Title | Psychologie Zusammenfassung |
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Author | Markus Schmidt |
Course | Einführung in die Psychologie |
Institution | Hochschule Darmstadt |
Pages | 13 |
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Summary of the complete lecture...
Psychologie des Entscheidens - Zusammenfassung VL Nr. 3: ‣
Aufmerksamkeitsprozesse ◦ Fähigkeit, Teile des sensorischen Inputs auszuwählen ◦ Eigene Ziele und Eigenschaften der Objekte bestimmen, was in
den Fokus der Aufmerksamkeit rückt ◦ Unbeachtete Informationen haben nur wenig Effekt auf die laufenden Erfahrungen ◦ Lenkbarkeit der Suche (nach bestimmten Objektmerkmalen) / Präattentative Verarbeitung (Aufmerksamkeitszuwendung) ▪ präattentativ – ohne bedeutsame Aufmerksamkeitsprozesse ▪ attentativ – Aufmerksamkeit erforderlich ◦ Eine der wichtigsten Funktionen der Aufmerksamkeit besteht darin, bestimmte Objekte in einer verrauschten visuellen Umgebung zu finden (Pop-Out Effekt – Zielreiz = definiert durch ein Merkmal, dass sich von anderen Reizen unterscheidet) ▪ Personensuche → Geleitete Aufmerksamkeitsprozesse → Kognitive Prozesse
VL Nr. 4: ‣
Mehrdeutigkeiten im sozialen Wahrnehmungsprozess ◦ (Zwischenmenschliche Kommunikation:) Nachricht besteht aus mehreren Aspekten: ▪ Person A ⇢ Selbstoffenbarung (Was ist das für einer? Was ist mit ihm?) ⇢ Sachinhalt (Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?) ⇢ Appell (Was soll ich tun, denken, fühlen...?) ⇢ Beziehung (Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er,
vor sich zu haben?) ▪ Person B ◦ Bsp.: „Da vorne ist grün!“
▪ Selbstoffenbarung: Ich habe es eilig. ▪ Sachinhalt: Die Ampel ist grün. ▪ Appell: Gib Gas! ▪ Beziehung: Du brauchst meine Hilfestellung.
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Einseitige Emfpangsgewohnheit ◦ „Sachohr“ - Problematisch, wenn das Problem auf der zwischenmenschlichen Ebene liegt. ◦ „Beziehungsohr“ - In beziehungsneutrale Nachrichten werden
Stellungnahmen zur eigenen Person hineingelegt oder übergewichtet. ◦ „Selbstoffenbahrungsohr“
- Vorteil: Man bezieht nicht jeden Vorwurf auf sich selbst. - Nachteil: Man projeziert alles auf den anderen, ohne zu hinterfragen. ◦ „Appellohr“ - Wunsch, es allen recht zu machen (Selbstentfremdung). - Appelle in Nachrichten legen, die keinen Appellcharakter haben. ‣
Kognition ◦ Kognitive Prozesse = „Höhere geistige Prozesse wie
Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Problemlösungen und abstraktes Denken.“ ▪ Personensuche / Fahndung, Kaffeekochen (in fremder
Küche), ... ⇢ Geleitete Aufmerksamkeitsprozesse → Kognitive Prozesse
→ Kontrolle, Entscheidung von Priorität und Konzentration ◦ Routine: automatische Handlungssteuerung durch auslösende Reizbedingungen → „Autopilot“ ◦ Aufgabe: geleitete Aufmerksamkeitsprozesse, Planung,
Abschottung von konkurrierenden Anforderungen ◦ → Problem: unerwünschter Anfangszustand, erwünschter Zielzustand, Barriere, die Überführung des Anfangszustands in den Zielzustand verhindert)
VL Nr. 5: ‣
Problemlösestrategien ◦ Deduktives Schließen: ▪ Logisches Schlussfolgern (logische Gewissheit) ◦ Induktives Schließen: ▪ Beruht auf frühere Erfahrungen, die als Gesetzmäßigkeit
interpretiert werden (wahrscheinliche Schlussfolgerung) ‣
Einschub: Menschenbild des homo oeconomicus ◦ Unbegrenzte Rationalität ▪ Menschen sind rationale Nutzenmaximierer ▪ keine kognitiven Beschränkungen ▪ Urteilskraft nicht durch Fehler in Wahrnehmung oder
Informationsverarbeitung getrübt. Keine systematischen Fehlentscheidungen, die aus Mangel an Rationalität entstehen. ◦ Unbegrenzte Willenskraft ▪ keine Emotionen und Selbstkontrollprobleme ◦ Unbegrenztes Eigennutzstreben ▪ Menschen sind Eigennutzmaximierer (Wohlergehen anderer
Menschen oder auch Vorlieben für Fairness oder Bestrafung unfairer Mitmenschen spielen keine Rolle). Menschliche Realität sieht anders aus!
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Induktives Schließen / Urteilsheuristiken ◦ Problemlösebedingungen: ▪ Zeitdruck ▪ wenige Informationen
▪ Handlungsdruck / hohes Risiko ▪ wenig Vorwissen ▪ wenig Motivation
Rückgriff auf Heursitiken = Art Faustregel „Daumenregel“ zur Problemlösung → Abkürzung im Denkprozess „kognitiver Geizhals“ ‣
Typische Fehler / Folgen aus Urteilsheuristiken ◦ 1. Verfügbarkeitsheuristik
2. Rerpäsentativitätsheuristik 3. Ankerheuristik ◦ 4. Rekognitionsheuristik
Kahnemann & Tversky Gerd Gigerenzer
VL Nr. 6: ‣
Typische Urteilsfehler aus Urteilsheuristiken ◦ Verfügbarkeitsheuristik: ▪ Ein Urtlei, das auf leicht verfügbare Informationen aus dem
Gedächtnis beruht. ↳ Wenn wichtige Entscheidung ansteht, sich fragen: → „Befindet sich mein Verstand in irgendeiner speziellen Verfassung, die sich auf die Information auswirken könnte, die mein Gedächtnis liefert?“ → Auch Stimmung beeinflusst Verfügbarkeit von
Erinnerung! ◦ Repräsentativitätsheuristik: ▪ Eine kognitive Strategie, die ein Objekt einer Kategorie zuweist
auf der Basis von wenigen Eigenschaften, die für diese Kategorie als repräsentativ erachtet werden. ↳ Stereotypforschung / Personenwahrnehmung ↳ Lotto (2,3,4,5,6 Bsp. …)
◦ Ankerheuristik: ▪ Eine (zufällig) gegebene Zahl wird als Anker für eine
Schätzung verwendet. ↳ Bsp. mit Rechnungaufgabe
VL Nr. 7: ‣
Urteilsheuristiken ◦ Rekognitionsheuristik ▪ „Weniger kann mehr sein.“ ↳ Welche Stadt hat mehr Einwohner San Diego oder San
Antonio? (→ Oder: Weniger kann mehr sein.)
‣
Urteilsheuristiken – Zusammenfassung 1. Umgang mit Gesetzen der Logik (v.a. verneinender Aussagen),
fällt schwer. 2. Im Alltag oft schnelle Entscheidungen gefordert, ohne Vorliegen vollständiger Informationen. 3. Urteile und Entscheidungen werden oft mit einfachen Faustregeln gefällt (Heuristiken), die effizient, aber fehleranfällig sind. (v.a. bei komplexen Problemen) ‣
Merkmale komplexer Problemen 1. Wahrgenommene („gefühlte“) Komplexität 2. Vernetztheit / Wirkungsrelation (Abhängigkeiten zwischen
Variablen müssen erkannt und Nebenwirkungen einkalkuliert werden) 3. Dynamik (= Weiterentwicklung unabhängig vom Eingreifen des Betrachters)
4. Intransparenz von Merkmalen des Systems oder der Situation 5. Polytelie (= oft müssen mehrere Ziele/Interessen gleichzeitig
verfolgt werden)
Handlungsfehler ‣
Handlungsfehler in komplexen Situationen 1. Mangelnde Berücksichtigung zeitlicher Abläufe. 2. Lineares Denken in Ursache-Wirkungs-Ketten (Neben- und
Wechselwirkungen werden nicht ausreichend berücksichtigt) 3. Reduktive Hypothesenbildung (komplex bedingte Wirkungen werden auf einzelne Ursache reduziert → häufig Symptombekämfpung nicht Ursache) 4. Ballistisches Handeln (Handlungen nicht genau dosiert, Effekte von Handlungen nicht kontrolliert) → „Reparaturdienst-Verhalten“, „Rumpelstilzchen-Verhalten“ „Reparaturdienst-Verhalten“ Missstände werden isoliert betrachtet und der Reihe nach bearbeitet. (Motto: auffälligstes zuerst)
„Rumpelstilzchen-Verhalten“
Problem: weniger deutliche, aber dringliche Probleme werden außer Acht gelassen
Problem: halb gelöste Probleme, die nicht mehr überblickt werden
Ein Problem wird fallengelassen und anderes aufgegriffen (reißt sich entzwei).
VL Nr. 8: ‣
Ursachen von Fehlleistungen in komplexen Situationen / Vermeidung von Fehlleistungen in komplexen Situationen 1. Ökonomietendenzen → Skepsis / Vorsicht vor vereinfachenden
Annahmen
2. Überbewertung des aktuellen Motivs aufgrund reduzierter
Informationsverarbeitung → Vergegenwärtigung der persönlichen Motivlage 3. Vergessen → Kommunikation / Berichtswesen / Verhaltensanalyse 4. Schutz des Selbstwerts / Kompentenzempfindens →
Auseinandersetzung mit Fehlern / „Aus-Fehler-Lernen“Philosophie / Fehlermanagement in Organisationen → „Im Normalfall aber kämpfen Fehlentscheider erbittert um ihre Kompetenzillusion und bemühen Verschwörungstheorien, selbst wenn sich ihre Handlungen als eindeutig falsch erwiesen haben.“ → Menschliches Denken ist manchmal (systematisch) fehlerbehaftet → Problem/Barriere: Subjektive Sicherheit ‣
Stereotyp ◦ Identifikation einer Kategorie + Stereotyp => Schema = „Wissenspakete“ vorverarbeiteter Information bzgl. Objekten und Personen → steuern Erwartungen und modifizieren unsere Interaktionen ◦ Welche Rahmenbedingungen aktivieren Schemata? (Fiske & Talyor) ▪ Informationen, die früh präsentiert werden, können Schemata
aktivieren (Primacy). ▪ Wir verwenden Schemata, die unsere Aufmerksamkeit auf sich
ziehen (Salienz). ▪ Wir verwenden Schemata, die zuvor durch Priming aktiviert wurden (Zugänglichkeit). ▪ Wir verwenden Schemata, die im Einklang mit unseren momentanen Gefühlen stehen (Stimmung). ▪ Wir verwenden Schemata, die relevant für die Kontrolle von
Ergebnissen (outcomes) sind (Macht).
Wirkung: kognitiv, emotional, Verhalten
VL Nr. 9: ‣
Stereotyp
–
Vorurteile
–
Diskriminierung
Kognitive Komponente + emotionale Komponente + konative Komponente / Verhaltenskomponente
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„Diskriminierungsbremsen“ ◦ outcome dependency / Abhängigkeit des Ergebnisses ▪ Teilnehmer glauben, dass sie die Zielperson später wieder
treffen und gemeinsam mit ihr an einer Aufgabe arbeiten werden, die beide erfolgreich absolvieren müssen, damit jeder ein positives Ergebnis erzielt ◦ Accountability / Verantwortlichkeit ▪ der Wahrnehmende glaubt, dass er seine Reaktionen gegenüber
einem Dritten rechtfertigen muss und er für seine Eindrücke verantwortlich gemacht wird ◦ Auf Genauigkeit ausgerichtete Instruktionen ▪ der Wahrnehmende wird instruiert, so genau wie möglich zu
sein ‣
Funktionen von Vorurteilen ◦ Was glaube Sie, welche Funktionen Vorurteile haben können? → Orientierungsfunktion → Anpassungsfunktion → Abwehrfunktion → Selbstdarstellungsfunktion → Abgrenzungs- und Identitätsfunktion
→ Steuerungs- und Rechtfertigungsfunktion
Handlung und Ursachenzuschreibung Attributionstheorien: Zuschreibung von Ursachen
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◦ Annahme: Menschen haben Bedürfnis, kausale Erklärungen für
das zu finden, was um sie herum und mit ihnen passiert ◦ Attributionen sind Antworten auf „Warum-Fragen“ ◦ Bestandteile von Alltagstheorien, mit denen sich der Laie das
Funktionieren der Welt erklärt ‣
Attributionstheorie nach Bernard Weiner ◦ 3 Dimensionen (2 Hauptdimensionen + Kontrolldimension) ▪ Lokalisation (intern / extern) ▪ Stabilität (stabil / vorübergehend) ▪ Kontrollierbarkeit (ja / nein)
Klassifikationsschema der Gründe für Handlungsergebnisse (nach Weiner)
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stabil
internal Fähigkeit
external Schwierigkeit
variabel
Anstrengung
Zufall
VL Nr. 10: ‣
Günstige und ungünstige Attributionen für Erfolg und Misserfolg ◦ 1. Für Erwartungen und Affekte günstige Attributionen ▪ Erfolg
Internal, stabil
Misserfolg external, variabel
→ Vorsicht bei Übertreibung!
◦ 2. Für Erwartung und Affekt ungünstige Attributionen ▪ Erfolg
External, variabel ‣
Misserfolg Internal, stabil
Fundamentaler Attributionsfehler ◦ Beobachter: ▪ Tendenz, Handeln als Ursache zu sehen und
Situationsbedingungen unterschätzen ◦ Handelnder: ▪ situative Faktoren stehen im Mittelpunkt ‣
Modell von Shaver
◦ Attribution von Verantwortlichkeit und Schuld vollzieht sich in
mehreren Prüfschritten: ▪ Stand das Handeln der Person in einer kausalen Beziehung zum
Schaden? ▪ Konnte die Person den Schaden vorhersehen? ▪ Hat sie ihn beabsichtigt? ▪ Hat sie freiwillig gehandelt?
▪ Ist sie fähig zur moralischen Einsicht? ▪ Kann sie ihr Handeln rechtfertigen? ‣
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Rechenschaft bei normwidrigen Handeln
Beispiele Rechenschaftsstrategien ◦ Verteitigung der Notwendigkeit ◦ Ablehnung des Unrechts ◦ Ablehnung der Verantwortung ◦ Machtlosigkeit des Einzelnen ◦ Gelobte Besserung ◦ Verweis auf Sünden anderer ◦ Nach mir die Sinflut ◦ Berufung auf Bequemlichkeit ◦ Berufung auf Unwissen
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Aktivierung moralischer Motive: Norm-Aktivations-Modell
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Modell des Hilfeverhaltens 1. Ereignis bemerken (mögliches Problem: Ablenkung, Eile) 2. Interpretation des Ereignisses als Notfall (mögliches
Problem: Pluralistische Ignoranz. → Kollektive Fehlinterpretation: Annahme von Zuschauern, dass alles in Ordnung sei, weil niemand besorgt wirkt.) 3. Verantwortung übernehmen (mögliches Problem: Verantwortungsdiffusion: Abnahme der wahrgenommenen individuellen Verantwortlichkeit für das Eingreifen in einer Notsituation aufgrund der Anwesenheit anderer handlungsfähiger Personen.) 4. Passende Art der Hilfeleistung auswählen (mögliches
Problem: Mangel an Wissen u/o Kompetenzen) 5. Anwendungsentscheidung (mögliches Problem: → Angst, etwas falsch zu machen → Angst, sich zum „Narren“ zu machen → Angst, durch die Aktion etwas zu verschlimmern → Angst, sich selbst in Gefahr zu bringen
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Situation und sozialer Einfluss
Autorität Konformität...