Title | Mathe Didaktik Zusammenfassung |
---|---|
Author | Jenny Back |
Course | Elemente der Arithmetik, Algebra und des Sachrechnens |
Institution | Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg |
Pages | 18 |
File Size | 783.8 KB |
File Type | |
Total Downloads | 52 |
Total Views | 144 |
Eigens erstellte Zusammenfassung der Vorlesung ...
Mathe Didaktik – Zusammenfassung Vorkenntnisse Mengenerfassung: Zählen kleiner Mengen (bsp. Wendeplättchen), Simultanerfassung (bsp. , Würfel); Test: Punktebilder bei Vorschulkindern und kurz vor der Einschulung Zählen ( 20): bis 20 aufsagen (90%) Mengen mit min. 20 Elementen abzählen (75%), vorwärts und rückwärts mit best. Start Ziffernkenntnis ( 10), Rechenfähigkeit Ergebnisse: - Hohe arithmetische Grundkompetenzen - Unterschätzung durch die Lehrer - Verstehens- und Interpretationsschwierigkeiten - Heterogenität der Bearbeitungen
Folgerungen: - Vorerfahrungen nutzen - Eigene Einschätzung überprüfen - Ambivalenz „didaktischer Hilfsmittel“ beachten - Reichhaltiges Lernangebot machen
Sachrechnen Funktionen des Sachrechnens: 1. Funktion: Sachrechnen als Lernstoff Wissen über Größen Fertigkeiten im Umgang mit Größen 2. Funktion: Sachrechnen als Lernprinzip Bezug zur Realität (Motivation) im gesamten Lehr-/Lernprozess Mathem. Begriffe/Verfahren in Sachaufgaben anwenden und üben Mathem. Begriffe in Lebenswirklichkeit rückführen 3. Funktion: Sachrechnen als Lernziel/Umwelterschließung Lebenswirklichkeit durch Mathe bewusster/klarer/kritischer sehen Grenzen mathematischer Modellbildung erlernen Sachrechnen im Sachunterricht als Mittel/Beitrag zur Umwelterschließung „Umwelt-Probleme“ mit mathem. Mitteln erschließen Aufgaben beim Sachrechnen: 1
2
3
4
Bestimmtheit: überbestimmte Aufgaben = zu viele Infos aber errechenbar unbestimmte Aufgaben = Nicht alle Angaben, kein genaues Ausrechnen, Angaben durch eig ene Erfahrungen hinzufügen Kapitäns-Aufgaben = Angaben mit Frage wenig zu tun, durch rechnen nicht lösbar Offenheit: Ausgangssituation Rechenweg Ergebnis klar vorgegeben Unterschied: geschlossen (addieren von Angaben) offen (z.B. eigene Erfahrungen eintragen, rechnen, vergleichen) Realitätsbezug: Fiktiv Authentisch (Material aus der Lebenswelt) Schülerrelevant (z.B. Schulsachen einkaufen, Busfahrt, etc.) Lebensrelevant (z.B. km + Route vgl. Urlaubsplanung) Präsentation: Textaufgaben (alle Infos relevant, klare Aufgabenstellung) Sachtext
Bild (Mehrdeutigkeit) Erzählungen, eigen gestellte Textaufgaben Rollenspiel Hörspiel (z.B. wenn Kinder noch nicht gut lesen können) Aufgabentypen: Eingekleidete Aufgaben (Übung v. Rechenfertigkeiten; kein Sachmodell nötig) Textaufgaben (Rechenfähigkeit + „Übersetzung“ Sache bedeutungslos)
5
Sachaufgaben (Sache im Vordergrund + Anwendung mathem. Wissens) Sachproblem (aus Lebenswirklichkeit formen in Mathe wandeln)
Förderung allg. mathem. Kompetenzen
Prozesse beim Sachrechnen / Bildungsstandards / Allg. mathematische Kompetenzen - Modellieren: Sachtexte der Wirklichkeit relevante Infos entnehmen Sachprobleme in Mathe innermathem. lösen Lösung auf Ausgangssituation beziehen Terme/Gleichungen/bildl. Darstellungen zu Sachaufgaben formulieren Modellierungskreislauf: Reale Situation Interpretieren/überprüfen
Mathem. Resultat
Situation strukturieren/vereinfachen
Reales Modell
berechnen
übersetzen
Mathem. Modell
-
-
Problemlösen: Mathem. Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten bei der Bearbeitung problemhaltiger Aufgaben anwenden Lösungsstrategien entwickeln und nutzen (z.B. systematisch probieren) Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf ähnliche Sachverhalte übertragen Vier Phasen des Lösens mathem. Probleme: Verstehen der Aufgabe Ausdenken eines Plans Ausführen des Plans Rückschau Modell:
Argumentieren Kommunizieren Darstellen
Textaufgaben bearbeiten „Frage, Rechnung, Antwort“ – Schema. Grundgedanke Sachrechnen: Übersetzung von Sachsituationen in „Mathem atik“; nach Rechnung: Interpretation des Ergebnisses dafür keine best. Regeln/Vorschriften, da unterschiedliche Sachinhalte; kein genaues Schema Problem / Schwierigkeit
Schülerschwierigkeiten - Semantik/Syntax der Aufgabe - Kontextfokussierung - Orientierung an oberflächlichen Merkmalen - Erkennen der mathematischen Struktur - Deutung des Rechenergebnisses - Rechenfehler
Verständnis der mathematischen Strukturen Reflexion des Ergebnisses Text & Kontextverständnis
Bearbeitungshilfen 1 Text- und Kontextverständnis
Hilfen zur Textanalyse: mehrmaliges Lesen: orientierend, genau, selektiv, „worterschließend“, kritisch, rückversichernd Hilfen zum Kontextverständnis: nacherzählend ohne Zahlen, Zahlenbedeutung, Kapitänsaufgaben
2 Verständnis mathematischer Strukturen
Konkrete Bearbeitungshilfen (did. Material) Grafische Bearbeitungshilfen o Situationsskizzen (bsp.: von Tischen) o Strecken-/Streifendiagramm (bsp.: versch. Große Bäume mit jährlichem Wachstum) o Rechenbaum o Tabelle (bsp.: Preise und Eiskugeln, Klassen mit Schülern; Rechenbaum) Strukturierungshilfen
a) Als Hilfe im Lösungsprozess selbst erstellen b) Als Aufgabe Skizze, Tabelle… interpretieren
Denkaufgaben – Legen und Überlegen Beispiel: Aufgabe mit 10 Kindern: Rutsche & Klettergerüst Aufgaben durch verschiedene Verteilungsmöglichkeiten (3K auf R, 5K auf Kl…) Mit Plättchen legen und rechnen Beispiel: Beine von Fliegen & Pferden versch. Lösungsstrategien
4 Gestaltungsprinzipien des Sachrechenunterrichts
Sachrechnen eigenständiger Kernbereich Aufgabenwahl nach Schülerinteresse Unterrichtsgestaltung erfordert vom Lehrer individuelles Eingehen auf Lernende Lernanlässe: Fehler/Irrwege sowie Lösungsideen
Aufgaben von Sachsituationen:
Wirklichkeit mit mathem. Mitteln erfassen Wirklichkeitsbezug Inhaltl. Verständnis für Rechenoperationen sichern und Anwendungen für Rechenverfahren in situativem Kontext zeigen Sachrechnen als Lernprinzip & Rechenoperation Erste Problemlösefähigkeiten Kein Verfahren
Mehrdeutigkeit bildlicher Darstellungen: Bsp.: Mensch, Affe, Bananen (5B=3B+2B, …) Plus-Minus-/Erzähl-Geschichten Sinnstiftende Lernanlässe:
Aufgaben müssen für Kinder sinnvoll scheinen Ideal: Authentische Situationen (Klassenfahrt, Schulfest…) Authentische Probleme: für Kinder persönl. Bedeutsame Problemstellungen ≈ „Normalität“ Neue Einsichten vermitteln und Zusammenhänge aufdecken
Bsp.: Zugverbindung / Fahrplan
Vorteile von Sachtexten Grenzen von Sachtexten Interessante Infos und Ergebnisse Vorstellungsbildung - Unterschiedliche Interessen - Sachtexte müssen immer erlesen werden und Anknüpfung an Interessen der Kinder - Großer Zeitaufwand Unterschiedliche Lösungs-/Handlungsstrategien und deren - Teilweise hohe Anforderungen an mathem. KompeEntwicklung sowie Kommunikation in Gruppen tenzen der Schüler Texterschließung und Umgang mit Sach-/Informationstexten Wirkt Realitätsverlust entgegen Beitrag zum Umweltbewusstsein von Kindern Offene Gestaltung= Offene Aufgabenstellung; Offenheit: Lösungswege & Fixieren von Lösungen & Organisationsform (bsp.: Rechnen mit Geld)
Größen (und) Messen Größen:
Beschreibung physikalischer Eigenschaften Größenbereiche: Länge, Fläche, Volumen, Masse, Zeit, Geld Maßzahl a und Einheit E aE
Als Abstraktion:
Objektiv messbare Eigenschaften realer Objekte werden verglichen (… hat so viel Inhalt wie…) Zusammenfassen von Objekten mit gleicher Eigenschaft zu einer Äquivalenzklasse Alle Repräsentanten einer ÄK gehören zur gleichen Größe (beschrieben durch Größenangabe (unterschiedl. Bezeichnungen möglich)); bsp.: 0,5l 0,5 = Maßzahl, l = Maßeinheit Größen gleicher Äquivalenzrelationen Größenbereich
Eigenschaften / Grundlegendes: - Für jeden Größenbereich eine Verknüpfung + gegeben Für zwei Größen A,B gilt A+B wieder Element des Größenbereichs (Abgeschlossenheit) - Außerdem: Ordnungsrelation < und für alle Größen A,B gilt AB (Trichotomie) - Für A,B,C gilt: (A+b)+C=A+(B+C) (Assoziativ) - Für A,B gilt: A+B = B+A (Kommutativ) - Das n-fache von A (A+A+A+A+…) = nA - ABER: Multiplikation zweier Größen nur in Ausnahmefällen sinnvoll (cmcm=cm2) Aufbau von Größenvorstellungen: Inhaltliche Ziele: Wissen über Größen und Fertigkeiten/Fähigkeiten im Umgang mit (un)benannten Größen aufbauen Grundidee: Messen Festlegen einer Einheit und Durchführung der Messhandlung (das zumessende ist größer/kleiner als die Maßeinheit) Umgang mit Messgeräten Größenvorstellung Umwandeln Systematisches Vergröbern/Verfeinern der Maßeinheit, häufig mit dezimaler Unterteilung, Bezeichnungen geben Art der Unterteilung an Kommaschreibweise liegt ein Verständnis des Dezimalsystems zugrunde
Bsp.:
m 2 2
, , ,
cm mm 05 50
!
Was gehört zum Messen? Vergleichen (mit dem Auge, nebeneinander legen, in Hand abwiegen…) o. mit Hilfsmitteln (Schritte, Becher) Ordnen Vergleichen durch Messen mit Messgeräten Ordnung schaffen – Ordnungsrelationen Messen lernen:
Intuitive Messexperimente: Beobachten von Erwachsenen beim Messen Vergleichen: Wer hat mehr / ist größer? Messen mit kleinen/selbstgewählter Repräsentanten Ablesen statt Zählen (Messen m. Messinstrumenten)
Größenvorstellungen: Grundlage zur realistischen Einschätzung Repräsentanten zu Standardeinheiten kennen (1l Milch) Stützpunktvorstellungen ( 1/2 l Flasche, 0,2l Trinken) Klassisches Stufenmodell:
Erfahrungen sammeln Direkter Vergleich von Repräsentanten Indirekter Vergleich o Durch selbstgewählte Maßeinheit o Durch Standard-Maßeinheit / Messinstrumente (Messbecher)
Authentische Zugänge:
Vorwissen einbeziehen Paralleler Einsatz konventioneller & willkürlicher Maßeinheiten Reflexion eigener konkreter Handlungserfahrungen
Thematisierung der Skalierung Aufbau alltagstauglicher Stützpunktvorstellungen
Zählen Vorkenntnisse: simultane Zahlerfassung (z.B. Würfel Zahl sehen & verstehen, normal bis 5) und zählen Erwerb der Zahlwortreihe: (ab 2. Lebensjahr)
Sehr große individuelle Unterschiede Gliederung des „beherrschten“ Bereichs in: o Stabile, korrekte Zahlwortfolge am Anfang o Stabile, aber nicht korrekte weitere Folge von Zahlwörtern o Nicht stabile Folge, die beim jeweiligen Aufsagen der Zahlwortreihe i. A. unterschiedlich ist
Zählprinzip und Konventionen 1. 2. 3. 4. 5.
Eindeutigkeitsprinzip Prinzip der stabilen Ordnung Kardinalzahlprinzip (zuletzt genanntes Zahlobjekt (z.B. 4) ist Anzahl der Menge) Abstraktionsprinzip Prinzip der Irrelevanz der Anordnung (Reihenfolge egal aber Endergebnis gleich Orientierung: LeseRichtung)
Niveaustufen des Zählens Niveau 1: String level Zahlwörter = Zeichenkette (einszweidrei…), kein Eindeutigkeitsprinzip (Zuordnung Gegenstand-Zahlwort) ohne Tempo, langsam und genau Niveau 2: unbreakable chain level Zahlwörter klar unterschieden, Gegenstände gezählt, weiterzählen von einer best. Zahl aus noch nicht möglich (Zahlenplättchen um eins vermehren von vorne zählen) Niveau 3: breakable chain level Von einer Zahl aus Weiterzählen möglich (auch rückwärts) Niveau 4: numerable chain level Parallel zum Weiterzählen wird auch Anzahl der Zählschritte mitgezählt Niveau 5: bidirectional chain level Vor-/Rückwärtszählen von versch. Zahlen aus, mitzählen der Zählschritte Phasen der prozeduralen Sicherheit Phase 1: Verbales Zählen Zahlwort nicht strukturiert (≈ Niveau 1) Phase 2: Asynchrones Zählen ab 3 ½ oder 4 Jahren Phase 3: Ordnen der Objekte während des Zählens Phase 4: resultatives Zählen Zuletzt genanntes Zahlenwort = Menge Phase 5: Abkürzendes Zählen Struktur in Teilmenge, z.B. Plättchen in Würfelmenge Übungen zum Zählen -Verbales Zählen: vorwärts ab 1 oder beliebige Zahl oder von x bis y, in 2er Schritten oder rückwärts ab x, zw. x-y… -Abzählen: Zählendes Wegnehmen, Zulegen, Hinlegen; durch berühren, tippen; visuelles Abzählen, Zählen geordneter Mengen / ungeordneter Mengen / Mengen untersch. Elemente / gleicher Menge in versch. Anordnung -Herstellen von Mengen durch Zählen (z.b. lege 7 Plättche hin) -Relationen: Vorgänger von x (welche Zahl vor 9?), Nachfolger von x, „Nenne die drei Zahlen vor/nach x“ -Abgedecktes Zählen (Welche Zahlen verdeckt?) 5 6 7 8 9 10 Orientierung im 20er-Bereich (bsp): 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 unterschiedliche Reihenfolge zum Aufdecken der 20er-Reihe „links-rechts-links-rechts…“, „jede 2./3.“ Natürliche Zahlen N – Zahlenaspekte „Was ist 5?“
Ordinalzahl Maßzahl Rechenzahl Codezahl Kardinalzahl
Fünfter 5kg, 5ml, 5sec 7-2=5, 4+1=5 Nr. 5, TAN 7583 |M| = 5
Beispiele: Ordinal/Ordnung: 7. Monat, Heinrich VIII, 3.Programm, 90. Minute Maß: 10m, 80kg Code: ==, Plzz, Hausnr, Buchseite Kardinal: ein dutzend, dt. 11
Zwei Mengen A und B nennt man gleichmäßig, wenn es eine bijektive Abbildung f: AB gibt. AB Kardinalzahlaspekt:
|A| gibt an, wie viele Elemente eine Menge A hat ( ≈Mächtigkeit) Alle Mengen mit Mächtigkeit 5 sind Repräsentanten der Kardinalzahl 5
Auswahl von Anschauungsmaterial – Ganzheitliches Arbeiten 1 + 1 Anschaulich:
Missverständnis: Je konkreter eine Anschauung ist, umso hilfreicher / einfacher ist sie Konkrete Kontexte lenken vom mathem. „Kern“ ab und verführen gerade „schwache“ Kinder dazu, mehr über den Kontext als über die „versteckte“ Operation nachzudenken
Ganzheitlich…
Vielfach in der Literatur als Synonym für „Kopf, Herz & Hand“… mit allen Sinnen lernen Ganzheitlich heißt in der Mathematik: keine Beschränkungen der Denkräume, offene Zahlenräume (min. bis 20) und Fortführung des Vorwissens
Unstrukturiertes Material Zahlen durch das Legen einer entsprechenden Anzahl einzelner Objekte darstellen Kleine Anzahlen können simultan erfasst werden, größere müssen abgezählt werden (oder in Strukturen gefasst werden) Kennzeichen ist die Merkmalsarmut der Materialien
Strukturiertes Material Zusammenfassung von Objekten zu größeren Ganzheiten Zahl kann mit einem Griff genommen werden Einheiten können noch sichtbar sein oder nicht Fünfgliederung erlaubt quasi-simultanes Erfassen der Zahlen zw. 5 & 10 (Zusammensatzung aus 5 und dem 5 überschreitenden Rest)
Zahlen und Zählen:
Vorstellungswelt: Zahlen in der ordinalen Anordnung, wie sie auf Zahlenstrahl dargestellt werde können Zählen (vorwärts, rückwärts) in Schritten Zahlen Vorgänger und Nachfolger zuordnen Zahlen nach der Größe sortieren Ordnungszahlen
Fundamentale Anschauung: 20er-Reihe
Ordinaler Aspekt Voll-/Unvollständige Reihe (- - - - 5 - - - - 10 - - - - 15 - - - - 20) Arbeitsrichtung von links nach rechts vorgegeben Ablesen und einprägen der Zahlenreihe Erarbeitung eines inneren Bildes der Zahlen reihe NICHT als Rechenhilfe geeignet
Zahlenreihe:
Betont ordinalen Zahlaspekt Wie ein Alphabet vs. verinnerlicht Angebot der Zahlenreihe bis 20 von Anfang an bei Orientierungsübungen
Anzahlerfassung
Schulkinder mit Lernschwierigkeiten nutzen häufig ausschließlich das (einzelne) Abzählen Bei der Orientierung & beim späteren Rechnen sollen Strukturen und Beziehungen bewusst gemacht werden Beziehungen artikulieren, z.B. bei der Anzahlerfassung von Punktmustern
Zahl und Struktur:
Vorstellungswelt. (Strukturiertes) Mengenbild einer Zahl/Anzahl (kardinaler Aspekt einer Zahl) Objekte sinnvoll ordnen
Fingerrechnen (innermathematische) Strukturen nutzen 20er-Feld/100er-Feld
Fundamentale Anschauung: 20er-Feld
Kardinaler Zahlaspekt Simultane Anzahlerfassung unter Ausnutzung der Struktur „Kraft der Fünf“ Strukturierte Darstellung von Zahlen, Erfassung und Zerlegung von Zahlen vertiefen Ergänzen bis 10/20 Addition und Subtraktion darstellen Hinweis: Grundlegend bei Wahrnehmungs- und Raumorientierungsschwierigkeiten: versch. Möglichkeiten der Darstellung zulassen und als gleich zu erkennen
Rechnen in der ordinalen Welt
Addition als Schritt nach rechts: 2+5=7 Subtraktion als Schritt nach links: 7-5=2 oder als Ergänzung gelesen: 5+__=7
Zahlenstrahl und Rechenstrich
Es sollte bei den Operationen nur auf den leeren Zahlenstrahl – Rechenstrich – zurückgegriffen werden Vollständiger Zahlenstrahl kann das Zählen verfestigen und als einzige (und graphisch abgesicherte) Vorgehensweise sonst prägend wirken
Geschickte Strategien
Konstanzgesetz (2+5=3+4) Vor & Zurück (Hilfsaufgaben) (73-19=73-20+1)
Rechnen in der kardinalen Welt – Strukturen nutzen
Verdoppeln (7 auf 20er-Feld) Große & kleine Aufgaben: 5+4=9, 15+4=19
Zahlenräume – Verständnisbasiert erarbeiten und mathematisch vertiefen 1. Anknüpfen an Vorkenntnisse Übungen zur Förderung des Zahlenverständnisses Systematische Übungen zur Zahlenauffassung und – darstellung, zur Schreibweise und zum Stellenwert der Zahlen Rechnen mit den vertrauten Zahlen Anschauungsmittel -
2. Ankerpunkte schaffen 3. Auffüllen des neuen Zahlenraums Volle Hunderter als Ankerpunk- Füllen der Lücken zw. Hundertern mit te; zehn Hundertertafeln ers- Zehnern - Zeige: Zehnerzahlen im Tausenter Überblick über die Größe derbuch des Zahlenraums - Zählen in Zehnerschritten Rechnen mit vollen Hundertern - Rückwärtszählen in Hunderterwie mit Einern und Zehnern schritten ab x Übungen zur Ordnung der Ankerzahlen (wichtig: Material)
Verkörperung mathematischer Strukturen Prinzipiell offen Bieten ein Handlungsfeld für möglichst reichhaltige strukturierende Aktivitäten der Lernenden Nicht Instrumente des Lehrers, sondern Erkenntnismittel für die Hand des Lernenden
Problem von Anschauungsmitteln: Kinder verstehen Darstellungsmittel weder unmittelbar noch zwangsläufig richtig, sondern müssen diese wie einen neuen Stoff erst lernen Anzahl begrenzen benötigt viel Zeit & Energie der Kinder, dazu 5 Kriterien Kriterien zur Auswahl von Anschauungsmitteln 1. 2. 3. 4. 5.
Kompatibel und über Schuljahre hinweg Mathematische Grundidee möglichst gut verkörpern Übersichtlich strukturiert und leicht handhabbar Große Demonstrationsversion und kleine Version für die Hand Für jeden persönlich zur Verfügung
Klassifikation von Arbeits- und Veranschaulichungsmitteln Strukturiert: Cuisenaire-Stäbe Unstrukturiert: einfarbige kl. Würfel nach klaren Ordnungsprinzipien keinerlei Ordnungsmerkmale aufgebaut Felder und Tafeln, Ketten und Strahlen
Mischform: Zwanzigerfeld in Teilen strukturiert, in Teilen unstrukturiert
Darstellung von Zahlenräumen Materialien für Zahlenraum bis 20, 100, 1000 Charakteristisch ist in allen Fällen die Anordnung in Rechtecken mit 2x10 bzw. 10x10 Feldern o Zwanzigerfeld: 2x10 Felder, versch. Farbige Plättchen/Würfel, vier Fünfergruppen; Einsatz: Anzahlen bis 20 versch. Darstellen, Additions-/Subtraktionsaufgaben o Hundertertafel/Hunderterfeld: 10x10, Zahlen 1-100 eingetragen (Tafel); Einsatz: Anzahlen bis 100 versch. Darstellen, Additions-/Subtraktionsaufgaben, Produkte darstellen o Ketten/Strahlen: IN zu einer Kette (lineare Anordnung), nicht über 100, Zahlenstrahl potentiell unendlich weit fortsetzbar, auch Abschnitte v. Mengen darstellbar Ketten: Rechenketten aus Perlen, zwei Farben, 5 o. 10er Abschnitte, 20 oder 100 Perlen Strahlen: „Urform“ beginnt bei 0, in gleichem Abstand Striche, fortlaufend IN, evtl. leerer Zahlenstrahl; Einsatz: Ordinaler Zahlaspekt, Rechenketten nur bis 100, Zahlenstrahl nach GS Z, später IR Unstrukturiertes Material Plättchen, Perlen, Würfel, Alltagsgegenstände (Reis, Büroklammern) kleine & große Anzahlen darstellbar o o o o o o
Wendeplättchen: versch. Farbige Seiten (rot/blau); Einsatz: Darstellung v. Anzahlen, einfache Rechenoperationen, Zahlzerlegung (5=4+1=3+2) Steck-/Holzwü...