Zusammenfassung APP - Leistung: Volition PDF

Title Zusammenfassung APP - Leistung: Volition
Author Elin Ettlin
Course Pädagogische Psychologie
Institution Universität Bern
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Summary

3-te Vorlesung des Kurses ...


Description

Volition Volition ist die Willenskraft oder auch Willensstärke. Es geht nicht nur darum etwas zu wollen, sondern auf daran zu Arbeiten das Ziel zu erreichen. «Zusammenfassend lässt sich Volition definieren als ein Sammelbegriff für selbstregulatorische Funktionen, die die Verwirklichung von Handlungsabsichten unterstützen, in denen starke konkurrierende Motivationstendenzen willentlich (volitional) kontrolliert werden müssen, um übergeordnete Ziele zu erreichen» (Englert & Bertrams, 2019). Bsp. Im Sport Kontext: Willensstärke kann dazu beitragen bei einem Marathonlauf das Ziel zu erreichen Motivationssprüche wie: Go hard or go home, sind eigentlich eher Volitionssprüche, da es ja um die umsetzung geht, und nur um die Motivation.

Was versteht man unter Volition? – Kernfragen 1. Handlungsinitiierung: Aufnahme einer Handlung (z.B. abendliches Lernen vs. Kino) 2. Persistenz: Andauern der Handlungstendenz bis zur Zielerreichung (z.B. Lernvorbereitung über Wochen hinweg) 3. Überwindung von Handlungshindernissen (z.B. Lernen trotz Lethargie)

Wie stehen Volition und Motivation zueinander? Was ist Motivation?  

Motivationale Prozesse, die sich auf Setzen von Zielen beziehen Goal setting

Was ist Volition?     

Die Form der Motivation, die sich auf Streben nach Zielen bezieht Wie Umsetzung einer gesetzten Zielintention reguliert wird Motivationsregulatorische Prozesse internaler/externaler Distraktoren Häufig gleichgesetzt mit Selbstregulation/Selbstkontrolle Goal striving

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Volitionstheorien -

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Rubikonmodell: Rubicon ist Grenzfluss in Norditalien, Ceasar wusste nicht ob er diesen soll Überschreiten und in Krieg ziehen soll, er tat das dann; Begann einen Bürgerkrieg, Abwägen von Vor- und Nachteilen, wie Handlung realisiert wird um bestimmte Ziele zu erreichen Handlungsfluss in 4 aufeinanderfolgende Phasen unterteilt In jeder Phase andere Bewusstseinslage erforderlich (Lewin, 1926)  Kognitive Orientierung, die für Erledigung der jeweils in einer bestimmten Handlungsphase anstehenden Aufgabe erforderlich ist  Bestimmt Inhalt und Form der Informationsverarbeitung  Spez. Kognitive Strukturen werden je nach Phase aktiviert Die 4 Phasen:  Motivational-prädezisonale Phase  Volitional-präaktionale Phase  Volitional-aktionale Phase  Motivational-postaktionale Phase

Rubikon: wird überschritten und eine Handlung kann eingeführt werden

Motivational-prädezisonale Phase  

  

Motivationale Phase vor eigentlicher Handlungsentscheidung Abwägende Bewusstseinslage (Personen die sich in diesr Phase befinden, wägen Situation ab)  Abwägen zwischen verschiedenen Zielen und deren Konsequenzen (Erwartung x Wert Kalkulationen)  Dann entscheidet man sich (bildet eine Handlungsintention) für den höchsten Wert  Fazit-Tendenz Überschreiten des (metaphorischen) Rubikon Gedankliche Inhalte: Auf Abschlussprüfung vorbereiten, Lerngruppe oder alleine Joggen? Lerngruppe scheint besser realisierbar und attraktiver Endresultat: Ich werde eine Lerngruppe gründen

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Diese Person hat also nun den Rubikon überschritten: nun geht es um die Planung der Zielumsetzung

Volitional-präaktionale Phase  

Erste volitionale Phase vor der Handlung Planende Bewusstseinslage  Zentral hierbei Handlungsplanung, Fragen nach Zielerreichung  Fiat-Tendenz (Fiat = Es möge geschehen)

ABER es kann Situationen geben, die sich für die Realisierung versch. Ziele eignen  man hat nicht nur ein Ziel, sondern meistens viele verschiedene  Querkonkurrenz (z.B. abends Freunde treffen vs. Sport)  Ziel mit der höchsten Fiat-Tendenz gewinnt Gedankliche Inhalte: - Was brauche ich? - Wo und wann treffen wir uns? Endresultat: - „Ich suche die relevante Literatur, lade sie für alle Gruppenmitglieder hoch und ab nächster Woche treffen wir uns jeden Mittwoch und Donnerstag“



Volitionale-aktionale Phase - Volitionale Phase währen der Handlung - Aktionale Bewusstseinslage  Handlungsinitiierung  Vergleich des Plans mit den aktuellen Gegebenheiten, um flexibel reagieren zu können  Handlungsdurchführung wird von Volitionsstärke des Ziels bestimmt Gedankliche Inhalte: - Kommen wir mit den Inhalten gut voran? - Sollten wir die Lernzeiten anpassen? Endresultat: - Verschiebung der Treffen in günstiger erscheinenden Abendstunden

Volitional-postaktionale Phase Motivationale Phase nach der Handlung Bewertende Bewusstseinslage Bewertung des zurückliegenden Handelns Wenn Ziel erreicht, dann wird dieses deaktiviert Wenn nicht erreicht  Man kann Anspruchsniveau senken, mit Ziel zufrieden sein  Man kann neue Handlungen einleiten, um Ziel zu erreichen  Man kann neue Ziele formulieren Gedankliche Inhalte: - Wurde das Ziel, die Abschlussprüfung zu bestehen, erreicht? Endresultat: - Nein, Ziel wurde nicht zufriedenstellend erreicht - Neue Ziele und Strategien werden gesetzt     

Kraftspeichermodell: Roy F. Baumeister - Wünschenswert, best. Verhaltensweisen zu regulieren - Fördert Zielerreichung - ABER Selbstregulation kann scheitern  Prädominante Verhaltensweisen haben motivationale Stärke 3

 „Energie“ notwendig, um Tendenzen zu überwinden Eine der ersten Studien in diesem Bereich der Selbstregulation Versuch: Delay of Gratification Marshmellow-Test, Kinder werden alleine gelassen in einem Raum mit einem Marshmellow, sie können ihn essen, oder noch nicht essen, und dann bekommen sie einen zweiten. - Zeigt wie anstrengen Selbstregulation sein kann - Delay of Graticifaction ist diese Wartezeit, in der die Kinder auf gewartet haben (im Schnitt -

haben aber alle irgendwann mal zum Marshmellow gegriffen) Diese Kinder hat man 30 Jahre später noch mal «untersucht», und es hat sich hereausgestellt, je länger ein King gewartet hat (im Schnitt) hatte es einen kleinere BMI, höhere Schulabschlüsse, höheres Einkommen  So scheint es dass Selbstregulation sehr positiv ist für das Leben (Trade-Selbstregulation (wie gut Leute sich selber regulieren können))

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Selbstkontrolle als Fähigkeit prädominante, automatische Handlungstendenzen willentlich zu kontrollieren und/ oder zu ändern - Es gibt nicht nur interindividuelle (von Person zu Person) Unterschiede, sondern auch gleiche Person in unterschiedlichen Situationen sich unterschiedlich gut Regulieren kann - Kraftspeicher als limitierte Ressource (metaphorischer Krafspeicher), kann aufgebraucht werden  Speist sämtliche Selbstkontrollhandlungen  Erschöpfung nach primärer Selbstkontrollausübung  In Folgeaufgaben Selbstkontrolle beeinträchtigt  Ego-Depletion (Zustand, wenn Speicher Erschöpft ist) Selbstversuch: Mathe aufgaben, Video mit Frau und Wörter (Wörter ignorieren) und dann nochmal Mathe aufgaben (diese müssten nach dem Video (dort wurde Kraftspeicher gebraucht), nach diesem Modell, dann schlechter gelöst sein) Verfallen in den Ego-Depletion Zustand

Versuch: Kontrollgruppe schreibt Text normal ab, Experimentalgruppe soll bestimmte Buchstaben auslassen, benötigen Selbstregulation Alllgemein Zeigt sich dass Personen unter Ego – Depletion - Schlechtere Impulsregulation - Geringere Persistenz - Schlechtere Aufmerksamkeitsregulation - Schlechtere Emotionsregulation etc...

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Kritik: Es kam Kritik in den letzten Jahren auf zu diesem Modell. Eine Studie versuchte im Labor diesen Ego-Depletion Effekt zu replizieren. Ergebnisse zeigten: es liessen sich keine starke empirische Evidenz für den Ego-Depletion Effekt finden, es ist also nicht so einfach von diesem Kraftspeicher auszugehen, es hat auch noch dritt Variablen die einen Einfluss haben.

Kraftspeichermodell vs. Prozessmodell (alternatives Modell) 1 Aufgabe

2 Aufgabe (müsste anhand Krafspeichermodell schlechter ausfallen) Es gibt diese Veränderungen in Motivation, Aufmerksamkeit und Emotionen

Kraftspeichermodell vs. implizierte Theorien (alternatives Modell) Ego – Depletion: Is it all in your head? Willpower affects Selfregulation? “Ego depletion may not result from a true lack of resources after an exhausting task, but from people’s beliefs about their resources” (p. 1692) Limited Theory = glauben an Ego - Depletion

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Diagnostik des Kraftspeichermodells State Self-Control Capacity Scale (SSCCS) Erfasst die Subjektive Wahrnehmung einer Person, State Komponente

Self-Control Scale (SCS) , Trade Komponente

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Förderung Volition Direkte Förderung – Lernstrategien - Kognitive Lernstrategien wie Wiederholungsstrategien, Elaborationsstrategien (Verbale oder bildliche Anreicherung) und Organisationsstrategien (Strukturieren) - Metakognitive Lernstrategien wie Planung, Monitoring/Überwachung, Regulation - Ressourcenbezogene Lernstrategien wie Bereitstellungen internen Ressourcen (z.B Pausen) oder externer Ressourcen (z.B. günstige Lernumgebung) Indirekte Förderung - Schaffung günstiger Lernbedingungen (eig. Wie externe Ressourcen)  Arbeitsplatz optimieren, Ablenkungen minimieren - Lernen am Modell, bsp. relevante andere Person wie diese Person Lernt, man kann dann das Modell dieser Person nachmachen

Am Ende dieser Sitzung sollten Sie,...  …das Thema Motivation abschließend verstanden haben.  …verstanden haben, was Volition ausmacht.  …einen Überblick über zentrale Volitionstheorien erhalten haben.  …wissen, wie man Volition fördern kann.

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