3-Renaissance Teil 2 PDF

Title 3-Renaissance Teil 2
Course Kunstpädagogische Basiskompetenzen 1
Institution Universität Augsburg
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Universität Augsburg Vorlesung: Geschichte der Kunst – Teil II: von der Antike bis zum Klassizismus

Lehrstuhl Kunstpädagogik WiSe 2020-21

Die Entwicklung der Zentralperspektive (Einfluchtpunktperspektive) Arten der Perspektive = Körperteile erscheinen perspektivisch verkürzt Jede Figur aber hat ihre eigene Perspektive. Es existiert noch kein Gesamtbezugspunkt. Beispiel Amphore, Griechenland, um 450 v. Chr., sogenannte Niobidenmalerei

Teilungskonstruktion = alle Tiefenlinien fluchten auf

___________________________________________ Pompeji, Wandgemälde, 4. – 5. Jh. v. Chr. Nach Vitruv (88-26 v. Chr.) und seiner De architectura waren die Ichnografie (= Grundriss), die Orthografie (= Aufriss) und die Skenografie (= Front mit fluchtenden Seitenlinien) bekannt.

Giotto gibt dem Raum wieder Tiefe – allerdings in einer perspektivischen Mischform.

Schmidt-Maiwald

Universität Augsburg Vorlesung: Geschichte der Kunst – Teil II: von der Antike bis zum Klassizismus

Lehrstuhl Kunstpädagogik WiSe 2020-21

Beispiel Masaccio, Trinitätsfresko, 1427/28, Santa Maria Novella, Florenz

Kompositionsskizze

Domenico Veneziano, Madonna umgeben von Heiligen, S. Lucia dei Magnoli, Florenz, 1442-48

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Lehrstuhl Kunstpädagogik WiSe 2020-21

Paolo Uccello (1397-1475) zeichnet als erster ein Vieleck und experimentiert mit dem Mazzocchio, einem ringförmigen Drahtgestell, um Perspektive zu lehren. Paolo Uccello, Zeichnung eines Kelches, 1450

Paolo Uccello, Die Schlacht bei San Romano, 1456

Paolo Uccello, Giovanni Acuto, 1436

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Reiterstandbild Andrea del Verrocchio, Reiterdenkmal des Bartolomeo Colloni, 1480-88, Venedig Vorbild: Marc Aurel, 173 n. Chr.

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Die ideale Stadt Sebastiano Serlio (1475-1554) Die ideale Stadt: Tutte l‘opere d‘architetura et perspeciva = 1. Lehrbuch

Francesco di Giorgio Martini, Architektonische Vedute, 1470

Bramante, Bühnendekoration, ca. 1490

Giuliano Giamberti, Ansicht einer idealen Stadt, 2. Hälfte 16. Jh.

Das Spiel mit der Perspektive Andrea Mantegna, Rotunde Camera degli Sposi, 1474, Palazzo Ducale, Mantua

Andrea Mantegna, Beweinung Christi, 1480-90

Schmidt-Maiwald

Universität Augsburg Vorlesung: Geschichte der Kunst – Teil II: von der Antike bis zum Klassizismus

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Italienische Renaissance Architektur – Augsburger Renaissancearchitektur – Klassizismus Die Vorbilder: Griechische und römische Architektur --------------------------------Frührenaissance: Filippo Brunelleschi Florenz, Dom, 1420-36 (

Filippo Brunelleschi, Ospedale degli Innocenti, Florenz, 1419-40 Typische Merkmale eines Frührenaissancebaus:

Profanbau – Stadtpalast: 3-geschossig antike Säulenordnung (übereinander gestellte Säulen mit dorischen, ionischen und korinthischen Kapitellen + Gebälk) als Gliederungselement der Fassade, nicht als tragendes Element = Architekturzitat Beispiel: Leon Battista Alberti, Palazzo Rucellai, Florenz, 1450

Vorbild: Kolosseum Rom Weiterentwicklung: Antonio da Sangallo, Michelangelo Buonarroti, Palazzo Farnese, 1541-1552

Giorgio Vasari und Bernardo Buontalenti, Uffizien, 1560-88, Florenz

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Der Renaissance-Bau auf seinem Höhepunkt Andrea Palladio, Villa Rotunda, Vicenza, 1566/7- 80/9

Sakralbau: Kirchen, Kapellen Filippo Brunelleschi, S. Lorenzo, 1420-69, Florenz: erster einheitlicher gegliederter Renaissance-Innenraum

Filippo Brunelleschi: Pazzi-Kapelle, ab 1430, Florenz (Santa Croce): Raumkubus + Kuppel, wobei Grundriss und Wandaufbau im Goldenen Schnitt proportioniert sind = Teilung einer Strecke in zwei ungleiche Teile, wobei sich die Gesamtstrecke zum größeren Teilabschnitt verhält wie dieser zum kleineren

Ausstattung: Lucca della Robbia, Madonna, 1475, Terracotta glasiert Beispiele Renaissance-Büsten: Donatello, Büste Niccolò da Uzzano, 1432, Flor Francesco Laurana, Büste einer Dame, 1472, N Lorenzo Ghiberti, Selbstporträt, 1425-52

Alberti war der führende Theoretiker der Frührenaissance – ein uomo universale als Architekt, Komponist, Dichter und Rechtsgelehrter: Bauwesen als Ausdruck der Harmonie alle Teile zueinander. Leon Battista Alberti, S. Andrea, 1472-94, Mantua

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Hochrenaissace Rom: Bramante Tempietto Vorbild: Rekonstruktionszeichnung des Philippeion, Olympia, ca. 338 v. Chr Donato Bramante, Tempietto, 1502-1510, Rom Merkmale: Säulendurchmesser = Berechnungsmodul San Pietro in Montorio, mit geplantem, aber nicht realisiertem Säulenhof 3-stufige ______________________________________ 16 röm.-dorische Säulen – Triglyphengebälk – Balustrade

Die Jahrhundertbaustelle: Der Petersdom in Rom Michelangelo Buonarroti, Peterskirche, Rom, 1546-93 Ostteil wurde über griechischem Kreuz (1 + 2) konzipiert = kuppelbekrönter Zentralbau Grundriss Peterskirche Bramante, 1506 – 1514 (Hochrenaissance) Merkmal:

Michelangelo, 1546 – 1564: Vergrößerung der Kuppel und stärkere Einbindung der Teilräume in den Hauptraum (Spätrenaissance) Merkmal:

Carlo Maderna und Giovanni Lorenzo Bernini (Barock) Merkmal:

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Fassade: Frührenaissance Leon Battista Alberti, Santa Maria Novella, 1458 begonnen, Florenz

Weiterentwicklung Antonio da Sangallo, S. Spirito in Sassia, 1538, Rom

Übergang Barock Giocomo da Vignola und Giocomo della Porta, Il Gesù, Rom, 1591

Renaissance in Augsburg – regionale Adaptation Elias Holl, Augsburger Rathaus, 1615-24

Elias Holl, Modell Rathaus, Holz mit Leimfarbe bemalt, 1614-15 Goldener Saal, 32,50 x 17,30m – Ausgestaltung nach Entwürfen von Matthias Kager

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Vergleich Renaissance - Klassizismus Spätrenaissance: Andrea Palladio, Il Redentore, 1577-92, Venedig

Klassizismus (18. Jh.) – Neo-Palladianismus Lord Burlington, Chiswick House, London, 1725-29

Weitere Beispiele William Kent, Holkham Hall, Norfalk, 1734-64

Karl Friedrich Schinkel, Altes Museum, Berlin, 1824-28

Vorbild: Die griechische Tempelanlage: Paestum, Hera-Tempel, 460 v. Chr.

Karl Gotthard Langhans und Johann Friedrich Schadow (Quadriga, 1814), Brandenburger Tor – Zollmauer 1788-91

Smirke, British Museum, London, 1753

John Nash, London, Cumberland Terrace, 1826-27

Jean-François Chalgrin, Arc de Triomphe, 1806 - 1836 Vorbild: Triumphbogen des Kaisers Ko

Konstantin, Rom, 312

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Antike Architektur: Griechenland

Dorische Säule – Merkmale: ohne Basis = männl. Prinzip Kranzgesims (Geison) Gebälk mit Triglyphen+Metopen Abakus Echnius Anuli = Kapitell Kanneruren am Säulenschaft dreistufiges Fundament = Krepis

Grundriss des griechischen Tempels und Säulenordnung der griechischen Baukunst Schemen nach Etschmann, W., Hahne, R., Tlusty, V, Kammerlohr: Kunst im Überblick. München 2004, S. 27ff USERPROPERTY \* MERGEFORMAT Weitere Formen: Urform = Megaron – Rundtempel = Tholos Grundriss des Parthenon Ringhalle Vorhalle Cella mit Standbild der Göttin Athene, der Schutzgöttin der Stadt Standbild von Phidias Schatzkammer Rückhalle Rekonstruktion, Paris, Tempel Aphaia Ägina, 510 v. Chr.

Säulenordnung: dorisch – ionisch – korinthisch (Reniassance-Rezeption: Sebastiano Serlio, Sette Libri d'architettura, 1528-40 Giacomo Barozzi da Vignola, Regola delle cinque ordini d'architettura (Regeln der fünf Ordnungen der Architektur),1562 Perspektivenlehre Le due regole di prospettiva pratica (Zwei Regeln der praktischen Perspektive), 1573)

Ionische Säule – Merkmale Ionische Säulenordnung = weibliches Prinzip Abakus Volute Stegkanneluren

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Beispiele: Nike-Tempel, 449 v. Chr Propyläen, 437-31 v. Chr., Athen, Akropolis Athen, Akropolis, Erechteion, Korenhalle (Karyatiden) 421-415 v. Chr. = letzte Bau auf der Akropolis aus der Klassik

Peplos-Kore, 530 v. Chr

Paestum, Hera-Tempel, ca. 460 v. Chr. Olympia, Philippeion, 338 v. Chr. = Rundtempel = Tholos Epidauros, Amphitheater, Anf. 3. Jh. Delphi, Heiligtum, Modell Delphi Schatzhaus, 530-500 v. Chr.

Römisches Reich – ein Weltreich Forum Romanum, Rom – Blick auf Saturntempel, 493 v. Chr. 753 v. Chr. wird nach der Sage Rom gegründet Kapitolinische Wölfin, Bronze, 5.- 6. Jh. V Chr.- etruskisches Vorbild Romlus und Remus wurden in der Renaissance zugefügt

Korinthe Säulenordnung (typisch für römische Bauten):

Fascien Abakus Akanthus Plinthe+Basis Vienne, Frankreich, Augustustempel, 9. Jahrzehnt des 1. Jh.s

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Pantheon, Rom, 118-128 = allen Göttern geweihter Tempel Nischen: Statuen der Planetengötter + Statuen von Caesar, Augustus, Agrippa Kuppel als Abbild des Himmels sitzt auf trommelförmigem Zylinder 28 Reihen mit Kassetten = 28 Tage des Monats (röm. Kalender

Gebäudetypen: Rom, Marcellus-Theater, 13-11 v. Chr. Orange, Theater, 1. Hälfte 1. Jh. Ehrenbogen des Septimius Severus, Forum Romanum, 203 Rom Ehrenbogen des Titus, nach 81 Trier, Porta Nigra, 313-316 Marc Aurel (161-180), Reiterstatue, ehemals vergoldet, Rom, Kapitol Aquädukt: Nîmes, Pont du Gard, letztes Viertel des 1. Jh.s

Der Basilikatypus (Vorbild für Kirchenbau im Mittelalter) Rom, Maxentiusbasilika, Forum Romanum, Rom, 306 – 312/ beendet von Konstantin 313, nördliches Seitenschiff Basilika von griech. basileus = König – Hallen, die als Gerichts- oder Marktgebäude genutzt wurden. Entwicklung der Mehrschiffigkeit, wobei die Schiffe von Säulenreihen abgetrennt wurden; 100m lang, 60 m breit, 35 m hoch

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Entwicklung: Unter Kaiser Konstantin (306-337) wird das Christentum als Religion anerkannt und es entstehen nach dem Typus der Gerichtshalle Kirchenhallen für die Versammlungen der Gläubigen

Santa Maria Maggiore, Rom, 4. Jh. mit Hauptschiff und Seitenschiffen, Blick in die Apsis.

Profanbauten Pompeji, Casa d e Vetti, Atrium, 62 Casa di Loreius Tiburtinus, 62 Pompeji, Wandmalereien, 50 v. Chr.

Etruskische Kunst Regionalkultur zwischen Tiber und Arno (10. Jh. bis 700 v. Chr., dann griech. Einfluss bis 1. Jh. n. Chr. – z.B. Wandmalereien Tomba della Caccia e Pesca, Tarquini, ca. 520 v. Chr.

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