Title | Altklausur Summer 2019, Fragen und Antworten |
---|---|
Course | Klinische Neuropsychologie |
Institution | Universität Hildesheim |
Pages | 20 |
File Size | 727.1 KB |
File Type | |
Total Downloads | 16 |
Total Views | 138 |
Alle Fragen aus den letzten Jahren gesammelt und beantwortet...
Neuropsychologie 1. Dysexekutives Syndrom: Definition und 10 Symptome Das Dysexekutive Syndrom ist eine Störung der zentralen Kontrolle. Durch ihre Schwächung entsteht ein Verlust der Selbstkontrolle des Denkens und Handelns, die sich in verschiedenen Symptomen äußert. Diese Symptome variieren in ihrer Anzahl und Ausprägung. Zu den Symptomen des Dysexekutiven Syndroms zählen:
Das Fehlende Erkennen von Problemsituationen (führt zu ungeeigneten Handlungen)
Schwierigkeiten bei simultan zu bewerkstelligenden Aufgaben
Schwierigkeiten in der Planung und Ausführung von mehrschrittigen und komplexen Handlungen
Störung des zukunftsorientierten Planens (durch Störung des prospektiven Gedächtnisses)
Perseverationen / Perpetuieren: Festhalten an einmal eingeschlagenen Lösungswegen / begonnenen Handlungen (einmal aktivierte Schemata können nicht gehemmt werden)
Extreme Umweltabhängigkeit und Vergessen von Handlungsplänen: ständige automatische Reaktionen auf situative Reize
Kognitives Verharren (Entscheidungsschwäche), Nicht-Überwinden-Können zu Handlungen
Utilisation Behavior (Gebrauchszwang) und Zwanggreifen: Gegenstände werden benutzt, sobald sie gesehen werden
Pedanterie: Starke negative Reaktionen auf äußere Reizveränderung, Affektlabilität
Vereinsamung und Verwahrlosung durch die Gebundenheit an vertrautes Umfeld (Reizabhängigkeit, soziale Inkompetenz und sozial unangemessene Handlungen)
Gourmand-Syndrom (Vielfraß-Syndrom); Nahrung muss gegessen werden, sobald sie gesehen wird
Egozentrik
Verletzung von sozialen Regeln und Grenzüberschreitungen; unpassendes Kommunikationsverhalten (häufiges Unterbrechen, unpassender Sprachstil)
2. 12 Hirnstrukturen (keine Hirnlappen oder Systeme), die beim amnestischen Syndrom (anterograde Agnosie) betroffen sein können
Schädigung des limbischen Systems: Unterbrechung der limbischen Schleifen o
Hippocampus
o
Fornix
o
Mammilarkörper (Corpora Mamillaria)
o
Mammilo-thalamicus
o
Anteriorer Thalamus (Nucleus Anterior)
o
Thalamo-cinguläre Projektionen
o
Gyrus Cinguli
o
Cingulo-hippocampale Projektion
o
Corpus Callosum
o
Cingulum (linker / rechter Cingulärer Cortex)
o
Entorhinaler Cortex
o
Amygdala
o
Nucleus dorso-medialis
o
Diagonales Band des basalen Vorhirns
o
Septum
3. 5 Therapieprinzipien/-möglichkeiten des amnestischen Syndroms (anterograde Agnosie) Grundsätzlich ist der Therapieerfolg abhängig von dem Umfang der erhaltenen Gedächtnisleistungen (komplette Amnesie?) und den Begleitstörungen. Bei kompletter Amnesie mit zusätzlicher Störung der zentralen Kontrolle oder weitreichenden retrograden Gedächtnisstörung ist die Erfolgswahrscheinlichkeit der Therapie gering. Therapieprinzipien
Restitution (neuronale Netzwerke in Randgebieten) o
Wiederholte Darbietung (Repetition) von Lerninhalten
o
Repetition von Handlungsroutinen in unterschiedlichen Handlungskontexten
Encoding Specifity, Dekontextualisierung des Wissens
Erarbeitung von gleichförmigen Handlungsroutinen in unterschiedlichsten Lernkontexten, um hoher Encoding Specifity/hoher Kontextabhängigkeit gelernter Inhalte entgegenzuwirken
o
Reaktivierung: Neustrukturierung von ungeordneten Wissensfragmenten, Zusammenfügen von Fragmenten u. Wiederherstellen von Chronologie
Kompensation (andere psychische Funktion) o
Implizites, langsames, routiniertes Erlernen von prozeduralem Wissen und Fertigkeiten:
o
Bildliches Vorstellen, Elaboration, Multimodale Ausschmückung, Wiederholen
Substitution (externe Instrumente) o
Substitution der Gedächtnisleistungen durch äußere Hilfsmittel (Kalender, Notizbuch, Kalender, Smartphone, Tagebuch)
o
prozeduralisiert Wissen lernen = Erarbeitung u. Erlernen von Routinen/Handlungsabläufen als prozedurale Inhalte
Einüben von Strategien zur Kompensation der Gedächtnisschwäche
Lernen in den gleichen Kontexten verfestigt Kontextabhängigkeit: in Klinik Gelerntes im Alltag nicht anwendbar
Nur bei guter zentraler Kontrolle möglich
Psychoedukation: Lernen über das anamnestische Syndrom (z.B. in Selbsthilfe- / Gedächtnisgruppen)
Adaption (Umfeld) o
Einbezug von Umfeld u. Angehörigen
o
Fehlerfreies Lernen durch angepasste maximale Hilfestellung
4. Fallbeispiel Aphasie Aphasie Broca-Aphasie
Agrammatismus o
Zusammenbruch der Syntax
Motorische Sprachliche Beeinträchtigung
Beeinträchtigung des Zugriffs auf phonematisches Lexikon o
Fälschliches Aneinanderreihen von Phonemen bei nicht gebräuchlichen Worten
Gestörtes Lesen
Wortbezogene Gedächtnisprobleme o
Keine Graphem-Phonem-Konversion
o
Phoneme können semantischen Inhalten nicht zugeordnet werden (Anschluss an semantisches Gedächtnis gestört)
Fallbeispiel E.K.
Unkritischer Redestrom
Intakte Phonologie o
Korrekte Wörter
Semantische Abweichungen o
Mangelhaftes Verständnis der Fragen
o
Paragrammatismus
o
Heut schon wieder bisschen werden
Neologismen
o
Aber: Antworten mit Bezug zur Ortsbestimmung auf die ursprüngliche Frage nach dem Wohnort (daneben, unter der Erde, gar nicht weit weg)
Uschätness
Stereotypie: Perseveration eines Kommentars
Wo sie her war, wo sie her waren?
War schön, ja. War schön, gelt….
Fallbeispiel S.R.
Unkritischer Redestrom o
Kaum Sprechpausen, lange Sätze,
Übergehen nonverbaler Signale und verbaler Einwände des Gesprächspartners
Kein Verständnis der Frage
Gestörter Zugriff auf semantisches Lexikon
o
Fehlende Hauptwörter, es werden eher Funktionswörter und Floskeln verwendet
o
Sprechanstrengungen mit Zögern und Suchen vor allem bei Wortanfängen
Gestörter Zugriff auf phonematisches Lexikon o
Phonetische Entstellung produzierter Lautfolgen
o
Phonematische Neologismen
o
Phonematische Paraphrasien
Benennung von Bildern
gestörter Zugriff auf semantisches Lexikon :
o
semantische Umschreibung der gesuchten Begriffe
o
Wortfindungsstörungen betreffen Zugang zum semantischen (nicht phonematischen) Lexikon
intakt Zugang zum phonematischen Lexikon o
semantische Umschreibungen sind sprachlich korrekt
gestörter Zugriff auf phonematisches Lexikon o
phonematische Paraphasien (Zielwort erkennbar)
o
Neologismen (kein Zielwort erkennbar)
o
phonematische Umschreibungen des gesuchten Wortes
Wurde Zielwort im semantischen Gedächtnis richtig identifiziert?
Fallbeispiel A.R.
Einsicht in die eigene sprachliche Beeinträchtigung
Gestörter Zugriff auf semantisches Gedächtnis o
Wortfindungsstörungen
o
Semantische Paraphrasien
o
Fehlender Wortbeginn Fehlendes Zielwort wird durch semantisch ähnliche Wörter ersetzt
Satzabbrüche
Verursacht durch Wortfindungsstörungen
Fallbeispiel H.G. = Wernicke-Aphasie
Flüssige und gut artikulierte Sprache
Gestörter Zugriff auf Phonematisches Lexikon o
Phonematische Paraphrasien
o
Neologismen
o
Phonematische Suche nach korrekter Wortform führt zur vollständigen Entstellung
Gestörter Zugriff auf semantisches Lexikon
Paragrammatismus o
Zusammenbruch der Syntax
o
Funktionswörter sind syntaktisch nicht aufeinander abgestimmt
(e) Wernicke-Aphasie
- flüssige u. gut artikulierte Sprache a. gestörter Zugriff auf phonematisches Lexikon: - phonematische Paraphasien (better statt besser) - Neologismen - phonematische Suche nach korrekter Wortform führt zur vollständigen Entstellung (rede-rikenRunde) b. gestörter Zugriff auf semantisches Lexikon: - Mangel an Inhaltswörtern u. Überwiegen von Funktionswörtern c. Zusammenbruch der Syntax: Paragrammatismus - Funktionswörter sind syntaktisch nicht aufeinander abgestimmt (wenn ich genau das immer alles sagt was, er noch ganz dieses Schlechte ist) - Stereotypie: oft wiederholte inhaltsarme Wörter u. Floskeln (ja, es geht schon) - Schwierigkeiten mit sprachlichem Ausdruck (Artikulation) (f) a. Zusammenbruch der Syntax: Paragrammatismus - Satzabbrüche - Satzverschränkungen (dann weiß ich noch nicht, weiß ich noch nicht genau was jetzt davor das schon, eben gesprochen haben) Reduktion der Kapazität des verbalen Arbeitsgedächtnisses - „den Faden verlieren“ bei Suche nach Worten
- keine Erinnerung an Formulierungen im bisher gesprochenen Satz: Verlust des grammatikalischen Zusammenhangs - beeinträchtigtes Nachsprechen
(g)
a. Probleme des Zugriffs zum phonematischen L.: - phonematische Unsicherheiten b. intakter Zugriff auf semantisches L.: - rasches u. fehlerloses Benennen von Objekten u. Tätigkeiten c. Zusammenbruch der Syntax: Agrammatismus - Wechsel zum Telegrammstil nach grammatikalisch korrektem Satzbeginn (h)
a. Zusammenbruch der Syntax: Agrammatismus - fehlende Funktionswörter, aneinandergereihte Hauptwörter - 2 grammatikalisch korrekte Sätze sind Redewendungen (ich glaube daran; ich will schaffen) (i) a. Zusammenbruch der Syntax: z.T. Paragrammatismus - paragrammatische Satzstrukturen mit Verdopplung u. Aneinanderreihung von Satzfragmenten (und dann haben, sind wir von, am nächsten Tag sind wir zurück) b. beeinträchtigter Zugriff auf phonematisches Lexikon: - phonematische Paraphasien: Inhaltswörter sind phonematisch entstellt o. durch Neologismen ersetzt
phonematische Entstellung durch semantische Paraphasien? - Sprachverständnis ist gegeben: phonematische Störung ist gewichteter als semantische Störung (f) Nachsprechen einzelner Wörter u. Triplets a. gestörter Zugriff auf semantisches Lexikon - phonematische Paraphasien - Wortfindungsstörungen b. Beeinträchtigung der verbalen Arbeitsgedächtnisfunktionen (phonologische Schleife) - phonematische Paraphasien beim Nachsprechen von 3 langen Wörtern im Block: beim Nachsprechen der Wortgruppe müssen 2. und 3. Wort im ABG gehalten werden während 1. Wort ausgesprochen wird u. 3. Wort während des Aussprechens des 2. Wortes Überlastung des verbalen ABG während Doppelaufgabe - dieselben Steuerungsmechanismen beim Halten von Wörtern u. lautem Artikulieren -> Durcheinandergeraten der Phoneme der zu haltenden Wörter u. Aussprache in falscher Kombination (g) Nachsprechen längerer Sätze begrenzte Kapazität des verbalen Arbeitsgedächtnisses - korrekte Inhaltswiedergabe der Sätze mit anderen Worten - Kapazität des verbalen ABG zu gering, um phonematische Struktur der gesamten Wortfolge präsent zu halten tiefe Verarbeitungsroute - parallel zur Speicherung der oberflächlichen Satzform wird tiefer semantischer Inhalt gespeichert 5. Visueller Neglect des Außenraums erklären und Extinktion erklären Insgesamt repräsentiert das Gehirn 3 Raumsektoren: den Außenraum (extrapersonaler Neglect), den Nahraum (peri-personaler Neglect) und den Körperraum (personaler Neglect). Bei jedem Neglect handelt es sich um eine Störung der räumlichen Steuerung von Aufmerksamkeit. Der extra-personale Neglect zeichnet sich durch eine Vernachlässigung des Außeenraumes aus und kann sich auf visuelle, auditorische, olfakttorische, somatosensible und multimodale Information beziehen. Er kann also spezifisch für einen Raumsektor und spezifisch für meine Sinnesmodalität sein (es ist aber auch möglich, mehrere Modalitäten zu umfassen). 6. Konkrete Therapiemaßnahme für visuellen Neglect des Außenraumes erklären
Förderung der Awareness
Bewusste Steuerung der Aufmerksamkeit nach links o
bei gezieltem Hinweisen auf Objekte (ohne Darbietung konkurrierender Reize) können diese durch bewusste systematische Aufmerksamkeitslenkung in vernachlässigte Wirklichkeitshälfte kurzzeitig wahrgenommen werden
o
Bewusstsein für Störung erlaubt Ausbalancieren der Aufmerksamkeitsressourcen:
Kompensation durch bewusste kontrollierte Lenkung der Aufmerksamkeit auf vernachlässigte Wirklichkeitshälfte o
bewusstes Halten der balancierten Aufmerksamkeitsverteilung nur im Zustand höchsten Bewusstseins!
trotz bewusster Aufmerksamkeitssteuerung bleibt Aufmerksamkeitsdefizit für vernachlässigte Wirklichkeitshälfte
o
Patient erhält Suchaufgaben, bei denen gesuchte Objekte über beide Hälften des Außenraumes verteilt sind
o
Steigerung der Schwierigkeit z.B. durch Vermehrung konkurrierender Stimuli
o
Ziel ist Optimierung der Strategie der systematischen Aufmerksamkeitszuwendung nach links
Spiegeltherapie Restitution durch Spiegeltraining kann Störung z.T. aufheben
Prismentherapie o
o
Explorationstraining
o
begrenzte Aufmerksamkeitskapazität birgt Gefahr der Überkompensation: Kompensation durch bewusste Aufmerksamkeitssteuerung beeinflusst Wahrnehmung der präsenten Wirklichkeitshälfte
Scanning u. Exploration
o
verbesserte Zuwendung der Aufmerksamkeit nach links durch Kompensation 1 Prismenverschiebung
Prismenbrillen verschieben Sehbild zu 1 Seite
Verschiebung des Greifens nach links als Reaktion auf Prismenverschiebung kann mit Aufmerksamkeitszuwendung nach links verbunden sein, die auch nach Normalisierung des Greifens anhält
Vestibuläre Stimulation o
Extern induzierte Verschiebung der Aufmerksamkeit nach links durch experimentelle Manipulation
o
extern induzierte vorübergehende Verschiebung soll zu bleibender Re-Orientierung der Aufmerksamkeit führen
Kaltwasserspülung o
normal:
o
o
Rotation von Flüssigkeit mit 42 Grad Celsius in Bogengängen des Gehörs bei Kopfbewegung nach links
stimulierte Reaktion:
erwärmte Flüssigkeit im Bogengang zirkulieren lassen
Flüssigkeitszirkulation suggeriert dem Gehirn eine Kopfbewegung nach links, sodass zur Kompensation mit Augenbewegung nach rechts reagiert wird
Kompensation des Neglects:
abgekühlte Flüssigkeit im Flüssigkeitsbogen zirkulieren lassen
Kompensation durch Augenbewegung nach links:
Aufmerksamkeitslenkung auf linke Wirklichkeitshälfte
o
Weitere Therapieprinzipien
o
Rückeroberung des Raumes, z.B. durch aktive oder passive Bewegung der linken Hand im linken Raum (Limb Activation Therapy) o. aufrechtes Sitzen
Kunsttherapie
o
o
Nackenvibration
Optokinetische Stimulation
Förderung der Teilhabe
Training:
Raumorientierung
Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel
PC-/Smartphone-Gebrauch
Training bedeutet Restitution durch neuronales Umorganisieren
Aber: nur marginale Fortschritte mit allen Therapieprinzipien!
Neglect überwiegend nach rechtshirnigen Schlaganfällen
Spontane Verbesserungen sind möglich, aber eher selten bei Patienten mit Läsionen im Frontal- und Parietallappen
dauerhaft persistierende Symptomatik bei ca. 35% der Fälle
sehr ungünstige Prognose bei Schlaganfallpatienten
kaum Transfer von Gelerntem in den Alltag (Bowen et al., 2002)
nur 1 von 30 Patienten gelingt die Reintegration in den Beruf
7. Anosognosie: Definition und Auswirkungen auf den Therapieerfolg Die Anosognosie ist selbst keine Störung, sondern eine Begleiterscheinung verschiedener neuropsychologischer Störungsfelder. Sie tritt zumeist unmittelbar nach Funktionsausfällen auf. Unter Anosognosie wird die Nicht- oder Fehlwahrnehmung von Krankheit und Krankheitssymptomen verstanden. Sie umfasst die Bagatellisierung von Symptomen, die mangelnde / fehlende Einsicht in die Konsequenzen von Einschränkungen für die Bewältigung des eigenen Alltags und eine unrealistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Anosognosie wirkt sich hinderlich auf den Therapieerfolg aus und ist ein schlechtes prognostisches Zeichen für eine erfolgreiche Therapie und anschließende Alltagsbewältigung. Krankheitseinsicht ist notwendig, um eine Therapiemotivation aufzubauen. Zudem verhindert sie unrealistische Erwartungen in Bezug auf die Ziele der Therapie. Anosognosie führt zu Versuchen, die frühere familiäre / berufliche Stellung wiederzuerlangen, obwohl dies nicht möglich ist. Das führt zu einem häufigen Wechsel von Therapeuten und Therapieeinrichtungen, sowie zu Frustration. Da die Anosognosie zumeist unmittelbar nach den Funktionsausfällen auftritt, sind ihre Auswirkungen besonders gravierend, denn der Therapiefortschritt der ersten 3 Monate ist entscheidend. 8. Was ist eine assoziative Agnosie? Die assoziative Agnosie ist eine Unterform der visuellen Agnosien. Diese sind durch eine Störung des Verarbeitungsprozesses visueller Information (Wahrnehmungsstörung) auf mindestens einem der Pfade: ventral, dorsodorsal, ventrodorsal. Die spezifischen Symptome der assoziativen Agnosie sind
Fehlender Anschluss an das semantische Gedächtnis, Fehlbenennung gesehener Dinge:
Patienten sehen, aber erkennen Objekte nicht: semantische Kategorie ist nicht erkennbar
fehlende Assoziationen der Formanalyse zum Wissen u. zur Sprache
Objektkonstanz ist erhalten o
= visuelle Verarbeitung (perzeptive Phase) nicht beeinträchtigt
„Etwas zum Hinsetzen. Da die Sitzfläche u. da die Lehne.“ (Bügeleisen)
9. Was ist das amnestische Syndrom? Das amnestische Syndrom umfasst mehrere Störungsbereiche. Leitsyndrom ist die anterograde Amnesie. Es umfasst darüber hinaus eine zeitlich begrenzte retrograde Amnesie, einhergehend mit Begleitstörungen. Die anterograde Amnesie („Reines amnestisches Syndrom“) ist eine Störung der Neukonsolidierung expliziten Wissens, also ein unmittelbares Vergessen neu aufgenommener Informationen, beginnend ab dem auslösenden Ereignis. Bei kompletten A...