Allg. Psychologie II Kapitel 1 PDF

Title Allg. Psychologie II Kapitel 1
Course Allgemeine Psychologie: Wahrnehmung, Gedächtnis, Sprache, Denken und Problemlösen
Institution IU Internationale Hochschule
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Visuelle Wahrnehmung, Akustische Wahrnehmung, Psychophysik...


Description

Kapitel 1 – Wahrnehmung Entstehung d. Allgemeinen Psychologie: 19. Jahrhundert Schnittfeld: Psychologie & Philosophie, sah sich als empirische Bewusstseinsforschung als Teils der Epistemologie Forschungsgebiet in erster Linie „Sehen“ und in zweiter Linie „Hören“ (Nahsinne)

  

Personen, Objekte und Ereignisse der Umwelt werden von Menschen wahrgenommen. Was genau Menschen wahrnehmen, hängt von ihnen selbst ab, von ihren Fähigkeiten, ihren Vorerfahrungen und ihren gesellschaftlichen Aufgaben & Positionen.

Ebenen der physiologischen Wahrnehmungsforschung Chemie

Schmecken, Riechen

Physik

Sehen, Hören, Tasten

Analyseebenen

von der Umwelt ausgehende Reize

Physiologie Aufnahme der Reize in Sinneszellen eines Organismus & Weiterleitung & Verarbeitung im Gehirn Neurowissenschaft Empfundene Wahrnehmungserlebnisse

Psychologie

Die an der Wahrnehmungsforschung beteiligten Naturwissenschaften zerlegen ihre Gegenstände in messbare Aspekte. Wozu dient die Wahrnehmung? Wahrnehmung dient der Orientierung im Alltag, der Anpassung an Lebensumgebung, der Überlebensfunktion (Gefahrenerkennung, Nahrungssuche, Fortpflanzung, etc). Sie ist an die Umgebung und die Bewegung eines Organismus angepasst. Wie wird Wahrnehmung definiert? Wahrnehmung = Aufnahme und Verarbeitung physikalischer & chemischer Reize in den Sinnesorganen, deren physiologische Weiterleitung in den Nervenbahnen und die daraus resultierenden Eindrücke & Erlebnisse von Menschen und Tieren. Wahrnehmung ist ein psychophysischer Transformationsprozess von persönlichen, subjektiven Empfindungen einerseits und fremden von Sinnesorganen registrierten Physikalischen, chemischen & biologischen reizen andererseits.

Soziale Wahrnehmung Sozialpsychologie   

=

Forschungsgebiet

Wichtig für Kommunikation & Kooperation im Alltag Frage individueller Interpretation, kulturell bedingt Äußere Mimik wird als Anzeichen des inneren Zustands gedeutet.

der

Arten von Reize

Ursprung: Außenwelt Äußerlich wahrgenommen Verarbeitung durch psychophysisches Wahrnehmungssystem unter Einfluss des Gehirns

Ursprung: Körperinneren Innerlich wahrgenommen z.B. Schmerzreiz

Eintreffende Reize werden im Ultrakurzzeit- und im Kurzzeitgedächtnis gefiltert. Ans Langzeitgedächtnis werden nur bedeutsame Informationen weitergeleitet. Spezialisierte Sinnesorgane registrieren die auf einen Organismus treffenden chemischen oder physikalischen Reiz, wandeln ihn in elektrische Impulse um. Über Nervenbahnen gelangen die elektrischen Impulse ins Gehirn. Der innere psychophysische Zustand eines Organismus verändert sich. Es entstehen Empfindungen & Gedanken. Die die Informationen empfangenden Zentren im Großhirn leiten wiederum Impulse abwärts zu Muskeln & Organen, sodass es im Gegenzug zu psychomotorischen Reaktionen & Handlungen kommt. Diese können bewusst beabsichtigt erfolgen oder Reflexe sein. Spezialisierte Sinnesorgane sind jeweils für Wahrnehmung, phsysiologische Transformation unterschiedlicher Sinnesreize zuständig: Fernsinne -> Orientierung

Spezialisierte Sinnesorgane Nahsinne -> Signalcharakter

Augen (Sehen)

elektromagnetische Wellen

Ohren (Hören)

Durckwellen

Nase (Riechen)

chemische Substanzen

Zunge (Schmecken)

chemische Substanzen

Haut (Fühlen)

Unter den inneren Sinnesorganen sind Schmerzrezeptoren angebracht, die mögliche Beschädigungen der Organe registrieren. Menschliches Bewusstsein richtet sich im Fokus entweder auf äußere oder innere Vorgänge. Im Laufe des Lebens wandeln sich die psychologischen & biologischen Funktionen der fünf Sinne (z.B. Babys lernen durch Fühlen & Schmecken, Erwachsene durch Sehen & Hören) Was ist die Synästhesie? Synästhesie = Verschmelzung verschiedener Sinne, wenn sei über das normale Maß hinausgeht. So empfinden einige Menschen eine starke Koppelung von nicht zusammengehörigen Sinnesmodalitäten (z.B. Hören von Tönen & Sehen von Farben).

Sinneseindrücke: äußere Reize

biologische / psychologische Regulation

Bewusstsein representativer Wahrnehmungsmust er

Wahrnehmungstäuschungen möglich, z.B. optische Täuschungen (siehe Müller-Lyer-Täuschung)

Experiment: Müller-Lyer-Täuschung Wahrnehmungspsychologisch ist die Längentäuschung wie folgt zu erklären: Eine äußere Reizkonfiguration, das Muster der beiden Linien, trifft auf das Auge als Sinnesorgan. Für den subjektive Eindruck der Ungleichheit sind physiologische & muskuläre Prozesse im Auge mitverantwortlich. Die menschlichen Augen bewegen sich. Der Bereich der Winkel am Rand und das Gebiet der beiden Linien strukturieren das visuelle Gesamtfeld beim Betrachten der Abbildung. Der Rand des visuellen Feldes, die Winkel, wirken als Kontext in die Wahrnehmung der Linien hinein. So entsteht auf den ersten Blick die Ungleichheit der Längen. Die wahrnehmende Person kann ihre Blickrichtung bewusst steuern & ändern. Aufmerksamkeit und Konzentration haben Einfluss auf Wahrnehmungsprozesse. Konzentriert sich eine Person bei obiger Abbildung auf die beiden waagerechten Linien, mit bewusster Ausblendung der seitlichen Winkel, und geht sie die beiden Linien im Wahrnehmungsfokus gedanklich schrittweise ab, erkennt sie die Längengleichheit. Falsche Wahrnehmungen möglich, z.B. Halluzinationen Was ist die Falsche Wahrnehmung? Falsche Wahrnehmungen erleben andere Personen überhaupt nicht oder in ganz anderer Form. Ob es zu Halluzinationen kommt, hängt von der jeweiligen Umweltsituation und den inneren Zuständen der betroffenen Personen ab. Optische Halluzinationen können unter starken Drogeneinflussauftreten. Die Betroffenen sehen nicht vorhandene Personen, Tiere oder Objekte. Psychische Krankheiten aus dem Bereich der Psychosen führen ebenfalls zu schweren Sinnestäuschungen. Die Betroffenen hören etwa Stimmen von nicht anwesenden Personen, die vermeintlich mit ihnen reden oder Befehle geben. Auch psychisch gesunde Menschen können in extremen Situationen Halluzinationen erleben. Menschen sind existenziell von Außenreizen abhängig. Werden diese unnatürlicher Weise entzogen & die Möglichkeit der eigenen geistigen Tätigkeit und Ablenkung für Personen eingeschränkt, liegt eine sensorische Reizdeprivation vor. In der Allg. Psychologie wurden Deprivationsexperimente nur in Ausnahmefällen & nur kurzzeitig durchgeführt.

Was ist die Reizdeprivation? Zu unterscheiden ist zwischen psychischer und sensorischer Deprivation. Sensorische Deprivation ist der von anderen gesteuerte Entzug äußerer Reize & Ablenkungen. Psychische Deprivation ist die von anderen veranlasste Nichterfüllung psychischer Grundbedürfnisse.

Psychophysikalische Messgrößen – Reizschwellen Psychophysikalische Messgrößen sollen den quantitativen Zusammenhang von naturwissenschaftlichen Reizstärken & der Intensität der wahrgenommenen Empfindung darstellen. Erklärung Reizschwellen  Absolute Reizschwelle gibt an, ab welcher Stärke äußere Reize von Menschen wahrgenommen werden können Absolute Reizschwelle  Gibt an, in welchem Maß verschiedene Intensitäten von äußeren Reizschwellen Reizen verändert werden müssen, damit sich die Empfindung von Unterschiedsschwelle Menschen verändert  Versuchspersonen benutzen zusätzliche Kriterien für die Entscheidung, ob Reize wahrgenommen werden oder nicht.  Übersteigt subjektive Empfindungsstärke ein selbst gesetztes Signalentdeckungstheorie Kriterium wird Reiz als wahrgenommen postuliert.  Unterschreitet die Empfindungsstärke ein selbst gesetztes Kriterium wird Reiz als nicht wahrnehmbar postuliert. Für Reizschwellen werden vier quantitativ-experimentelle Methoden zur Untersuchung angewendet: 

Methode der Konstanten Reize  Versuchsleiter präsentiert unterschiedlich starke Reize in zufälliger Reihenfolge  Versuchsperson muss angeben, ob sie den jeweiligen Reiz wahrgenommen hat oder nicht



Grenzmethode  Versuchsleiter präsentiert unterschiedlich starke Reize in auf- bzw. absteigender Reihenfolge  Versuchsperson gibt bei ansteigender Sequenz an, ab wann sie einen Reiz erstmals wahrnimmt  Versuchsperson gibt bei absteigender Sequenz an, ab wann der Reiz unterschwellig (nicht mehr wahrnehmbar) ist.



Herstellungsmethode  Versuchsperson manipuliert selbst die physikalischen Reize, bis sie die Reize wahrnimmt oder nicht mehr wahrnimmt.



Differenzmethode (Untersuchung der Unterschiedsschwelle)  Der Versuchsperson werden zwei unterschiedlich starke Reize präsentiert.  Die quantitative Differenz der beiden Reize wird sukzessiv verändert.  Versuchsperson gibt an, wann zwei verschieden starke Reize noch als gleich empfunden werden.

Experimentelle Reizschwellenuntersuchungen führen zu quantitativen Ergebnissen. Per Konvention ist die absolute Reizschwelle dort, wo 50% der Versuchspersonen den Reiz richtig zuordnen können. Klassifikation der Reizschwellenuntersuchung mit Signal Detection Theory: Physikalischer Reiz Physikalischer Reiz überschwellig unterschwellig

Entscheidung: Reiz entdeckt

Zutreffende Entdeckung

Fehler 2. Art: Falsche Entdeckung

Entscheidung: kein Reiz

Fehler 1. Art: Fälschliche Ablehnung

Richtige Ablehnung

Je häufiger eine Versuchsperson entschieden hat, desto besser ist ihre Sensitivität. Fehler 1. Und 2. Art werden von hochsensitiven Personen minimiert. !Weiche Kriterien erhöhen Fehler 1. / 2. Art – harte Kriterien minimieren Fehler 1. / 2. Art!

Psychophysikalische Wahrnehmungsgesetze Formel

Gesetz von Weber Webersche Gesetz

S = k * S1

Messgrößen



quantitativ

Erklärung „Die Unterschiedsschwelle S zweier Reize ist proportional zur Größe des Vergleichsreizes S1.“ Er fand heraus, dass die gleichen Unterschiede zwischen 2 Reizstärken in Abhängigkeit von den Reizstärken unterschiedlich wahrgenommen werden. k = 10% Ergebnis: 1000g + 10% = 1100g (100g werden für Unterschied benötigt) 2000g + 10% = 2200g (200g werden für Unterschied benötigt) Die Empfindungsstärke E ist proportional zum natürlichen Logarithmus der Reizstärke S.“

Gesetz von Fechner

E = c * In S

Gesetz von Stevens

E = b * Sa

c = eine für jede Reizmodalität verschiedene Konstante (Fechner-Konstante) Die Empfindungsstärke wächst proportional mit dem Logarithmus der dazu passenden physikalischen Reizstärke. Je stärker physikalischen Reize sind, desto mehr müssen sie gesteigert werden, um psychologische Empfindung von Menschen in Intensität zu steigern. „Die Empfindungsstärke ist eine Potenzfunktion der Reizstärke. Dabei ist die Konstante b nur zur Skalierung nötigt, um E und S in den gleichen Einheiten auszudrücken. Die wichtige Größe ist a, die für jede Reizmodalität unterschiedlich ist.“ Ergebnis: a < 1 Empfindungsstärke steigt langsamer an a > 1 Empfindungsstärke steigt immer schneller an, bei nur geringer Reizzunahme

Methoden von Weber, Fechner & Stevens zwar überholt, die Ergebnisse finden aber dennoch großen Anklang unter Berücksichtigung moderner Medizin- & Computertechnik. Typische Einsatzfelder heute:  Diagnose von Seh- und Höreinschränkungen bei geriatrischen & neurologischen Patienten  Sonderpädagogische Fragestellungen zum Förderbedarf von Kindern

Visuelle Wahrnehmung Von der psychophysikalischen Transformation äußerer Lichtreize können analytisch 3 Ebenen bei der Gesamtanalyse unterschieden werden:  Physik des Sehens  Funktion des Lichts  Zerlegt optische Phänomene der Umwelt  Misst quantitative Ausprägungen  Physiologie des Sehens  Untersuchung von Sinnes- & Nervenapparat sowie visuelle Wahrnehmung (Auge, Nervenbahnen, Großhirn)  Psychologie des Sehens  Entstehung des Wahrnehmungsbildes von Objekten im Bewusstsein (psychologische Grundbedingungen von Seheindrücken  Interpsychische, integrative Organisation der Wahrnehmung

Physik des Sehens Farbeindrücke durch unterschiedliche Wellenlängen & Reflektion & Absorption der für Menschen sichtbaren elektromagnetischen Wellen. 4 Grundfarben nach Ewald Hering: Blau = 380- 480 nm Gegenfarbentheorie: Grün = 520 – 560 nm Rot Grün Gelb = 560 – 590 nm Blau Gelb Rot = 650 – 750 nm

Elektromagnetische Wellen / Photonen breiten sich im Raum aus: Gradlinig Wellenförmig Unterschiedlicher Länge Transportmedium = Trägersubstanz = Luft / Wasser

Lichtintensität = Illuminanz Cd/m2

Luminanz = Lichtmenge, die Auge erreicht

Reflektanz oder Absorption

Psych. Organisationsprinzipien d. Helligkeitsempfindung: Konstanz: Lightness von Oberflächen als konstant empfunden trotz wechselnder Beleuchtungsintensität Adaptation: Anpassung der Sinne an Umwelt, verminderte Nervenimpulse ans Gehirn

Beispiel: Wenn ein Licht von 60 cd/m 2 auf eine Fläche mit einer Reflektanz von 50% (R=0,5) trifft, führt das zu einer Luminanz der Fläche von 30cd/m 2. Der Rest des Lichts (Gegenstück von Reflektanz) wird absorbiert und in Wärme umgewandelt. Physikalische Größen von Licht können in psychologische Größen der Helligkeitswahrnehmung überführt werden: Illuminanz (Intensität der Lichtquelle) = Brightness einer Lichtquelle (wahrgenommene Illuminanz)

Reflektanz (reflektiertes Licht) = Lightness einer Oberfläche (wahrgenommene Reflektanz) Luminanz (Lichtmenge im Auge) = Brightness einer Oberfläche (wahrgenommene Luminanz) Für das menschliche Wahrnehmungssystem ist das von der Oberfläche auf das Auge treffende Licht keine absolute Größe!

Die Physiologie des Sehens (das menschliche Auge) Menschen haben ein Linsenauge, das über die Brechung von Lichtstrahlen ein Bild auffängt.

Regenbogenhaut (Iris) regelt Lichteinfall durch Größenverstellung

Retina = Lichtempfindliche Schicht

Hornhaut schützt Auge vor mechanischen Erschütterungen

 Abbildung eines Objekts auf Retina

Weg des Lichts durch das Auge

     

Akkommodation des   Auges

Sinneszellen der Retina

   

Erklärung Von Objekt reflektiertes Licht trifft auf Augenöffnung & wird durch Linse gebündelt Fixierte Objekt liegt nun auf waagerechter Sehachse Wird auf der Netzhaut an der Fovea (=Stelle des schärfsten Sehens) abgebildet Licht gelangt durch Cornea (=transparente Hornhaut) Licht dringt durch gefüllte vordere Augenkammer & Pupille der Iris Licht passiert die Linse & gallertartigen Glaskörper, der dem Auge runde Form gibt Um scharfes Bild auf Netzhaut zu haben, muss die Dicke der Linse je nach Abstand des Objekts verstellt werde – durch Ringmuskulatur Weit entferntes Objekt: Ringmuskulatur weitet sich, Linse flacht ab Nahes Objekt: Ringmuskulatur spannt sich, Linse krümmt sich (stärkere Brechung der Lichtstrahlen) Akkommodation der Linse mit zunehmendem Alter immer schwerer Sinnes- & Nervenzellen wandeln Lichtwellen in elektrische Impulse für das Großhirn um Sinneszellen = Photorezeptoren Zapfen: vor allem in Sehgrube vorhanden; 1 Zapfen + Ganglienzelle;

  

   

Weg des Lichts von Retina zum Gehirn

Farbensehen & räumliches Sehen;  K-Zapfen: kurzwelliges Licht  M-Zapfen & L-Zapfen: mittel- & langwelliges Licht Stäbchen: Hell-Dunkel-Unterscheidung, Viele Stäbchen + wenig Ganglienzellen = verstärkende Wirkung Sinneszellen sind über Ganglienzellen mit Nervenzellen verbunden Bilder Fleck = Nervenfasern (Axiome) der Ganglienzellen bilden Sehnerv, der zum Großhirn verläuft, keine weiteren Sinneszellen vorhanden, Blinde Flecke in beiden Augen leicht verschoben (Ausgleich beider Augen) Netzhaut Nasenrichtung = nasale Retinahälfte Netzhaut Ohrenrichtung = temporale Retinahälfte Nervenfasern beider nasaler Retinahälften kreuzen sich im Chiasma opticum & verlaufen zu den jeweils anderen Gehirnhälften Temporale Retinahälften kreuzen sich nicht

 50% der Sehnerven verlaufen in die zu den Augen gegenläufigen Hirnhälfte, 50% der Sehnerven zur gleichen Seite  Wichtig für zweiseitiges Blickfeld des Menschen    

In beiden Gehirnhälften gibt es ein Corpus geniculatum laterale (CGL), wo Fasern in Neuronen umgewandelt werden Dort treffen sich Fasern nasaler Retinahälfte eines Auges mit Fasern der temporalen Hälfte des anderen Auges Okzipitallappen = Hinterhauptslappen = Teil des Großhirns Primärer visueller Cortex (15% v. Großhirn) = für sehen zuständiger Teil des Okzipitallappens

Insgesamt sind ca. 60% der Fläche des Großhirns an der Verarbeitung visueller Reize beteiligt. Neben primären visuellen Cortex noch 30 weitere Gebiete des Großhirns. Ablauf der Verarbeitung vom

dorsaler Strang

zum Parietallappen (Scheitellappen)

kortikale Weiterleitung 2 Nervenstränge

primär visueller Cortex

ventraler Strom

zum Temporallappen (Schläfenlappen)

Steuerung visuell geleiteter Körperbewegungen Einleitung motorischer Reaktionen visuelle Erkennungsleistung en in der Umwelt

visuellen Cortex ausgehend:

 Konvergenz Divergenz

 

Neurophysiologische Verarbeitung visueller Wahrnehmung Tatsache, dass über 100 Millionen Sinneszellen in Retina mit nur ca. 1 Million Fasern im zum Gehirn führenden Sehnerv verbunden sind. Jede Zelle im Cortex ist für großen Ausschnitt des Sehfeldes verantwortlich 1 Millionen Fasern interagieren mit Milliarden Zellen im Großhirn, die

Zentrum-UmfeldOrganisation

Gegenseitige Hemmung benachbarter Zellverbände

Laterale Hemmung

sich mit weiterer Verarbeitung & Interaktion verschiedener visueller Impulse beschäftigen.  Neurophysiologe Günther Baumgartner (1924 – 1991)  Informationen von mehreren Lichtsinneszellen laufen in nur 1 Zelle der aufsteigenden Nervenbahnen zusammen.  Signale in Sinneszellen wird im Sehnerv verdichtet.  Rezeptives Feld = kreisrunder Einzugsbereich einer Nervenzeller auf Netzhaut.  Mediziner Eric Kandel  On-Center-Zellen (50% aller aufsteigenden Nervenzellen): elektrophysiologische Erregung bei Lichtreiz in rezeptives Feld im Zentrum, Hemmung bei Lichtreiz im Umfeld  Off-Center-Zellen: elektrophysiologische Erregung bei Lichtreiz im Umfeld, Hemmung bei Lichtreiz im Zentrum  Wechselseitige Hemmung in Nervenbahnen vom Auge zum Gehirn! Ernst Mach hatte diese Annahme schon zu Beginn d. 20. Jahrhunderts „Die laterale Hemmung bezeichnet ein allgemeines Verhaltensprinzip im Gehirn, nachdem sich benachbarte Zellen oder Zellen mit ähnlichen Verarbeitungseigenschaften wechselseitig hemmen“  Nachzuweisen durch optische Täuschungen: Mach-Bänder / MachStreifen, Hermann-Gitter (heute nicht mehr), Abwandlung des Hermann-Gitters durch verminderte Kontrasteffekte

Das Wahrnehmungsbild entsteht im Gehirn, nicht im Auge!

Psychologische Prinzipien der visuellen Wahrnehmungsorganisation Visuelle Neurophysiologie der eigenen Sinne als Erlebnis im Bewusstsein nicht zugänglich für Menschen  Reizleitung erfolgt unbemerkt ABER:  Menschen können bei Betrachtung von Gegenständen bewusst verschiedene Perspektiven einnehmen & Aufmerksamkeit / Konzentration steuern. Das verschafft verschiedene visuelle Eindrücke  Wahrnehmungspsychologie sucht nach allgemeinen Organisationsprinzipien visueller Eindrücke



Kontrastprinzip

Psychologische Verarbeitung visueller Wahrnehmung Das Kontrastprinzip ist ein allgemeines Wahrnehmungsprinzip in allen fünf Sinnen. Kontrasteffekte sind psychologische Verzerrungen eines wahrgenommenen Objekts, die durch Wirkungen des wahrgenommenen Kontextes, der als Gegensatz oder Gegenpol zum Objekt fungiert, verstärkt werden. Die verschiedenen Formen des Kontrasts (Rand, Flächen, Simultankontrast, Helligkeit, Farbkontrast) bewirken insgesamt eine

Konstanzprinzip

Genauigkeitsverbesserung d...


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