Berger & Luckmann Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit PDF

Title Berger & Luckmann Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
Author Camill Domagala
Course Sozialwissenschaftliche Institutionentheorie
Institution Ruhr-Universität Bochum
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Summary

Eine kurze Zusammenfassung des Werks von Berger und Luckmann...


Description

Universität Duisburg-Essen Fakultät für Geisteswissenschaften Institut für Kommunikationswissenschaft Seminar „Institutionen und sozio-kulturelle Evolution“ Leitung: Dr. Rafael Mollenhauer Sommersemester 2017

Camill Domagala 2-Fach BA Kommunikationswissenschaft

Handout zum Kolloquium mit dem Thema: Die Genese von Institutionen in ihrem Zusammenspiel mit der Genese symbolischer Praxis/Sprache am Beispiel von Peter Bergers und Thomas Luckmanns: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit

II. Gesellschaft als objektive Wirklichkeit 1. Institutionalisierung Organismus und Aktivität - essentieller Unterschied zwischen Mensch und Tier, in Hinblick auf Wechselwirkung mit der (gesellschaftlichen) Umwelt  Der Mensch muss das Menschsein erlernen, dies geschieht durch Wechselwirkung mit der Umwelt - Vorgang der Menschwerdung ist sozio-kulturell variabel, findet reziprok mit der Umwelt sowie der gesellschaftlichen und kulturellen Ordnung statt „diese Ordnung wird durch signifikante Andere vermittelt“ (S.51) - geographische Ungebundenheit, mangelnde Spezialisierung seiner Triebe  Weltoffenheit - Mangel eines biologischen Instrumentariums zur Stabilisierung seiner Lebensweise - Entstehung von Stabilität Entwicklung des Individuums auf Basis einer von signifikanten Anderen vermittelten Gesellschaftsordnung  Umwandlung der Weltoffenheit in relative Weltgeschlossenheit - Entstehung gesellschaftlicher Ordnung  „ständige menschliche Produktion“ durch Externalisierung - Mensch versucht durch Externalisierung, stabile Umweltbedingungen zu schaffen Institutionalisierung - Habitualisierung als Vorstufe der Institutionalisierung: - eine häufige Wiederholung von Handlungen verfestigt sich zu einer Gewohnheit, die ohne größere Anstrengung (psychische Kraftersparnis) reproduziert werden kann - ein Rückgriff auf zuvor bewährte Praktiken, denen ein sinnhafter Charakter zugrunde liegt und, beispielsweise die Form einer alltäglichen Routine, ein Modell für zukünftiges Handeln annimmt. - die Handlungen und Situationen, von denen wir Kenntnis haben, werden typisiert Reziprozität von Typisierungen: - eine Institution typisiert Handlungen und Handelnde und entsteht dann, wenn habitualisierte Handlungen zwischen Menschen unter Umständen einer dauerhaften gesellschaftlichen Situation wechselseitig verstanden und ausgeführt werden - reziproke Typisierungen haben von den daran teilnehmenden Menschen immer eine gemeinsam geteilte Geschichte (Historizität) - die wechselseitig verstandenen Verhaltensmuster werden im Prozess der Institutionalisierung von Tätigkeiten etabliert und unter soziale Kontrolle gestellt.  Prozess der Institutionalisierung endet: 1

-

wenn mehr als zwei Menschen daran mitwirken, da es sonst keine Möglichkeit gäbe, eine Typologie der Akteure zu entwerfen beim Auftreten Dritter, entsteht Historizität  die zu diesem Zeitpunkt bestehenden Habitualisierungen und Typisierungen werden als etwas Historisches vorgefunden durch die Historizität werden sie von Dritten als objektiv wahrgenommen, von dem konkreten Fall abstrahiert und für allgemeingültig erklärt

Rollen - Orientierung an allgemein gültigen Verhaltens- und Handlungserwartungen, welche an den jeweiligen Rollenträger gerichtet sind - Erwartungen sind Teil des objektivierten Wissensbestandes  Handlungsabläufe werden typisiert, Handlungen des jeweiligen Anderen können vorausgesehen werden - während ein Rollenträger agiert, identifiziert er sich mit dem objektiven Sinn der Handlung, welcher durch die Gesellschaft bestimmt ist - Typisierung von Handlungsverläufen verlangt von diesen einen objektiven Sinn  dieser verlangt sprachliche Objektivation Gesellschaftliche Interaktion in der Alltagswelt - Institutionalisierung hat ausschließlich mit Kommunikation stattgefunden  Co-Evolution Die Wirklichkeit der Alltagswelt wird immer mittels Interkation mit anderen Menschen geteilt Vis-à-vis-Situation „[…] ist der Prototyp aller gesellschaftlichen Interaktion. Jede andere Interaktionsform ist von ihr abgeleitet.“ (S. 31) - Typsierungen finden während Vis-à-vis-Situationen statt - Typisierungen sind immer reziprok Sprache als Mittel zur Objektivation - Sprache als wichtigstes Zeichensystem  sprachlich geprägtes Wissen das wichtigste Instrument bzw. Medium, über das sich sozialer Austausch vollzieht  Sprache: objektiviert die Welt - Fundament und Instrument eines kollektiven Wissensbestandes - Sprache als wirklichkeitsdefinierendes und –veränderndes Regelsystem  Wirklichkeit der Alltagswelt wird in sozialen Interaktionen produziert und bewahrt 3 Ebenen von Objektivationen: 1. Vergegenständlichung von Empfindungen 2. Zeichen 3. symbolische Sprache

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