3. Portfolioaufgabe Entwicklungspsych. PDF

Title 3. Portfolioaufgabe Entwicklungspsych.
Course Psychologie III: Entwicklungs-psychologie, Klinische Psychologie
Institution Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt
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Summary

3.Portfolioaufgabe Entwicklungspsychologie, SS2020, Rösler, Prüfungsleistung...


Description

3.„Ich will den doofen blauen Pulli nicht anziehen, der ist für Jungs!“ mault Nele (3,5 Jahre). Erklären Sie unter Zuhilfenahme des Begriffs „Geschlechtskonstanz“, warum Neles Reaktion in diesem Fall durchaus einem alterstypischen Entwicklungsstand entspricht! Beschreiben Sie, welche Einflussmöglichkeit Neles Eltern auf dieses Phänomen bleibt.

Nele befindet sich im Alter der Rigiden Identifikation, in welchem den Kindern bereits die Selbstzuordnung zu einem Geschlecht gelingt, sie wissen, dass aus Mädchen Frauen werden und aus Jungs Männer (Geschlechtsstabilität) und für sie die Kategorisierung nach Geschlecht wichtig wird. In diesem Alter (von 3 bis 6 Jahren) spielen Kinder gerne in geschlechtshomogenen Gruppen, erwerben schnell Geschlechtsstereotypen und halten Geschlechterrollen für die absolut gültige Norm, die nicht verhandelbar ist. Allerdings verfügen Kinder in diesem Alter noch nicht über das Konzept der Geschlechtskonstanz, das heißt, sie machen das Geschlecht von Attributen abhängig, die sie entweder dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zuordnen und nicht von tatsächlichen biologischen Merkmalen. Die Vorstellung davon „wie stabil mein momentanes Geschlecht gegenüber einer Veränderung ist“ nimmt zwar zwischen 3 und 6 Jahren langsam zu, ist bei der 3,5-jährigen Nele jedoch noch am Anfang. Attribute (wie z.B. lange Haare oder blauer Pulli) stehen für die Kinder im Vordergrund und diese sind veränderbar, deshalb sehen sie das Geschlecht auch als veränderbar an. Nele könnte also annehmen, dass sie, wenn sie einen blauen Pulli tragen würde, kein Mädchen mehr wäre, sondern ein Junge, und das, weil sie wahrscheinlich gelernt hat, dass eher Jungs blaue Pullis tragen. Kinder in diesem Alter sind meist zufrieden mit ihrem Geschlecht und deshalb will Nele den blauen Pulli nicht anziehen und „zu einem Jungen werden“. Aufgrund der fehlenden Geschlechtskonstanz und der damit einhergehenden Fokussierung auf als geschlechtstypisch erlebte Attribute, lehnen Kinder in diesem Alter Dinge ab, die für sie nicht zu ihrem Geschlecht passen. Neles Eltern können ihrer Tochter zeigen, dass sie selbst bunte Kleidung tragen, der Vater kann beispielsweise auch rot, lila oder rosa tragen, die Mutter blau, grau, grün oder schwarz. Sich einfach bunt anziehen und der Tochter vermitteln, dass es ok ist, das anzuziehen oder die Haare so zu tragen, wie es einem gefällt und worauf man gerade Lust hat. Sie können Nele zeigen, dass vermeintliche „Jungssachen“ ihr auch Spaß machen können, z.B. mit einem Bagger im Sand baggern, mit Autos spielen, ein Buch über Dinos lesen oder mal beim Fußballtraining schnuppern. Sie können ihrer Tochter außerdem zeigen, dass auch sie (die Eltern) Hobbies haben, die nicht unbedingt zu ihrem Geschlecht passen (falls das der Fall ist). Sie können ihr „geschlechtsuntypische Vorbilder“ zeigen, zum Beispiel erfolgreiche männliche Balletttänzer oder Frauenfußballerinnen oder jemanden im Bekanntenkreis, der einen für sein Geschlecht „untypischen“ Beruf ausübt, zum Beispiel eine Feuerwehrfrau. Außerdem können sie darauf achten, das Zimmer ihrer Tochter nicht in rosa zu halten, ihr Spielzeug bunt und nicht geschlechtstypisch zu wählen und sie möglichst keine Werbung im Fernsehen oder Internet anschauen lassen  Des Weiteren können die Eltern versuchen herausfinden, was Nele wirklich gefällt, woran sie Spaß hat und wo ihre wirklichen Interessen liegen....


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