Der König tanzt - Filmzusammenfassung PDF

Title Der König tanzt - Filmzusammenfassung
Course Einführung in die Musikwissenschaft I
Institution Universität Wien
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Summary

Filmzusammenfassung...


Description

Handlung Jean-Baptiste Lully wartet kurz vor der Aufführung seines neuen Stücks auf die Ankunft des Königs Louis XIV. Der König erscheint nicht, und Lully beginnt die Aufführung vor leerem Königssessel. Mit unterdrückter Wut schlägt er den Takt mit einem langen, schweren Stab auf den Boden und trifft dabei seinen Fuß. Er wird sofort behandelt, die herbeigerufenen Ärzte wollen ihm den Fuß amputieren, doch weigert sich Lully, sei er doch Tänzer. In seinem Wahn auf dem Krankenbett erinnert er sich an seinen Aufstieg und Fall. Lully kam aus Florenz an den Pariser Hof. Obwohl die Untergebenen des Königs, der von Kardinal Mazarin und seiner Mutter Anna von Österreich dominiert wird, ihm als Italiener kritisch gegenüberstehen, stellt sich Louis XIV. hinter ihn. Lully erfüllt die Ansprüche des Königs an Zerstreuung und Unterhaltung und liefert ihm die Musik für seine geliebten Balletts. Er ist es auch, der Louis XIV. erstmals Tanzschuhe mit Absätzen schenkt. Für den Fall, dass er sich darin aufrecht halten kann, verspricht Louis XIV. Lully seinen größten Wunsch zu erfüllen: Lully will Franzose werden, um im Land anerkannt zu sein. Acht Jahre später ist Mazarin verstorben, Louis XIV. entmachtet seine Mutter und übernimmt offiziell die Alleinherrschaft. Seinen größten Widersacher, den Cousin Prinz de Conti, schließt er zudem wie seine Mutter aus dem ihm untergebenen Rat aus. Lully setzt sich unterdessen gegen seinen musikalischen Widersacher Robert Cambert durch, dem er auch die Geliebte ausspannt. Auf Anweisung des Königs heiratet Lully Camberts Freundin Madeleine, die ihm später zwei Söhne schenkt. Lullys Liebe jedoch gilt, neben jugendlichen Männern, Louis XIV., in dem er einen Gott sieht. Bei einer Begehung des Grundes seines zukünftigen Prachtgartens Versailles fällt Louis XIV. in einen Sumpf. In der Folge erkrankt er so schwer, dass er von den Ärzten bereits aufgegeben wird. Seine Mutter und de Conti werden an seine Seite gerufen, und beide verwehren Lully den Eintritt in die Gemächer des Königs. Lully spielt daraufhin vor der Tür zum königlichen Schlafgemach, zunächst mit anderen Musikern und später allein, bis zum Morgen. Die Ärzte stellen zu der Zeit fest, dass der König weitgehend genesen ist, und Lully gilt als Magier der Musik. Das Jahr 1664 bringt die erste Zusammenarbeit von Lully und Molière. Beide entwickeln in einer Mischung aus Theater, Tanz und Gesang die Ballett-Komödien, die ein großer Erfolg werden. Während Lully eher konservativ ist, will Molière mit seinen Stücken auch politisch sein und aktuelle Missstände aufgreifen. Auf die auch von der Königin unterstützte Frömmelei schreibt er das Stück Tartuffe, das zwar den Gefallen des Königs findet, auf Betreiben Anna von Österreichs jedoch verboten wird. Lully wiederum wird von den Frömmlern der Mord an einem Pagen angehängt. Zwar verzeiht Louis XIV. ihm, gibt jedoch zu verstehen, dass er von Lully Disziplin erwartet. Beide seien keine Freunde und Lullys Wert messe er allein an seinem Talent, das ihn zu der Zeit noch am Hof hält. Lullys Widersacherin Anna von Österreich verstirbt 1666 an Krebs und den Folgen einer Brustamputation. Sie will Louis XIV. noch am Sterbebett das Versprechen abringen, seinen Regierungsstil zu ändern, doch will er sie nicht belügen. Vier Jahre später will Louis XIV., inzwischen 32 Jahre alt, bei einem Tanz als verkörperte Sonne schwere Tanzschritte zeigen, scheitert bereits in den Proben daran und strauchelt auch bei der Aufführung, was als schlechtes Omen angesehen wird. Von da an tanzt der König nicht mehr, und Lully verfällt immer öfter in Depressionen und Selbstzweifel. Er tritt in Molières Schwänken als Schauspieler auf und hat das

Gefühl, das Publikum lache über ihn und nicht seine Figur. Als sein Erzfeind Cambert die erste französische Oper auf die Bühne bringt, in der Madeleines Nichte Julie die Hauptpartie singt, kann Lully Louis XIV. dazu zwingen, ihm das alleinige Privileg auf die französische Oper und Orchesteraufführungen zuzusprechen – ein letztes Zugeständnis. Cambert ist verdrängt, doch hat Lully seinem Aufstiegswillen auch die Freundschaft zu Molière geopfert, der seit langem krank ist. Da durch das Privileg sämtliche Theater nur noch zwei Sänger und zwei Instrumente auf der Bühne verwenden dürfen, kann Molière keine Ballett-Komödien mehr aufführen. Zudem gehen mit dem Privileg auch sämtliche Stücke Molières, für die Lully die Musik verfasst hat, in den Besitz Lullys über. Molières Antwort auf den Affront ist Der eingebildete Kranke. Der König wiederum schaut das Stück nicht an, und Molière stirbt während einer Aufführung auf der Bühne. Lully führt vor dem König seine erste französische Oper auf, doch kann er ihm keine Gemütsregung entlocken. Auch sein Stern ist gesunken. Auf dem Krankenbett beginnt Lully zu fiebern, spricht vom tanzenden König und von Molière. Wenig später verstirbt er, ohne dass der König ihn noch einmal gesehen hätte. Louis XIV. steht derweil am Fenster von Schloss Versailles und blickt auf die prachtvolle Gartenanlage. Mit der Frage „Spielt heute Abend keine Musik?“ verlässt er den Saal und nur die Schritte seiner Entourage hallen im Raum.

Kritik Der film-dienst nannte Der König tanzt ein „opulent gefilmtes und eindringlich gespieltes Historiengemälde, in dem Bilder, Musik, Tanz, persönliche Schicksale und politische Hintergründe zu einer rauschhaften Choreografie verschmelzen, die die Sinne des Zuschauers gleichermaßen fesselt wie betört.“[1] Für 3sat war Der König tanzt ein „opulenter Kostüm- und Musikfilm mit stilistisch außergewöhnlichen Bildern von barocker Lebenslust von Gérard Corbiau“.

Filmkritik: Gérard Corbiau beginnt seinen Film "Der König tanzt" mit dem Ende: Jean-Baptiste Lully liegt im Sterben. Im Fieberwahn suchen ihn Erinnerungen heim. Der Film ist ein Fiebertraum über die Verwicklungen und Verwirrungen, die politischen und die psychischen, die sich ergeben zwischen der Kunst und der Politik, der Kreativität und der Macht. (Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 2. Mai 2001) Die Handlung spielt in der Zeit vom 23. Februar 1653 bis 22. März 1687 am französischen Königshof. Es geht um das Verhältnis des "Sonnenkönigs" Ludwig XIV. zu Künstlern wie Jean-Baptiste Lully und Molièérard Corbiau beginnt seinen Film "Der König tanzt" mit dem Ende: Jean-Baptiste Lully liegt im Sterben. Im Fieberwahn heim....


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