle Störungskonzepte = Ablehnung des Defektmodells zugunsten interaktionistischer Störungsmodelle Bio-psycho-soziale Störungsmodelle betonen das Zusammenwirken biologischer, psychologischer u sozialer Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen und auch organischen Störungen  Denkmodelle der dynamischen Interaktion und Kompensation  Konzepte der Vulnerabilitätsfaktoren, Resilienzfaktoren (hardiness)  Generelle Ablehnung des Krankheitsmodells Diathese-Stress-Modell:  Diathese = biologische/ psychische Disposition für psychische Störung  Stress = belastende Umwelt- und Lebensereignisse  Diathese + Stress = Psychopathologie Klassifikation 1. Verhaltensmerkmale (Zeichen) = Festlegung der relevanten Zeichen u Symptome und deren exakte Beschreibung (Standardisierung der Befundserhebung) 2. Beschwerden, Auffälligkeiten, Befunde 3. Symptome = Festlegung relevanter Syndrome, ihrer notwendigen Symptommerkmale und Verrechnungsregeln 4. Syndrome 5. Diagnose = Festlegung diagnostischer Algorithmen 6. Diagnostische Hierarchien (nosologische Erwägungen) = Vereinheitlichung der diagnostischen Kategorien und Festlegung von Ausschlusskriterien und diagnostischen Hierarchien (Nosologie Schritte 2-6) Warum nosologische Klassifikation: 1. Dient der Kommunikation in der Praxis (Konsistenz) 2. Dienen der Konvention in der Forschung (Zuverlässigkeit) 3. Dienen der Administration (Konsistenz) 4. Ermöglichen schnelle Ausschlussdiagnostik (Ökonomie) 5. Bilden die Grundlage für die Therapieindikation (Validität) 6. Erlauben eine Prognose (Validität) ICD-10 = International Classification of Diseases = Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme  Weltweit verbindliches Klassifikationssystem  World Health Organisation (WHO)  Seit 1948 (ICD 6)  Hierarchisch organisiert mit 10 Hauptgruppen und 398 Störungsdiagnosen  Version mit strengeren Forschungskriterien existiert 5 stelliges alphanumerisches Kodierschema Ebenen: 1. Buchstabe: F = Hauptkapitel psychische Störungen 2. Ziffer: Hauptgruppe 3. Ziffer: Differentialdiagnose 4. Ziffer 5. Ziffer  Fxx.xx  Mind. 3 Stellen für Diagnose Klassifikation ICD-10 F0 Organische psychische Störungen F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F2 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F3 Affektive Störungen F4 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen F5 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren F6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen F7 Intelligenzminderung F8 Entwicklungsstörungen F9 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

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F0 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störung F00 Demenz bei Alzheimer-Krankheit F01 Vaskuläre Demenz F02 Demenz bei sonstigen andernorts klassifizierten Krankheiten F03 Nicht näher bezeichnete Demenz F04 Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder sonstige psychotrope Substanzen bedingt F05 Delir, nicht durch Alkohol oder sonstige psychotrope Substanzen bedingt F06 Sonstige psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit F07 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns F09 Nicht näher bezeichnete organisch oder symptomatische psychische Störung

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F10 Störungen durch Alkohol F11 Störungen durch Opioide F12 Störungen durch Cannabinoide F13 Störungen durch Sedativa oder Hypnotika F14 Störungen durch Kokain F15 Störungen durch sonstige Stimulantien einschließlich Koffein F16 Störungen durch Halluzinogene F17 Störungen durch Tabak F18 Störungen durch flüchtige Lösungsmittel F19 Störungen durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum sonstiger psychotroper Substanzen F2 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F20 Schizophrenie F21 schizotype Störung F22 anhaltende wahnhafte Störung F23 akute vorübergehende psychotische Störung F24 induzierte wahnhafte Störung F25 schizoaffektive Störung F28 sonstige nichtorganische psychotische Störungen F29 nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose F3 Affektive Störungen F30 manische Episode F31 bipolare affektive Störung F32 depressive Episode F33 rezidivierende depressive Störungen F34 anhaltende affektive Störungen F38 sonstige affektive Störungen F39 nicht näher bezeichnete affektive Störungen F4 Neurotische- Belastungs- und somatoforme Störung F40 phobische Störung F41 sonstige Angststörungen F42 Zwangsstörung F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen F44 dissoziative Störung (Konversionsstörungen) F45 somatoforme Störung F48 sonstige neurotische Störungen F5 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren F50 Essstörungen F51 nichtorganische Schlafstörungen F52 nichtorganische sexuelle Funktionsstörungen F53 psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, nicht anderenorts klassifizierbar Pro ICD      

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F6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen F60 spezifische Persönlichkeitsstörungen F61 kombinierte und sonstige Persönlichkeitsstörungen F62 andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer Schädigung oder Krankheit des Gehirns F63 abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle F64 Störungen der Geschlechtsidentität F65 Störungen der Sexualpräferenz F66 psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Orientierung und Entwicklung F68 sonstige Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen F69 nicht näher bezeichnete Persönlichkeits- und Verhaltensstörung F7 Intelligenzminderung F70 leichte Intelligenzminderung F71 mittelgradige Intelligenzminderung F72 schwere Intelligenzminderung F73 schwerste Intelligenzminderung F78 sonstige Intelligenzminderung F79 nicht näher bezeichnete Intelligenzminderung F8 Entwicklungsstörungen F80 umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache F81 umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten F82 umschriebene Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen F83 kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen F84 tiefgreifende Entwicklungsstörungen F88 sonstige Entwicklungsstörungen F89 nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörung F9 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend F90 hyperkinetische Störung F91 Störungen des Sozialverhaltens F92 kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen F93 emotionale Störungen des Kindesalters F94 Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend F95 Ticstörungen F98 sonstige Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend F99 nicht näher bezeichnete psychische Störung

Internationaler Konsens Berufsübergreifend (Psychiater, Neurologen, Psychologen, Medizinsoziologen) Schulenübergreifend Verzicht auf Ätiologie behaftete, theoretische Konzepte (Neurosen, Psychosen…) Vorwiegend deskriptiv Symptomorientiert

DSM      DSM 5: 

F54 psychische Faktoren und Verhaltenseinflüsse bei andernorts klassifizierten Krankheiten F55 Missbrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen F59 nicht näher bezeichnete Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

American Psychiatric Association (APA) Diagnostic and statistical Manual of Mental Disorders Nur psychische Krankheiten werden klassifiziert Existiert seit 1952 DSM-5 seit 2013 Keine römischen Zahlen mehr

 Neue Kapitel-Struktur (Störungsorganisation, nach Auftreten in der Lebensspanne)  Keine multiaxiale Beurteilung mehr (Klinische Störungen, Persönlichkeitsstörungen, medizinische Krankheitsfaktoren, …) Auswahl inhaltlicher Änderungen:  Subtypen von Schizophrenie entfernt (durch Forschung nicht belegt und 90% wurden mit paranoidem Subtyp klassifiziert, können auch durch Phasen/ Verlauf erklärt werden: desorganisiert, katatonisch, undifferenziert, residual)  Prementrual dysphoric disorder und Binge-eating disorder (häufigste Essstörung, Heißhungerattacken ohne Gegenmaßnahmen) wurden Teil des DSM-5  Für die Formen von Phobien und Angststörungen wurde die Voraussetzung entfernt, dass der Patient die Angst als Übertrieben oder Unbegründet wahrnimmt (hinderlich für eine reliable Diagnose, oft bei Kindern, haben die Fähigkeit zur Einsicht noch nicht)  Zwangsstörungen werden differenzierter: Skin Picking, Hoarding, Substanzinduzierte OCD, OCD durch eine andere medizinische Erkrankung  Dimensionale Kategorien für Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline, Antisoziale P., dependente, Ängstliche) statt Kategorien  Anpassung der Differenziertheit: wie viele Störungskategorien sind sinnvoll (Ökonomie/ Kommunikation – Individualität) Kritik: Reliabilität gut, aber Validität zu schwach Merkmale des DSM und des ICD  Explizit definierte diagnostische Kriterien auf der Symptom- und Syndromebene  Definition von Zeitkriterien (Beginn, Verlauf, Persistenz)  Spezifische Ein- und Ausschlusskriterien (Überlegung was gegen die Diagnose spricht)  Versuch der Beschränkung auf gut erfassbare Merkmale  Verzicht auf interpretative und theoretische Einteilungsaspekte (Neurose, Psychose, Psychosomatose)  Berücksichtigung von Schweregrad und psychosozialen Merkmalen  Mehrfach- und Lebenszeitdiagnosen (Komorbidität häufig)  Deutliche Vermehrung der Einzeldiagnosen und Neugruppierung einer Vielzahl von Störungsbereichen (Wichtig: von wem (WHO oder APA), enthält was, Organisation, allgemeiner Teil und Forschungsteil) (Praxis eher ICD, Papier DSM) Operationalisierte psychodynamische Diagnostik (3. System)  Arbeitsgemeinschaft zur Operationalisierung Psychodynamischer Diagnostik  Entwicklung 1992 von 40 psychotherapeutischen Klinikern und Forschern als Diagnostik-System  Schulspezifischer Teil und ICD Diagnose Ziele:  Konstruktion klinisch-diagnostischer Leitlinien die psychodynamisch relevante Merkmale abbilden  Entwicklung psychodynamischer Hypothesen  Verwendbarkeit des Instruments für die Fortbildung in psychoanalytischer und psychodynamischer Psychotherapie  Beitrag zur Forschung hinsichtlich psychodynamischer Psychotherapie  Verbesserung der Kommunizierbarkeit unter Forschern/ Klinikern über Konstrukte psychodynamischer und psychoanalytischer Theorie 4 psychodynamische Achsen und eine klassifikatorische Achse:  Krankheitserregern und Behandlungsvorraussetzungen o Schweregrad des somatischen Befundes o Schweregrad des psychischen Befundes o Leidensdruck o Beeinträchtigung des Selbsterlebens o Ausmaß der körperlichen Behinderung o Sekundärer Krankheitsgewinn o Einsichtsfähigkeit für psychosomatische Zusammenhänge  Beziehung o Erleben des Patienten von Selbst und anderen  (Psychodynamische) Konflikte o Abhängigkeit vs Autonomie o Unterwerfung vs Kontrolle o Versorgung vs Autarkie o Selbstwertkonflikte o Über-Ich und Schuldkontrolle  (Persönlichkeits-) Struktur o Beurteilung des Integrationsniveaus einer Person  Psychische und Psychosomatische Störungen (ICD) Klinisch standardisiertes Interview Wie hoch ist das Ausmaß an diagnostischer Übereinstimmung ohne Standardisierung? = mit Ausnahme von Alkoholismus, diagnostizieren 2 Diagnostiker häufiger unterschiedliche Diagnosen als gleiche = klinisch-intuitive Diagnostik, geringe Reliabilität (Übereinstimmung nur 54%) Seit ICD zufriedenstellend Reliabilität Gründe unzureichender Übereinstimmung  Subjekt- / Situationsvarianz: Patient wird in verschiedenen Krankheitszuständen, zu verschiedenen Phasen/ Stadien einer Störung untersucht

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Informationsvarianz: Verschiedene Diagnostiker erheben unterschiedliche Informationen bzw. Ihnen stehen unterschiedliche Informationen zur Verfügung Beobachtungsvarianz: verschiedene Diagnostiker Gerichten und bewerten vorliegende Symptome unterschiedlich Kriterienvarianz: unterschiedliche Diagnostiker benutzen verschiedene Kriterien für die Diagnose derselben Störung (alle gleich wichtig, sollten bekannt sein)

Strukturierte klinische Interviews  Störungsübergreifendes Verfahren  SKID = strukturiertes klinisches Interview für DSM-IV  DIPS = Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen, Diagnostik nach ICD-10 und DSM-4  Mini-DIPS: Diagnostisches Kurzinterview bei psychischen Störungen, Kurzfassung des DIPS von Margraf Mini-DIPS Durchführung des Mini-DIPS:  Auf rechter Seite: kursiv, Interviewfragen, Hinweise an den Interviewer  Linke Seite: Tips, Kurzinformationen, differentialdiagnostische Hinweise  Antworten können im Leitfaden protokolliert werden  Interview beginnt mit kurzem Überblick über soziodemographischen Basisdaten und über die im Vordergrund stehenden Beschwerden  Störungsbilder sind zu Problembereichen gruppiert, Vor-Screening Fragen ermöglichen ersten Eindruck über das Vorliegen des betreffenden Störungsbildes  Unter machen Fragen steht beschreiben: hier sollte der Diagnostiker ein Beispiel oder die Beschreibung eines Phänomens notieren; soll verhindern das der Patient einfach zustimmt ohne die Frage zu verstehen  Patienten beziehen sich auf den derzeitigen Zustand des Patienten, teilweise auch Sinnvoll nach früheren Beschwerden zu fragen (Lebenszeitdiagnosen)  Klinische Einschätzung und Diagnose erst nach Beendigung des gesamte Interviews Grundregeln des Mini-DIPS:  Fragen so stellen wie sie da stehen  Zusätzliche Fragen sind erlaubt, mehrdeutige Antworten sind zu klären  Therapeut und Patient müssen über den selben Zeitraum reden (Symptome können zeitlich auseinander liegen, werden aber zusammen geäußert)  Man sollte alle Bereiche abfragen, auch wenn man vorher keine Hinweise darauf hat das der betreffende Bereich für den Patienten relevant ist Vorbereitung des Patienten auf den Mini-DIPS:  Darstellung des Zwecks des Interviews  Erklären was ein standardisiertes Interview ist (jeder bekommt dieselben Fragen)  Klären warum man alles abfragt: Ziel ist eine gute und umfangreiche Diagnose  Dauer etwa 30 Minuten SKID          

Handanweisung (Manual) zu Achse 1 und 2 Interviewtest Achse 1 mit separaten Hilfsmitteln Life Chart: Orientierungshilfe bei komplexen Krankheitsgeschichten5geschichten GMC/SI-Modul für somatisch bedingte (GMC) oder substanzinduzierte (SI) Störungen Psychotische Störungen Affektive Syndrome und Angststörungen Substanzliste Drogen Ereignislose PTSD Screening Frageboden Achse 2 Interviewtest Achse 2

Klinische Interviews werden nur selten eingesetzt (Dauert zu lange oder glauben Patienten mögen es nicht), Vorteile aber umfassendes Bild, Standardisierung und Patienten sind sehr zufrieden damit; braucht klinisches Wissen Verlaufsformen psychischer Störungen  Paroxysmal: punktuelles, anfallsartiges Auftreten einer Störungsepisode (z.B. Pani...


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