STU G1 Merkblattsammlung PDF

Title STU G1 Merkblattsammlung
Course Einführung in die Medienwissenschaft
Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
Pages 15
File Size 367.9 KB
File Type PDF
Total Downloads 90
Total Views 135

Summary

Download STU G1 Merkblattsammlung PDF


Description

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Einführung in die Medienwissenschaft I Merkblätter zur G1-Vorlesung Prof. Dr. Bernhard Pörksen

1

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Inhaltsangabe

Semesterplan WS 2019/2020……………………..…S. 3 Merkblatt I: Allgemeine Regeln………………….…...S. 5 Merkblatt II: Basisinformationen………………..…..S. 8 Merkblatt III: Referat……………………………………..S. 9 Merkblatt IV: Klausur…………………………………....S. 14

2

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Semesterplan WS 2019/2020 Datum

VL-THEMA

21.10.2019

1. Vorlesung Medienwissenschaft & Medienforschung

28.10.2019

2. Vorlesung Medienpraxis & Mediengattungen

04.11.2019

3. Vorlesung Methodologien und Methoden (Gastvortrag Torsten Maurer)

11.11.2019

4. Vorlesung Kommunikation, Medium und Massenkommunikation

18.11.2019

5. Vorlesung Öffentlichkeit & Öffentlichkeiten

25.11.2019

6. Vorlesung Journalismus & PR (Kommunikatorforschung)

02.12.2019

7. Vorlesung Kommunikations- & Medientheorie (Konstruktivismus & Systemtheorie)

09.12.2019

8. Vorlesung Mediensysteme im Vergleich und die Merkmale des deutschen Mediensystems

16.12.2019

9. Vorlesung Puffersitzung Zusammenfassung & Klausurvorbereitung

23.12.2019

Ausfall: Weihnachtspause

3

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

30.12.2019

Ausfall: Weihnachtspause

06.01.2020

Ausfall: Weihnachtspause

13.01.2020

10. Vorlesung Gastvortrag: Prof. Dr. Guido Zurstiege Medienwirkungsforschung

20.01.2020

11. Vorlesung Gastvortrag: Prof. Dr. Klaus Sachs-Hombach Die Macht der Bilder

27.01.2020

12. Vorlesung Gastvortrag: Prof. Dr. Susanne Marschall Filmanalyse Klausur

03.02.2020

4

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Merkblatt I: Allgemeine Regeln der G1-Vorlesung

Liebe Studierende, diese Vorlesung mit einigen Gästen besteht aus der fortlaufenden Präsentation von wissenschaftlichen Vorträgen; diese sind – idealer Weise – kompakt und anregend, verständlich und doch herausfordernd. Eine solche unvermeidliche stark monologische Form zielt gleichwohl auf das Gespräch und den fachlich informierten Disput, die Konturierung von Thesen und die allmähliche, auch experimentelle Entwicklung von Ideen. Vor allem aber gilt es, Sie möglichst umfassend in das Fach der Medienwissenschaft einzuführen. Anbei möchte ich Ihnen einige Hinweise zur optimalen Vor-und Nachbereitung der Vorlesung geben, auch mit Blick auf die unvermeidlich drohende Klausur, die am 03. Februar 2020 geschrieben wird.

Themen und Leitfragen der Vorlesung: „Worum geht es?“ Diese Vorlesung sowie das sie begleitende Tutorium sind Pflichtveranstaltungen für alle Erstsemester Medienwissenschaft Haupt- und Nebenfach. Sie dienen der Einführung in das Studium der Medienwissenschaft (ihre Gegenstände, Theorien und Methoden) und sollen den Studierenden einen Überblick zu zentralen Inhalten des Faches geben, um eine intensive Mitarbeit im Verlauf des Studiums zu ermöglichen und zu fördern. In der Einführung in die Medienwissenschaft werden die folgenden Themen zunächst vorgestellt und dann in den Tutorien vertieft: Traditionen der Fachgeschichte, Ausdifferenzierung der Disziplin (Medien- und Kommunikationswissenschaft; Journalistik); Paradigmen, Basistheorien, Methodologie und Methoden (wissenschaftstheoretische Grundlagen); Verhältnis von Medienwissenschaft und Medienpraxis; spezifische Berufsfelder und Kompetenzanforderungen; Kommunikationsmodelle und Kommunikationstheorien; Ethik der Medien und des Journalismus; Öffentlichkeits- und Medientheorien; Typologie und Transformation von Mediensystemen; aktuelle Dimensionen des Medienwandels; Medienrezeptions- und Medienwirkungstheorien. Die Einführung in wissenschaftliche Arbeitstechniken erfolgt in den Tutorien und wird durch verbindliche Schulungsangebote der Universität ergänzt (Bibliotheksführungen, propädeutische Grundlagen etc.).

5

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Vorbereitung und Teilnahme: „Wie kann ich diese Vorlesung optimal vorbereiten und für mein Studium nutzen?“ Die optimale Art der Vorbereitung und Nachbereitung sieht folgendermaßen aus: •

















Ab Freitag um 13 Uhr (vor jedem neuen Montagstermin) finden Sie die PowerPoint-Präsentation für die am Montag folgende Sitzung auf der Ilias-Plattform für diese Vorlesung (zur Nutzung der Plattform: siehe den nachfolgenden Abschnitt). Drucken Sie sich diese PP-Präsentation aus – und bringen Sie diese in jedem Fall zur Vorlesung mit. Sie können Sie als Skript für Ihre detaillierte Mitschrift nutzen. Die eigentliche Vorlesung beginnt pünktlich um 16.15 Uhr am Montag; bitte kommen Sie rechtzeitig und suchen Sie sich einen Platz. Es ist wie im Kino: Niemand möchte nach Beginn der Vorstellung noch für die Unpünktlichen Spalier stehen. Diese Präsentation, die ich für Sie zu jedem Freitag erarbeite, enthält die Gliederung der Vorlesung, wichtige Zitate, zentrale Begriffe – und liefert jeweils am Schluss eine kompakte Übersicht über die klausurrelevanten Basisbegriffe und die klausurrelevante Basisliteratur, die Sie sich ebenso für Ihren Vorlesungsordner ausdrucken sollten. Sehr sinnvoll ist es überdies, die klausurrelevante Basisliteratur für die jeweilige Sitzung vor der Vorlesung zu lesen (und nicht erst mit Blick auf die Klausurvorbereitung). Zusätzlich bekommen Sie zu jeder Sitzung Literaturhinweise für das vertiefende Selbststudium, die Ihnen womöglich im Laufe Ihres Studiums oder auch mit Blick auf den Abschluss nützlich sind. Absolut unerwünscht ist die Nutzung von Notebooks während der Vorlesung, weil sich sonst – Facebook sei Dank – immer neue „Ablenkungsgemeinschaften“ bilden, die andere stören und selbst allenfalls Spurenelemente der verhandelten Inhalte registrieren. Wir wissen von der Hirnforschung: Multitasking funktioniert nicht. Es handelt sich um einen Quatschbegriff aus der Beraterszene, denn das Gehirn arbeitet nun mal nicht parallel, sondern sequentiell. Insofern: Schalten Sie – wie vor jeder relevanten Veranstaltung – in Ihrem eigenen Interesse Ihre Smartphones aus, lassen Sie Ihr Notebook in der Tasche und widmen Sie der Vorlesung Ihre ganze Konzentration! Es ist sinnvoll, für jede Vorlesungssitzung anderthalb Stunden Vorbereitungszeit einzukalkulieren (Dauer der Lektüre der klausurrelevanten Aufsätze) und ebenso anderthalb Stunden Nachbereitungszeit (Sichtung der eigenen Notizen, Klärung offener Fragen). Die regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend und für das Bestehen der Klausur unbedingte Voraussetzung. Es reicht in keinem Fall, sich anhand der Aufsätze vorzubereiten; maßgeblich sind auch die in der besonderen Situation verhandelten Inhalte. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie sich in die Anwesenheitsliste eintragen. Sie wird in der Vorlesung durch die Reihen gehen und von Frau Alena Simon, eine der Tutorinnen der Medienwissenschaft, verwaltet ([email protected]). 6

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Vorbereitung und Teilnahme: „Wie und wo finde ich die wesentlichen Vorlesungsmaterialien?“ Die Vorlesungsmaterialien finden Sie auf der Lernplattform Ilias (https://ovidius.unituebingen.de/ilias3/). Nach dem Login mithilfe Ihrer zentralen Login-Daten finden Sie die Vorlesung unter Veranstaltungen (Magazin) – Wintersemester 2019-2020 – 5 Philosophische Fakultät – Medienwissenschaft – Einführung in die Medienwissenschaft. Das Passwort für die Zulassung lautet „Massenmedien“. Zentraler Ansprechpartner für Fragen zu den Vorlesungsmaterialien ist Frau Wiebke Jansen, Tutorin der Medienwissenschaft, die Sie in der Regel nach der Vorlesung auch persönlich ansprechen können ([email protected]).

Vorbereitung und Teilnahme: „Gibt es ein Online-Forum?“ Nein. Für Fragen zur Vorlesung, die den Ablauf oder die Organisation betreffen, gibt es einen zentralen Ansprechpartner: Sowohl Studierende der Medienwissenschaft (Hauptund Nebenfach) als auch Studierende anderer Fachrichtungen (z.B. Sportpublizistik, Medieninformatik, Literatur & Kulturtheorie, etc.) wenden sich an Herrn Christoph Regli, ebenfalls Tutor der Medienwissenschaft ([email protected]).

Hinweise zur Vorlesungsreihe: Einführung in die Medienwissenschaft Voraussetzungen der Teilnahme an dieser Vorlesung: „Was muss ich als Studierender der Medienwissenschaft tun?“ Für Bachelor-Studierende der Medienwissenschaft gelten folgende Leistungsanforderungen: • •

• •

regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung, Teilnahme an der Klausur Besuch und aktive Mitarbeit in einem der Tutorien, in denen eine Einführung in die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens gegeben wird (zu den konkreten Anforderungen im Tutorium gehören: ein Kurzreferat sowie diverse Übungsaufgaben) Anmeldung zum Tutorium auf Ilias im jeweiligen Ordner A-G. Verpflichtender Besuch von Schulungsangeboten der Universität (Bibliotheksführungen).

Für Master-Studierende der Medienwissenschaft gelten folgende Leistungsanforderungen: • •

regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung Wichtig: die korrekte Anmeldung als M.A-Student in der ersten Sitzung 7

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Merkblatt II: Basisinformation zur Vorlesungsreihe Liebe Studierende, im Folgenden finden Sie die zentralen Login-Daten. Bitte speichern Sie die auf ILIAS wöchentlich hochgeladenen Präsentationsfolien ab und bringen Sie stets einen Ausdruck ebendieser und der Basisliteratur zur nächsten Sitzung mit (siehe Merkblatt I, die optimale Vorbereitung der Vorlesung). Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Semester! Prof. Dr. Bernhard Pörksen

Die Login-Daten für diese Vorlesung: G1 - Einführung in die Medienwissenschaft Die Vorlesungsmaterialien finden Sie auf der Lernplattform Ilias (https://ovidius.unituebingen.de/ilias3/). Nach dem Login mithilfe Ihrer zentralen Login-Daten finden Sie die Vorlesung unter Veranstaltungen (Magazin) – Wintersemester 2019-2020 – 5 Philosophische Fakultät – Medienwissenschaft – Einführung in die Medienwissenschaft. Das Passwort für die Zulassung lautet „Massenmedien“. Zentraler Ansprechpartner für Fragen zu ILIAS (Anmeldung etc.) ist Frau Wiebke Jansen, Tutorin der Medienwissenschaft, die Sie in der Regel nach der Vorlesung auch persönlich ansprechen können ([email protected]). Für die Anwesenheitslisten in der Vorlesung ist Frau Alena Simon zuständig ([email protected]). Für alle Studierenden der Medienwissenschaft (Haupt- & Nebenfach) und alle Externen bzw. Fachfremden ist Herr Christoph Regli ([email protected]) zuständig. Auf der Lernplattform ILIAS finden Sie Antworten auf alle wichtigen organisatorischen und inhaltlichen Fragen (siehe zunächst: Merkblatt I) – zum Beispiel: ➢ ➢ ➢ ➢ ➢ ➢

Wie kann ich mich optimal vorbereiten? Wie und wo finde ich die wesentlichen Vorlesungsmaterialien? Gibt es ein Online-Forum? Was findet eigentlich in den Tutorien statt? Was muss ich als ein fachfremder Studierender tun? Gibt es eine Termin- und Themenübersicht? 8

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Merkblatt III: Ihr Referat im Tutorium

Liebe Studierende, das Referat hat, glaubt man Claus Leggewie und Elke Mühlleitner, keinen besonders guten Ruf. „Studierende bereiten sich oft nur auf ihren eigenen Referatstermin vor“, so schreiben sie in ihrem ironisch-frechen Buch „Die akademische Hintertreppe“, „weniger inspirierte Hochschullehrer erblicken in Referaten eine Arbeitserleichterung, die eigene Vorbereitung erspart. Die in überfüllten Seminaren häufig gewählte Afterform des Gruppenreferats ermuntert Trittbrettfahrer und führt zu Überlängen, oft auch durch ungeübten ‚Medieneinsatz‘. Mangels vorzeigbarer Ergebnisse münden Referate bisweilen in schwerfällige Frage-und Antwort-Sequenzen. Ungeduldige Dozenten reißen dann das Ruder an sich und halten Monologe, die den Rest der Zeit in Anspruch nehmen.“ Das ist natürlich eine ziemlich schlechte, keineswegs unbedingt gültige Wirklichkeit, die hier beschrieben wird. Im Idealfall ist das Referat etwas völlig anderes, nämlich eine sorgfältig, mit Lust und intellektueller Leidenschaft präsentierte Kurz-und Übungsform des wissenschaftlichen Vortrags, kompakt und anregend, verständlich und herausfordernd – eine im besten Sinne lehrreiche Performance. Es zielt auf das Gespräch und den fachlich informierten Disput, die Konturierung von Thesen und die allmähliche, auch experimentelle Entwicklung von Ideen in der dialogischen Situation einer Seminarund Denkgemeinschaft. Anbei möchte ich Ihnen einige Hinweise zur Gestaltung Ihres eigenen Referates geben. Dies gewiss nicht, um Ihnen ein simples Schema für alle Fälle zu liefern, das nur noch angewendet werden muss, sondern um einige Überlegungen und Meta-Regeln zu formulieren, die eine substantielle Auseinandersetzung mit Themen und Thesen begünstigen.

Die Dauer und das Thema des Referates Ihr Referat sollte ziemlich genau 7 Minuten dauern – pro Referent. Ein Gruppenreferat aus drei Studierenden hat somit eine „Deadline“ von 21 Minuten beispielsweise. Das ist ein leicht absurdes Zeitmaß, das aber den Umgang mit Material und größeren Stoffmengen trainiert. Das Thema verabreden Sie bitte mit Ihrem Tutor.

9

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

Die Bewertung des Referates – die vier Elemente der Verständlichkeit Friedemann Schulz von Thun hat vier Elemente der Verständlichkeit entdeckt, die er als Einfachheit, Gliederung/Ordnung, Kürze/Prägnanz und Verlebendigung benennt. Diese Qualitätsmerkmale von Präsentationen liefern ein gutes Bewertungsraster für Referate; er beschreibt sie in eigenen Worten folgendermaßen: •

„Einfachheit besagt, dass es besser ist, geläufige, anschauliche Wörter zu verwenden und eher kurze, einfach gebaute Sätze. [...]



Gliederung/Ordnung bezieht sich auf den Bauplan des Textes. Hier geht es um den roten Faden, die sichtbare und erkennbare Logik, die klare Unterscheidung von Wichtigem und Unwichtigem und die schlüssige Verknüpfung und Reihenfolge einzelner Sätze und Abschnitte innerhalb des Textes. Es gilt, immer wieder deutlich zu machen, wo man sich gerade befindet und worauf man eigentlich hinaus möchte: „Da sind wir jetzt gerade!“ „Und da wollen wir hin!“



Kürze/Prägnanz steht für die Anforderung, eine gute Balance zwischen einer ermüdenden, den lebendigen Dialog abtötenden Weitschweifigkeit und einer allzu knappen, allzu gedrängten Ausdrucksweise zu entdecken. Das Wesentliche noch einmal in leicht erinnerbaren Formulierungen und Wendungen auszudrücken – auch das kann ein ganz entscheidendes Hilfsmittel sein.



Zusätzliche Stimulanz (ich spreche heute lieber von Verlebendigung) meint, dass es angebracht sein kann, auf kreative, witzige Formulierungen, anregende Metaphern, Geschichten und lebensnahe Beispiele zurückzugreifen, die allerdings die eigentlichen Inhalte nicht erdrücken dürfen.“

Quelle: B. Pörksen, & F. Schulz von Thun (2014), Kommunikation als Lebenskunst. Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens (S. 44). Heidelberg: Carl-Auer.

10

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

In einem ergänzten Modell fügt Friedemann Schulz von Thun zudem Visualisierung sowie kognitive Empathie hinzu: •

„Das Zeichnen und Visualisieren unterstützt einem selbst bei der gedanklichen Klärungsarbeit, dient aber auch dem Publikum als Verstehenshilfe.“



„Nötig ist schließlich kognitive Empathie – auch dies ist eine ganz entscheidende Voraussetzung für verständliches Präsentieren und Schreiben. Was ist damit gemeint? Ein Bewusstsein davon, was im Kopf des Zuhörers oder Lesers vor sich gehen mag, wenn ich dies und jenes sage oder schreibe. Und zwar im Kopf von jemandem, der das alles noch nicht im Kopf hat, was ich im Kopf habe. Ein packender Monolog – ein faszinierender Vortrag, ein starkes Buchkapitel, ein überzeugender Essay – ist eigentlich immer ein verborgener Dialog: Man geht auf das jeweilige Publikum, seine Fragen, Verständnisschwierigkeiten und Bedürfnisse ein.“

Damit sind wesentliche Bewertungskriterien für Referate gefunden – so heißt es bei Friedemann Schulz von Thun: „Man wird in die Lage versetzt, zu ergründen und genauer zu benennen, warum irgendeine Präsentation so unverständlich und unzugänglich wirkte. War die Ausdrucksweise zwar verständlich, aber fehlte die klar erkennbare Gliederung, gab es keinen roten Faden? Hat der Vortragende allzu verknappt gesprochen? Oder war er zu ausführlich und hat sich in Details verloren? Erinnert man einzelne, lebensnahe Beispiele oder ist durch das Trommelfeuer der vielen Witze und Stories eine unnötige Ablenkung entstanden?“ Hinweis: Zu jedem Referat gibt es – direkt im Anschluss – ein Feedback im Plenum. Zwei Studierende werden jeweils vor dem Referat gebeten, sich gezielt Notizen zu machen – und dann die Feedback-Runde einleiten. Die zentralen Phasen eines Referats: Überblick gewinnen, Material strukturieren und aufbereiten, proben. Jedes gut vorbereitete Referat durchläuft verschiedene Phasen: die Phase der Vorbereitung, die Phase der Strukturierung, schließlich die Generalprobe. Zuerst gilt es, sich mit dem Thema vertraut zu machen, sich einen Überblick zu verschaffen. Das heißt: Man macht die wesentliche Literatur ausfindig, liest diese, wertet sie aus, grenzt das Thema ein, präzisiert die Zielsetzung und Fragestellung. Zentrale Werkzeuge und Arbeitsorte sind in dieser Phase: Bibliotheken und Netz-Recherchen; Bibliographien; Lese-und Exzerpiertechniken; das Brainstorming in der Gruppe; Expertengespräche. Dann gilt es, das Material zu strukturieren, eine Gliederung zu entwerfen, zentrale Gesichtspunkte zu bestimmen, die Visualisierung und die mediengerechte Darstellung zu bedenken. Jedes gute Referat braucht schließlich die Generalprobe, um nicht auszuufern, die Dramaturgie und Gliederung, die zentralen Ideen und ihre Formulierung zu testen. Die Literaturrecherche für das Referat: erst der Überblick, dann die Vertiefung, dann die Gliederung. Selbstverständlich sind eigene Literaturrecherchen erwünscht, die 11

Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Universität Tübingen, Medienwissenschaft, Wilhelmstr. 50, 72074 Tübingen

möglichst aktuelle Forschungsergebnisse aufgreifen. Als Grundlagenwerk, um einen ersten Überblick zu gewinnen, sei folgendes Buch empfohlen; es informiert in mehr als 100 Stichworten über zentrale Forschungs-und Themengebiete der Medien-und Kommunikationswissenschaft und weist die zentrale Fachliteratur in kompakter Form nach: Weischenberg, S., Kleinsteuber, H. J., & Pörksen, B. (Hrsg.) (2005): Handbuch Journalismus und Medien. Konstanz: UVK. Zentral ist in jedem Fall der Primärkontakt mit der wissenschaftlichen Literatur, die eigene Auswertung von Aufsätzen, Artikeln, Buchbeiträgen. Erst eine gewisse inhaltliche Tiefenschärfe und eine Quellenvielfalt erlauben die anregende Präsentation. Netzrecherche...


Similar Free PDFs