Title | Vergleich von Gretchen und Faus1 2 |
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Course | Deutschkurs |
Institution | Hochschule Mainz |
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Deutsch zusammenfassen...
VERGLEICH VON GRETCHEN UND FAUST GRETCHEN
FAUST
ALTER UND BILDUNG
-vierzehnjähriges, ungebildetes Mädchen
-etwa 60-jähriger Gelehrter
-kleinbürgerliche Verhältnisse
-akademisches Milieu, Universitätslehrer
ERSTE BEGEGNUNG
-kommt aus der Kirche
-kommt aus der „Hexenküche“
EINSTELLUNG ZUM GLAUBE
-ritualisierter Gottesglaube; begrenzter Kirchenhorizont
-Schwanken zwischen abstrakten atheistischen und pantheistischen Gefühl
POSITION IN GESELLSCHAFT
-nahezu determiniert von der Sozialordnung
-hat alle sozialen Bindungen abgestreift -Freiheit über sein eigenes Handeln
-lebt unter strenger Kontrolle der Mutter -triebgesteuert/ Begierde
VORSTELLUNG VON LIEBE
-wahre Gefühle
LEBENSENTWÜRFE
-traditionell/ konventionell
-Erkenntnis
-Familie mit Kindern
-Wissen
-altdeutsche Knittelverse
-elegante Madrigalverse
SPRACHE
-beginnt wahre Gefühle zu entwickeln (wird von Mephisto unterdrückt)
UNVEREINBARKEIT VON FAUSTS UND GRETCHENS LEBENSWELT -unüberbrückbarer Alters-, Bildungs- und Standesunterschied nicht im Gespräch auf Augenhöhe; unterschiedliche Lebenserfahrung ; Asymmetrie in sozialer und intellektueller Hinsicht -konträre Einstellung zum Glaube; unterschiedliche Werte Beziehung birgt Gefahr; Konfliktpotenzial
GRETCHEN UND FAUST BEDEUTUNG VON GRETCHEN FÜR FAUST -Faust hat ambivalente Gefühle gegenüber Gretchen -einerseits zeigt er Zuneigung zu Gretchen und ist tief beeindruckt von Gretchens sauberen und heilen kleinbürgerlichen Welt (vgl. „Abend“) -ehrliche Gefühle der Liebe rücken durch Mephistos Einfluss in den Hintergrund, da dieser Fausts sexuelle Begierde/ Sinneslust anstachelt -Fausts Bemühung um Gretchen sind von seiner sexuellen Begierde angetrieben er sieht sie als „Mittel zum Zweck“, um seine Wünsche zu erfüllen; sie wird von ihm instrumentalisiert Gretchen wird zum Opfer Fausts männlicher Begierde -Faust zeigt keine Verantwortung für Gretchen und ihr Schicksal Gretchen wird von Faust schwanger und im Stich gelassen -er nimmt den Tod ihrer Mutter durch das Schlafmittel, die Ermordung Valentins, Gretchens soziale Ächtung und die Tötung ihres Kindes in Kauf -Faust strebt keine Beziehung auf Augenhöhe an einerseits verdinglicht/ verniedlicht er Gretchen mit Kosenamen wie „mein Kind“, „liebe Puppe“, andererseits überhöht und idealisiert er sie als „ahnungsvoller Engel“ er sieht in ihr keine gleichwertige und ernst zu nehmende Partnerin -Gretchen ist für Faust nur eine Station auf dem Weg seiner „Weltfahrt“ mit Mephisto sie ist nur kurzzeitig für den lebens- und liebeshungrigen Faust von Bedeutung -Gretchen ist Faust gegenüber passiv; sie gestaltet nicht aktiv den Entwicklungsprozess von Faust mit
BEZIEHUNG ZWISCHEN GRETCHEN UND FAUST URSACHEN FÜR DAS SCHEITERN DER BEZIEHUNG ZWISCHEN FAUST UND GRETCHEN -unüberbrückbarer Bildungs-, Standes- und Altersunterschied Gretchen ist ein frommes, vierzehnjähriges Mädchen, deren Leben von Normen und Werten der Kirche und des kleinbürgerlichen Umfeldes geprägt ist (vgl. Straße 1); Verankerung in enge soziale Lebenswelt Faust ist ein Gelehrter um die sechzig Jahre, der nach göttlicher Erkenntnis strebt und das Überschreiten gesellschaftlicher Grenzen in Kauf nimmt, um seine Ziele zu erfüllen -Unvereinbarkeit von Fausts und Gretchens Lebensweise -Faust ist bereit, über gesellschaftliche Konventionen hinwegzusehen (Magie, Pakt mit Mephisto, Beziehung zu Gretchen) -unterschiedliche Einstellung zur Religion Gretchens Gottesglaube ist ritualisiert (z.B. Beichte), Frage der Religiosität spielt für sie eine wichtige Rolle in einer Beziehung (vgl. Gretchenfrage) Faust glaubt nicht an Gott bzw. er zeigt pantheistische Neigungen -Differenzen machen einen respektvollen Umgang auf Augenhöhe nicht möglich asymmetrische Beziehung; Faust überhöht/ idealisiert und erniedrigt Gretchen gleichermaßen -Egoismus, mangelndes Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität seitens Faust er ist vordergründig am Erreichen seiner eigenen Ziele interessiert und nicht an Gretchen -Faust hat keine Erfahrung im angemessenen Umgang mit Frauen durch sein isoliertes Leben in seiner Studierstube
URSACHEN FÜR DAS SCHEITERN DER BEZIEHUNG ZWISCHEN FAUST UND GRETCHEN -Gretchen stellt für ihn nur ein Mittel zum Zweck dar; Lustobjekt (vgl. Straße 1) er nutzt unlautere Methoden, um sich Gretchen anzunähern, anstatt persönlich Kontakt/ offene Kommunikation zu suchen (drängt Mephisto Schmuck zu ihrer Verführung zu deponieren, dringt in ihre Privatsphäre ein vgl. „Abend“) -Faust handelt nach dem Motto „der Zweck heiligt die Mittel“ er scheut vor nichts zurück, um Gretchen zu verführen (Eindringen in Schlafzimmer, Schmuck) -Faust schwankt zwischen wahren Gefühlen und sexueller Befriedigung seiner Triebe durch den Einfluss Mephistos wird seine Begierde immer wieder angestachelt; Liebegefühle werden von Mephisto zunichte gemacht (vgl. „Abend“) -in der Szene „Wald und Höhle“ entscheidet sich Faust für die Triebhaftigkeit und nimmt damit die gesellschaftliche Ächtung Gretchens in Kauf; ist bereit, sein Gewissen zurückzustellen -Faust schafft es die Konsequenzen seines Handelns zu verdrängen (Tod der Familie von Gretchen, Kindesmord, Schande und Entehrung Gretchens) zeigt Fluchttendenzen (vgl. „Wald und Höhle“) er zeigt kein Verantwortungsbewusstsein; versucht die Schuld auf Mephisto zu schieben (vgl. „Trüber Tag. Feld“) -Faust versucht lediglich aufgrund seiner Schuldgefühle, Gretchen am Ende aus dem Kerker zu befreien der Befreiungsversuch und damit mögliche Zukunftsaussichten für Gretchen und Faust scheitern, weil Gretchen Faust durchschaut -unterschiedliche moralische Ansichten im Gegensatz zu Faust erkennt Gretchen ihre Schuld und nimmt im Glauben an Gott die Folgen ihres Handels auf sich -enge Moralvorstellungen und Strafrituale der damaligen Gesellschaft (vgl. „Am Brunnen“) fördern das Scheitern der Beziehung
FOLGEN DES SCHEITERNS DER BEZIEHUNG ZWISCHEN FAUST UND GRETCHEN -Gretchen erfährt physisches und psychisches Leid -Gewissensqualen; Zustand geistiger Verwirrtheit (vgl. „Dom“) -soziale Ächtung und gesellschaftlicher Abstieg (vgl. „Nacht“, Valentin verflucht Gretchen) -Tod von Gretchens Bruder Valentin und ihrer Mutter -in ihrer Verzweiflung bringt sie ihr Kind um und wird daher als Kindsmörderin eingekerkert -sie entfremdet sich von sich selbst und handelt gegen ihrer eigentlichen Wertevorstellungen schlussendlich findet sie aber zu sich selbst zurück und zeigt sich Faust moralisch weit überlegen -durch die Erfahrungen mit Faust findet Gretchen zu innerer Frömmigkeit sie vertraut auf Gott und wird daher im Kerker errettet -für Faust ergeben sich keine weitreichenden Folgen er flieht mit Mephisto und beginnt den zweiten Teil der Weltfahrt; Gretchen ist nur eine Station auf seinem Weg -Mephisto konnte Faust nicht den versprochenen Moment vollkommenen Glücks durch das Beisammensein mit Gretchen ermöglichen Mephisto muss mit Faust weiterziehen...