Title | WISC - Zusammenfassung des Themas WISC aus dem Modul Diagnostik im Wintersemester 2017/2018 |
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Course | Psychologische Diagnostik |
Institution | Universität Bremen |
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Zusammenfassung des Themas WISC aus dem Modul Diagnostik im Wintersemester 2017/2018...
Wechsler Intelligence Scale for Children V (WISC-V) -
Einzeltestverfahren zur Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen Ziel: Abbildung des allgemeinen intellektuellen Niveaus eines Kindes Altersbereich von 6;0 bis 16;11
Aufbau des Tests: -
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bestehend aus 15 Untertests einzelne Untertests werden in Skalen (Indizes) zusammengefasst Zusammenfassung dieser Ergebnisse zu einem Leistungsprofil Untertests sind in 10 primäre und 5 sekundäre Untertests kategorisiert o 10 primäre Untertests empfohlen zur Beschreibung intellektueller Fähigkeiten o 5 sekundäre Untertests zur umfassenderen Erhebung kognitiver Funktionen Untertests ermöglichen Bestimmung des Gesamt-IQs und Berechnung spezifischer Indexwerte o Indexwerte zur Leistungseinschätzung kognitiver Funktionen auf höherer Ebene
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Aufteilung in 5 primäre und 5 sekundäre Indexwerte
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primäre Indexwerte aus primären Untertests ermittelbar
Abb. 1. Primäre Indizes mit zugehörigen Untertests zur Ermittlung der allgemeinen Leistungsfähigkeit einer Person.
Anwendungsbereiche: -
psychologisch-pädagogisches Testverfahren zur umfassenden Beurteilung der allgemeinen kognitiven Funktionsweise eines Kindes oder Jugendlichen
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Beurteilung von intellektueller Hochbegabung, Intelligenzminderung und individueller Stärken und Schwächen; liefert Informationen für eine Behandlungsplanung WISC-V allein ermöglicht keine hinreichende Differentialdiagnostik!
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Testsituation: -
durchschnittliche Bearbeitungsdauer: 56-73 Minuten für alle 10 Untertests Sicherung einer standardisierten Durchführungsprozedur durch erfahrene Testleiter routinierter Umgang und Handhabe mit Testmaterialien für ein optimales Umfeld für die Testdurchführung sorgen o Testmaterial außerhalb der Sichtweite o auf Kooperationsbereitschaft und Stimmung der Testperson achten o wenn nötig Pausen zwischen Untertests einrichten
Durchführung: -
Startpunkte: o Durchführung eines Untertests beginnt je nach Alter mit unterschiedlichen Aufgaben o altersspezifische Startpunkte gelten für alle Personen in jeweiliger Altersklasse o Personen mit vermuteter Intelligenzminderung
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Umkehrregel: o greift bei Untertests mit altersspezifischen Startpunkten (10 Untertests) o Aufgaben, die sich vor den altersspezifischen Startpunkten einreihen o entwickelt für Personen mit geringeren kognitiven Fähigkeiten
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unabhängig vom biologischen Alter mit der niedrigsten Aufgabe beginnen
Mehrheit der Personen wird Umkehraufgaben nicht durchführen müssen (erste 2 altersspezifischen Aufgaben: geringe Schwierigkeit + hohe Lösungswahrscheinlichkeit)
Abbruchregel: o Kriterium, wann Untertest abgebrochen werden soll
▪ o
Motivation und positive Beziehung aufrechterhalten, Testdauer verkürzen
variiert je nach Untertest
Untertests mit mehreren Versuchen pro Aufgabe: alle Versuche einer Aufgabe mit 0 bewerten Zeitbegrenzung: o einige Untertests: Bearbeitungszeit stoppen o
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▪ o
Zeitfenster, in dem Person Lösung formuliert/Aufgabe bearbeitet haben muss
bei einigen Untertests ist es erlaubt, Aufgabenstellungen zu wiederholen → Zeitnahme während Wiederholung stoppen
einige Aufgaben erfordern Vorgabe der Stimuli in bestimmter Frequenz (z.B. Zahlen nachsprechen) Demonstrations-, Übungs-, Lernaufgaben: o Hinweise zur richtigen Bearbeitung oder Lösung o Testperson mit den Anforderungen des Untertests vertraut machen o alle Hilfen und Hinweise: nur wie im Manual vorgesehen! (standardisiert) o
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Nachfragen, Hinweise, Wiederholungen: o
Nutzen: präzisere Antworten der Testperson, erneutes Erinnern an die Aufgabenstellung, Aufmerksamkeit erneut auf die Aufgabe lenken
o
unterschiedliche Anweisungen im Umgang: Objektivität! → Testleiter sollte mit Anweisungen vertraut sein
Auswertung: -
Protokollbogen: o alle 15 Untertests (Bewertung, Durchführung, Notizen, Instruktionen) o Verhaltensbeobachtung (z.B. äußeres Erscheinungsbild, Aufmerksamkeit) o Übersicht (Testergebnisse, Indexwerte, Gesamt-IQ) o Primäranalyse/Primäre Indexwerte + Gesamt-IQ (Stärken/Schwächen; Diskrepanzvergleiche) o Sekundäranalyse/Sekundäre Indexwerte (Diskrepanzvergleiche) o Prozessanalyse
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Begrifflichkeiten: o Rohwertsumme: erreichte Punktzahl gelöster Aufgaben + Umkehraufgaben + nicht bearbeitete Aufgaben vor altersspezifischem Startpunkt o Wertpunkte: Äquivalent der Rohwertsumme; wird aus Tabelle abgelesen Wertpunktsummen: Addition der Wertpunkte mehrerer Untertests (Grundlage für Indexwerte und Gesamt-IQ) Indexwerte berechnen: o Indexwerte: bestehen aus jeweils unterschiedlichen Untertests o
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Beispiel: Arbeitsgedächtnis = Bilderfolgen + Zahlen nachsprechen
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1. Wertpunkte der entsprechenden Untertests addieren (Wertpunktsummen) 2. Indexwert anhand der Wertpunktsumme aus altersentsprechender Tabelle ablesen (+ Prozentrang und Konfidenzintervall) Gesamt-IQ berechnen: o Gesamt-IQ: besteht aus 7 primären Untertests
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Mosaik-Test, Gemeinsamkeiten finden, Matrizen-Test, Zahlen nachsprechen, ZahlenSymbol-Test, Wortschatz-Test und Formenwaage
2. Wertpunkte der entsprechenden Untertests addieren (Wertpunktsumme) 3. Gesamt-IQ anhand der Wertpunktsumme aus altersentsprechender Tabelle ablesen (+ Prozentrang und Konfidenzintervall) o maximal ein Untertest darf ersetzt werden o Möglichkeit zur Hochrechnung, wenn genau ein Untertest fehlt (H!)
Primäranalyse (primäre Untertests/Indexwerte) -
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Stärken und Schwächen: o Vergleiche auf Index- bzw. Untertestebene o einzelner Indexwert ↔ Mittelwert der primären Indexwerte o einzelner Untertest ↔ Wertpunktmittelwert der 10 primären Untertests 1. Differenz berechnen 2. Berechnete Differenz ≥ kritischer Wert → je nach Vorzeichen Stärke oder Schwäche 3. Grundrate angeben Diskrepanzvergleiche: o Differenzen zwischen zwei einzelnen Indexwerten/Untertests 1. Differenzen berechnen 2. Berechnete Differenz ≥ Kritischen Wert → Differenz ist statistisch signifikant 3. Grundrate bestimmen (Gesamtstichprobe oder ähnlicher kog. Fähigkeitslevel)
Sekundäranalyse (sekundäre Untertests/Indexwerte) -
Sekundäre Indexwerte und Diskrepanzvergleiche berechnen: o gleiches Prinzip wie bei den primären Indexwerten/Diskrepanzvergleichen
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Prozessanalyse (zusätzliche Informationen über Verlauf einzelner Tests): o Rohwerte für Prozesswerte ermitteln (Protokollbogen) o Umrechnung in Wertpunktäquivalent
Gütekriterien: -
Normierung: o Erhebung der Daten zwischen Oktober 2015 und September 2016 o beinhaltet Daten von 1087 Kindern und Jugendlichen Merkmale gerichtet nach Quoten des Statistischen Bundesamts der Bundesrepublik Deutschland (2014) Objektivität: o Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität, Interpretationsobjektivität gegeben durch: o
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sehr ausführliche schriftliche Vorgaben zur Durchführung und Auswertung
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detaillierte Anweisungen für Bewertungskriterien
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Normtabellen
Reliabilität: o Interne Konsistenz gegeben durch: Berechnung mit Split-Half-Methode erzielte gute bis exzellente Reliabilitäten für Untertests und hervorragenden Reliabilitätskoeffizienten (r=.96) für den Gesamt-IQ Berechnung der Interrater-Reliabilität erbrachte einen hervorragenden Reliabilitätskoeffizienten (r=.98)
Stabilität gegeben durch:
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Berechnung der Retest-Stabilität zeigte adäquate Stabilität für die Untertests über die Zeit hinweg
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Berechnung der Retest-Stabilität wies eine sehr gute Stabilität für den Gesamt-IQ nach (r=.90)
Validität: o Inhaltsvalidität gegeben durch:
▪ o
o
empirische und qualitative Überprüfung der Antwortprozesse, um sicherzustellen, dass Person auch erwartete kognitive Fähigkeiten nutzt
Konstruktvalidität gegeben durch:
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Untersuchung von Korrelationsmustern
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Einsetzen einer konfirmatorischen Faktorenanalyse mit Ergebnis eines 5Faktoren-Modells
Kriteriumsvalidität gegeben durch:
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Prüfung von Zusammenhängen zu älteren Testversionen und anderen Intelligenztests, die nachwiesen, dass ähnliche Konstrukte gemessen werden Differenzierungsfähigkeit bei Tests mit Minder- und Hochbegabungen
Diskussion: Worin genau bestehen die Vorteile des WISC-V? Ist der Gesamt-IQ zur Erfassung der kognitiven Fähigkeiten ausreichend? -
WISC-V bietet durch verschiedene Indizes die Möglichkeit, die kognitiven Fähigkeiten zwischen verschiedenen Bereichen differenzieren zu können und somit gibt es über den Gesamt-IQ hinaus erweiterte Informationen
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Tests bei Kindern hängen jedoch immer mit der Motivation dieser zusammen und können das Testergebnis beeinflussen
Literaturverzeichnis: Petermann, F. (Hrsg.) (2017). Wechsler Intelligence Scale for Children (5. Aufl.). Frankfurt a. M.: Pearson Assessment. Abbildungsverzeichnis: Abb. 1. Primäre Indizes mit zugehörigen Untertests zur Ermittlung der allgemeinen Leistungsfähigkeit einer Person (Petermann (Hrsg.), 2017)....