Dudengrammatik Schema libro Duden PDF

Title Dudengrammatik Schema libro Duden
Course Linguistica tedesca I
Institution Università degli Studi di Trento
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Summary

Schema del libro Duden di Linguistica Tedesca I, Cosentino...


Description

Dudengrammatik 1. Grammatik gesprochener Sprache Grammatik beschäftigt sich mit drei Aufgaben   

Sie beschreibt die Einheiten einer Sprache Sie beschreibt die Regularitäten des Aufbaus dieser Einheiten Sie beschreibt die Möglichkeiten der Verknüpfung von Einheiten (Syntax)

Die Einheiten der geschriebenen Sprache sind:    

Der Buchstabe Das Wort Der Satz Der Text

Weiteren Merkmalen der gesprochenen Sprache sind:     

Der Laut Das Wort Die funktionale Einheit Der Gesprächsbeitrag Das Gespräch

Zwischen diese Einheiten gibt es Parallelen (Buchstabe und Laut zum Beispiel). Die Beschreibung von gesprochenen Sprachen und ihre Grammatik hat eine kurze Tradition und deswegen ist sie noch in Entwicklung. Für Grammatik ist der Unterschied zwischen gesprochene und geschriebene Sprache nicht zentral, deswegen fokussiert sie traditionell an die schriftliche Sprache. Das passiert, weil in unserer Gesellschaft die schriftliche Sprache wichtiger als die gesprochene Sprache ist. Es ist besser als die schriftliche Sprache zu beschreiben, weil: 

 

Bei Textproduktion werden klarer die Schwierigkeiten und Merkmalen der Sprache. In gesprochene Sprache, wegen ihres automatischen Charakters, ist die Sprache nicht das Zentrum der Aufmerksamkeit Die Dauerhaftigkeit von Texten im Gegensatz zur Hörbarkeit der gesprochenen Sprache. Schriftliche Sprache wird gesellschaftlich als wichtig angesehen und höher bewertet (valutata).

Um ein Text zu analysieren, man muss solche Kategorien erschaffen (creare), um den verschiedenen Merkmalen zu charakterisieren. Beispiele für diese Kategorien sind Satz, Wort, Anakoluth, Elision… aber auch Nebensatz und Substantiv. Einmal entwickelt, ist die Aktivierung und Anwendung (appicazione) dieser Kategorien Voraussetzung für jede korrekte Textproduktion. In diesen Sinn ist schriftliche Sprache ein Modell für das Verständnis von Mündlichkeit. Die Untersuchung von gesprochenen Sprachen basiert auf solche Voraussetzungen: i) ii)

Die Entwicklung von technischen Geräten, die die Sprache konservieren und reproduzieren. Die Entwicklung eines Transkriptionssystem, das die Gespräche konservieren kann

Am meistens beschäftigt sich die Grammatik mit Wort und Satz und fokussiert seine Aufmerksamkeit an die Beschreibung des Phänomens von geschriebenen Sprachen. Die weiteren Einheiten der gesprochenen Sprache wie funktionale Einheit Gesprächsbeitrag und Gespräch werden in der Grammatik nicht behandelt. Bei dem Unterschied zwischen gesprochener und geschriebener Sprache handelt es sich zu einem qualitativen Unterschied, wenn bestimmten Phänomenen nur mündlich oder nur schriftlich auftreten, zum

anderen um quantitative Unterschiede, wenn es sich in der unterschiedlichen Häufigkeit der Verwendung handelt. Für eine Grammatik gesprochener Sprache stellt sich eine Reihe von besonderen Problemen.  



Prozessualität des Gesprächs: Man kann nicht die gesprochene Sprache durch Produkte wie Transkripten beschreiben: mündliche Verständigung ist ein Prozess, die mit der Zeit abläuft. Kategorienentwicklung: die Beschreibung von gesprochener Sprache erfordert ein Kategorieninventar, zu denen es keine Entsprechung in den Bereichen der geschriebenen Sprache gibt (Laute, Gespräch…). Aber diese Kategorien würden nur eine Reinterpretation von den Kategorien, die von geschriebenen Sprachen beschreibt, werden. Differenzqualität: Die Beschreibung gesprochene Sprache braucht den Vergleich mit der Beschreibung geschriebenen Sprache, um seine Eigenschaften zu erklären

2. Das Verhältnis von gesprochener und geschriebener Sprache Jedes Sprechen und Schreiben bestehen aus kommunikativen Praktiken, die eigenständige kommunikative Formen sind. Gesprochene Praktiken sind di Formen die wir bei einer telefonischen Vereinbarung eines Arzttermins, eine Rede oder Theaterrolle finden und bei geschriebener Sprache finden wir ein Brief, ein Protokoll etc… Kommunikative Praktiken sind Formen sozialer Praxis. Es handelt sich um konventionalisierte Verfahren zur Bearbeitung kommunikativer Ziele. Jeder Gesellschaft hat ein Repertoire von diesen Praktiken. Als soziale Phänomene sind Praktiken geregelt, zum Beispiel von Konventionen (Wahl der Redeformen, die Organisation des Rederechts, mögliche Themen…). Um eine Praktik zu beschreiben, muss man alle diese Regeln explizieren. Kommunikative Praktiken sind die Grundformen der Verständigung. Es ist klar, dass die Unterscheidung von gesprochener und geschriebener Sprache eine Abstraktion ist, aber sie reflektiert, dass es gravierender Unterschiede ist, zum Beispiel: Sprachen einfacher, automatisch, mit dem Mund, Schreiben schwieriger mit der Hand. Mündliche Verständigung betrifft die Einheiten, die auf verschiedene Ebenen und von unterschiedlicher Art und Größenordnung (Körperbewegung, Laute, Wörter, Phrasen…) geformt sind. Diese Einheiten lassen Spuren, die alle in dem Gedächtnis gesammelt werden. Die Spuren unterliegen eine starke Bearbeitung durch psychologische Prozesse (Filterung, Kondensierung, Integration, Vergessen…). Bei Mündliche Verständigung wird der Prozess von Äußerungsproduktion repräsentiert. Dies und die Tatsache, dass es keine externen und materiellen Produkte gibt, lässt mündliche Verständigung von schriftlicher Verständigung unterscheiden. Wie bei Mündliche Verständigung auch bei der schriftlichen Produktion kommen die Einheiten nacheinander. Die Zeichen sind aber nebeneinander und in einer bestimmten Richtung geschrieben. Der Text ist ein räumliches und nicht ein zeitliches Gebilde und das bedeutet, dass Verschriftlichung die Transformation eines Prozesses in ein externes, dauerhaftes Produkt ist. Der Text ist ein Endprodukt, das verschiedene Phase erlebt (Konzeption, Ausformulierung, Rohfassung, Überarbeitung, Korrektur). Diese Einheiten, die nebeneinanderstehen, werden dann in der Leseprozess rezipiert, aber diese Rezeption könnte auch in verschiedene Arten sein (Diagonallesen, mit dem Ende anfangen) die aber nicht bei der mündlichen Kommunikation möglich sind. Die Dauerhaftigkeit von dem schriftlichen Text ist ein konstitutiver Aspekt, und eine Folge seiner materialen Gestalt. Dadurch kann man die Spuren der Rezeption eines Textes festhalten, aber sie könnten auch erneute Rezeption des Textes revidiert werden. Mündlichkeit und Schriftlichkeit haben noch verschiedene Unterschiede: zum Beispiel, sie sind nicht immer vertauschbar. Bei Konventionen und Notwendigkeiten entscheidet man welchen Typen von Verständigung braucht. Das heißt, dass Schriftlichkeit und Mündlichkeit verschiedene Domänen haben (zum Beispiel, bei Heiratsanträgen die mündliche Kommunikation ist vorgesehen) aber sie können auch verschiedene Funktionen haben. Mündliche Sprache ist zentral bei der interaktiven Bewältigung aktueller Situationen,

während schriftliche Sprache seine und spezifische Funktion in der raum-zeitlich Distribution und Tradierung von Texten hat. Die Entstehung von Schriftsystemen wird vor ca. 5000 Jahre angesetzt. Bei individual Entwicklung erscheint mündliche Kommunikation am Anfang. Das Kind lernt die verschiedenen Praktiken von den Regeln von den Eltern-Kind Interaktionen. Individual ist also Mündlichkeit primär, und in vorindustriellen Gesellschaften verfügte nur ein kleines Teil der Bevölkerung über Lese- und Schreibfähigkeiten. Mit industrieller Gesellschaft haben wir „nur“ 3-5 % funktionalen Analphabeten. Je mehr Personen schreiben können, desto mehr die schriftliche Sprache Bedeutung hat denn sie erfüllt wesentliche Aufgaben in den gesellschaftlichen Prozessen. Eine Folge ist, dass jetzt können manche Praktiken nur schriftlich (Heilige Schriften, Schreibstudien, Bucher, Archiven) und nur mündlich (Rede, Theaterdialogen, Vorträge) sein. Auch die Normierung ist fur mündliche und schriftliche Sprache entscheidend. Für geschriebene Sprache ist Normierung ein Ergebnis der Geschichte und betrifft Orthografie, Interpunktion und die Grammatik. Gesprochene Sprache unterliegt ein weniger starken Normierung. Das passiert wegen seiner Varianz und Flexibilität: sie variiert von Individuum zu Individuum und auch von Situation zu Situation. Einer der zentralen Eigenschaft der gesprochenen Sprache ist also die Anpassungsfähigkeit. Varianz ist damit ein Grundphänomen der gesprochenen Sprache und eine Grundlage für die Vielfältigkeit. Um diese Varianz zu kontrollieren gibt es eine Korrektheitsvorstellung. In diese Korrektheitsvorstellung fließt alles was al normativ über sprachliche Korrektheit gelernt wurde. Verständigungsprozessen unterliegen einer kontinuierlichen Beobachtung und Überwachung durch di Monitoring, um das Gelingen der Kommunikation zu überprüfen. Das kann auch zu Selbst oder Fremdkorrekturen führen. Aus diesem Grund wird in die Schulen die Sprache als „korrekt“ gelehrt, um die Kommunikationsfähigkeiten zu erreichen. Die Varianz gesprochene Sprache bedeutet, aber auch dass wir sie nicht komplett beschreiben können. 3. Grundbedingung mündlicher Verständigung Mündlicher Verständigung betrifft die folgenden Grundbedingungen:       

Zwei Parteien verständigen sich Gemeinsamer Situation In wechselseitiger sinnlicher Wahrnehmung Parallel und gleichzeitig auf verschiedenen kommunikativen Ebenen In ständiger wechselseitiger Beeinflussung Mit kurzlebigen körperlichen Hervorbringungen In zeitlicher Abfolge

Die mündliche Verständigung wurde auch von verschiedenen Etappen ausdifferenziert und erweitert, zum Beispiel sind die Entstehung institutioneller kommunikativer Praktiken und die Entwicklung neuer kommunikativer Praktiken unter Zuhilfenahme technische Geräte (Kassettenrekorder, Videokameras, Minidiscs… die die Reproduktion und die Rezeption ermöglichen) wichtige Aspekte. Diesen Aspekten haben das Spektrum der mündlichen kommunikativen Praktiken erheblich erweitert und zu einer großen Vielfalt der Erscheinungsformen mündlicher Kommunikation geführt. Zur Charakterisierung und Differenzierung mündlicher kommunikativer Praktiken sind folgende Bedingungen wesentlich i. ii. iii. iv. v. vi. vii. viii.

Kurzlebigkeit Zeitlichkeit Anzahl und Größe der Parteien Kopräsenz der Parteien und Gemeinsamkeit der Situation Wechselseitigkeit der Wahrnehmung Multimodalität der Verständigung Interaktivität Bezugspunkt der Kommunikation

ix. x. xi.

Institutionalität Verteilung der Verbalisierung und Thematisierungsrechte Vorformuliertheit von Beiträgen

Die i) und ii) Bedingung gelten für alle mündlichen kommunikativen Praktiken. Die i) bis vii) Bedingung gehen auf Charakterisierung. Bedingungen von iii) bis vii) gelten fur bestimmte Gruppen. Die Liste ist aber prinzipiell offen. Diers Merkmalen müssen beschreibt werden. 1) Kurzlebigkeit/Flüchtigkeit Die Existenz der mündlichen Praktiken und Hervorbringungen (Lauten, Körperbewegungen…) dauert nicht mehr als Sekunden. Die Laute können sich vom Körper lösen (Flüchtigkeit) aber die Körperbewegungen sind mit dem Körper verbunden. Körperbewegungen sind damit nicht flüchtig, aber kurzlebig. Diese Hervorbringungen sind im Gedächtnis produziert. Flüchtigkeit und Kurzlebigkeit können für die Verständigung ein Problem sein, denn sie haben keine gegenständliche Existenz und das kann zu Divergenzen führen, über das was geäußert wurde. Deshalb wurden verschiedene Formen der Verdauerung mündliche Äußerungen entwickelt (mündliche Tradierung, Botenwesen, die Verschriftlichung mündlicher Äußerungen...). Eine andere Sache ist die Konservierung gesprochener Sprache: bei der Konservierung wurden die akustischen und optischen Phänomene mittels technischer Geräte in Datensetzen. Konservierung macht akustische und optische Phänomen reproduzierbar. Konsequenz der Kurzlebigkeit und Flüchtigkeit ist, dass Mittel der Verständigungssicherung ausgebildet werden müssen. Das können zum Beispiel Redundanz oder Transparenz bei dem Gespräch sein. Eine weitere Konsequenz der Flüchtigkeit ist, dass das, was in der Form von Lauten oder Körperbewegung äußert wurde, nicht mehr zurückgenommen werden kann. Sie können nur korrigiert werden, wenn man neuen folgende Elemente äußert. Das erschafft aber Spuren bei mündlicher Konservierung, die verschiedene Formulierungsversuche betreffen. Solche Spuren sind zum Beispiel Korrekturen von Fehler oder Bearbeitung von Worten, Reformulierungen und Selbst-reparaturen. Alle diese Phänomene enthalten sprachlichen Mittel, mit denen die Korrektur vornehmen oder neue ansetzen. 2) Zeitlichkeit Mündlichkeit ist ein Prozess der Zeit. In der Kommunikation werden Gedanken, Wissen, Annahmen, Wünsche usw.… geäußert werden. Diese Äußerung bring die Notwendigkeit der Portionierung und Sequenzialisierung. Nicht alles kann geäußert werden, deswegen braucht man ein Kompositionsprinzip, die die Kommunikation in die Einheiten teilt (Portionen), die in eine zeitliche Abfolge sequenzialisiert werden. Die Sprechenden müssen verdeutlichen, welche Relationen zwischen der momentan produziert Einheiten und den vorhergehenden und nachfolgenden Einheiten des gleichen Formats bestehen. 3) Anzahl und Größe der Parteien Im Minimalfall kommunizieren zwei Parteien, die aus zwei Personen bestehen. Man muss aber die Beteiligungsrollen der Personen adäquat erfassen: in einer mündlichen Gerichtsverhandlung gibt es ein Richter, Staatsanwälten, Verteidigung… also mehrere Parteien die ein verschiedene Gewicht und Rollen haben, oder in der Schule kann man entweder eine Frontale Lektion zwischen zwei Parteien oder eine Lektion die aus mehrere Personen besteht (Team teaching, Gruppenarbeit..). Nicht immer sind die Parteien so klar vorgegeben wie bei diesen Formen institutioneller Kommunikation: Personen können die Partei wechseln oder eine neue einführen. In dem einfachsten Fall handelt es sich um differenzierte Menge von Personen die als Individuen erscheinen und allein zur Kommunikation beitragen (wie die Schüler in der Klasse). Es kann aber auch passieren, eine anonyme Menge zu haben: Teilenehmer bei einer Massenkundgebung oder Sportveranstaltung. Eine dritte Form ist die disperse Menge, wie sie in Medienrezeption besteht.

4) Kopräsenz der Parteien und Gemeinsamkeit der Situation Kopräsenz ist die Voraussetzung dafür, dass die Parteien miteinander in Kontakt treten, Gemeinsamkeit der Situation herstellen und ein Gespräch führen können. Gemeinsamkeit der Situation heißt, dass die Parteien ihre Umgebung als geteilte verstehen und sie als gemeinsamen Bezugsraum für ihre Wahrnehmung und Handlung konstituieren. Durch die Gemeinsamkeit der Situation und Wechselseitigkeit der Wahrnehmung (5) sind Äußerungen situiert. Das bedeutet, dass für die Beteiligten evident ist, wer sie wann und wo gemacht hat sodass sie es nicht explizit formulieren werden müssen. Es kann auch bedeuten, dass der Bezugspunkt die zur Referenz auf den Sprecherstandpunkt, die Origo (hier, jetzt) benutzt wird. Man kann eine Gemeinsamkeit der Situation auch ohne Kopräsenz zu haben, mithilfe technischer Geräte. Das passiert bei Telefongesprächen oder Videokonferenzen 5) Wechselseitigkeit der Wahrnehmung Wechselseitigkeit der Wahrnehmung umfasst die Wahrnehmung des anderen und die Wahrnehmung der gemeinsamen Situation. Wechselseitigkeit bedeutet auch dass die Parteien zwei verschiedene Perspektiven haben, auch wenn sie die gleiche Situation erleben. Die unterschiedliche Mentale Standpunkten ergeben sich aus verschiedene Wissenshintergründen, Einstellungen, Motiven… die die Parteien in die Interaktion einbringen. Die Wechselseitigkeit der Wahrnehmung ist in vielen kommunikativen Praktiken gegeben. In einigen Praktiken -in solchen, die sich technischer Geräte bedienen- ist sie eingeschränkt. Bei einer massenmedialen Ansprache ist die Wahrnehmung einseitig, selbst wenn Produktion und Rezeption gleichzeitig erfolgen. Der Sprecher hat keine Wahrnehmung seines Publikums. 6) Multimodalität der Verständigung Es gibt mehr als verbalsprachliche Kommunikation. Körperlicher Kommunikation (Mimik, Gestik, Körperhaltung…) ist ein Beispiel, aber zwischen den verbalen und den körperlichen Anteil bestehen komplexe Wechselwirkungen. Zu Multimodalität der Verständigung gehören auch die verschiedenen Formen der Verständigung, die auf visuelle Wahrnehmung, auf Wissen und Schlüsse (Inferenzen) basieren. Tatsächlich, um eine Frage zu antworten, könne wir eine Verbale Äußerung oder Zeigegeste oder beide benutzen. Die nicht verbalen Ebene der Verständigung sind keineswegs sekundär. 7) Interaktivität Die Kopräsenz der Parteien, die Gemeinsamkeit der Situation und die Wechselseitigkeit der Wahrnehmung ermöglichen die Interaktion. Die Interaktion ist eine wechselseitige Beeinflussung, die aus der Produktion von Beitragen der Parteien besteht. Interaktivität bedeutet, dass sie Parteien gemeinsamer und Individuelle Zwecke und Zielen gemeinschaftlich handeln und sich beeinflussen. Bei Kommunikative Praktiken, wo es die Kopräsenz der Parteien, die Gemeinsamkeit der Situation und die Wechselseitigkeit der Wahrnehmung nicht gibt (Mailbox, Anrufbeantworter…), haben wir keine Interaktivität. 8) Bezugspunkt der Kommunikation Eine weitere Bedingung für mündliche kommunikative Praktiken sind Bezugspunkt und Thema der Kommunikation. In einer situationsbezogener Kommunikation können alle Elemente der aktuelle gemeinsamen Situation das Gegenstand sein: Personen und ihre Handlungen die Gegenstände des Gesprächs… ein Spezialfall ist, dass das Gesprächsverhalten der Beteiligten und das aktuelle Gesprächs Gegenstand der Besprechung ist (Metakommunikation). Ein weiteres Fall ist, wenn wir über die Kommunikation auf die Ausführung der aktuellen Situation (Planung, Koordination von Tätigkeiten…) sprechen. Die Kommunikation kann aber sich beziehen, über was nicht situativ präsent ist. Hier werden individuelle Erlebnisse und Erfahrungen importiert, oder über Personen, Projekten und Orten die schön existieren aber sind nur in dem Gehirn der Sprecher.

9) Institutionalität In der Zeit entwickeln sie sich immer neue institutionsspezifische kommunikative Praktiken (bei Durchführung von den Besprechungen zum Beispiel). Bei der institutionellen Kommunikation sind die Parteien keine Personen mehr, sondern sind sie Agenten und die Kommunikation bei diesen Praktiken formelle Regelungen unterliegt. Institutionsspezifische Kommunikative Praktiken sind z.B. die Beichte oder das Verhör. Institutionsspezifische sprachliche Handlungen können exklusiv in einer Institution (segnen, Urteil sprechen) oder in mehrere vorkommen. Weitere kommunikative Auswirkungen der Institutionalität betreffen die sprachlichen Mittel der Adressierung (Adressierung per Rolle wie „Herr Direktor“). 10) Verteilung der Verbalisierung und Thematisierungsrechte Die Verbalisierung und Thematisierungsrechte der Parteien sind nicht vorkonstruiert, sondern sind sie situativ ausgehandelt (Wer spricht als Nächster? Was ist das nächste Thema?). Hier sind die Rechte nicht symmetrisch. Sondern sind sie funktional an die Beteiligungsrolle gebunden und häufig ungleichgewichtig. Bei solchen Praktiken gehört die Verbalisierung und Thematisierungsrechte zu nur eine Partei (Lehrer bei dem Unterricht oder Moderator bei Diskussionen). 11) Vorformuliertheit von Beiträgen Der Unterschied zwischen diese zwei Praktiken besteht in dem Aspekt, ob Beiträge aus der Situation frei formuliert werden oder ob mehr oder minder weit vorformulierte Beiträge reproduziert werden (gelernter Texte, Memorien, Schauspielerei…). Wird etwas Vorformuliert reproduziert werden, treten die mündliche Phänomene der gesprochenen Sprache weniger häufig auf. 4. Methodik der Untersuchung gesprochener Sprache Die gesprochene Sprache kann nicht wie die geschriebene Sprache untersucht werden (wegen ihrer Flüchtigkeit). Um sie untersuchbar zu machen, man muss technische Geräte benutzen, die die Sprache konservieren. Die Untersuchung gesprochener Sprache stellt sich damit als Dreischritt: Aufzeichnung, Verschriftlichung und Analyse dar. 1) Aufzeichnung (Recording) Die Aufzeichnung von Gespräch ist die Entscheidung über welchen Typen von Gespräch aufgezeichnet werden soll. Es wird begleitet von der Erhebung dokumentarischer Daten und einer Beschreibung der Soziale Situationen und des sozialen Feldes, in dem das Gespräch stattfindet. Die Aufzeichnung ist gerichtet...


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