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Title Analyse epischer Texte.pdf
Course Literaturwissenschaft
Institution Universität Kassel
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Analyse epischer Texte

histoire vs. discours Von Tzvetan Todorov 1966 geprägte Begriffe. histoire bezeichnet das WAS einer Erzählung, discours das WIE. Wichtig zu wissen: Diverse Literaturwissenschaftler verwenden in ihren Abhandlungen über Erzähltheorie für diese beiden Aspekte andere Begriffe!

Erzählte Zeit vs. Erzählzeit Erzählte Zeit ist der Zeitabschnitt, über den sich die Handlung eines Texts erstreckt. Erzählzeit ist die Zeit, die dazu gebraucht wird, um eine Handlung zu erzählen.

Analepse und Prolepse Rückblende und Vorgriff.

Dauer  Zeitdeckendes Erzählen: Die Erzählzeit dauert so lang wie die erzählte Zeit.  Zeitdehnendes Erzählen (Dehnung): Die Erzählzeit dauert länger als die erzählte Zeit, z. B. wenn jemand auf 50 Seiten berichtet, was innerhalb von 5 Minuten passiert ist.  Zeitraffendes / summarisches Erzählen (Raffung): Die Erzählzeit ist kürzer als die erzählte Zeit, z. B. wenn jemand auf einer Seite seine ganze Lebensgeschichte zusammenfasst.  Zeitsprung (Ellipse)  Pause: z. B. durch Gedankenstriche im Text. Erzähler (nach Franz Stanzel) Personaler Erzähler Auktorialer Erzähler Neutraler Erzähler Ich-Erzähler

Das Problem hierbei: Stanzel wirft die Fragen „Wieviel weiß der Erzähler?“ und „Welche Person erzählt?“ durcheinander. Gérard Genette löst das Problem durch eine Aufteilung in Erzählmodus- und stimme!

Fokalisierung / der Erzählmodus (nach Gérard Genette) Nullfokalisierung: nach Stanzel der auktoriale Erzähler, der Erzähler weiß mehr als die Figur Interne Fokalisierung: nach Stanzel der personale Erzähler, der Erzähler weiß genau so viel wie die Figur Externe Fokalisierung: nach Stanzel der neutrale Erzähler, der Erzähler weiß weniger als die Figur

Diegese (=erzählte Welt) / die Erzählstimme (nach Gérard Genette) Homodiegetischer Erzähler: Der Erzähler ist eine Figur der erzählten Welt. Sonderfall: Der autodiegetische Erzähler ist Hauptfigur der erzählten Welt. Extradiegetischer Erzähler: Der Erzähler ist keine Figur der erzählten Welt.

Gedankenrede Erzählte Rede  Bewusstseinsbericht: Bericht über den Bewusstseinsakt, ohne den Inhalt genauer zu spezifizieren. (Er dachte über sein Glück nach.) Transponierte Rede  indirekte Rede: Bewusstseinswiedergabe in der 3. Person, Konjunktiv I, eingeleitet mit Verben des Bewusstseins (verba credendi), ohne Anführungszeichen (Er dachte, dass er doch eigentlich ein Glückskind sei.)  erlebte Rede: Bewusstseinswiedergabe in der 3. Person, Imperfekt Indikativ, aus Innensicht, ohne Anführungszeichen, evtl. mit kommentierender Einmischung, ohne verba credendi (oder nach Dorrit Cohn: die Wiedergabe der Gedanken einer Figur unter Beibehaltung eines Erzählrahmens in der 3. Person und des normalen Erzähltempus (Imperfekt)) (Er ging durch die Straßen der Stadt. Mensch, er hatte wirklich Glück. Die Autos brausten an ihm vorbei.) Zitierte Rede  Gedankenzitat: Bewusstseinswiedergabe in der 1. Person Präsens Indikativ (als Basistempus), ‚wörtliche Rede‘, meist Anführungszeichen, eingeleitet mit verba credendi. (Er dachte: „Habe ich ein Glück.“)  (Autonomer) Innerer Monolog. Bewusstseinswiedergabe in der 1. Person Präsens Indikativ (als Basistempus), ‚wörtliche Rede‘, ohne Anführungszeichen, ohne verba credendi. (Habe ich ein Glück.)  Stream of Consciousness / Bewusstseinsstrom: ungeregelte Folge von Bewusstseinsinhalten, deren Organisationsprinzip die freie Assoziation ist (...puh, Schwein gehabt...)...


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