Allg Psychologie Gedächtnis PDF

Title Allg Psychologie Gedächtnis
Course Allgemeine Psychologie I
Institution Hochschule Fresenius
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ALLGEMEINE PSYCHOLOGIE 4 GEDÄCHTNIS 1

1. Funktion & Aufbau Unser Gedächtnis ist fähig zu 1. Enkodieren = „Übersetzen“ von Informationen, sodass diese im Gedächtnis repräsentiert sind 2. Konsolidieren = Aufrechterhaltung von Informationen über längere Zeit 3. Abzurufen = Wiedergewinnung von Informationen 4. Verknüpfen = Verbinden von neun und alten Informationen 5. Vergessen = Vernachlässigen von irrelevanten Informationen Anpassung - Verhalten kann sich innerhalb einer Lebenspanne (= ontogenetisch) an sich verändernde Umwelten anpassen, statt nur intergenerational, durch Gene (= phylogenetisch) - die benötigte Energie muss in Form von Nahrung bereitgestellt werden Einteilung 1. Dauer der Speicherung → das 3-Phasen Modell 1. Sensorischer Speicher – Hält nahezu alle enkodierten Informationen für ca. 2 Sek. („nachklingen“) → - das echoische Gedächtnis = speichert zuletzt wahrgenommene Geräusche für einige Sek. - das ikonische Gedächtnis = speichert nahezu den gesamten visuellen Bereich für einige Sek. 2. Kurzzeitgedächtnis (KZG) – Hält wenige enkodierte Informationen über einige Sek. 3. Langzeitgedächtnis (LZG) – Hält nahezu alle enkodierten Informationen über Jahrzehnte 2. Kurzzeitgedächtnis → „Flaschenhals“ = i.d.R. werden nur Informationen gespeichert (und ins LZG übernommen) die unsere Aufmerksamkeit erfahren (selbst dann können wir uns nur begrenzt Informationen einprägen) Chunks = Informationseinheiten Gedächtnisstrategien 1. Wiederholen (Rehearsal) 2. Bündeln (Chunking) = Zusammenfügen von Informationen zu bedeutungsvollen größeren Einheiten Arbeitsgedächtnis = kognitives Modell, wie Informationen vorübergehend enkodiert, gespeichert, abgerufen & miteinander verbunden werden → beim AZG wird angenommen, dass das KZG aus unterschiedlichen Formen von Speichern, je nach Art der Erinnerung, besteht

3. Langzeitgedächtnis Übergang von KZG ins LZG → Je aktiver die Verarbeitung, desto eher die Enkodierung = Theorie der Verarbeitungstiefe Informationen, die nicht im Zentrum unserer Aufmerksamkeit stehen, gelangen i.d.R. nicht ins LZG (i.d.R. nicht einmal ins AZG) → ein Mangel an Aufmerksamkeit führt oft zur Nicht-Enkodierung (im AZG wie auch in LZG)

Explizites Wissen Episodisch = Zeitlich räumliche Ereignisse Semantisch = Faktenwissen Implizites Wissen Prozedural = Abläufe von Handlungen → es gibt Menschen mit unterschiedlichen Gedächtnisformen → manche können die episodischen Gedächtnisinhalte nicht abrufen, jedoch noch semantische & prozedurale Erinnerungen haben Metagedächtnis → manchmal haben wir das Gefühl etwas zu wissen, ohne den eigentlichen Gedankeninhalt abrufen zu können → kann sich auch irren = Deja-Vu Erlebnisse Expliziter Gedächtnisabruf 1. Freies Erinnern (Recall) = Abruf einer Information ohne Hilfe 2. Erinnern mit Hinweisen (Retrieval) = unterstützter Abruf einer Information 3. Wiedererkennen (Recognition) = Beurteilung bekannter Stimuli, ob diese bekannt oder unbekannt sind Blitzlichterinnerungen • An dramatische Ereignisse haben wir i.d.R. recht detailgetreue episodische Erinnerungen • Gravierende Konsequenzen, Überraschung, emotionale Erregung • Werden gut erinnert, weil: 1. Wir sie häufiger wiederholen 2. Sie emotional sind

4. Vergessen Ebbinghaus - Vergessenskurve → Die Fähigkeit zum Erinnern fällt zunächst drastisch ab, anschließend wird nach und nach immer weniger vergessen Interferenz → beim enkodieren & Abrufen können Erinnerungen sich gegenseitig blockieren • Tritt besonders auf wenn sich Informationen ähneln Verdrängung → motiviertes Nicht-Abrufen negativer Erinnerungen • Therapeuten sollten verdrängte Erinnerungen nicht aktiv hervorrufen, sondern warten bis Klienten das Thema von sich aus ansprechen Gründe fürs Vergessen 1. Enkodierungs-Fehler = proaktive Interferenz, mangelnde Aufmerksamkeit, anterograde Amnesie, zu wenige Wiederholungen 2. Abruf-Fehler = retroaktive Interferenz, retrograde Amnesie, keine o. Zu ungenaue Hinweisreize, Verdrängung 3. Speicher-Fehler = Verfall von Informationen → Funktionen des Gedächtnisses sind = Enkodieren, Speichern, Abrufen, Verknüpfen & Vergessen von Informationen → mangelnde Aufmerksamkeit führt oft zur Nicht-Enkodierung → das Gedächtnis wird nach der Dauer der Speicherung aufgeteilt in: Sensorischer Speicher (1-3 Sek), KZG (12-13 Sek) & LZG (Jahrzehnte) → Positionseffekt beim Erinnern = Wir können uns besonders gut an die ersten Items (Primacy-Effekt) & letzten Items (Recency-Effekt) einer Liste erinnern

GEDÄCHTNIS 2 1. Schemata • Eine wesentliche Aufgabe des Gedächtnisses ist die Zusammenfassung ähnlicher Erfahrungen in Schemata → Verallgemeinerungen von Wissen • Lenken unsere Aufmerksamkeit in Form eines Top-Down Prozesses • Schemata erkennen: 1. Identifikation = Erfahrungen mit Erinnerungen abgleichen 2. Verallgemeinerung = Details ausblenden 3. Kategorisierung = bestehende Information zu höheren (abstrakteren) Ordnungen zusammenfassen → Schemata werden in Interaktionen mit der Umwelt gelernt Übergeneralisierung & Überdiskriminierung Je weniger Schemata wir nutzen… + desto weniger kognitive Leistung brauchen wir (= Ressourcen sparend) → denn wir müssen uns weniger individuelle Eigenschaften merken

- desto überraschender können konkrete Items sein → z.B. nicht zwischen Tiger & Katze zu unterscheiden, könnte fatal sein Beim Lernen von Schemata können 2 Fehler begangen werden: 1. Übergeneralisierung = Geltungsbereich eines Schemas wird zu stark ausgedehnt 2. Überdiskriminierung = Geltungsbereich eines Schemas wird zu stark eingegrenzt → wir neigen beim Lernen eher zu einer Übergeneralisierung Basisebene → Hierarchiestufe eines Schemas, auf der üblicherweise nachgedacht wird Vorteile von Schemata 1. Kognitive Ökonomie = wir müssen nicht alles wahrnehmen & speichern, es reicht die Zuordnung zu einem Schema → spart Ressourcen 2. Kommunikation = man kann sich auch unterhalten, ohne die gleichen Items zu kennen 3. Vorhersagbarkeit = sobald ein Item zugeordnet wird, können wir Vorhersagen treffen 2. Kategorisierung • Items unterscheiden sich darin, wie typisch sie für ein Schema sind • sind oft nicht eindeutig Wir nehmen Zuordnungen auf von 2 Arten vor : 1. Exemplare = Typische & konkrete Vertreter eines Schemas 2. Prototypen = Durchschnittliche & abstrakte Vertreter eines Schemas → Je größer die Übereinstimmung zwischen Exemplar/Prototyp u. Items, desto schneller die Zuordnung zum Schema

3. Priming & Erinnern Enkodierspezifität • Erinnerungen sind besonders gut aufrufbar, wenn der Kontext der Enkodierung dem Kontext des Abrufens gleicht → wenn wir gut gelaunt sind, können wir uns eher an positive Erlebnisse erinnern als wenn wir schlecht gelaunt → Stress kann traumatische Erinnerungen wecken • Beim Abruf von Erinnerungen werden semantisch ähnliche Gedächtnisinhalte (implizit) mit-aktiviert → Priming → Je stärker sich Erinnerungen gleichen, desto stärker die Mit-Aktivierung Priming → die Verarbeitung eines Zieles wird wesentlich durch vorangegangene Zeige beeinflusst Priming ist wesentlich für die Enkodierungsspezifität verantwortlich • Je ähnlicher die aktivierten Schemata zu einer Information, desto eher kann die Information abgerufen werden • Je häufiger der gemeinsame Abruf, desto stärker werden Informationen miteinander verbunden • Jede Verstärkung einer Verbindung von Erinnerungen schwächt bereits bestehende Verbindungen → ist wesentlich für das Funktionieren des Gedächtnis, denn sonst würden sich immer alle Informationen aufdrängen → wir müssten viel kognitive Leistung & das Auswählen relevanter Informationen stecken - und wären quasi paralysiert Erinnern 1. Nivellierung = Beschränkung auf die wichtigsten Informationen - Auslassen unwichtiger I. 2. Akzentuierung = Hervorheben & Überbetonen einiger Details (weil diese gemerkt wurden) 3. Assimilation = Ändern von Details, sodass eine schematypische Erinnerung besteht...


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