2.3 Zusammenfassung - Coriand - Allgemeine Didaktik PDF

Title 2.3 Zusammenfassung - Coriand - Allgemeine Didaktik
Course Einführung in die Allgemeine Didaktik
Institution Universität Duisburg-Essen
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Coriand - Allgemeine Didaktik Inhalt 1 Gegenstand der Allgemeinen Didaktik ............................................................................................. 2 1.1 Begriffliches ............................................................................................................................... 2 1.2 Ursprünge didaktischen Denkens.............................................................................................. 2 1.3 Allgemeine Didaktik als Disziplin der Erziehungswissenschaft ................................................. 2 2 Erziehung – Unterricht – Allgemeine Didaktik ................................................................................. 3 2.1 Zum Zusammenhang von Erziehung und Unterricht ................................................................ 3 2.2 Grundfragen bzw. Dimensionen einer Allgemeinen Didaktik ................................................... 5 2.3 Die Ziel-Inhalt-Methode-Relation.............................................................................................. 6 3 Ebenen der pädagogischen bzw. didaktischen Theoriebildung ....................................................... 7 3.1 Einführung: Didaktische Kompetenz als berufliche Position und Qualifikationsanforderung .. 7 3.2 Die Ebenen im Überblick ........................................................................................................... 7 3.3 Lehr-Lern-Konzepte als Theorien 2. Grades .............................................................................. 8 3.3.1 Einführung .............................................................................................................................. 8 3.3.2 Exemplarisch: Die Jena-Plan-Pädagogik ................................................................................. 8 3.3.3 Exemplarisch: Das Konzept Blended Learning ....................................................................... 8 3.4 Didaktische Modelle als Theorien 3. Grades ............................................................................. 9 3.5 Didaktische Prinzipien ............................................................................................................. 17 3.5.1 Einführung ............................................................................................................................ 17 3.5.2 Das Prinzip der didaktischen Differenzierung ...................................................................... 18 3.5.3 Didaktik der Inklusion ........................................................................................................... 19 3.6 Allgemeine Didaktik und das Technologieproblem in der Erziehung ..................................... 19 Zum Zusammenhang von Bildung und Erziehung ............................................................................. 19

1 Gegenstand der Allgemeinen Didaktik 1.1 Begriffliches Definition: Didaktik ist die Theorie über das Verhältnis von Lehren und Lernen. 1.2 Ursprünge didaktischen Denkens Platon (427 – 347 v. Chr.): „Keinen schöneren Beweis ihres Wissens können die Wissenden geben, als wenn sie andre wissend zu machen vermögen.“ Aristoteles (384 – 322 v. Chr.): • erklärt das Lehren-Können zur „Probe des Wissens“. • entfaltet das Dual „Lehren und Denk-Lernen“ und entwickelt die o Lernstufen „Auffassen – Verstehen – Üben“ mit den entsprechenden o Lehrstufen „Darstellen – Erklären – Einüben“ Wolfgang Ratke (1571-1635): Verfasser der schulprogrammatischen Denkschrift „Memorial“ (1612); Mitbegründer der Didaktik als Wissenschaft vom immer leichteren, rascheren und erfolgreicheren Lernen Johann Amos Comenius (1592-1670): • Schrift „Didactica magna“ (1628/1638) bzw. „Grosse Didaktik – die vollständige Kunst, alle Menschen alles zu lehren …“: Didaktik sei eine Lehrkunst. • Kapitel „Ars Didactica“ der Schrift „Methodus linguarum novissima“ (= Neueste Sprachlehrmethode, 1648): Didaktik sei die Wissenschaft vom guten Lehren. 1.3 Allgemeine Didaktik als Disziplin der Erziehungswissenschaft Subdisziplinen der Erziehungswissenschaft a. grundlagenorientiert Allgemeine Pädagogik, Allgemeine Didaktik, Historische Pädagogik, Vergleichende Pädagogik b. an pädagogischen Handlungsfeldern orientiert: Schulpädagogik, Berufs- bzw. Wirtschaftspädagogik, Erwachsenenbildung, Sozialpädagogik, Sonderpädagogik ... Fachrichtungen Frauenforschung, Freizeitpädagogik, Hochschulpädagogik, Interkulturelle Pädagogik, Medienpädagogik, Museumspädagogik, Umweltpädagogik, Vorschulpädagogik …

2 Erziehung – Unterricht – Allgemeine Didaktik 2.1 Zum Zusammenhang von Erziehung und Unterricht Erziehung vs. Unterricht? • These: Unterricht und Erziehung sind disjunkte Begriffe.

Oberbegriff: z. B. „Grundformen professionellen Handelns von Lehrerinnen und Lehrern“

Erziehung



Unterricht

Beratung

...

Antithese: Unterricht - z.B. in der Gestalt des Schulunterrichts - ist ein Phänomen der Erziehung und deshalb der Erziehung strukturlogisch untergeordnet.

Schulunterricht

Aufwachsen in der Familie

Oberbegriff: z. B. „Grundformen institutionalisierten pädagogischen Handelns“

Erziehung

Trainingslager für Jugendliche

Beratung

Heimbetreuung

...

...

Erziehung Herbart 1804/31884, S. 187: „Machen, dass der Zögling sich selbst finde, als wählend das Gute, als verwerfend das Böse: dies, oder nichts, ist Charakterbildung! Diese Erhebung zur selbstbewussten Persönlichkeit soll ohne Zweifel im Gemüt des Zöglings selbst vorgehen, und durch dessen eigne Tätigkeit vollzogen werden; […]: das ist es, was sich der Erzieher als möglich denken, was zu erreichen, zu treffen, zu ergründen, herbeizuführen, fortzuleiten, als die große Aufgabe seiner Versuche ansehen muss.“ Otto Willmann 1876/1980, S. 282f.: „Die Erziehung […] besteht in derjenigen fürsorgenden und stellvertretenden Tätigkeit des erwachsenen Geschlechtes, durch welche es das nachwachsende instand setzt und dazu anhält, sich die Grundlagen der Zivilisation und Kultur, welche die Gesellschaft besitzt, zu eigen zu machen. […] Die Erziehung ist einesteils die Propagation der Kultur und Gesittung

auf das nachwachsende Geschlecht. […] Andernteils aber ist es doch die Fürsorge für den Nachwuchs, welche das Treibende bildet. Seine Förderung erscheint als Zweck und jene Güter nunmehr als Mittel. […] Beide Seiten sind untrennbar verbunden: materiale und formale Seite. Die materiale allein: Abrichten. So auch das doppelte Motiv der Erziehung: Liebe zur Nachkommenschaft (natürliche, erziehende Liebe gleichsam eine elementare Kraft) – das Interesse an der Gesellschaft, deren Lebensordnung und ihren Kulturinhalten (das soziale Bewusstsein der sozialen Pflichten).“ Ellen Key 1900/1992, S. 76f.: „Goethe zeigt schon im ‚Werther‘ den klaren Blick für die Bedeutung einer individualistischen und psychologischen Erziehung, den Blick, der das ‚Jahrhundert des Kindes‘ auszeichnen wird. […] Ruhig und langsam die Natur sich selbst helfen lassen und nur sehen, dass die umgebenden Verhältnisse die Arbeit der Natur unterstützen, das ist Erziehung.“ Wolfgang Brezinka 1995, S. 161: Erziehung „ist immer Mittel zu einem Zweck“. Ebd.: „Unter Erziehung werden Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Bestandteile zu erhalten oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht bewertet werden, zu verhüten". Ebd., S. 290f.: „Entstehen die gewollten Wirkungen auch ohne Erziehung durch spontane Lernvorgänge, durch Nachahmung, durch Orientierung am Beispiel von Mitmenschen, so ist sie überflüssig“. Klaus Mollenhauer 1997, S. 158: „Erziehung ist der Inbegriff aller Handlungen und deren Produkte, die den Zweck haben, den Nachwuchs mit den (letzten Endes zu recht-fertigenden) Lebensformen der Kultur in ihren Grundlinien vertraut zu machen.“ Begriffliches Gerüst (Strukturbestimmende Merkmale von Erziehung)

Unterrichtsbegriff: Die Situation, „deren Hauptzweck das Lernen selber ist, heißt: Unterricht; Unterricht ist der Inbegriff aller Situationen des formellen Lernens. […] Wir nennen Unterricht jeden Komplex sowohl gegenständlicher als auch persönlicher Handlungsbeziehungen eines Lernenden, wenn der hauptsächliche Zweck des Komplexes ein (formelles) Lernen ist.“ (Sünkel 1996, S. 39f.) Besondere Unterrichtsformen: z.B. Schulunterricht, Seminare, Weiterbildungsveranstaltungen, Lesen eines Lehrbuchs These der Vorlesung: Unterricht - z.B. in der Gestalt des Schulunterrichts - ist ein Phänomen der Erziehung und deshalb der Erziehung strukturlogisch untergeordnet. 2.2 Grundfragen bzw. Dimensionen einer Allgemeinen Didaktik a) Stoffauswahl und -verbindung (Gleichzeitigkeit) • Makroebene „Schule“ bzw. Bildungsinstitution: Auswahl und Verbindung verschiedener Lehrgänge in einer höheren Ordnung, d.h. Bestimmung eines Fächerkanons oder fächerübergreifender Problemkreise - Lehrpläne bzw. Modulhandbücher entstehen. • Mikroebene „Unterricht“: sachlogisch und pädagogisch begründete Stoffauswahl b) pädagogische Abfolge (Unterrichtsphasen im Fokus ihrer allgemeindidaktischen Funktionen) • Einführung • Motivierung, Zielorientierung • Erarbeitung, Arbeit am neuen Stoff • Übung und Festigung • Anwendung • Zusammenfassung, Ergebnissicherung • Kontrolle und Bewertung • …

c) Art der Vermittlung bzw. Unterrichtsmethoden: • Äußere Seite (Erscheinungsbild) der Unterrichtsmethoden als sichtbare Art und Weise des In-Beziehung-Tretens von Lehrer, Schüler und Aneigungsgegenstand – z.B.: o Sozialformen (Frontalunterricht, Gruppenunterricht, Partnerarbeit, Einzelarbeit); o Handlungsmuster (z.B. Moderation, Vortrag, Rollenspiel, Unterrichtsgespräch, Experiment, Textarbeit, Tafelarbeit, Klausur) o Medieneinsatz; o Methodische Großformen (z.B. Lehrgangsförmiger Klassen- und Fachunterricht, Formen der Freiarbeit, Projektarbeit) • Innere Seite der Unterrichtsmethoden als „Lehr-Gang“, der den Gang der Erkenntnisgewinnung betrifft - z.B.: o Problemhafter oder rein darstellender Gang des Unterrichts o Logische Verfahren wie analytischer, synthetischer oder genetischer Gang des Unterrichts o Algorithmische oder heuristische Verfahren 2.3 Die Ziel-Inhalt-Methode-Relation

Erziehungsziel • Minimalbegriff des Erziehungsziels: Erziehungsziele sind relativ beliebige Vorstellungs- oder Wunschbilder von einer Persönlichkeit, die im Zu-Erziehenden zu erreichen gewollt, versucht oder gefordert werden – und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie auch das rechtlich oder moralisch Gesollte sind. • Normbegriff des Erziehungsziels: Unter dem Normbegriff „Erziehungsziel“ wird eine Norm verstanden, die ein für einen größeren Kulturkreis geltendes Idealbild vom Educanden beschreibt und vom Erzieher fordert, er solle so handeln, dass der Educand befähigt wird, dieses Ideal so weit wie möglich zu verwirklichen. Das Ideal wird zur Aufgabennorm für den Erzieher. Allgemeine Zielorientierung „Die einzig vernünftige übergeordnete Norm, an der didaktische Modelle und unterrichtspraktisches Handeln von Lehrern und Schülern zu messen sind, ist die Verpflichtung zur Aufklärung und Mündigkeit.“ (Jank/Meyer 52002, S. 122) „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ (Kant 1784: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?)

3 Ebenen der pädagogischen bzw. didaktischen Theoriebildung 3.1 Einführung: Didaktische Kompetenz als berufliche Position und Qualifikationsanforderung Didaktische Kompetenz Lehrender zeigt sich a) in ihrer objektiv gegebenen Zuständigkeit und Verantwortung für unterrichtliche Lehr-LernProzesse und b) in ihrem Vermögen (Urteils- und Handlungsfähigkeit), das Faktorengefüge des Unterrichts (Ziele, Inhalte, Methoden) so in Bewegung zu setzen und zu dynamisieren, dass in einem kreativen Lehr-Lern-Prozess gesellschaftlich geforderte und pädagogisch legitimierte Ziele erreicht werden. Dieses Vermögen erstreckt sich über Planung und Gestaltung von sowie Reflexion von Unterricht. 3.2 Die Ebenen im Überblick „Theorie ersten Grades ist […] die Voreinstellung, die unausgesprochene Fragestellung, die an die Wirklichkeit und die Aufgabe herangebracht wird, das Gerichtetsein auf Gegenstand und Aufgabe […]. Es ist die eingehüllte Rationalität, die in der geistigen Haltung des Menschen liegt, […] das Ethos der erfahrenen und gewollten Verantwortung.“ „Theorie zweiten Grades ist alles, was auf irgendeine Art formuliert im Besitz des Praktikers vorgefunden und von ihm benutzt wird, in Lehrsätzen, in Erfahrungssätzen, in Lebensregeln, in Schlagworten und Sprichwörtern“ (ebd., S. 39). „Man wird einer echten Theorie des Praktikers abverlangen dürfen, daß in ihr das, was wir Theorie ersten und zweiten Grades nannten, richtig zueinander steht. […] Seine Erfahrungssätze müssen Ausdruck der Weltstellung und der Grundhaltung des Erziehers sein.“ Die „Theorie […] dritten Grades“ ist die „Theorie des Theoretikers“, „wobei die Zahlen nur die Entfernung von dem unmittelbar Gegebenen und nicht etwa eine Rangfolge anzeigen“. Aber „diese Theorie der pädagogischen Wissenschaft setzt […] die Praxis, ihrerseits mit Theorie geladen wie sie ist, voraus“. Praktische Theorien Theorien 1.Grades (Subjektive Theorien) • Praxis • pädag. Alltagswissen Merkmale: • orientiert an subjektiver Einstellung zur pädagogischen Tätigkeit • pragmatisch gebunden an die subjektiven Erfahrungen in pädagogischer Praxis

Theorien 2.Grades ( "erfolgreiche" Praktiker) • Pädagogik • pädag. Professionswissen Merkmale: • Ausdruck einer bestimmten Berufsethik • wissenschaftlich reflektiertes Erfahrungswissen in handlungsorientierender Absicht

Wissenschaftliche Theorie Theorien 3.Grades (Theorien der Theoretiker) • Erziehungswissenschaft • Erz.-wiss- Disziplinwissen Merkmale: • systematisches Wissen über päd. relevante Sachverhalte; Gültigkeitsanspruch wird reflektiert • Grundlage für Nachdenken über päd. Sachverhalte

3.3 Lehr-Lern-Konzepte als Theorien 2. Grades 3.3.1 Einführung • Montessori-Pädagogik - [Maria Montessori (1870-1952)] • Freinet-Pädagogik - [Célestin Freinet (1896-1966)] • Waldorfpädagogik - [Rudolf Steiner (1861-1925)] • Jena-Plan-Pädagogik - [Peter Petersen (1884-1952)] • Projektunterricht, • Offener Unterricht, • Erfahrungsbezogener Unterricht •

Konzept Blended Learning

3.3.2 Exemplarisch: Die Jena-Plan-Pädagogik Reformmotiv Peter Petersens (vgl. Petersen 61959, S. 217ff.): „Von der Methodik zur Pädagogik des Unterrichts“ – Entwicklung einer pädagogischen Didaktik Weg: • Entfaltung einer empirischen Erziehungswissenschaft („Pädagogische Tatsachenforschung“) • Die Universitätsschule als „Jenaer Schulversuch“ • Universitäre Lehrerbildung Zur pädagogischen Didaktik des Jena-Plans Gestaltung der Jenaer Universitätsschule als „Lebensgemeinschaftsschule“ (Jena-Plan) – organisiert nach „pädagogischen Situationen“, die den „Grundformen“ entsprechen, „in denen der Mensch nach außen tätig wird im Verein mit andern: Gespräch-Unterhaltung, Spiel, Arbeit, Feier.“ (Petersen 61959, S. 98, Hervorh. i. Orig.) : • Stammgruppen statt Jahresklassen • Wochenarbeitsplan statt „Fetzenstundenplan“ o Fächerübergreifender Kernunterricht o Fachgebundener Kursunterricht zur Sicherung des Mindestwissens o Wocheneingangs- und -ausgangsfeiern u.a. Feiern • Arbeits- und Lernberichte statt Zensuren • „Schulwohnstube“ und „Schulgemeinde“ 3.3.3 Exemplarisch: Das Konzept Blended Learning E-Learning E-Learning: Lernen mittels elektronischer Medien; Lehrende werden didaktische Konstrukteure elektronischer Lernumgebungen Technische Formen des E-Learnings und ihre Funktionen: • Distributive Technologien (Datenbanken): Verteilung von Information und Lerninhalten – lehrerzentriertes pädagogisches Vorgehen • Interaktive Technologien (CBT, WBT): Interaktion eines Lernenden mit dem elektronischen Medium – lernerzentriertes pädagogisches Vorgehen • Kollaborative Technologien (Chatrooms, Diskussionsforen): Kooperation und Kommunikation von Lehrpersonen und Lernenden bzw. Lernenden untereinander im virtuellen Raum – teamzentriertes pädagogisches Vorgehen (unerfüllte) Erwartungen: • Flexibles Lernen unabhängig von Zeit, Ort und individuellem Lerntempo • Zeit- und Kostenersparnis

• Förderung des selbst organisierten und selbst gesteuerten Lernens • Flächendeckende Nutzung in Schule, Hochschulen, Fort- und Weiterbildung … Problem: Der Mensch ist ein soziales Wesen und benötigt für die eigene Entwicklung den persönlichen Bezug. Blended-Learning-Konzept als Antwort auf die Ernüchterung nach dem E-Learning-Hype: „vermischtes Lernen“, „hybrides Lernarrangement“, „semi-virtuelles Studium“. Im didaktischen Konzept des Blended Learning wechseln sich Präsenzphasen und E-Learning-Phasen ab, um die Vorteile beider Lernformen innerhalb eines Lernangebotes zu kombinieren. Die sozialen Aspekte des gemeinsamen Lernens sollen mit der Effektivität und Flexibilität von elektronischen Lernformen verbunden werden. E-Plattform (kostenlos) für eine Blended-Learning-Umgebung: z.B. http://www.teamspace4students.de 3.4 Didaktische Modelle als Theorien 3. Grades 3.4.1 Definition und Klassifikationsprinzip Definition: • Ein allgemeindidaktisches Modell ist ein erziehungswissenschaftliches Theoriegebäude zur Analyse und Modellierung didaktischen Handelns in schulischen und nichtschulischen Handlungszusammenhängen. • Es stellt den Anspruch, theoretisch umfassend und praktisch folgenreich die Voraussetzungen, Möglichkeiten, Folgen und Grenzen des Lehrens und Lernens aufzuklären . • Ein allgemeindidaktisches Modell wird in seinem Theoriekern in der Regel einer wissenschaftstheoretischen Position (manchmal auch mehreren) zugeordnet.

Zum Klassifikationsprinzip

3.4.2 Didaktik - Unterscheidung nach dem grundlegenden Muster wiss. Denkens und Forschens • Theoretische bzw. logische Didaktik, z.B.: o Didaktik Herbarts (1776-1841) als Teil einer Erziehungslehre im Diktum „Erziehung durch Unterricht“ (1806) o Phänomenologie des Unterrichts - Grundriss der theoretischen Didaktik (Sünkel ) • Empirische Didaktik, z.B.: o Kybernetisch-informationstheoretische Didaktik (F. v. Cube) o Curriculare Didaktik bzw. Lernzielorientierte Didaktik (C. Möller)



Pragmatische Didaktik, z.B.: o Bildungstheoretische Didaktik im Rahmen kritisch-konstruktiver Erziehungswissenschaft (W. Klafki) o Lehrtheoretische Didaktik (W. Schulz) o Kritisch-Kommunikative Didaktik (R. Winkel) o Dialektische Didaktik (L. Klingberg) o Konstruktivistische Didaktik

a)Theoretische bzw. logische Didaktik: Erläuterung: Das pädagogische Denken „kann sich dem Unterricht in dem Bemühen zuwenden, durch kritischen Vergleich, Analyse und Systematisierung vorliegender Unterrichtserfahrungen die wesentlichen Merkmale und strukturellen Gesetzmäßigkeiten des Unterrichts herauszufinden und darzustellen. Dabei ist es vor allem auf logische Operationen angewiesen.“ Beispiele: • Didaktik J.F. Herbarts (1776-1841) als Teil einer Erziehungslehre im Diktum „Erziehung durch Unterricht“ (1806) • Wolfgang Sünkels Phänomenologie des Unterrichts - Grundriss der theoretischen Didaktik (22002) b)Empirische Didaktik: Erläuterung: „Das pädagogische Denken kann sich dem Unterricht in dem Bemühen zuwenden, das Faktische, die Wirklichkeit je gesehenen Unterrichts, seine einzelnen Momente und ihre Beziehungen zueinander zu erfassen, die Korrelationen der Variablen zu berechnen und auf diese Weise die konkrete Bestimmtheit des jeweils untersuchten Unterrichts herauszufinden.“ Beispiele: • Führungslehre des Unterrichts (P. Petersen) • Kybernetisch-informationstheoretische Didaktik (F. v. Cube)

c)Pragmatische Didaktik: Erläuterung: "Das pädagogische Denken kann sich dem Unterricht in dem Bemühen zuwenden, bestimmte unterrichtliche Praxis vorweg in Gedanken zu entwerfen, modellhaft auszugestalten […], um Verfahren und Muster unterrichtlichen Handelns zu entwerfen. […]; es ist Reflexion einer zu gestaltenden Wirklichkeit. […] Pragmatische Didaktik ist die zu wissenschaftlicher ...


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