04 Kathedrale, Reims Zusammenfassung PDF

Title 04 Kathedrale, Reims Zusammenfassung
Author Nana Lala
Course Architekturgeschichte - History of Architecture
Institution Universität Stuttgart
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Summary

04 Kathedrale, Reims Zusammenfassung / Architekturgeschichte - History of Architecture...


Description

Hoch- und Spätmittelalter -

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13. Bis 15. Jahrhundert in Europa Im Vergleich zu vorangehenden Epochen → Eigenständiges, neues Bausystem → verweist zwar immer wieder auf die maurische Architektur, in der ebenfalls Spitzbogen eingesetzt wurden, ist jedoch nicht mehr als eine formale Ähnlichkeit, die mit dem gotischen System, bei dem der Spitzbogen konstruktiv bedingt ist, wenig zu tun hat Wesentliche Neuerung gegenüber der frühmittelalterlichen Architektur: → Trennung von Konstruktion und Raum Strebensystem entlastete die Wände im Inneren der Kirche gleichsam von statischen Funktionen → Durch große, farbige Fenster beleuchteter Innenraum konnte nun als Raum an sich moduliert werden ➔ Raum war vor seinen Gliedern da; Neue Raumauffassung Erfindung immer neuer Gewölbeformationen Räume sind von hierarchischen Strukturen bestimmt, wie sie der mittelalterlichen Gesellschaft entsprachen Chöre der Kirchen → Wichtigstes Bauteil Adel baute weiterhin prachtvolle Burgen und Residenzen → Bürgertum behauptete sich ➔ Führungsrolle → Rathäuser, Spitälern, Tuchhallen, Kaufhäuser, … → neue Bauaufgaben; wirtschaftliches und politisches Gewicht o Neue Orden der Franziskaner und Dominikaner reagieren auf diese Entwicklung → Kirchen wurden nicht mehr auf dem Lande (wie zuvor bei den Benediktinern und Zisterzienser), sondern in den Städten gegründet Architekturberuf neu definiert: → Beginnende Verwissenschaftlichung der Baukunst → Komplexe Bauzeichnungen → Architekt als namentlicher, selbstbewusster Schöpfer ihrer Bauten Streben nach oben (Gotik). → Streben in die Senkrechte // Gott Betonung der Senkrechten Fugenschnitte und Fertigteile; Normierung und Typisierung der Werksteine → Erhöhung des Bautempos und Reduzierung des Materialverbrauchs

Kathedrale, Reims Allgemein: -

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Nordfranzösische Stadt Reims Epoche: Hochgotik Eine der bedeutendsten gotischen Kirchen Frankreich o seit 1991 UNESCO-Welterbe o klassifiziert als Monument historique Früher: Körnungsort für die französischen Könige (steigert Bedeutung der Kirche) → Verbundenheit zwischen Monarchie und Kirche o Seit die Dritte Republik die Trennung von Staat und Kirche durchgesetzt hatte, steht die Kathedrale von Reims gleichzeitig symbolhaft für die französische Nation

Heute: Kathedrale des Erzbistums Reims → Nach dem Zweiten Weltkrieg Symbol der deutsch-französischen Freundschaft -

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Im 14. Jahrhundert (1211-1311) Fertigstellung, Ausnahme: Westfassade endgültig: 15. Jahrhundert, nachdem das Schiff verlängert worden war, um den Menschen Platz zu bieten, die bei den Königskrönungen anwesend waren 1870 wurde sie durch Papst Pius IX. zur Basilica minor ernannt Bei einem Brand 1481 wurden das Dach und die Türme zerstört Während des Ersten Weltkrieges wurde die Kathedrale schwer beschädigt. Unter anderem wurde der hölzerne Dachstuhl aus dem 15. Jahrhundert komplett zerstört. Beschädigung des Skulpturenschmucks der Fassade → 1919 Beginn Renovierung (zog sich über zwanzig Jahre hinweg) ➔ Dachstuhl wurde mit vorfabrizierten Betonelementen ersetzt Baumeister: Hugo Libergier Gezielte Zitate aus den Kathedralen von Chartres und Sens, sowie der Abteikirche Saint-Remi in Reims. → Musste Anspruch der hohen Stellung des Reimser Erzbischofs entsprechen Erfindung des Maßwerks?

Grundriss: -

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Turmform als integraler Bestandteil des Langhauses Dreischiffiges Langhaus: alle Pfeiler sind als kantonierte Pfeiler mit rundem Kern und je vier dreiviertelrunden Diensten in den Achsen gleich gebildet Blattkapitelle mit naturalisitischen Pflanzenornamentik variieren von Pfeiler zu Pfeiler Vierungspfeiler sind entsprechend ihrer Aufgabe, die Kreuzung von Langhaus und dreischiffigem Querschiff zu markieren und das Vierungsgewölbe zu stützen, mit starken Dienstbündeln für die Gewölberippen ausgestattet Vierung selbst ist gegenüber dem Langhaus und dem Chor nicht überhöht. Bewegungsfluss von Westen nach Osten.

Wandaufriss -

Dreizoniger Wandaufbau in allen Teilen der Kathedrale Spitzbogige Akatur, darüber vierteilige Triforium → Mit durchlaufenden Gesims, das auch um die Dienstbündel herumläuft, aufsitzt Weiteres Gesims trennt das Triforium von den zweibahnigen Obergardenfenstern

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Dienstbündel setzen über den Kapitellen der kantonierten Pfeiler an und bestehen aus einem „alten“ Dienst, der auf die jochtrennenden Gurtbögen bezogen ist, sowie aus zwei dünneren „jungen“ Diensten, die auf Rippen des Kreuzgewölbes beziehungsweise auf die zwischen Wand und Fenster vermittelnden Schildbögen bezogen sind Chor: o Fehlen der Gurte → keine „alten“ Dienste notwendig o Pfeiler als Rundpfeiler ohne Dienste ausgeführt, lediglich zum Mittelschiff hin ist ein „junger“ Dienst dem Pfeiler vorgelegt. o Triforium ausgezeichnet dadurch, dass schmale Felder nur zwei Arkaden vorhanden sind, die von einem Stab getrennt werden, der in den mittleren Stab des Maßwerks übergeht. Konsequent durchgezogene Raumgestaltung (Ausnahme: Chor)

Innenraum -

Dreischiffige Basilika Dreizoniger Wandaufbau Vierteiliges Kreuzrippengewölbe Maßwerkfenster Länge im Inneren: 139 Meter Dreischiffiges Querhaus mit doppelter Vierung → 55 Meter breit Dreischiffiges Langhaus → 32 Meter breit

Westfassade als markantes Merkmal : -

→ mit Reliefs und Figuren reich verziert ➔ Beispiel für hochgotische, mittelalterliche Bildhauerkunst o o o

Verwandtschaft mit antiken Skulpturen Ausdrucksstarke bewegte Figuren Eingefügt in das Konstruktionssystem (der Westfassade), Portale, Strebebögen, Baldachine, auf den Abschlussgesimsen stehenden Bogengalerien ➔ Zugleich Bewahrung ihrer Eigenständigkeit

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Die Mitte der Fassade wird durch die Hauptrosette geprägt; Die „Galerie der Könige“ oberhalb der Hauptrosette zeigt die Taufe Chlodwigs i. und die Statuen seiner Nachfolger.

Westtürme: -

Höhe: 81 Meter → sollten ursprünglich noch Turmspitzen für eine Gesamthöhe von 120 Metern erhalten

Hauptportal: -

Die Portalzonen sind weit nach vorne und mit ihren Wimpergen nach oben gezogen, über das erste Geschoss hinaus. Ist der Jungfrau Maria gewidmet direkt über dem Portal befindet sich noch innerhalb des gotischen Portalspitzbogens eine kleine Rosette

Der große französische Denkmalpfleger des 19. Jahrhunderts Eugène Viollet-le-Duc hat auf der Grundlage von Reims ein Idealbild einer gotischen Kathedrale mit sieben spitzen Türmen gezeichnet, was bei keiner einzigen Kathedrale Frankreichs tatsächlich gebaut wurde.

Fachbegriffe Langhaus

Im Grundriss lang gestrecktes Rechteck, an das entweder kein weiteres oder aber drei oder fünf Schiffe angefügt werden. -

Bei mehreren Schiffen wird ein breiteres, zentrales Mittelschiff beidseitig und in ganzer Länge von je einem oder zwei schmaleren Seitenschiffen flankiert. In Längsrichtung ist ein Langhaus üblicherweise über die gesamte Breite inklusiver der Seitenschiffe in mehrere, meist gleich breite Joche unterteilt. In den Scheidewänden öffnen sich zwischen den Schiffen Arkadenöffnungen, die untereinander durch Pfeiler oder Wandabschnitte getrennt werden.

Eine Hallenkirche besitzt ein mehrschiffiges Langhaus ohne oder mit nur geringfügigen Höhendifferenzen der Schiffe untereinander.

Ein einschiffiges Langhaus, das von einem Satteldach überdeckt wird, heißt auch Saalkirche. Die westliche Fassade des Langhauses und dem darin ausgesparten Portal erfuhr im Mittelalter oft besondere künstlerische Gestaltung. Wenn die Kirche statt der westlichen Fassade einen Portalvorbau oder ein Westwerk mit Turm oder Türmen besitzt, beginnt das Langhaus erst hinter diesen Bauwerksteilen mit der Langhauswestwand und dem darin befindlichen Portal.

Querschiff

Chor

Mittelschiff

Seitenschiff

Vierung

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Vierungspfeiler Vierungsgewölbe

Apsis

Basilika

Joche Häufig wird die innere Jochgliederung außenseitig auf die seitlichen Außenwände der Schiffe übertragen, so etwa durch die Fensteröffnungen und Wand- oder Strebepfeiler. Die durchlaufende Nummerierung der Joche beginnt häufig auf der Westseite des Langhauses mit Joch eins und endet vor der Vierung oder dem Chor mit der höchsten Anzahl der Joche.

Kreuzrippengewölbe, Gewölberippen

Spitzbogige Akatur

Gewölbe, Obergaden, Triforium, Arkade

Kreuzrippen, Gurtbögen, Maßwerkfenster, Scheidbogen, Pfeiler mit Diensten

Strebebögen

Baldachine Rosetten Reliefs Portale Gesims

Dienstbündel (alt und neu) Katnonierte Pfeiler Blattkapitelle / Kapitelle

Zusammenfassung Kathedrale -

überbietet ältere Kathedralen in Größe, Monumentalität, berühmte Skulpturen Klarheit des Grundrisses dreizoniger Wandaufbau im Inneren logisch durchgeführtem System Glieder auf Gewölbe bezogen Perfektion früherer Bestrebungen Reichtum an Skulpturen am Außenbau (fügen sich ein und wirken trotzdem eigenständig) Krönungskirche der franz. Könige wegen hohe Stellung des Erzbischofs Reims -> hohen Anforderungen gerecht werden Übernahmen aus Kathedralen von Chartres und Sens u. aus Abteikirche Saint-Remi in Reims Bezugnahme mit Ziel die Referenzbauten zu übertreffen

Grundriss -

Turmfront Bestandteil des Langhauses dreischiffiges Langhaus kantonierte Pfeiler mit rundem Kern alle gleich gebildet (keine Rhytmisierung) Blattkapitelle variieren Vierungspfeiler mit starken Diensten zu Gurtbögen und weiteren Dienstbündeln zu Gewölberippen markieren Kreuzung von Lang- u. Querhaus Stützen Vierungsgewölbe (nicht überhöht geg. Langhaus) o einheitlicher Bewegungsfluss angestrebt zwei Türme über Westjoch Chorbereich aus zwei Langchorjochen + ein Halbjoch Binnenchor von Umgang umgeben, an den 5 Kapellen anschließen Kapelle in Hauptachse um 1 Joch bereichert

Wandaufriss -

dreizoniger Wandaufbau in allen Teilen spitzbogige Arkatur, darüber vierteiliges Triforium auf durchlaufendem Gesims über Triforium folgt zweibahniger Obergadenbahn, durch Gesims getrennt Kreuzgewölbe Triforium im Chorbereich mit nur zwei Arkaden...


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