Title | Zusammenfassung Psychologie |
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Course | Psychologie |
Institution | IU Internationale Hochschule |
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Zusammenfassung Psychologie Definition Psychologie
Psychologie ist die Wissenschaft, die das menschliche Erleben und Verhalten beschreibt, erklärt, vorhersagt und ggf. verändert! Ziele: beschreiben / erklären / vorhersagen / verändern Psychologie forscht interdisziplinär Wurzeln: Biologie / Medizin / Philosophie / Sozialwissenschaften
Entstehungsgeschichte Psychologie
Geschichtliche Entwicklung: 1. Meilenstein für empirische Psychologie: Wilhelm Wundt– Gründung 1. Labor für exp. Psychologie in Leipzig (1879)
7 heute noch gültigen Perspektiven der Psychologie: 1. Psychodynamisch / 2. Behavioristisch/ 3. Humanistisch / 4. Kognitiv/ 5. (neuro)biologisch 6. Evolutionär/ 7. kulturvergleichend
Nennen Sie wichtige Perspektiven auf die zeitgenössische Psychologie.
Sigmund Freud – Psychoanalyse (psychodynamisch) mensch vom Unbewussten gesteuert Instanzenmodel der Persönlichkeit Es: Triebe / instinktive Bedürfnisse Ich: Wahrnehmen / Denken / Steuern / Abwehrmechanismen Über-ich: Werte / Moral (anerzogen) Watson & Skinner: Behaviorismus– beobachtbares Verhalten * Reiz-Reaktion- Zusammenhänge (Pawlowscher Hund) * Lernprinzipien des klassischen und operanten Konditionierens Carl Rogers & Maslow: Humanistische Psychologie (40 – 50er) ganzheitlich, optimistisches Menschenbild *Streben nach Wachstum + Selbstverwirklichung *nicht Instinkt getrieben Jean Piaget: Kognitive Wende (60er) Zentrum: bewusste geistige Prozesse Kognitionen = Erkenntnisleistungen- Wahrnehmen, Denken, Erinnern Annahme: Mensch als freies Vernunftwesen bedeutsame Theorie: Kognitive Entwicklung d. Kindes Weiter: (neuro)biologische Ansätze: Verhaltens von biolog. Vorgängen beeinflusst (Hormone / Nerven / Organe) Evolutionäre Sichtweise: Welches Verhalten war bei Evolution überlebenswichtig? Kulturvergleichende Perspektive: universelle + kulturelle Aspekte menschl. Erfahrung 7 verschieden Perspektiven existieren nebeneinander – jede Perspektive kann hilfreich sein, um Menschen zu verstehen und zu helfen Einflüsse, die das Verhalten und die mentalen Prozesse beeinflussen sind:
Was beeinflusst Verhalten und mentale Prozesse? Biosoziales Modell der Psychologie
Induktives + deduktives
(1) Biologische Einflüsse: natürliche Selektion / genetische Disposition / Gehirnmechanismen / Hormonelle Einflüsse (auch Viren, Bakterien, Verletzungen) (2) Psychologische Einflüsse: erlernte Ängste / Erwartungen / emotionale Reaktionen / kognitive Verarbeitung / Interpretation d. Wahrnehmung (3) Sozialkulturelle Einflüsse Erwartungen (Gesellschaft/ Familie) / Gruppeneinfluss / Rollenbilder / Anwesenheit anderer Personen Induktion und Deduktion sind zwei konkurrierende, aber oft gemeinsam genutzte
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Vorgehen
Verfahren zur Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Induktiv: vom Einzelfall auf das Allgemein schließen Bsp: Hermann ist ein Fisch, Hermann lebt im Wasser, alle Fische leben im Wasser Deduktiv: vom Allgemeinen zum Speziellen schließen / von der Regel und dem Fall wird das Resultat abgeleitet. Beispiel: Alle Menschen sind sterblich. (Regel) Sokrates ist ein Mensch. (Fall) Sokrates ist sterblich. (Resultat)
Was unterscheidet Alltagspsychologie von wissenschaftlicher Psychologie?
Alltagspsychologie: gefühlte Stimmigkeit der Theorie genügt– muss nicht plausibel und überprüfbar sein – subjektiv - Heuristiken Empirische Psychologie entwickelt überprüfbare Theorien mit Erklärungswert! 9 Merkmale guter psychologischer Theorien nach Bak
Eselsbrücke: Falls Bären erst Vögel sehen, heißen Pferde wohl Valentin �
Ablauf empirischer Forschungsprozess Beschreiben Sie die einzelnen Schritte im empirischen Forschungsprozess
Experiment
Falsifizierbarkeit: widerlegbar, empirisch prüfbar Beschreibung: Komplexität reduzieren Erklärung: Gründe für Verhalten liefern um Phänomene zu verstehen Vollständigkeit: Verhalten und Erleben möglichst vollständig beschreiben Sparsamkeit: so wenig wie möglich voraussetzen (einfach gehalten) Heuristischer Wertgehalt: methodische Anleitung um weitere Forschungen anzuregen Praxiswert: praktischer Nutzen Widerspruchsfreiheit: keine gegensätzlichen Aussagen Verträglichkeit: neue Theorien sollen sich mit Altbewährtem vertragen
Theorie müssen entwickelt und empirisch überprüft werden: 1. Theorie aus Alltagsbeobachtung entwickeln (um Phänomene zu erklären) 2. Überprüfbare Hypothese ableiten (wenn x-dann y / je… desto…) 3. operationalisieren– messbar machen (Bsp.: hoher Puls bei Nervosität) 4. Experiment planen + durchführen (überprüft Hypothesen unter kontrollierten Bedingungen) Bsp. Probandentest 5. Statistische Datenerfassung und -auswertung (Hypothese wird bestätigt o. nicht) 6. Ergebnisinterpretation + Diskussion der Ergebnisse 7. Einordnung in Forschungskontext Experiment zeichnet sich aus durch: überprüft Hypothesen findet unter kontrollierten Bedingungen statt (möglichst im Labor) vergleicht Experimental - + Kontrollgruppe (Probanden sollten ähnlich sein – Alter, Sportler…)
2. Psychobiologische Grundlagen Zelltypen Zelltypen im Nervensystem = Neurone + Gliazellen Gliazellen: Hälfte Gehirnvolumens / nicht direkt an Informationsübermittlung beteiligt Aufgaben: stützen / schützen / entsorgen anatomisches Stützgewebe / schützt Nervenzellen vor giftigen Substanzen (Blut-Hirn-Schranke) / entsorgen tote Zellen bzw. Zelltrümmer = Müllabfuhr Nervenzellen + Informationsübertragung
Nervenzellen (Neurone) kommunizieren durch elektrische und chemische Signale miteinander = Grundlage der menschlichen Informationsverarbeitung (Kommunikation + Information (bis zu 1 Billion Nervenzellen im Gehirn) Morphologie Neurone bestehen aus: Dentriten, Soma, Axon, Synapse
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1. Dendriten: Reizaufnahme – empfangen Botschaften anderer Zellen (Berührung Hand) + Reizweiterleitung zu Soma 2. Soma: Zellkörper – Versorgungszentrale – Reizaufnahme + Weiterleitung 3. Axon: leitet elektr. Reiz zum präsynaptisches Endknöpfchen Myelin: (Isolierung) – beschleunigt Impulsverarbeitung (MS- Zerfall Myelin=schlecht Kommunikation der Zellen) 4. Synapsen: Reizweiterleitung zum nächsten Neuron Informationsübertragung: Um Infos innerhalb der Zelle weiterzuleiten: kurzfristige Änderung Spannungszustand Nervenzelle (Ruhepotential – Aktionspotential = Depolarisation). Ruhepotential: schwach negative elektrische Ladung – 70 mV Aktionspotential: elektrische Impulse entlang d. Axon – Signal an Neuron – Durchlässigkeit Zellmembran für + NA-Ionen- kurzfristige Depolarisierung (1ms) – zurück zum Ruhepotential Weiterleitung zur nächsten Zelle: an Synapsen Umwandeln elektr. Impulse in chemische Information (Botenstoffe- Neurotransmitter) im präsynaptischem Endknöpfchen – Überwindung synapt. Spalt – Andocken der Transmitter an postsynaptischer Membran des Dendriten der nächsten Zelle (Schloss- Schlüssel- Prinzip)
Wichtigste Transmitter + ihre Funktionen:
Wie wirkt Glutamat? Als exzitatorischer (erregender) Transmitter.
Medikamentöse Gabe bei Depressionen (Antidepressiva)
Transmitter: wirken erregend (Exzitatorisch) - elektrische Erregung der nachfolgenden Zelle hemmend (inhibitorisch)- unterdrücken elekt. Erregung der nachfolgenden Zelle Wichtigste Transmitter + ihre Funktionen: 1. Azetylcholin: beeinflusst Lernen, Gedächtnis + Muskelbewegungen (Zellen, die Azetylcholin produzieren, sterben bei Alzheimer ab) 2. Dopamin: Gefühle + Bewegungen (Schizophrenie = zu viel Dopamin, Parkinson = zu wenig + Zittern) 3. GABA: Wichtigster hemmender Transmitter (Unterversorgung = Anfällen, Zittern, Schlaflosigkeit) 4. Glutamat: Wichtigster stimulierender Transmitter (Überstimulation d. Gehirn = Migräne + Anfällen) 5. Noradrenalin / Norepinephrin: spielt Rolle bei Stimmungs-schwankungen (Depression), Schizophrenie + Angststörungen (erhöhtes NP. hebt die Stimmung + lindert depressive Symptome) 6. Serotonin: beeinflusst Stimmung, Hunger, Schlaf + Erregung (bei Depression = Unterversorgung – Antidepressive erhöht Serotonin)
Neuromodulatoren
Neuromodulatoren modulieren die Funktion der postsynaptischen Nervenzelle! Bekannte Neuromodulatoren: z.B: Endorphine (körpereigene Morphine) steuern Schmerzempfinden und emotionales Verhalten (Angst, Anspannung, Furcht, Freude)
endokrines System: Hormonsystem
Endokrines System: = zweites Kommunikationssystem im Körper! Hormone als Botenstoffe (über Drüsen ins Blut abgesondert = Informationsübermittlung langsamer) Hormone beeinflussen Befindlichkeit / Wachstum / Reproduktion / Sozialverhalten Oxytozin = Kuschelhormon/ Bindungshormon erzeugt Bindung (Geburt + Stillen / Paarbindung) fördert prosoziales Verhalten + Vertrauen
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reduziert Stress und Schüchternheit Nervensystem
Gegliedert in: Peripheres Nervensystem + Zentrales Nervensystem
Peripheres NS
Peripheres Nervensystem: alle Teile außer Rückenmark + Gehirn Hauptaufgabe: verbindet Gehirn mit Peripherie des Körpers (funktioniert teilweise autonom) Unterteilt in: Somatisch: arbeitet willkürlich / bewusst / steuerbar steuert bewusste Bewegungen der Skelettmuskulatur ermöglicht bewusste Wahrnehmung der Umwelt über Sinnesorgane vegetativ: autonomes Nervensystem Gegenspieler: Sympathikus (Erregung) + Parasympathikus (Entspannung) zur Steuerung autonomer Organismusfunktionen hält Organismus im Gleichgewicht (Homöostase)
ZNS
Zentralnervensystem: Rückenmark + Gehirn = Regulation von inneren + äußeren Reizen
Gehirn
Gehirn: Endhirn/Großhirn: alle höheren geistigen Funktionen (Denken, lernen, sprechen, Probleme lösen + bewusste Bewegungssteuerung) Unterteilung: Linke + rechte Hemisphäre (Verbunden durch Corpus Callosum = Infoaustausch) Großhirnrinde (Cortex) – äußere Schicht / besonders viele Nervenzellen / starke Oberflächenvergrößerung durch Windungen Aufgabe Cortex (Großhirnrinde): Verarbeitung Sinnesdaten + Steuerung der Muskeln / Interpretation + Integration von Informationen (kognitive Prozesse Denken, Planen, Problemlösen) – wichtig, um unterschiedliche Sinnesinformationen zu kombinieren und Situation richtig einzuschätzen je 4 Lappen: Stirnlappen (primäres motorisches Zentrum + Broca-Areal) Scheitellappen (sensorischer Bereich, Geschmack, räumliche Wahrnehmung) Schläfenlappen (primäres Hörzentrum + Wernicke - Areal) Hinterhauptlappen (primäres + sekundäres Sehzentrum)
Bsp.: Homunculus: Küssen auf Mund ist intensiver als auf Wange = großer sensorischer Homunculus – viele Nervenzellen Lippen + Mund Finger sind sensibler als Rücken = großer motorischer Homunculus
Homunculus: Großhirnrinde repräsentiert den ganzen Körper: Motorische + sensorisches Areal: Besonders sensitive und bewegungsrelevante Körperregionen belegen große Areale - Je größer das Areal, umso sensibler ist Körperregion Broca-Areal = Sprachbildung (Frontallappen) + Wernicke-Areal = Sprachverstehen (Temporallappen) 2 wichtige subkortikale (tieferliegende) Strukturen vom Großhirn: Basalganglien (Bewegungsplanung) – Störung bei Parkinson / Tic… Limbisches System (funktionale Einheit aus Hippocampus, Hypothalamus und Amygdala) Limbisches System: steuert Triebe + Emotionen + Motivation
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Limbisches System Aufbau des Limbischen System Warum kann man die Amygdala als eine Art „Alarmanlage“ verstehen? Die Amygdala ist die Alarmanlage der Angst, weil sie als Zentrum erlernter Furchtreaktionen negative Schlüsselreize erkennt und Flucht- oder Kampfreaktionen reguliert.
1. Hypothalamus: Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems - steuert vegetative Funktion (Herzschlag, Körpertemperatur…) 2. Hippocampus: deklaratives Gedächtnis-explizites Wissen – speichert bewusstes Wissen prozedurales Gedächtnis = Verhaltensgedächtnis -> implizites Wissen automatisierter Handlungsabläufe (Tanzen / Fahrradfahren). 3. Amygdala: ist die Alarmanlage der Angst, weil sie als Zentrum erlernter Furchtreaktionen negative Schlüsselreize erkennt und Flucht- oder Kampfreaktionen reguliert (vegetative Reaktion) bewertet Sinneswahrnehmungen auf negative Schlüsselreize Emotionale Bewertung von Wahrnehmung Merke! Das limbische System ist ein eindringliches Beispiel dafür, dass das Gehirn nicht nur für rationales Denken zuständig ist, sondern auch durch Emotionen beeinflusst wird oder diese auslöst.
3. Wahrnehmung und Aufmerksamkeit Wahrnehmungspsychologie Grundprinzipien der Wahrnehmung
Bsp.: Schallwellen werden beim Hören in elektrische Nervenimpulse umgewandelt, die das Gehirn deuten kann
Bewusste und unbewusste Wahrnehmung
Woran liegt es, dass Sie nach einer Weile den Geruch eines Raumes nicht mehr wahrnehmen? Sensorische Adaption 2 Lichtquellen 8 % Unterschied Gewichtsreize 2 % Unterschied, um als unterschiedlich wahrgenommen zu werden
Wahrnehmungspsychologie: unterscheidet Sinnesempfindungen (sensation) und Organisation / Interpretation der Sinnesdaten (perception). 1. Sinnesaufnahme (Sensation): Empfangen + Abbilden von Umweltreizen mittels Sinnesrezeptoren (für Hören, Riechen, Schmecken…) und Nervensystem (als sensorische Daten) 2. Sinnesverarbeitung (Perception): informationsverarbeitende Wahrnehmung sensorische Daten werden organisiert und interpretiert (erhalten Bedeutung) Wahrnehmungsvorgang vollzieht sich nach dem Prinzip der Transduktion (eine Energieform wird in eine andere umgewandelt): 1. Aufnahme sensorischer Reize über Sinnesorgan (Rezeptoren) 2. umwandeln in neuronale Reize 3. weiterleiten in verschiedene Hirnareale – dort Organisation + Interpretation Voraussetzung für Wahrnehmen von Reizen aus Umgebung: Wahrnehmungsschwellen: sinnvoll, gegen Reizüberflutung und um wichtige Reize zu bemerken Absolute Schwelle: Mindeststimulation: beschreibt einen bestimmten Reiz, der in mind. 50% der Fälle zu erkennen ist (Hörtest) Sensorische Adaption: Reizempfindlichkeit sinkt bei konstanter Stimulation (Reizweiterleitung erfolgt seltener) – irrelevante Reize werden ausgeblendet (wir nehmen Kleidung nicht mehr wahr) – Vorteil: bessere Konzentration auf Veränderungen Unterschiedsschwellen: beschreibt den gerade noch wahrgenommenen Unterschied zwischen zwei Reizen in mindestens 50 % der Fälle
Weber’schen Gesetz: 2 Reize müssen sich in einem konstanten Verhältnis unterscheiden, um als Unterschied wahrgenommen zu werden
Signaldetektionstheorie: ob wir schwache Reize wahrnehmen hängt nicht nur von Reizstärke ab, sondern auch von Erfahrung, Erwartung, Aufmerksamkeit, Motivation
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Was ist Parallelverarbeitung? Warum ist sie wichtig für`s Gehirn? 1) bewusste + unbewusste Informationsverarbeitung 2) Hirn vor Reizüberflutung schützen (begrenzte Kapazität von Verarbeitung + Aufmerksamkeit)
Interaktion der beiden Prozesse bestimmen, wie wir Dinge wahrnehmen
und Müdigkeit (Ammenschlaf - Eltern nehmen Weinen ihres Babys wahr, aber nicht den Straßenlärm nachts) Großteil der Informationsverarbeitung läuft automatisch – nur 1/3 wird bewusst verarbeitetet – sonst Überlastung des Hirns – deshalb: Parallelverarbeitung (2 Spuren der Wahrnehmung) 1. bewusste, reflektierende Verarbeitung 2. unbewusste, automatische Verarbeitung: subliminal (unter absoluter Schwelle der bewussten Wahrnehmung) – Bsp.: Priming: Druck, in bestimmte Richtung zu denken / unbewusste Aktivierung durch Hinweisreiz, um Gedächtnis in bestimmter Weise empfänglich zu machen (Werbung). Wahrnehmung wird durch 2 Verarbeitungsrichtungen organisiert + interpretiert! Bottom-up: datengesteuert + aufsteigend (1. Objekt identifizieren / mit gespeichertem Wissen vergleichen / vergessen oder verarbeiten) Bsp: fremdes Land, Verständugung durch beobachten v. Sinneseindrücken Top-down: konzeptgesteuert + von oben nach unten – Interpretation d. daten – beeinflusst durch höheren geistige Prozessen (Erwartungen, Erfahrungen, Emotion, Motivation… ) (2 Menschen interpretieren einen Reiz vollkommen anders – Bild Robbe / Esel oder jemanden auf Straße erkennen, den ich nur aus TV kenne soziale Reize: Konkurrenz – Bedrohung / Ansporn)
Kind steht zw. Bruder u. Mutter. Warum erscheint Bruder kleiner als Mutter? Kontexteffekt
Kontexteffekt: Phänomen der Wahrnehmungspsychologie gesteuerte Erwartungen kompensieren fehlende Details, die für datengesteuerte Verarbeitung erforderlich wären, (fehlende Buchstaben im Text- Gehirn kann den Sinn wird dennoch verstehen) abhängig von Sicht, werden Dinge verschieden wahrgenommen
Aufmerksamkeitsprozesse
Aufmerksamkeit: steuert unsere Wahrnehmung zielgesteuerte Aufmerksamkeit: Inputkontrolle – auf Ziel gerichtet reizinduzierte Aufmerksamkeit – Ablenkung / unterbricht zielgesteuerte Aufmerksamkeit (Handyklingeln) (Stehen zielgesteuerter und reizinduzierter Aufmerksamkeit in Konkurrenz, gewinnt meist die reizinduzierte Aufmerksamkeit (Ablenkung) Geteilte Aufmerksamkeit…wenn wir mehrere Dinge gleichzeitig beachten müssen (Bsp. Auto fahren, auf Verkehr achten, auf Geräusche achten…)- Multitasking
Wofür ist das Cocktailpartyphänomen ein Beispiel? Selektive Aufmerksamkeit
Selektive Aufmerksamkeit: fokussierte / zielgesteuerte Aufmerksamkeit – Störreize werden ausgeblendet - Bewusstsein auf bestimmten Reiz konzentriert (auf Gespräch konzentriert – Partylärm ausgeblendet – aber wenn eigener Name fällt, wird das wahrgenommen)
Soziale Wahrnehmung Soziale Wahrnehmung: Prozess, durch den wir das Verhalten anderer Menschen einschätzen, verstehen und kategorisieren – hängt von Assoziation + Attribution ab erster Eindruck: schnell gebildet – kann falsch sein - beruht auf: 1). äußere Merkmale: vermitteln Sympathie, Kleidung + Statussymbole 2.) beobachtbares Verhalten: beeinfluss unser Urteil über Andere Eine Studie untersuchte,
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welche Erstsemester nach einem Jahr befreundet sind. Überdurchschnittlich oft waren es diejenigen, die im Seminar zusammensaßen. Was ist damit belegt? Dass Sympathie und Zuneigung u. a. durch Vertrautheit entsteht, die sich schon durch räumliche Nähe und wiederholten Kontakt ergeben kann.
nonverbales Verhalten: (Blickkontakt, Mimik, Gestik, Stimme, Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Bewegung und Berührung) – starke Wirkung / schwer zu fälschen / oft falsch gedeutet Nonverbales Verhalten wird oft falsch gedeutet weil: mehrere Gefühle gleichzeitig auftreten Gefühle aus kulturellen o. sozialen Gründe nicht gezeigt werden Berührung: motiviert, schafft Vertrautheit, fördert prosoziales Verhalten (Oxytocin)
4 Faktoren für positive Wahrnehmung (Sympathie) 1. physische Attraktivität: attraktiven Menschen wird Intelligenz, soziale Kompetenz, Geselligkeit, Dominanz und mentale Gesundheit zugeschrieben – bekommen mehr Aufmerksamkeit, mehr Chancen (auch beruflich) – Halo- Effekt (Wahrnehmungsverzerrung: eine Eigenschaft strahlt auf Gesamteindruck aus) 2. Ähnlichkeit: in Beruf, Alter, Herkunft… führt zu positiver Wahrnehmung 3. Vertrautheit: Personen, die wir täglich sehen, wirken vertraut – keine Interaktion notwendig – Reizdarbietung genügt (mere-exposure effect) 4. Assoziation mit Positivem: positive Assoziationsareale werden aktiviert (Primingpositive Hinweisreite) – ein Fremder hat gleichen Namen wie nahestehende Person Attributionstheorie Bsp.: Max kommt zu spät zur Schule- Ist Max Bummler (personenbedingt) oder kam Bus nicht (situationsbedingt) – lässt sich mit Kausalattribution herausfinden!
Attributionstheorie: Teil der sozialen Wahrnehmung Schlüsse ziehen über Ursachen von Verhalten (eigenes + fremdes Verhalten) Zuschreibung von internale (personenbedingte) oder externale(situationsbedingte) Gründen Menschen neigen dazu, selbstwertdienlich zu attributieren: Erfolg = personenbedingt / Misserfolg = situationsbedingt Theorie der Kausalattribution (Ursachenzuschreibung) erklärt, warum wir Menschen unterschiedlich wahrnehmen schließt vom äußeren Verhalten auf innere Bewegg...