2. Teil Zusammenfassung Römischer Imperialismus PDF

Title 2. Teil Zusammenfassung Römischer Imperialismus
Author Verena Gsl
Course Römischer Imperialismus: Rom und die mediterrane Welt 264–133 v. Chr.
Institution Universität Regensburg
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Mitschrift Teil 1 VL Gantner...


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Reiche Grundbesitzer, arme Landbevölkerung? Manpower, Demographie und soziale Desintegration Synopse Die römisch-punischen Kriege: - 264-241 1. Punischer Krieg - 218-202 2. Punischer Krieg (großer Hannibalkrieg), Schlacht 217 am Trasimenischer See, Römer überwindeten Trauma, 216 Cannae, Rom tritt in Bewusstsein Griechen - 149-146 3. Punischer Krieg - 146 Zerstörung Karthagos & Korinths (letzter griechischer Bund)  Ende griechischer Eigenstaatlichkeit  Rom als neue antike Weltmacht in Ost & West Roms Ausgreifen in den Osten: - 229 &219 Illyrische Kriege - 215-205 1. Makedonischer Krieg, 215 Vertrag Philipp V. mit Hannibal (Katstrophe aus Sicht Roms), Rom erreichen Hauptziel in Krieg: Philipp konnte nicht mehr mit Hannibal interagieren - 200-197 2. Makedonische Krieg, 196 Proklamation der Freiheit, 188 Friede von Apameia m. Antiochos III. - 171-168 3. Makedonische Krieg = Perseus-Krieg - 148 Provinz Macedonia - 146 Zerstörung Korinths, Auflösung des Archaischen Bundes, Ende griechischer Eigenstaatlichkeit Von sklavenbetriebenen Großgütern und vom Niedergang der Landbevölkerung: Einführung - Schilderungen sozioökologischen Wandels von Appian  Wandel zum Prinzipat - Schwierigkeit der Bevölkerungszählung - Appian: neu erobertes Land in Italien wird verteilt an Kolonisten, starke Zunahme Anzahl Sklaven, Reichtum Großgrundbesitzer wächst, kämpfende Italiker verarmen - Appian: in Jahrzehnten von Graccischen Reformen: schnelles Anwachsen großer, mit Sklaven betriebener Güter  Niedergang Italiens freier Landbevölkerung Expansion und Profit: Imperialismus aus ökonomischen Gründen? – Perspektive der Elite - römische Aristokraten investierten zunächst in Landwirtschaft, aber weisen auch antike Wirtschaftssysteme profitorientierte Züge auf? - 218 v. Chr.: lex Claudia de nave senatorium, kein Besitz großer Seehandelsschiffe von Senatoren mehr  Ausschluss Senatoren von größerem Handel  Ausbildung neuer Stand: Ritter (equites), primär im Handel tätig Anlagen der Landwirtschaft von Senatoren: - Bindung an Landgut als Teil Codex Senatoren (Elite) - Land = größtes Prestige an Besitz; Schiffe konnten untergehen  Landbesitz wurde angestrebt - große Verwüstungen in Süditalien, Kleinbauern fliehen in Städte  günstiger Landkauf Senatoren - Bestrafung Stämme die eig. mit Rom verbunden: eigenen Landes beraubt, wurde ager publicus - Gutsverwalter für ager publicus Vom Ende der Koloniegründungen: - hörten bald (177) auf, Aristokraten kein Interesse mehr, entdeckten bessere Verwendungsmöglichkeiten  „Aufkündigung der alten Beutegemeinschaft der Führungsschicht mit den einfachen Römern“ (Blösel)  Aristokraten nicht mehr Kolonieführer, investierten in ager publicus, kauften Besitz Kleinbauern auf  2. JH v. Chr. soziale Desintegration verschiedener Schichten angestoßen (führt evtl. langfristig zum Niedergang Republik?) - Entstehung größerer Güter, neue Anbaumöglichkeiten, stärkere Diversifizierung & Spezialisierung Landwirtschaft, Gewinnspannen wachsen (z.B. bei Wein, Obst), mittelgroße Betriebe (Villae) Provinzen und Bereicherung: - 149 v. Chr. lex Calpurnia repetundarium: Gerichtshof für Problem Ausbeutung Provinzen, aber keine Anklangen, Strafen wenig abschreckend - Kriegsführung in/von Provinzen aus sehr lukrativ  Sklavenhandel  wurden imperialistische Kriege durch Profitgier verursacht? - Nein, kein Motiv für Kriegsführung Expansion und Verarmung: Die These vom Wegbrechen der bäuerlichen Mittelschicht - Kleinbauern zahlen doppelten Preis Expansion: geben leben hin, konnten nicht auf ihre Höfe wegen Militärdienst zurückkehren, Verschuldung, Höfe gingen ein, immer mehr Soldaten benötigt  Beute reicher Senatoren (aufkaufen), Reichen werden immer reicher, Armen verarmen  strukturelle Schwächung Basis in erster Linien Produktion Luxusgüter  lukrativ Peter Brunts Theorie sozialer Designation: - Grundthese: Expansion führt zu Desintegration

verschiedener gesellschaftlicher Gruppen  Gesellschaft zerrissen, unvereinbare Interessen - Senat blind wegen kurzsichtiger Interessen, Republik steht ohne Verteidiger da - Anstieg Sklavenanzahl: Zahlen wage, nur Richtwerte - dramatischer demografischer Einbruch während des Zweiten Punischen Krieges - 164/163 v. Chr. Zensus höher als alles, was wir aus 3. JH kennen - 136/135 v. Chr. 318 000  prozentual großer Einbruch  Bauern so verarmt, zählen nicht zu Bürgern, können sich nicht mehr reproduzieren Zum Anwachsen des mit Sklaven bewirtschafteten Grundbesitzes: - Hopkins: Kriege bis 3. JH in Italien selbst  Ernte einfahrbar Verlagerung Kriege nach Übersee, keine regelmäßigen Ernten mögl. - hoher Anstieg Einkommen Elite durch Beute - De Neeve: Theorie marktorientierter agrarischer Produktion  bereits bei Cato kapitalistische Züge Elite erkennbar laut De Neeve - Sklaven als Einsatz für abgeschaffte Schuldknechtschaft (Ende 4. JH) Zum Schicksal der freien Landbevölkerung – viele Bauernhofe konnten gut mit hohen Rekrutierungszahlen Söhne umgehen  Gegenargument - aber Bauern berechnen eigene Arbeitskraft nicht ein, in diesem kleinen Bereich vmtl. konkurrenzfähig, Kleinbauern benötigt für Aufbau größerer Güter WICHTIG: - Grundthesen: in Zeit nach Hannibal-Krieg rascher Anstieg Sklavenbevölkerung, entsprechende Abnahme der Landbevölkerung - Gegenthesen: 1. archäologische Untersuchungen  Villae konnten verschiedene Funktionen haben, viele schlichte Statussymbole, nicht profitabel und marktwirtschaftlich orientiert 2. heute kritischer Umgang mit demografischen Daten: freie Landbevölkerung schrumpfte vermutlich nicht so sehr Zum Schicksal der freien Landwirtschaft – Rekrutierungsnotstand im 2. JH?: - Bewertung Aufstieg Rom von Sallierius etc.: Anklage Elite Wohlstand auf Kosten kleinen Mannes aufgebaut zu haben Emische Sichtweisen: - moralisierende Tendenz der Quellen  „Auf Sitten & Moral der Ahnen beruht die römische Sache“, ererbte Sitte zieht hervorragende Männer heran  Aufstieg Roms - Zerbrechen Gesellschaft & rees publika wegen nicht mehr Halten an diese alten Werte Zentrale Entwicklungen – mit Ausblick auf die Späte Republik - Armee keine selbstverständliche Einheit mehr, für ärmere Bevölkerung Militärdienst Hoffnung - Problem der Landzuweisungen  Diskrepanz zwischen von Senat zulässlich angesehen & Bedürfnis Bauern - Loyalität Soldaten gegenüber Feldherren oder Rom?  zunehmende Bindung an Feldherren durch Expansion, aber schon grundsätzlich Loyalität gegenüber Rom Expansion und soziale Designation: Fazit & Ausblick auf späte Republik: - Grundlage Quellen problematisch: nicht rein faktische Darstellungen - These von Niedergang mittleren Bauernstandes & Rekrutierungsproblem fraglich, kleine Höfe konnten ganz gut bestehen, Großgüter etablierten sich erst allmählich - Senatoren & Ritter profitierten ökonomisch von Expansion, aber keine ökonomischen Motive - Können alle Monarchien ein Imperium lenken? - Hat folglich die Expansion zum Untergang Republik geführt? – Gründe für Strapazen als Herrschafts- und Sozialsystem, aber italische Bevölkerung in letzter Teil Republik stabil  Erklärung Armut auf Land: Arbeit für eigenen Ertrag, Soldaten ziehen für eigenen Ertrag in Krieg - Zeitgenossen unterstellen moralische Krise  heute: Blödsinn

Helenisierung: Neue Kulte, Dichtungen & Demilitarisierung Kulturelle Vielfalt, Identität & Toleranz: Einführung: - 204 v. Chr. Einführung Kultes im 2. Pun. Krieg - 194 v. Chr. Höhepunkt Kultes bei Tempelweihung auf dem Palatin - 4.-10. April: Megalesia Kult der Magna Mater - mutitationes Galli (Priester) in Nachahmung Attis kastriert - ethnisch & religiös diverse Bevölkerungsgruppen in Rom  Heterogenität, fremde Götter, Polytheismus, aber Kult der Magna Mater stößt immer wieder auf Ablehnung

 Wo ist Grenze zu Inakzeptablem? Toleranzfrage? –> Römer weder tolerant noch intolerant, da keine monotheistische Gesellschaft in Rom (Gruen) Assimilation und Abgrenzung: Entwicklung der römischen Identität: - Betonung Werte & Prinzipien von Römern, aber Rom in mediterranen Mythenkosmos eingebunden, „Erben der Griechen“  Erben des großen trojanischen Kampfes, Migrationsgeschichte von Beginn an, Stolz auf alte Kultur - Fabius Pictor: Einführung Alphabet, Anfänge Zivilisation, griech. Alphabet in Anlehnung an phönikische Schrift  röm. Kultur Assimilation griechischer Kultur - röm. Volk übernimmt Sitten der Sabiner - Bewusstsein des griechischen Erbes, auf anderer Seite Kriegsgeschichte & Zerstörung Kulturgüter Assimilation griechischer Kultur ambivalent  Integration griech. in röm. Grammatik & Rhetorik - röm. Aristokraten, lernten griechisch, nicht griechisch sprachige als Barbaren bezeichnet - auf anderen Seite Spott über griech. Intellektualismus, Plünderung griech. Städte Epik & Historiographie – Beginn röm. Literatur durch griech. Sklave Livius Andronicus, Erfindung eigenes lat. Metrum  Assimilation & Transformation griechischer Kultur - Naevius, Bellum Poenicum: Pun. Krieg als hist. Erzählung, nahm selbst teil daran - Marcus Porcius Cato Censorius mit Originaes: konservative, anti-helenistische Haltung, Gutsbesitzer - Ennius: Annales, kam über Cato nach Rom  Ringen mit Cato was es hieß Römer zu sein - Origines (Cato) über Ursprung Rom: Thematisierung römischer Geilheit, versteckt im griech Gewand - Annales (Ennius): Adaption griech. Hexameter an lat. Normen  Annales als röm. Nationalepos  auf den alten Sitten und den Männern steht röm. Sache: „Moribus antiquis res stat Romana virisque” - Cato konnte Griechischem nicht entkommen, musste alles auf griechischem Erbe aufbauen  Römisches als Assimilation & Adaption des Griechischen, „Römer waren immer auch Griechen“ - römische Historiographie wird erst mit Catos Origines richtig römisch, Latein ist griech. Dialekt Die römische Komödie: - Entwicklung durch Übersetzung & Adaption griech. Vorbilder - spielen in einer hybriden griechisch-römischen Welt - auch Rhetorik beginnt so im engeren Sinne keine römische Philosophie - selbst römisches Recht (12 Tafeln) griechisch inspiriert!!! - Architektur: römische Tempel bauliche Adaptionen griechischer Architektur  röm. kulturelle Identität in Abgrenzung & Anbindung an griech. Kultur, teils kompetitiv & aggressiv Grenzen des Akzeptablen: Der Magna-Mater-Kult (Religion) in Rom - üblich andere Götter nach Rom einzuholen 396 Veii: Götter aus anderer Stadt in eigene gerufen - 186 Bacchanalien-Skandal: Identität über rituell-emotionale Gemeinschaft: Ovid zum Auftakt - Megalesa zunächst normales Fest - aber Gegenteil als was sonst unter Hereinholen Göttin verstanden wurde  Geschichte von Aneignung & Befremdung Distinktion über den cultus deodorum: Schichtenphänomene - Kult 204, gegen Ende 2. Pun. Krieges, eingeführt in Rom, auf Rat Orakels in Delphi - Einführung des Kultes auf Druck von unten? 194 v. Chr. Weihung Magna Mater-Tempels auf dem Palatin, Widerspruch! mutitationes  Teil der aristokratisch-magistratischen Festkult, Widerspruch!  Kult bot viele Möglichkeiten für versch. Schichten  Integration versch. Bevölkerungsgruppen Weder Mann noch Frau: Der gender-Aspekt – Besonderheit der Priesterschaft, verkörpern Einheit Politik & Religion Roms, Ausnahme hiervon: galii Priester des Kultes, nicht Römer - galii bettelten um Geld, kastriert  mit Ideal aristokratischen Männlichkeit nicht vereinbar - galii gram. als feminin bezeichnet (gallae), lange Gewänder, hohe Stimmlage (heulen) „Ego mulier, ego adolescens, ego ephebus, ego puer”  Zwitter-Stellung eines Gallus - Galii stammten zunächst aus Osten, in Kaiserzeit Freigelassene zunehmend Galii - Darstellung eines Gallus durch Hahn, Schwanz geht in Ähren über, röm. Elite kopiert & karikiert - Galii sprengten soz. Ordnung, röm. Religion damit nicht vereinbar (aristokrat. männlich, bürgerlich & kontrolliert)  keine (Selbst)Kontrolle bei Magna Mater Kult Mit Varro vor den Toren des Magna Mater-Tempels: Die Furcht vor dem Unbekannten - Mysterien: fremde Aura, Varro: ironische Distanzierung Thematisierung Kulte Galii

- Galii rasen durch den Raum  Anspielung auf Dyonisus-Kult - „Ernte“  vmtl. Geschlechtsteile kastrierter Galii, evtl. auch Obst - aber kein echter Bericht von Kulten, fraglich was mit Kastration gemeint (Hygienebedingungen  Tod), hinter verschlossenen Türen  Mysterie - Klangkulisse im Kontext Kultes (Schlaginstrumente, eigenes Metrum)  Emotionalität & Ekstase, keine (Selbst)Kontrolle  nicht kompatibel mit dem Römischen - menschl. Stimme: heulen, „heraussingen“  wichtig Emotionen im Rahmen Trance, no Steuerung  rhetorisch kontrollierte nicht mehr vorhanden, nicht kompatibel mit Werten Elite  „Helenisierung“ ist komplexes Phänomen, viele fremde Elemente - röm. Identität entsteht in Auseinandersetzung mit griech. Kultur: Assimilation & Entfernung Fazit Mögliche Entwicklungslinien des Magna Mater-Kultes im Imperium Romanum - Magalesen Teil aristokratisch-magistratisch geprägten Festkultur - Ideal aristokratischen, männlich-bürgerlichen Religion Galli: Transgression der Geschlechterzugehörigkeit; Interpretation der Priesterrolle bis zu Selbstverstümmelung und Verlust Selbstkontrolle in tranceartigen Gebetspraktiken  geht nicht um Toleranz, sondern röm. Identität

Luxusdiskurse: Die Nobilität kämpft um ihre Heterogenität Die Römische Expansion im Spiegel der Imperialismus-Theorien: Eine resümierende Einführung ökonomische Motive?  Theorie der kapitalistischen Überproduktion: ökonomischer Profit Römer, aber Profit nicht auf Agenda des Senats, - Elite praktisch & mental auf landw. Sektor ausgerichtet, Provinzen selbst: lokale Krieg durch Profitstreben, aber imperialistische Kriege eher Folge als Ursache großer Kriege - peripherie-orientierte Ansätze: Opferperspektive, starke Gemeinwesen als Bedrohung  Eingreifen Römer durch Situationen in Peripherie - im westl. Mittelmeer lange kein Herrschaftskonzept, Provinz Makedonia: Römer in Krieg gezwungen Vertrag zw. Hannibal & Philipp V.  Berechtigung peripherie-orientierter Ansatz  Imperium lebt/entsteht durch Mitwirken Peripherie, kollaboratives Projekt - „Agency“: andere Akteure jenseits Roms ABER Drahtzieher sitzen in Rom!!! Imperialismus als Antwort auf gesellschaftsimmanente Pathologie: - Josef Schumpeter, nach 1. WK - These: Regierung von präkapitalistischen Eliten geprägt, die primitiven & kriegsaffinen Ideologie angehören, Eliten: Erfolg in Kriegsführung als Kompensation für Veränderung Modernisation  Status festigen durch Krieg & Expansion  „Kriegsmaschine“, Krieg brauch archaische Elite - „Imperialismus ist die objektlose Dispersion eines Staats zu gewaltsamer Expansion ohne angebbare Grenzen“ - Bild scheint bestens auf röm. Elite zu passen, Entwicklung milt. Kultur in Rom mit militarist. Elite  Monografie von Harris sehr einflussreich, Kriegsführung primäre Lebenserfahrung Elite - Krieg zu Befriedigung Bedürfnisse Aristokratie & Unterschicht  Rom, die „schumeptersche“ Kriegsmaschine? Bröckelnder Konsens? Was es heißt, ein nobilis zu sein Gloria und dignitas: Der Dienst an der res publica – Nobilität in Interaktion trägt Erfolgs- & Eroberungsgeschichte Der inszenierte Tod als gesellschaftliche Schlüsselszene: Die pompa funebris nach Polybius - Inszenierung Tod rituelle, Konsens stiftende Aktion: pompa funebris - Polybius beschreibt Beerdigung Tod einflussreicher Personen als öffentliches Verhängnis - Wachsmaske Toten auf Schrein in Atrium nicht erfolgreiche keinen Schrein & Totenzug - Zug erfolgreicher Ahnen begleitet Toten, Ahnen dargestellt durch Schauspieler mit Wachsmasken  imagines  Gedächtnis Inhaber hoher Ämter in rees publica titulus Die Leichenrede auf L. Caecillus Metellus: - enge Verbindung polit. & relig. Handeln in Rom Resümee: Die Nobilität als Meritokratie: - „Wer Politik trieb, gehörte zum Adel, und wer zum Adel gehörte, trieb Politik“ (Meier, 1966) - Reichtum nur Grundlage, nicht per se Kriterium für Zugehörigkeit Nobilität, Erfolg in Ämtern & Krieg ausschlaggebend

Steigende Konkurrenz, oder die „galoppierende Verteuerung der polit. Karriere“ - soziale Kapital Familie nicht ausreichend, Karrieren teuer, Beute fließt in polit. Karriere  öffentl. Tempel, Säulen, Finanzierung Spiele, Lebensmittel- & Geldspenden, Triumphbögen - harter Wahlkampf im 2. JH, Konkurrenten mussten durch Großzügigkeit überboten werden - polit. Regelungsversuche: Altersvorgaben, Zugangsvoraussetzungen für Ämter  Entzerrung Wettbewerb, Leges sumptuariae: Normative Entschärfungen  Luxusgesetzte: - zu Wahlbestechung - Investitionen Elite im polit. Bereich & Besitz, gehobener Lebensstil - Reichtum Basis für Sozialprestige, Gesetze richteten sich nicht gegen Reichtum an sich, aber Konkurrieren über Reichtum & Ausgaben, unermesslicher Reichtum fließt nach Rom  Gefährdung Homogenität der Führungsschicht - Gesetze wollen Art & Weise Einsatzes Reichtums für best. persönliche Ziele bekämpfen - luxuria  Definition relativ, lat. Begriff eher moralisierende Dimension, moralische Defizite - heftige luxuria-Debatten in Rom: Vos Majorium als gefährdet gesehen, Moral Res Publika mit Moral Führungsschicht gleichgesetzt - pergraecari & congraecari  griech. Einfluss, Erbe aus Eroberung aus griech. Osten - Grund für Gesetze: Kontrolle Standesgenossen (Homogenität) & Rechtfertigung der eigenen privilegierten Stellung - Marcus Porcius Cato: Bestand & Wohl Res Publica als wichtigstes Element - Scipionenprozesse: Kontrolle individueller Bestrebungen - leges sumptuariae ambitus: niemand hat sich an Gesetze gehalten, aber aus hist. Sicht bezeichnend: Akt des Vorschlagens mind. genauso wichtig wie Gesetz selbst - Gesetze gehören zum mos maiorum: Erbe der Vorfahren, Definition der Moral & Identität  Spannungsfeld von Konkurrenz & Konsens: Hölkeskamp & Simmel „die dritte Instanz“ - jede Aristokratie baut auf Konkurrenz auf, aber zerbrechen, wenn keine Konsensbasis vorhanden  Konsens in Rom: Luxusgesetze - Konsens = dritte Instanz (durch das Volk, Durchsetzung durch Volk notwendig, populus wichtig)  Selbstgerechtigkeit Einzelner durfte nicht System gefährden Demilitarisierung? Das Aufkommen alternativer Karrieremuster – ABER Vorrang & Legimitation beruht auf Erfolg Führungskraft in Krieg & Stellung - Blösel: Demilitarisierung  Demilitarisierung Nobilität ab Mitte 2. JH - Polybius: „Verderbung der Jugend“  Reichtümer schwappen nach Rom - Cato: soll Beredenheit nun über milit. Erfolgen stehen?  ist dagegen, aber Entwicklung neuer Ideale, blieben in Rom, um „Beredenheit“ zu üben, alternative Karrieren Konsolidierung durch Krieg? Ein Fazit pathologische Elite treibt Imperialismus voran?  dagegen: senat. Elite keine homogene Masse, harte Debatten über Kriegsführung, erfolgreiche wollten nicht, dass Nachfolger auch so/erfolgreicher wurden - gute Gründe für Kriege, nicht nur elitäres Streben, nach Expansionismus eher weniger Kriege - zudem neue Karrieremuster, Aristokraten weniger militarisiert pathologische Elite, die auf Konkurrenzkampf gründet?  zunehmend Reichtum notwendig für polit. Erfolg, Ausbeutung Provinzen für Eigennutz - Argument dafür: Spirale der Übersteigung  Kriege als Antworten auf interne Probleme (vgl. Caesar)  pathologisch - pathologisch wird aristokratischer Konkurrenz-Kampf wenn nicht mehr vor Hintergrund Spannung zw. Konsens & Konkurrenz ausgeführt - gesamtgesellschaftlicher Konsens mit Zeit aufgegeben, interner Zusammenhalt Aristokratie schwierig Konsens Konkurrenzkämpfe zu definieren (Luxusgesetze) - 2. JH sehr ambivalent, Wurzeln großen Krise späten Republik reichen weit in mittlere Republik

Die klassische Republik als Phase der Konsolidierung? – Ein Fazit Sind sie alle in den krieg hineingeschlittert? Der Erste Punische Krieg (264-241 v. Chr.) - Kriegsschuld?: unterschiedliche Bewertungen, Tendenz in Forschung jedoch hin zu Kriegsschuld - Bestehende Verträge mit Karthago – Interpretationsfragen, schwierig einordbar

1. Vertrag Abstecken milit. Grenzen zwischen Rom & Karthago 2. Philinos-Vertrag: Interessensphäre Römer vergrößert  ganz Italien, Karthager Sizilien  entscheidend für Kriegsschuldfrage: historische Richtigkeit? K nicht allein auf Sizilien, auch Eroberung it. Halbinsel noch nicht abgeschlossen damals  laut Polybius ist Vertrag unhistorisch  deswegen keine Kriegsschuld - Vertrag verschollen, Vertuschung römischer Kriegsschuld? - Kriegsausbruch, Mammetiener bitten Karthager & Rom um Hilfe (neuere Forschung bezweifelt dies, vmtl. nur Hilfesuche bei Römern, um Karthager loszuwerden) –> Verlagerung Machtverhältnisse  periph...


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