Title | Die Atemschaukel Zusammenfassung |
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Author | Tina Schneider |
Course | Lektüreprüfung |
Institution | Friedrich-Schiller-Universität Jena |
Pages | 2 |
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Die Zusammenfassung beinhaltet die Figuren und die Handlung des Werkes, eine historische Einordnung und persönliche Eindrücke, die ich während des Lesens gesammelt habe....
Die Atemschaukel – Herta Müller Personen Leopold Auberg - 17 Jahre alt, homosexuell - Rumänen-Deutscher aus Siebenbürgen - zum Arbeitsdienst in die SU deportiert; 5 Jahre dort Platon-Kathi - Katharina Seidel - „schwachsinnig geboren“; weiß nicht, wo sie ist - „Lagerhaustier“; lieb, harmlos, klein + breit, das „Gute“ im Lager (Ar)Tur Prikulitsch - brutal, gewaltbereit - Aufseher, führt Appell durch Bea Zakel - Geliebte von Tur Prikulitsch - bessere Arbeit + Lebensverhältnisse - hilft Leo manchmal Trudi Pelikan - hat Zehen verloren (erfroren, dann zerquetscht) - Krankenbarracke - mit Leo befreundet; nach dem Lager im gleichen Ort wie er
historischer Hintergrund – Rumänen sind Verbündete Hitlers; schließen sich später der Roten Armee an – „den Schaden begleichen“, der der Sowjet Union angetan wurde → zB. Rumänier in Lager – 2009 erschienen → Literatur nach 1990 – Herta Müller hat zahlreiche Interviews und Gespräche mit ehemaligen Häftlingen geführt ➢ daraus Buch entstanden
Merkmale – jedes Kapitel thematisiert einen Aspekt des (Lager-)Lebens ➢ Meldekraut; Zement; Kleidung („Holz und Watte“ = Schuhe & Pufoaika-Jacken); Einzelschicksale („Eintropfenzuvielglück für Irma Pfeifer → ertrinkt in Mörtelmasse); Hungerengel; verschiedene Arbeiten („Herzschaufel“; Arbeit im Keller; …); Essen (Ausgabe von Fenja; „Kriminalfall mit dem Brot“ → geklaut & dafür verprügelt); … – Tabu des Sprechens über Sexualität – viele Sachen oft wiederholt → steigern sich die ganze Zeit ➢ z.B. Hunger ist allgegenwärtig; kommt in vielen Kapiteln vor, in jeder Tätigkeit, jedem Gegenstand; Hunger definiert den Häftling (er ist nur noch Hunger) & der ihn bis in die Gegenwart verfolgt (60 Jahre nach Lager) – verzweifelt-zynischer Unterton – wenig wörtliche Rede ➢ wirkt passiv, als ob alles vorbeifliegt, ohne dass er groß Notiz davon nimmt / wie in Trance ➢ wörtliche Rede ohne Anführungszeichen in den Text eingebettet; ist nichts „Besonderes“ / muss nicht hervorgehoben werden
– bedeutungsschwangere Sätze mit großem Gewicht → jeder Satz ist irgendwie wichtig
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Bedeutung von Wörtern melken & drehen, werden auseinandergenommen & beachtet ➢ manchmal Wort nochmal geändert nach „Überlegung“ darüber ➢ z.B. Zement; „alles, was ich habe“ vs. „das Meinige“ → was man hat, muss nicht das Eigene sein; „er schlief, solange wir schippten, nein wir schippten, solange er schlief“
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scheinbar zufällige Assoziationen mit Gegenständen, die aber total Sinn ergeben ➢
z.B. Teppichklopfer sind gut, weil da, wo Teppiche geklopft werden, ist Zivilisation & Frieden
– relativ chronologische Reihenfolge (Anfang: Leben vor Lager & Verschleppung; Ende = hohes Alter zuhause) ➢ selten Zeitangaben → egal, wann was passiert ist - Hungerengel: Engel = übergeordnet, mächtig ➢ tiefgründige Überlegungen: Gibt einen riesigen Hungerengel, oder hat jeder seinen -
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eigenen? → beängstigend, weil dann immer einer „frei“ wird, wenn jmd. stirbt Atemschaukel = „Delirium“; Bewegung seines Atems Entmenschlichung ➢ „alle Gegenstände müssen zum Entlausen raus: Koffer, … und wir“ ➢ Häftlinge sind Zahlen, keine Privatpersonen viele Personifikationen! ➢ z.B. Zement (man muss ihn sparen, aber er ist selbstvergeuderisch und geizig mit uns; wir leben so, wie der Zement es will; er ist ein Dieb, er hat uns gestohlen, nicht wir ihn; …) viele Sachen, an die er sich nicht erinnern kann → verdrängt? nachrangig wegen Hunger? keine systematische Vernichtung wie z.B. in „Die Ermittlung“ → reines Arbeitslager (wenn auch ähnlich schlechte Lebensbedingungen)...