Zusammenfassung Förder Mathe PDF

Title Zusammenfassung Förder Mathe
Course Förder-Mathe
Institution Justus-Liebig-Universität Gießen
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1

Zahlen (VL 2) Zahlaspekt 

Kardinalzahlaspekt  Zahlen dienen zur Beschreibung von Anzahlen.  Man fragt: „Wie viele?" bzw. „Wie viel?" und erhält durch die Kardinalzahl (Anzahl der Elemente einer Menge) das Ergebnis.  Beispiele: - Hans hat 2 Brüder. - Dort liegen 4 Bauklötze. - Es sind 18 Kinder in der Klasse.



Ordinalzahlaspekt  Ordnungszahl - Bei der Benutzung als Ordnungszahl kennzeichnen die Zahlen die Reihenfolge innerhalb einer (total geordneten) Reihe. - Man fragt: „An welcher Stelle?" oder „Der bzw. die wievielte?" und benennt das Ergebnis mit einer Ordnungszahl (der erste, zweite, dritte usw.). o Beispiele: o Hans liegt beim Wettlauf an 3. Stelle. o Die 5. Perle in der Kette ist blau.  Zählzahl o Bei der Benutzung als Zählzahl bezeichnen die Zahlen ebenfalls die Reihenfolge. o Im Unterschied zur Ordnungszahl benutzt man aber direkt die natürlichen Zahlen (bzw. eine Teilmenge von ihnen) in der Reihenfolge, wie sie im Zählprozess durchlaufen werden. o Man benennt die Ergebnisse mit eins, zwei, drei usw. o Beispiele: o Das Haus hat die Nummer 15 o Ich lese im Buch auf Seite 9



Maßzahlaspekt  Natürliche Zahlen dienen zur Bezeichnung von Größen  man benutzt sie als Maßzahlen bezüglich einer gewählten Einheit.  Man fragt: „Wie lang?", „Wie teuer?", „Wie schwer?", „Wie viel kg?“, „Wie viel €?“, „Wie viel m?“ ...  Beispiele: o Die Bonbons kosten 40 Cent. o Die Tafel Schokolade wiegt 100 g. o Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten.



Operatoraspekt  Bei diesem Aspekt beschreiben die natürlichen Zahlen die Vielfachheit einer Handlung oder eines Vorgangs.  Man fragt: „Wie oft?" und benennt das Ergebnis mit einmal, zweimal usw.

2  Beispiele: o Peter ist diese Woche fünfmal zur Schule gegangen. o Schreib diese Seite dreimal ab. 

Rechenzahlaspekt  Hier werden die natürlichen Zahlen zum Rechnen benutzt.  Mitunter unterscheidet man dabei zwischen algebraischem und algorithmischem Aspekt.  Algebraischer Aspekt: o Algebraische Gesetze bzgl. einer Rechenoperation werden zum Rechnen genutzt werden (z. B. Kommutativ- bzw. Assoziativgesetz). o Beispiel:  3+5=5+3  Algorithmischer Aspekt: o Es soll der Gesichtspunkt verdeutlicht werden, dass man mit den natürlichen Zahlen nach eindeutig bestimmten Folgen von Handlungsanweisungen ziffernweise rechnen kann. o Beispiel: 768 - 435 333



Codierungszahlaspekt  Ziffernfolgen der natürlichen Zahlen werden benutzt, Dinge zu benennen und zu unterscheiden.  Man kann mit ihnen weder sinnvoll rechnen, noch kann man sie sinnvoll der Größe nach ordnen.  Die Ziffernfolgen dienen zur Codierung.  Beispiele: o Gießen hat die Postleitzahl 35394. o Die Vorlesung findet im Hörsaal C 028 statt. o Autokennzeichen

Überblick über Behandlung 

Behandlung natürlicher Zahlen im Unterricht – Zahlraumweiterungen  Zahlen bis 100 (1./2. Schuljahr) o Zahlen bis 20 (1. Schuljahr) o Zahlen bis 100 (2. Schuljahr)  Zahlen bis 1 000 000 (3./4. Schuljahr) o Zahlen bis 1 000 (3. Schuljahr) o Zahlen bis 1 000 000 (4. Schuljahr)  Weitere Erweiterungen (Sekundarstufe) o größere natürliche Zahlen (5. Schuljahr) o Bruchzahlen, negative, rationale, irrationale und imaginäre Zahlen



Vorgehen im Anfangsunterricht: Gestuftes oder ganzheitliches Vorgehen?  traditionell (bis Anfang der 90 er Jahre): gestuftes Vorgehen o Erarbeitung des jeweiligen Zahlenraums in Stufen

3  neuer Ansatz: stärker ganzheitlich ausgerichteter Unterricht o es dürfen auch Zahlen verwendet werden, die noch nicht eingeführt wurden o Berücksichtigung der Untersuchungen zu Vorkenntnissen der Kinder 

Ganzheitliche Behandlung der Zahlen bis 20  Argumente für eine ganzheitliche Behandlung: o Anknüpfen an die Erwartungshaltung der Schulanfänger o Aufgreifen der relativ großen und aspektreichen Vorkenntnisse der Schulanfänger o Bessere Möglichkeiten zum aktiv-entdeckenden Lernen o Bessere Möglichkeiten für eine differenziertere Gestaltung des Mathematikunterrichts von Anfang an o Förderung gerade auch schwächerer Schulanfänger  Orientierung im Zwanzigerraum – spielerisch o Mengen, Anzahlen o Zahlenreihe bis 20 – Einführungsspiel o Zahlzerlegungen mit Plättchen o Geldbeträge  Vertiefung des Zahlbegriffs – didaktisches Material o Zahlen in der Umwelt, Wendekarten o Zwanzigerreihe o Zahlzerlegungen o Geldbeträge o Ordnungszahlen  Warum werden gerade auch schwächere Schulanfänger durch ganzheitliches Vorgehen gefördert? o Mehr Möglichkeiten der Differenzierung o Schwächere Schüler müssen nicht im Gleichschritt mit den leistungsstärksten Schülern mithalten. o Zahlbeziehungen ausgehend von „Kraft der Fünf“ und „Kraft der Zehn“ können besser hergestellt werden.

Entwicklung des Stellenwertverständnisses 

Verständnis vom Aufbau des dezimalen Stellenwertsystems  Jede Ziffer in unserer Zahlschrift vermittelt uns zwei Informationen: o 1. Die Ziffer gibt uns die Anzahl der Bündel der entsprechenden Mächtigkeit an (Zahlenwert der Ziffer) o 2. Die Stellung der Ziffer innerhalb des Zahlworts gibt die Mächtigkeit des zugehörigen Bündels an (Stellenwert der Ziffer)

  

Verständnis für das konkrete Bündeln Verständnis für das Entbündeln Verständnis für dezimale Analogien

4 

Zahlen bis 100  Hauptanliegen der Thematisierung: o Größenvorstellungen entwickeln o Einsicht in das dezimale Stellenwertsystem  Charakteristika von Stellenwertsystemen: o Bündelung o Stellenwert  Zahlen als Anzahlen: Verständnis für Bündelung und Stellenwert  Zahlen als Elemente einer Reihenfolge: Orientierung im Zahlenraum  Zahlen als Maßzahlen: Geld, Längen, Zeitspannen  Zahlen als Rechenzahlen: Rechnen im neuen Zahlenraum



Bündelung und Stellenwert  Bündelungsaktivitäten o Tischtennisbälle in Eierkartons  Verpacken  Versprachlichen und Notieren  Schätzwert und Ergebnis vergleichen, Bild zum Schätzwert zeichnen o Zahlenausstellung:  Immer 10 (Büroklammern aneinander ketten, Kastanien in eine Tüte packen, Zahnstocher mit einem Gummi zusammenbinden, ..  Ausstellungsstücke betrachten, vergleichen und ordnen: Welche Zahlen haben wir mehrfach? Welche noch gar nicht?  Ausstellung vervollständigen: Wer erstellt ein Stück zur 48, wer zur ...?



Arbeitsmittel  Rechenrahmen  Hunderterfeld  Hundertertafel  Zahlenstrahl

Arbeitsmittel 

Typen von Arbeitsmitteln  Unstrukturierte Materialien o Materialien, mit denen sich Zahlen als eine entsprechende Anzahl an einzelnen Objekten darstellen lassen, z. B. Kastanien, Knöpfe, ...  Strukturierte Materialien o Materialien, mit denen sich Zahlen als Ganzheiten (aus zusammengefassten Einzelelementen) darstellen lassen, z. B. Stäbe entsprechender Länge

5  Mischformen o Materialien, die eine klare 5er- und 10er-Gliederung aufweisen, deren Elemente jedoch auch einzeln genutzt werden können, z. B. die eigenen Finger  Unstrukturierte Materialien o Wendeplättchen, Muggelsteine, Holzwürfelchen, Steckwürfel  Strukturierte und teilstrukturierte Materialien o Spielmünzen, Cuisenairestäbe, Rechenrahmen, Rechenschiffe  Schematische Zeichnungen

6

Inhaltliches Verständnis (VL3) Typen von Additionssituationen 1. Vereinigen (statisch)  Sophie hat 4 Bonbons, Anne hat 3 Bonbons. Wie viele haben sie zusammen? o Vereinigungsmenge unbekannt: a + b = x 2. Hinzufügen (Operator; dynamisch)  Sophie hat 4 Bonbons. Anne gibt ihr jetzt 3 Bonbons dazu. Wie viele Bonbons hat Sophie danach? o Ergebnis (Ausgabe) unbekannt: a + b = x  Sophie hat 4 Bonbons. Anne gibt ihr jetzt einige Bonbons dazu. Danach hat Sophie 7 Bonbons. Wie viele Bonbons hat Anne ihr gegeben? o Veränderung (Operator) unbekannt: a + x = b  Sophie hat einige Bonbons. Anne gibt ihr jetzt 3 Bonbons dazu. Danach hat Sophie 7 Bonbons. Wie viele Bonbons hatte Sophie ursprünglich? o Start (Eingabe) unbekannt: x + a = b 3. Ausgleichen (dynamisch)  Sophie hat 4 Bonbons. Anne hat 7 Bonbons. Wie viel Bonbons muss Sophie bekommen, um genau so viele Bonbons zu haben wie Anne? o a+x=b 4. Vergleichen (statisch)  Anne hat 7 Bonbons. Sophie hat 3 Bonbons. Wie viele Bonbons hat Anne mehr als Sophie? o Unterschied unbekannt: a + x = b 

Der Schwierigkeitsgrad von Additionssituationen hängt nicht nur von den zugrundeliegenden 1 + 1 –Aufgaben ab, sondern auch von ihrer Struktur. Mit Hilfe von Additionsaufgaben können wir nämlich verschiedene alltäglicher Situationen beschreiben und lösen. (Padberg)

Typen von Subtraktionssituationen 1. Abziehen oder Wegnehmen  Anne hat 7 Bonbons. Sie gibt ihrer Freundin 3 Bonbons. Wie viele Bonbons bleiben ihr noch? o a-b=x  Anne hat einige Bonbons. Sie gibt ihrer Freundin 3 Bonbons. Sie behält noch 4 Bonbons übrig. Wie viele Bonbons hatte Anne ursprünglich? o x-a=b  Anne hat 7 Bonbons. Sie gibt hiervon ihrer Freundin einige Bonbons. Danach hat sie noch 4 Bonbons. Wie viele Bonbons hat Anne ihrer Freundin gegeben? o a-x=b

7 2. Vergleichen  Anne hat 7 Bonbons. Ihre Freundin hat 3 Bonbons. Wie viele Bonbons hat die Freundin weniger? o Anne hat 7 Bonbons. Ihre Freundin hat 3 Bonbons. Wie viele Bonbons hat Anne mehr 3. Ergänzen  Anne hat 3 Bonbons. Sie bekommt von ihrer Freundin einige Bonbons. Danach hat sie 7 Bonbons. Wie viele Bonbons hat sie bekommen? 4. Vereinigen  Anne hat 7 Bonbons, und zwar 3 Karamellbonbons und einige Pfefferminzbonbons. Wie Pfefferminzbonbons hat sie?

Grundmodelle von Multiplikation 

Mengenvereinigung  Die Mengenvereinigung bildet das wichtigste Grundmodell zur Einführung der Multiplikation  Von der anschaulichen Mengenvereinigung aus führt über die Anzahlbestimmung der Vereinigungsmenge ein direkter Weg zur Deutung der Multiplikation als wiederholte Addition gleicher Summanden

 Zwei verschiedene Teilaspekte beim Weg über die Mengenvereinigung: o zeitlich-sukzessiver Aspekt (dynamisch)  Die Gesamtmenge entsteht Schritt für Schritt durch mehrmalige Wiederholung des gleichen Vorgangs.  Bei Beispielen dieser Art wird durch Handlungen (bzw. durch vorgestellte Handlungen) an die Multiplikation herangeführt.  Die dynamische Komponente der Multiplikation wird betont.  Beispiel: Helene geht sechsmal in der Woche zum Bäcker und holt jedes Mal sechs Brötchen o räumlich-simultaner Aspekt (statisch)  Es wird keine Handlung (mehr) durchgeführt.  Die Vereinigungsmenge liegt von Anfang an schon vollständig vor.  Die statische Komponente der Multiplikation wird betont.  Beispiel: Auf dem Tisch stehen 4 Vasen. In jeder Vase sind 5 Blumen. Wie viele Blumen sind es 

Kartesische Produkt (nicht für die Einführung geeignet)

8  Alle möglichen Kombinationen (das Kreuzprodukt) zwischen den Elementen zweier Mengen werden bestimmt.  Wird auch als kombinatorischer Aspekt der Multiplikation bezeichnet 

Multiplikativer Vergleich  Katja hat 6€ gespart. Ihre große Schwester hat schon 5mal so viel Geld in ihrer Spardose. Wie viel Geld hat ihre große Schwester?



Multiplikatives Ändern  Eine Lotterie lockt mit folgendem Versprechen: Im Fall eines Gewinns verdreifacht sich ihr Einsatz. Wie hoch ist die Auszahlung bei einem Einsatz von 10€?



Proportionalität  In einer Minute laufen 7 Liter aus einem Wasserhahn. Wie viel Liter laufen in 9 Minuten aus dem Hahn?



Verkettung von Vervielfältigungsoperatoren  Der Elefant Otto verdreifacht im ersten Jahr sein Geburtsgewicht. Im zweiten Lebensjahr verdoppelt er sein Gewicht. Das Wievielfache seines Geburtsgewichtes hat er am Ende des zweiten Lebensjahres?



Formelhafte Multiplikation von Größen (Sekundarstufe)  Ein kleines rechteckiges Gartengrundstück ist 6m lang und 11m breit. Wie groß ist das Flächenstück?

Grundmodelle von Division 

Zerlegen von Mengen in gleichmächtige Teilmengen

 Aufteilen o Zerlegung einer Menge M in gleichmächtige, paarweise elementfremde Teilmengen o Gesucht ist die Anzahl der Teilmengen o Gegeben sind die Elementanzahl der Menge M und die Elementanzahl je Teilmenge o Beispiel: Kinder spielen mit Karten. Zum Spiel gehören 32 Karten. Jedes Kind soll vier Karten erhalten. Wie viele Kinder können mitspielen?  Verteilen

9 o Zerlegung einer Menge M in gleichmächtige, paarweise elementfremde Teilmengen o Gesucht ist die Anzahl der Elemente je Teilmenge o Gegeben sind die Elementanzahl der Menge M sowie die Anzahl der Teilmengen o Beispiel: Vier Kinder spielen mit Karten. Uwe verteilt die 32 Karten. Jeder bekommt gleich viele. Wie viele Karten bekommt Jeder?    

Umkehroperation Wiederholte Subtraktion / Rückwärtszählen Multiplikativer Vergleich Operatoren

Rechengesetze 

Kommutativgesetz  Vertauschungsgesetz ab Klasse 1:  Für alle natürlichen Zahlen a, b gilt: a + b = b + a bzw. a · b = b · a



Assoziativgesetz  (a · b) · c = a · (b · c)  Beispiel: (2 · 3) · 4 = 2 · (3 · 4)



Distributivgesetz  a · (b + c) = a · b + a · c

Inhaltliches Verstehen von Rechenoperationen - Zusammenfassung  wichtige Grundlage für das Rechnen und Sachrechnen  Förderung durch (tägliche) Rechengeschichten  Simulation: Rollenspiel, Handlung mit Material, Protokollierung, Gleichung  Bildgeschichten  Variation der gesuchten Größe: Handlungen beschreiben und nachvollziehen  Operative Veränderungen und deren Auswirkungen  Intra- und intermodaler Transfer: enaktiv, ikonisch, symbolisch

Grundaufgaben (VL 4)

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Begriff und Bedeutung 

Grundaufgaben der Addition (Einspluseins)  Grundaufgaben der Addition sind alle Aufgaben der Form a + b = c mit natürlichen Zahlen a  10 und b  10  Damit gibt es 121 Grundaufgaben der Addition



Grundaufgaben der Subtraktion (Einsminuseins)  Grundaufgaben der Subtraktion sind alle Umkehraufgaben der Grundaufgaben der Addition (c – b = a; c – a = b)



Grundaufgaben der Multiplikation (Einmaleins)  Grundaufgaben der Multiplikation sind alle Aufgaben der Form c mit natürlichen Zahlen a ≤ 10 und b ≤ 10  Damit gibt es 121 Grundaufgaben der Multiplikation



Grundaufgaben der Division  Grundaufgaben der Division sind alle Umkehraufgaben der Grundaufgaben der Multiplikation  Achtung: Division durch 0 ist nicht möglich



Bedeutung der Grundaufgaben  Bedeutung: o Jede Aufgabe, die wir mündlich bzw. im Kopf rechnen, besteht aus ein bzw. mehreren Grundaufgaben als Teilrechnungen, Voraussetzung für schwierige Aufgaben o Aufgaben des schriftlichen Rechnens sind aus Grundaufgaben zusammengesetzt.

a·b=

 Ziel: o Gedächtnismäßiges Beherrschen der Grundaufgaben o Ende der Klasse 1: Addition und Subtraktion o Mitte der Klasse 3: Multiplikation und Division

Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Addition und (Subtraktion) 

Zählstrategien 1. Vollständiges Auszählen  einfachste Strategie  meist mit Materialeinsatz verbunden: Steckwürfel, Plättchen  Vorgehen bei 3 + 4: Es werden zunächst 3 Plättchen und danach 4 Plättchen hingelegt. Die Summe wird durch vollständiges Auszählen der Gesamtmenge bestimmt.  Problem: Bei „größeren“ Anzahlen verlieren die Schüler den Überblick und lassen ein Plättchen aus oder zählen es doppelt  Fehler: Eins-Abweichung nach unten oder oben  Das Verfahren ist sehr aufwendig. 2. Weiterzählen vom ersten Summanden aus  Weiterentwicklung des vollständigen Auszählens

11  Beim Beispiel 3 + 4 wird nicht mehr von 1 bis 7, sondern nur noch 4, 5, 6, 7 gezählt  Schüler müssen die Zählbedeutung des ersten Summanden für die Summenbildung zumindest implizit verstanden haben  typischer Fehler: Eins-Abweichung nach unten  Bei 3 + 4 wird gezählt: 3, 4, 5, 6 also: 3+ 4 = 6 3. Weiterzählen vom größeren Summanden aus  Ist der zweite Summand größer als der erste ist es eine Vereinfachung, vom zweiten Summanden aus weiterzuzählen  Weiterentwicklung des Weiterzählens vom ersten Summanden aus  Beim Beispiel 2 + 7 wird nicht mehr von 2 aus weitergezählt, sondern von 7 aus  Grundlage für den Einsatz dieser Zählstrategie ist das Kommutativgesetz der Addition  typischer Fehler: Eins-Abweichung nach unten 4. Weiterzählen vom größeren Summanden in größeren Schritten  Statt einer Aufgabe wie 9 + 8 durch achtmaliges Weiterzählen, um jeweils 1 zu lösen, kann man sie auch mittels Zählens in Zweier- oder Viererschritten lösen  in Zweierschritten: 11, 13, 15, 17  Diese Strategie ist von den Zählstrategien die effektivste 

Heuristische Strategien 1. Tauschaufgaben  Anwendung des Kommutativgesetzes: a + b = b + a  Zu jeder Grundaufgabe des Einspluseins gibt es eine Tauschaufgabe.  Statt 2 + 9 wird 9 + 2  Durch Tauschaufgaben kann die Anzahl der einzuprägenden Grundaufgaben (fast) halbiert werden. 2. Verdopplungsaufgaben – Halbierungsaufgaben

3. Nachbaraufgaben  Man kann zu jeder beliebigen Aufgabe durch Vergrößerung bzw. Verkleinerung eines Summanden um 1 Nachbaraufgaben bilden  Beispiel: o Beherrschen Schüler die Verdopplungsaufgaben, so können sie durch Rückgriff auf diese Aufgaben 4 + 3 oder 4 + 5 leicht lösen  Fastverdopplungsaufgaben sind spezielle Nachbaraufgaben 4. Gleichsinniges oder gegensinniges Verändern  Gegensinniges Verändern:

12 o Durch Verkleinerung des ersten Summanden und gleichzeitige Vergrößerung des zweiten Summanden um dieselbe Zahl bleibt eine Summe unverändert o 5 + 3 wird über 4 + 4 gelöst  Gleichsinniges Verändern: o Eine Differenz bleibt unverändert, wenn wir Minuend und Subtrahend um denselben Betrag vergrößern oder verkleinern o 12 - 9 wird über 13 - 10 gelöst 5. Schrittweises Rechnen (Zerlegen einer Zahl)  Diese Strategie wird besonders beim so genannten Zehnerübergang genutzt.  Die Aufgabe 7 + 9 wird in die beiden leichteren Teilaufgaben 7 + 3 = 10 (ergänzen zum vollen Zehner) und 10 + 6 = 16 gelöst.  Dabei wird die Gültigkeit des Assoziativgesetzes implizit vorausgesetzt: o 7 + 9 = 7 + ( 3 + 6) = (7 + 3) + 6 = 10 + 6 6. Umkehraufgaben  Hier wird der Zusammenhang von Addition und Subtraktion genutzt.  Subtraktionsaufgabe 17 - 9 durch Rückgriff auf die Additionsaufgabe 8 + 9 = 17 gelöst  Die Anwendung von Umkehraufgaben erspart, dass neben dem Kleinen 1 + 1 auch das Kleine 1 – 1 komplett auswendig beherrscht werden muss 

Eingeprägte Gleichungen

Lösungsstrategien für Grundaufgaben der Multiplikation (Division) 

Zählstrategien 1. Zählstrategien (mit Material) 2. Vollständiges Auszählen:  Jedes Element wird gezählt 3. Rhythmisches Zählen  Beim Zählen werden bestimmte Zahlen besonders betont:  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, ... 4. Weiterzählen in größeren Schritten



Additions- und Subtraktionsstrategien



Heuristische Strategien 1. Tauschaufgaben  Anwendung des Kommutativgesetzes: a · b = b · a  Zu jeder Grundaufgabe des Einmaleins gibt es eine Tauschaufgabe.  Statt 3·9 wird 9·3 gerechnet.  Durch Tauschaufgaben kann die Anzahl der einzuprägenden Grundaufgaben (fast) halbiert werden.

13 2. Vergrößern oder verkleinern eines Faktors / Zerlegen a) Nachbaraufgaben o Der erste oder der zweite Faktor wird um 1 verändert, damit hat jede Multiplikationsaufgabe vier Nachbaraufgaben. o Diese Strategie basiert auf dem Distributivgesetz, wobei ein Summand bzw. Subtrahend 1 ist. o Beispiele: 9 · 7 rechne ich (10-1) ·7 = 10 · 7 - 1 · 7 6 · 8 rechne ich (5+1) · 8 = 5 ·8 + 8 b) andere bekannte Aufgaben - Nachbaraufgaben als Spezialfall - Es kann wiederum der erste oder zweite Faktor zerlegt werden - Beispiele: - 7 · 3 rechne ich (5+2) · 3 = 5 · 3 + 2 · 3 - 48 : 8 könnte ich rechnen 40 : 8=5, dann ist 48 : 8 = 6 3. Verdoppeln oder Halbieren Multiplikation und Division  Ein Faktor wird in ein Produkt „zerlegt“.  Beispiele: o Bei 4·7 zerlege ich 4 und rechne statt (2·2)·7 nun 2·(2·7) = 2 · 14 o Mathematische Begründung: Assoziativgesetz o Bei 48 : 8 könnte ich r...


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