Psychologie G2 Lernen und Gedächtnis PDF

Title Psychologie G2 Lernen und Gedächtnis
Author Cara Fischer
Course Lernen & Gedächtnis Beifach Psychologie
Institution Universität Mannheim
Pages 29
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Summary

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Description

Psychologie G2 Lernen und Gedächtnis Allgemeine Psychologie: allgemeine Gesetzmäßigkeiten des normalen (nichtpathologischen) menschlichen Verhaltens und Erlebens. Aufgaben: 1. Theoretisch: Theorien erstellen und verbessern, die allgemeinpsychologische Hypothesen beinhalten und begründen 2. Experimentell: allgemeinpsychologische Hypothesen und Theorien empirisch überprüfen Allgemeinpsychologische Hypothesen: Für alle Menschen x gilt: φ(x), wobei φ(x) = psychologische Aussage über x (Beispiel: law of effect, für alle x: wenn x für ein Verhalten R in einer Situation S verstärkt wird, dann zeigt x zukünftig R in S häufiger Lernpsychologie: Gesetzmäßigkeiten relativ dauerhafter Veränderungen der Verhaltensmöglichkeiten aufgrund vergangener Übung oder Beobachtung Gedächtnispsychologie: Gesetzmäßigkeiten der Enkodierung, der Speicherung und des Abrufs (oder Nichtabrufs) von Informationen Klassisches Konditionieren (Pawlow): Speichelflussreaktion von Hunden setzt oftmals schon vor der Futtergabe ein, sofern ein anderer (sog. bedingter) Reiz das Futter zuverlässig ankündigt. Pawlow probierte mit einer objektiven Messapparatur verschiedene bedingte Reize erfolgreich aus (FleischpulverSpeicheln, GlockeFleischpulverSpeicheln, GlockeSpeicheln)

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Welche Phasen unterscheidet man beim Klassischen Konditionieren (Begriffe und Erklärung!)? Besteht aus 4 Phasen: 1. Kontroll-/Testphase 2. Akquisitionsphase 3. Extinktionsphase 4. Spontanerholung 1. In der Kontrollphase werden die beteiligten Reize vorgegeben und die möglichen Reaktionen getestet. Ein Reiz ist der US (unkonditionierter Reiz; Reaktion, die das Tier nicht gelernt hat, zum Beispiel Speichelfluss auf Fleischpulver) und ein neutraler Reiz, z.B. Glockenton. 2. Akquisitionsphase: Durch immer dieselbe Wiederholung des ursprünglich neutralen Reizes, nun CS und des unkonditionierten Reizes, US, lernt das Tier eine Assoziation von zwei Reizen und „erwirbt“ sich so sein Wissen. Es folgt eine Speichelsekretion des Hundes. 3. Extinktionsphase: Es wird immer wieder nur der konditionierte Reiz, CS, dem Tier dargeboten und das Fleischpulver als unkonditionierter Reiz weggelassen. Wenn Konditionierung stattgefunden hat, sollte allein der CS eine Speichelabsonderung, CR auslösen. 4. Die Spontanerholung basiert auf dem Auslösen der konditionierten Reaktion in schwacher Form nach einer Ruhepause, sobald die Glocke oder das Licht dargeboten wurden. Sie ist gekennzeichnet durch das Wiederauftreten einer scheinbar gelöschten konditionierten Reaktion, der keine neuen Durchgänge mit beiden Reizen vorausgegangen ist. Welche Reize und Reaktionen unterscheidet man beim KK (Begriffe und Erklärung)? Der unkonditionierte Reiz (US) löst immer eine Reaktion aus, ohne vorherige Konditionierung. In dem typisch Pawlow’schen Experiment ist dies das Fleischpulver, das eine Speichelabsonderung

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auslöst ohne dass eine Konditionierung erfolgte. Dieser Reiz ist angeboren und braucht somit nicht erlernt werden. Der Speichelfluss, den wir schon erwähnt haben, ist in diesem Zusammenhang die unkonditionierte (UR) Reaktion. Dies ist die ursprüngliche Reaktion auf den unkonditionierten Reiz. Der konditionierte Reiz (CS) ist ein zuvor neutraler Reiz, der infolge der Assoziation mit einem unkonditionierten Reiz eine konditionierte Reaktion auslöst. Im Experiment ist es entweder die Glocke oder das Licht, die an die Stelle des konditionierten Reizes tritt und auch wieder einen Speichelfluss auslöst. Somit kann der Speichelfluss auch eine konditionierte Reaktion (CR) beziehungsweise bedingte Reaktion darstellen. In diesem Zusammenhang ist die konditionierte Reaktion die erlernte oder erworbene Reaktion auf einen neutralen Reiz, das diese Reaktion ursprünglich nicht hervorrufen kann. Lidschlussreflex (protektiver Reflex) US: Luftstoß aufs Auge, UR: Lidschluss, heftig und schnell, CS: Ton, CR: konditionierte Lidschlagreaktion nicht zu verwechseln mit Alpha-Reaktionen (reflektorisches Blinzeln als Teil der Orientierungsreaktion), Beta-Reaktionen (Reaktionen auf Licht bei dunkeladaptiertem Auge), spontanen Lidschlagreaktionen, willentlichen Lidschlagreaktionen Abgrenzung durch Latenz und Amplitude der Lidschlagreaktion Nachteile: Kontrolle der Artefaktquellen aufwändig, unklar ob assoziatives Lernen (CS-US) oder instrumentelles Lernen (Reduktion der aversiven Qualität des US) Nickhautkonditionierung beim Hasen (NMR): Die NM ist das dritte Augenlid bei vielen Säugern und schließt sich in der Regel mit dem Lid. Als CS wird ein Ton, als US ein Luftstoß aufs Auge verwendet. Nach mehrmaliger Paarung von CS und US schließt sich die NM schon bei Darbietung des Tons allein (UR: NMR, CR: konditionierte NMR) Vorteil: NMR eliminiert die aversive Qualität des US kaum, hat also keinen instrumentellen Nutzen Hautwiderstandskonditionierung/elektrogalvanische Hautreaktion (GSR): US: Elektroschock, UR: Hautwiderstandsreduktion durch Transpiration, CS: z.B. Ton, CR: konditionierte elektrodermale Reaktion Vorteil: Reaktion nicht willkürlich herbeiführbar Geschmacksaversionslernen: US: Gift, das starke Übelkeit auslöst, Emetikum, UR: Übelkeit, CS: ursprünglich neutraler Geschmack eines Nahrungsmittels, z.B. Wasser mit Saccharin (süß), CR: Aversion gegenüber süßen Speisen und Flüssigkeiten Angst-Konditionierung: US: Schmerzreiz, UR: Schmerz-Furcht-Reaktion, CS: z.B. Ton, CR: Angstreaktion (konditionierte Furchtreaktion) Experiment zur Angstkonditionierung von Watson&Rayners: „Little Albert“ Die Hypothese, daß neue emotionsauslösende Reize durch Konditionierung erworben werden, untersucht Watson mit dem "Kleiner-Albert-Versuch": 1. Der neun Monate alte Albert wird mit einer weißen Ratte konfrontiert und zeigt keinerlei Furchtreaktionen (daher ist die Ratte ein "neutraler Reiz", NS). Auf ein lautes Hammerschlaggeräusch hingegen reagiert Albert mit den geschilderten Furchtverhaltensweisen (daher ist das Hammerschlaggeräusch ein "unkonditionierter Reiz", UCS; die Furcht ist die "unkonditionierte Reaktion", UCR).2. Zwei Monate später wird ihm die Ratte wiederholt gemeinsam mit dem lauten Geräusch präsentiert (=Paarung von NS und UCS). Albert reagiert wieder mit Furcht.3. Kurz darauf wird Albert die Ratte ohne Geräusch gezeigt. Auch hier zeigt er nun Furcht. Kurz: Der ursprünglich neutrale Reiz "weiße Ratte" verwandelt sich für den neunjährigen Albert durch Paarung mit dem unkonditionierten Reiz "lautes Geräusch" in einen konditionierten Reiz, der

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nun allein eine konditionierte Furchtreaktion auszulöst. Watsons Hypothese konnte also bestätigt werden: Albert hatte gelernt, sich vor der Ratte zu fürchten. Darüber hinaus ist interessant, daß bei Albert eine sogenannte "Reizgeneralisierung" stattfand: Er reagierte auch auf ähnliche Reize, also z.B. auf Kaninchen, mit Furcht. (Zu Anfang des Versuches fürchtete er sich vor diesen ähnlichen Reizen ebenso nicht.) Außerdem ist der Faktor Zeit interessant: Die Furcht war beim kleinen Albert auch nach 31 Tagen noch beobachtbar! Masochismus-Konditionierung (Pawlow): US: Futter, UR: Speichelflussreaktion, CS: schwacher Schmerzreiz, CR: Speichelflussreaktion (ohne Furchtkomponente) Bsp.: Pawlow, Pfotenverbrennung gekoppelt mit Futtergabe beim Hund Beachte: der bedingte Reflex generalisiert auf stärkere Schmerzreize!  Generalisierung: Die konditionierte Reaktion Speichelfluß kann durchaus auch von anderen Reizen hervorgerufen werden, die dem ursprünglich konditionierten Reiz Klingelzeichen ähnlich sind. Ein ähnlich klingender Ton einer anderen Glocke wird dieselbe Reaktion hervorrufen. Dieser Vorgang wird als Reizgeneralisierung bezeichnet, ähnliche Reize werden mit ein und derselben Reaktion verbunden.  Generalisierung bei Little Albert: Angst vor Ratten generalisiert auch auf fellige Objekte, andere Pelztiere und Männer mit Bart Konditionierung des Immunsystems: US: Pharmaka, die das Immunsystem aktivieren bzw. deaktivieren, UR: Aktivation/Deaktivation des Immunsystems, CS: immunsystemneutraler Geschmacksreiz, CR: konditionierte Aktivation/Deaktivation des Immunsystems  Experiment von Buske-Kirschbaum: Konditionierung der natürlichen Killerzellenaktivität

Semantische Konditionierung: US: aversiver Reiz, UR: Schmerz-Furcht-Reaktion, CS: emotional neutrale Wörter, CR: Indikatoren von Angst bei CS-Wörtern und ähnlichen Wörtern  Bei der semantischen Konditionierung lösen im Gegensatz zur klassischen Konditionierung nicht inhaltsleere physikalische Reize (z.B. Licht, Ton) Konditionierungsphänomene aus, sondern sprachliche Signale, die eine bestimmte Bedeutung (Semantik ) besitzen. Die Nachricht vom Tode eines nahen Verwandten kann per Telefon (akustisch) oder durch ein Telegramm (visuell) vermittelt werden, der vermittelnde Sinneskanal wie auch der physikalisch definierte Reiz spielen hierbei keine Rolle, allein der Inhalt ist entscheidend. Nur er wird ganz individuelle Gefühle und Reaktionen (z.B. Weinen) auslösen. In diesem Fall spricht man von semantischer Konditionierung.

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Semantische Generalisation: Das russische Wort für "gut" (charascho) wurde in mehreren Durchgängen an einen unbedingten Auslöser der Speichelsekretion gekoppelt. Im Generalisierungsversuch sollte dann festgestellt werden, inwieweit Sätze, deren Inhalt sowjetische Bürger gemeinhin als "charascho" bezeichnen, ebenfalls zu einer bedingten Reaktion führen können. Sätze wie "Die sowjetische Armee war siegreich" oder "Der Pionier hilft seine Kameraden" hatten sogar noch stärkere Speichelsekretion zur Folge als das ursprünglich konditionierte Signalwort "charascho". Evaluative Konditionierung: US: emotional positiv/negativ valente Wörter oder Bilder, UR: positive/negative Emotionen, CS: emotional neutrale Wörter oder Bilder, CR: positive/negative Bewertung der zuvor neutralen Wörter Hierbei werden emotionale Bedeutungen klassisch konditioniert: Ein Wort wie "glücklich" hat, so die Annahme, für alle Menschen eine stark positive Bedeutung. Bietet man dieses Wort nun gemeinsam mit einem neutralen Wort einer Person dar, sollte dieses anfangs neutrale Wort hinterher positiver bewertet werden. Staats & Staats haben diese Annahme getestet: Sie präsentierten ihren Versuchspersonen Wörter, wobei sie das Wort "Bill" stets mit positiven, das Wort "Tom" stets mit negativen Begriffen paaren (bzw. zur Kontrolle auch andersherum). Die Vpn bewerteten anschließend ersteren wesentlich positiver als letzteren. Konditionierung der Abwehrreaktion bei Aplysia (Eric Kandel): US: Starker Reiz, zumeist an Schwanzspitze (elektrisch), UR: Kontraktion von Saugrohr (Siphon) und Fühler (Gill), CS: Sehr schwacher taktiler Reiz (wenn stark, würde er wie US wirken), z.B. auf Siphon, CR: konditionierter Abwehrreflex Warum eignet sich Aplysia?--> einfaches Gehirn, einfaches Verhalten, sehr große Nervenzellen Klassische Konditionierung (assoziatives Lernen) bei Aplysia: Erst wurde der Mantelrand leicht berührt, dann dem Schwanz ein Schock versetzt. Der unbedingte Reiz wird „Schock am Schwanz“ mit dem bedingten Reiz „Mantelberührung“ verbunden. Ein heftiger Rückzugreflex ist die Folge. Habituation und Sensitivierung bei Aplysia (nicht-assoziatives Lernen): Habituation:nach wiederholter Berührung des Siphons wird der Kiemenrückzugsreflex immer schwächer Sensitivierung: Aversiver Reiz (Schock) auf den Schwanz bewirkt, dass ein darauf folgender neutraler Reiz (z.B. leichte Berührung des Mantelgerüsts) verstärkte Abwehrreaktion auslöst. Habituation: Abnahme der Reaktionsstärke nach wiederholter Präsentation des Stimulus, der die Reaktion auslöst (Beispiel Schreck, Furcht oder OR, beim ersten Donner eines Gewitters erschrecke ich mich stark, dann immer weniger) Nonassoziatives Lernen (auch Sensitivierung), da nur 1 Reiz dargeboten wird Begründung, warum Habituation, etwa der OR, adaptiv ist (1 Satz). Habituation ist adaptiv und universell Adaptivität (nützlich, angemessen) führt dazu, dass ein Tier in seiner natürlichen Umgebung besser überlebt Orientierungsreaktion (OR) Ein neuer optischer oder akustischer Reiz führt zu einer OR, einer Hinwendung der Sinnesorgane (Kopfdrehen, Ohrenspitzen, Pupillenvergrößerung) zum Ort des Reizes Funktion: Zuwendung zu einem neuen Reiz (OR) ist adaptiv, denn es muss festgestellt werden, ob der Reiz positive oder negative Fitnesskonsequenzen hat; nicht vorteilhaft auf unrelevante Reize zu reagieren → Ablenkung. Ort der Habituation (motorisch, sensorisch). Warum ist Habituation nicht einfach Ermüdung? Alle Ergebnisse deuten darauf hin, dass sensorische (vor motorischen Stadien) der neuralen Reizleitung von der Habituation betroffen sind. Nicht die Reaktion habituiert und ermüdet, sondern der Reiz ist nicht mehr geeignet eine Reaktion auszulösen. Keine Ermüdung der Reaktion! Sensitivierung: Zunahme der Stärke einer Reaktion bei wiederholter Darbietung des selben Reizes. Pseudokonditionierung:

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ei der Pseudokonditionierung löst - im Gegensatz zur Klassischen Konditionierung - ein neutraler Reiz (NS) eine (unkonditionierte) Reaktion aus. Dabei folgt der neutrale Reiz einer Reihe von unkonditionierten Reizen (US), die unkonditionierte Reaktionen (UR) auslösten, war aber niemals mit den unkonditionierten Reizen direkt gekoppelt. 1. US --> UR 2. US --> UR ... k. US --> UR ... n. NS --> (U)RTypischerweise tritt Pseudokonditionierung dann auf, wenn es sich bei den unkonditionierten Reizen um aversive Reize wie z.B. Elektroschocks handelt. So löste z.B. Grether (1938) in seinem klassischen Versuch bei Affen Schreckreaktionen (UR) durch Blitzlicht (US) aus. Nachdem dieses Licht in mehreren Versuchsdurchgängen eingesetzt worden war und die Affen erschreckt hatte, wurde es durch den Ton (NS) ersetzt. Trotzdem erschreckten sich die Affen, obwohl der Ton niemals mit dem Blitzlicht (US) gekoppelt worden war. Schematisch:1. Blitzlicht --> Erschrecken 2. Blitzlicht --> Erschrecken ... k. Blitzlicht --> Erschrecken ... n. Ton --> Erschrecken.  als Beleg dafür gesehen, dass kognitive Prozesse an basalen Lernvorgängen beteiligt sind. Es wird argumentiert, daß statt des neutralen Reizes ein weiterer unkonditionierter Reiz erwartet wird und daher die unkonditionierte Reaktion auftritt, obwohl der neutrale Reiz niemals mit dem unkonditionierten Reiz gekoppelt war.  möglicher Erklärungsansatz: „Stimulierungseinsatz“ wird zum CS, wobei sensorische Qualität keine Rolle spielt  generalisierte Reaktionsbereitschaft: Senkung der Reaktionsschwelle durch aversiven US, sodass auch auf viele ansonsten neutrale Reize reagiert wird CS und US peexposure effects/ latente Inhibition: Der US preexposure effect tritt dann auf, wenn der US bereits vor der Paarung mit dem NS (CS) allein präsentiert wird. Er führt zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit nach der Erwerbsphase eine CR zu zeigen. Der US preexposure effect könnte dadurch erklärt werden, dass die Salienz des US durch die vorangegangene Präsentation veringert wurde (Habituierung). Eine andere Erklärung wäre, dass die für die Konditionierung elementare Kontingenz durch die vorangegangenen Präsentationen deutlich verringert wird. Der CS preexposure effect (or latent inhibition) tritt auf, wenn der CS vor der Paarung mit dem US bereits einige male einzeln präsentiert wurde. Er führt zu einer verringerten Wahrscheinlichkeit nach der Erwerbsphase eine CR zu zeigen. Beziehung zwischen CR und UR: -CR auf CS und UR auf US sind zwar ähnlich, selten aber identisch -UR ist typischerweise heftiger, andauernder, schneller als die CR 2 Sichtweisen: 1.) CR als Teil der UR (aber: CR kann auch andere Komponenten als UR aufweisen!) 2.) CR als vorbereitende Reaktion auf den US (aber: bedingte Reflexe sind auch dann erlernbar, wenn sie nicht der Vorbereitung auf den US dienen, z.B. Nickhautkonditionierung) Spontanerholung Wird im Anschluss an eine Extinktion des bedingten Reflexes in der Extinktionsphase der CS nach einer längeren Pause erneut dargeboten, erholt sich der bedingte Reflex oftmals wieder.  schnelle Reaquisition: alter bedingter Reflex wird schneller erreicht als in erster Aquisitionsphase  erneute Extinktion: spontan erholter bedingter Reflex extinguiert schneller als ursprünglicher CR

Erklärungen: Inhibitionstheorie (Konorski):Gegen Ende der Extinktion bestehen zwei gegenläufige Assoziationen, eine exzitatorische (in Erwerbsphase entstanden) und eine inhibitorische (entsteht parallel dazu in der Löschungsphase). Erfolgreiche Extinktion wäre es, wenn die inhibitorische Assoziation gleich ist.

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Aber die inhibitorische Assoziation ist fragiler als EA, daher Spontanerholung nach weiteren Extinktionssitzungen: Spontanerholung lässt immer mehr nach, schließlich Verschwinden dies geschieht, da inhibitorische Assoziation mit jeder Experimentalsitzung stärker wird Aufmerksamkeitstheorie (Robbins): Ein CS löst nur eine CR aus, wenn er beachtet wird. Während eines Extinktionsblocks wird der CS bedeutungslos und daher nicht mehr beachtet, im nächsten Extinktionsblock wird der CS hingegen wieder beachtet, da er eine Orientierungsreaktion auslöst. Intensität von CS und US: - je intensiver und energiereicher der US, desto schneller werden bedingte Reflexe gebildet und desto größer ist die asymptotische CR-Stärke - Ausnahme: extrem starke Reize (Noxen) behindern Lernprozess - Ähnliche Ergebnisse für Intensität des CS

Sie kennen die vier wichtigsten Möglichkeiten der Reizpräsentation beim KK und ihre Wirksamkeit: 1. bester Erfolg: delayed conditioning (verzögerte Konditionierung, CS wird dargeboten und einige Zeit später, aber während der CS noch an ist, der US.), CR klein bei langem SOA (Abstand Beginn CS&Beginn US). Optimales SOA hängt von Reizsystem ab. Bei Geschmacksaversion kann SOA ruhig beliebig ausgedehnt sein. 2. bester Erfolg: trace conditioning (Spurenkonditionierung) Erst wird der CS dargeboten, anschließend der US. bei CER trace= delayed delayed: bei delayed fängt der CS früher an, erstreckt sich aber bis über den US 3. Simultane Konditionierung, CS und US werden gleichzeitig dargeboten 4. rückwärtsgerichtete Konditionierung, CS wird nach dem US dargeboten, ungeeignet.  Gegenargumente: rückwirkende Konditionierung nur bei starkem US, also evtl. Variante der Pseudokonditionierung; könnte in Wahrheit Spurenkonditionierung für den nächsten Trial sein Rolle des CS-US-Interstimulusintervalls: die 500 msec-Regel - optimaler ISI ist etwas länger als die CS-CR-Latenz, in der Regel 500 msec (Bsp.: Lidschlagkonditionierung) - Ausnahmen: Reaktionen des Autonomen NS ISI bis zu 5 sec, da Latenz der CR etwa 4-5 sec. ISI länger als 5 sec funktionieren nur, wenn Zeitintervall mit Reizen gefüllt ist und bei der Konditionierung der Geschmacksaversion (biologisch vorbereitetes Lernen) CS-US-Korrelation: Sie können definieren, wann ein CS exzitatorisch oder inhibitorisch wird Faustregel: Korrelation (Kontingenz) zwischen US und CS muss nicht 1.0 sein – Ein CS wird exzitatorisch in dem Ausmaß, in dem er das Auftreten eines US zuverlässig ankündigt (Korrelation positiv) -Ein CS wird inhibitorisch in dem Ausmaß, in dem er das Ausbleiben eines US zuverlässig ankündigt (Korrelation negativ) perfekte Korrelation 1,0schnelle Akquisition nicht perfekte Korrelation 0,7mäßig schnelle Akquisition schwache Korrelation 0,3langsame Akquisition Nullkorrelation kein bedinger Reflex (p(US/CS)=p(US/kein CS) Schwach negative Korrelation -0,3langsame Inhibition Perfekt negative Korrelation -1schnelle Inhibition 6

Sie kennen die zwei Methoden zur Testung konditionierter Inhibition und können diese je mit einem Satz beschreiben. Retardationstest (Zuerst wird ein CS- (inhibitorischer CS=Ton, wenn nix folgt, kündigt also Ausbleiben des US an) etabliert, der später als CS+ (exzitatorischer CS, kündigt Auftreten des US an) verwendet wird. Hierbei ist die Ausbildung der CR auf CS+ verzögert (retardiert).) Summationstest (CS- und CS+ werden unabhängig voneinander etabliert, dann gemeinsam vorgegeben (summiert). CR fällt geringer aus.) Konditionierung erster und zweiter Ordnung Wird ein neutraler Reiz mit einem US gepaart, spricht man von Konditionierung erster Ordnung. Paart man einen neutralen Reiz mit einem CS, sodass der vormals neutrale Reiz ebenfalls die bedingte Reaktion auslöst, ist dies eine Konditionierung zweiter Ordnung. Sie gelingt nur, wenn der zweite CS biologisch schwächer ist als der erste CS. Beispiel: Pawlow kond...


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