Riassunto Duden. Die Grammatik PDF

Title Riassunto Duden. Die Grammatik
Author Lisa Gs
Course Linguistica tedesca I
Institution Università degli Studi di Trento
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DUDEN: DIE GRAMMATIK… Gesprochene Sprache 1. Grammatik gesprochener Sprache -Grammatik _beschäftigt sich mit Einheiten einer Sprache _bearbeitet 3 Aufgaben: beschreibt... 1)grundlegenden Einheiten der Sprache (Eigenschaften und Leistungen) 2)Regularitäten des Aufbaus der Einheiten 3)Möglichkeiten der Verknüpfung (=combinazione) von Einheiten Grundlegende Einheiten: GESCHRIEBENE Sprache

Grundlegende Einheiten: GESPROCHENE Sprache

.r Buchstabe element. Konstruktionseinheit .r Laut .s Wort

zentrale Element

.s Wort

elementare Sinneinheit

.e funktionale Einheit

Aus denen sich die Gesprächsbeiträge zusammensetzen

.r Gesprächsbeitrag

den Sprecher abwechselnd (alternato)

der Satz .r Text

Kommunikative Einheit

.s Gespräch

Zwischen Einheiten geschr-gespr: Parallelen, keine Deckungsgleichheit (corrispondenza esatta) -viele sprachliche Regularitäten gelten für geschriebene/gesprochene Sprache -Erforschung der gesprochenen Sprache: kurze Tradition (nicht viel älter als 100 Jahre) NO: kanonischen Standards/umfassende Beschreibung

-mündliche Kommunikation: eigenständige Form der Verständigung (erfüllt Zwecke + verfügt spezifische sprachliche/kommunikative Mittel) -Unterscheidung geschrieb/gespr Sprache: nrmlrws nicht zentral (sie beanspruchen= pretendono die Sprache/das Sprachsystem zu beschreiben) sie beschränken= si limitano nrmlrws auf Traditionelle Grammatik= Grammatik der Schriftsprache die Beschreibung schriftlicher Sprache -2 zentrale Gründe: 1) schriftsprachlich geprägte (=caratterizzata) und dominierte Sprachbewusstsein _=written language bias= Übergewicht der geschriebenen Sprache (Modell für das Verständnis von Mündlichkeit) →Vorstellungen darüber, was Sprache ist,: aus Reflexion von geschriebener Sprache →auch in wissenschaftlicher Erforschung: es betrifft Untersuchungsgegenstand (bisher: schriftliche Texte, Beispielsätze; dh wissenschaftliche Sprachreflexion= Reflexion von Schriftlichkeit) + Untersuchungsinstrumente (=Analyse- und Beschreibungskategorien)

*grammatische Beschreibungskategorien: -≠abstrakt: sie manifestieren sich in der Form der Schriftlichkeit→Wort durch Wortzwischenräume sichtbar; Satz durch Großschreibung + abschließenden Punkt; Nebensatz durch Komma; Substantiv durch Großschreibung... -funktional ihrem Gegenstand (Beschreibung von geschriebener Sprache) angepasst -ihre Aktivierung + Anwendung: Voraussetzung für korrekte Textproduktion -einzige voll entwickelte Kategoriensystem: Schriftsprache!*

_warum geschriebene und nicht gesprochene Spr? Vielfältige Gründe, zB: 1a. Schwierigkeiten bei Textproduktion richten das Bewusstsein auf Strukturen von geschriebener Sprache 1b. Leichtigkeit und automatischer Charakter des Sprechens→ es rückt (= si pone) nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit 2. Anschaubarkeit+ Dauerhaftigkeit von Texten VS Hörbarkeit+ Flüchtigkeit der gespr 3. geschriebene Sprache: gesellschaftlich als wichtiger angesehen+ höher bewertet (in der schulischen Erziehung besitzt die Schriftsprache den Vorrang= ha la priorità: größer Aufwand für Schriftspracherwerb/ Schulung von Schreibfähigkeit→Übergewicht gegenüber Schulung mündlicher Kommunikation) 4. was geschrieben steht: gilt als verlassen, bedeutsam, wertvoll→ Aufwand (=sforzo) für die Aufbewahrung (=conservazione) von Schriftprodukten: Bibliotheken, Archive… 2)Schwierigkeiten der Erfassung/ Untersuchung gesprochener Sprache _flüchtiger Gegenstand→ Untersuchung: schwierig gestaltet (Erinnerung von Äußerungen? unzuverlässiges Mittel! Es bedarf technischer Möglichkeiten der Konservierung von Äußerungen) _Entwicklung/ Verbreitung technischer Geräte zur Konservierung/Reproduktion von Gesprächen (zB: Kassettenrekordern, Tonbandgeräten, Videokameras…) = Voraussetzung für detaillierte wissenschaftliche Untersuchung von mündlicher Kommunikation (erst seit den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts) _2. Voraussetzung: Entwicklung von Verfahren (=metodo) zur Verschriftlichung/ Transkription konservierter Gespräche→ Transkriptionssysteme für sprachwissenschaftliche Zwecke -nemlrws: im Mittelpunkt der meisten Grammatiken stehen Wort/Satz: Phänomene der gesprochenen Sprache (zB. lautliche Besonderheiten: Wegfall von Lauten, Verschmelzungen; Gesprächspartikeln; Abtonungspartikeln; spezielle syntaktische Konstruktionen: weil mit Verbzweitstellung) nicht eigenständig (nur als Ergänzung/Abweichung von den Verhältnissen in der geschriebenen Sprache: „ungrammatisch, umgangssprachlich“...) -weiteren Einheiten der gespr. Spr. (funktio. Einheit, Gesprächsbeitrag, Gespräch): nicht behandelt, nicht als Gegenstand der Grammatik angesehen -aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen der Produktion/Rezeption von geschr/gespr Sprache bestehen Differenzen: _qualitative Unterschiede: bestimmte Phänomene sind nur mündlich/schriftlich _quantitative Unterschiede: Unterschiedliche Häufigkeiten der Verwendung -Grammatik gesprochener Sprache hat Aufgabe und Probleme: _Prozessualität des Gesprächs: nicht nur Transkripte, sondern auch Interaktion (mündliche Verständigung= kooperativer Prozess, der in der Zeit abläuft); -Analyse gesprochener Sprache: 1.erfordert nicht Produktorientierung (Analyse geschriebener Sprache), sondern

Prozessorientierung 2. für die gilt das methodologische Postulat: Entwicklung eines Gesprächs in ihrer zeitliche Abfolge nachzuvollziehen (=comprendere)→ wird deutlich, welche Funktion einzelne Elemente im Prozess mündlicher Verständigung haben + man kann strukturbezogene Kategorien sinnvoll bilden _Kategorienentwicklung: eigenständiges Kategorieninventar für die Einheiten, die keine Entsprechung im Bereich der geschriebenen Sprache haben (Laut, funktio. Ein, Gesprächsb, Gespr) -kategorien für Analyse geschriebener Spr: produkt- und strukturorientiert; funktional ihrem Gegenstand angepasst -prozessorientierte Reinterpretation der Kategorien erforderlich (=necessaria) _Differenzqualität: gesprochene Sprache= Oppositionsbegriff der als Konstrast das Konzept der geschriebene Sprache voraussetzt; viele Eigenschaften der gespr. Spr lassen sich in ihrer Differenz zu der geschriebenen Sprache erfassen 2. Das Verhältnis von gesprochener und geschriebener Sprache -Mündliche/schriftliche Verständigung: in unterschiedlicher Grundformen kommunikative Praktiken -kommunikative Praktiken: _= abgrenzbare soziale Praktiken → gesellschaftlich herausgebildete konventionalisierte Verfahren zur Bearbeitung wiederkehrender kommunikativer Ziele/Zwecke (z.B: gesprochen im Rahmen eines Kaffeeklatsches; geschrieben wird ein Brief) _Verständigung besteht in der Realisierung eines konkreten Exemplars einer kom. Pra. _jede Gesellschaft: spezifische Repertoire von komm. Prakt. (historisch herausgebildet) _Praktik zu realisieren= komplex von Aufgaben zu bearbeiten _soziale Phänomene→ geregelt: Berücksichtigung eines Komplexes von soziale Regeln (sprachlich-kommunikativer Art: betreffen verschiedensten Ebene/Bereiche) _Praktik zu beschreiben= die Gesamtheit ihre Regeln zu explizieren _im Rahmen des westlichen Kultur→nur mündlich (zB: Schiff taufen= battezzare navi) →nur schriftlich (zB: Protokoll verfassen) In zunehmend mehr komm. Prakt. →mündlich oder schriftlich (zB: Klatsch= gozzzipp) Sind technische Geräte (Telefone, →spezifische Mischungen aus beiden Kameras, Fernseher...) eingebunden

_Unterscheidung gesprochener/geschriebener Sprache= Abstraktion Sprechen

Schreiben

Mit Mund

Mit Hand

leicht

schwierig

Hoher Aufmerksamkeit

Wort

dauerhaft

gelernt

ausführliches Anleitung

Wort

verfliegt

automatisch früher gelernt

-Mündliche Kommunikation

entscheidend ist die Art der Produktion → gravierender Unterschied sprechen-schreiben

_= Verständigung zwischen mindestens 2 Parteien + im Rahmen von kommunikativen Praktiken + in denen die Kommunikation verbal/körperlich/ auf der Grundlage visueller Wahrnehmungen erfolgt _Mündliche Verständigung: zeitlich nacheinander bedeutungstragende Einheiten, die in dieser zeitlichen Abfolge rezipiert werden *Einheiten unterschiedlicher Art: _Körperbewegungen und -haltungen (Gesten, Mimik) _versprachliche Seite: Laute, Wörter, funktio Einheit…* _zeitliche Abfolge von Einheiten… wo? Spuren im Gedächtnis der Beteiligten Bearbeitung (durch psychologische Prozesse) _wechselseitig von den Gesprächspartnern: Äußerungsproduktion wahrgenommen _keine externen dauerhaften materiellen Produkte→ zeitlichen Prozess -Produktion eines schriftlichen Textes: _zeitlich nacheinander Einheiten→ räumliches Nebeneinander (durch Auszeichnung einer bestimmten räumlichen Richtung) _alle Einheiten: gleichzeitig präsent→ kein Prozess, sondern abgeschlossenes Produkt _Verschriftlichung= Transformation eines Prozesses (durch zeitliche Aufeinanderfolge charakterisiert) in ein externes/dauerhaftiges/ gegenständliches Produkte _wahrgenommener Text= Endprodukt → im Leseprozess: wieder zeitliches Nacheinander (trotzdem: Kopräsenz der Einheiten ermöglicht andere Formen der Rezeption; zB. mit Ende anfangen) _konstitutive Aspekte schriftlicher Verständigung: Dauerhaftigkeit + Gegenständlichkeit Ermöglicht Auffrischung der mentalen Repräsentation des Kommunikats

Folge seiner materialien Gestalt (zB. Papier)

_Spuren können durch erneute Rezeption des Textes revidiert werden -Mündlichkeit/Schriftlichtkeit→ =2 Modalitäten der Verständigung →unterschiedlicher Domänen/Funktionen →wenigen Fällen: in einer Relation der freien Wählbarkeit →sachliche Notwendigkeiten und Konventionen trotz unterschiedlicher Domänen →sie können sich in einzelnen Praktiken mischen -unterschiedliche Funktionen gesprochene Spr: interaktive Bewältigung aktueller Situa (Funktionen: unmittelbare wechselseitige Gesprochene: situationsbezogen + Beeinflussung/ Steuerung + Vermittlung von Wissen) Kontextsensitiv geschriebene: raum-zeitliche Distribution und Geschriebene: Dekontextualisierung Tradierung von Texten → Zentrales Instrument der der sprachlichen Handlungen

Wissensvermittlung

-über den größten Teil der Menschheitsgeschichte: lautsprachliche Kommunikation= Individual- wie menschheitsgeschichtlich ← einzige Möglichkeit der Verständigung ist Mündlichkeit primär

zunächst: spezifische Praktiken der Eltern-Kind-Interaktion später: in Bezugsgruppen mit Gleichaltrigen (Schule), berufliche Ausbildung… Spektrum der Praktiken: erweitert -mit Beginn der Schulzeit: systematischer Erwerb schriftlicher Praktiken + Fähigkeit konkrete kommunikative Praktiken auszuführen

-in vorindustrieller Gesellschaften: kleiner Teil der Bevölkerung verfügte über Lese-/ Schreibfähigkeiten → Schulpflicht eingeführt: Mehrheit der Bev. Erlangt diese Fähigkeit die gesellschaftliche Bedeutung von Schriftlichkeit steigt -schriftliche Texte: zentralen Funktionen=Vergegenständlichung,Verdauerung, Verbreitung erfüllen wesentliche Aufgaben im gesellschaftlichen Prozess -in literalen Gesellschaften: Vorstellungen von Sprache sind schriftsprachlich geprägt (Schriftbeherrschung) Folge: Beachtung + Wertschätzung des Mündlichen -Wechselbeziehungen zwischen mündlichen/schriftlichen kommunikativen Praktiken (neue Praktiken; Merkmale des Mündlichen im Schriftlichen imitiert: Theaterstücke, Tendenzen der Vermündlichung wie Chat-Kommunikation; und umgekehrt) -gesprochene/geschriebene unterscheiden sich in Hinblick auf ihre Normierung/ Normierbarkeit → geschriebenes Deutsch: in einem langen historischen Prozess→ einheitliche Verwendung und Erscheinungsform (Normierungen Im Sprachunterricht betreffen Orthografie, Interpunktion, Grammatik; in vermittelt Wörterbüchern/Grammatiken kodifiziert) -Anpassungsfähigkeit → gesprochene Sprache: weniger starken Normierung→ variantenreiches und kontinuierlicher Phänomen (Varianz + Flexibilität), aber nicht ungeregelt; Wandel unterschiedlich zu ≠ historischen Zeitpunkte/ an ≠ Orten/ in ≠ sozialen -Vielfalt + Varianz Gruppen + variiert von Individuum zu Individuum und auf ≠ Stufen seiner Entwicklung… -Sprachentwicklung: von 2 Tendenzen geprägt Tendenz der Ausweitugn von Varianz Streben nach Gleichförmigkeit -Korrektheitsvorstellungen der Sprecher= diese Dialektik prägt alle sprachlichalles was normativ über sprachliche kommunikativen Veränderungsprozesse Korrektheit gelernt wurde größe Rolle in Sprachreflexion/ -beurteilung aus dem Bereich der geschriebenen Sprache auf den der gesprochene übertragen -Verständigungsprozesse: kontinuierliche Beobachtung + Überwachung durch die Beteiligten (Monitoring), auf Basis von Korrektheitsvorstell. Ziel der Institution: Erwerb von Kommunikationsfähigkeit (Sanktionierung/Korrektur der Abweichungen: zB im (explizite/implizite Normen für muttersprachlichen Unterricht „sprich hoch deutsch“) richtiges Sprechen)

-andere Mechanismen der Varianzreduzierung: _sprachliche Anpassung an Vorbilder _an sprachliches Verhalten von Mediensprechern -Versuche von kodifizierter Normierung gesprochener Sprache (Aussprache, bzw Lautung) -standardorienterte/institutionelle Sprechweisen (Uni) VS informelle alltagsweltliche (Familie) → aber es gibt auch: regional-dialektale/ soziale Varietäten (Jugendsprache)

3. Grundbedingungen mündlicher Sprache - historisch ursprüngliche Form mündlicher Verständigung: durch Grundbedingungen gekennzeichnet 1) mindestens 2 Parteien (Realisierung spezifischer Ziele/Zwecke) 2) im gemeinsamer Situation füreinander präsent 3) in wechselseitiger sinnlicher Wahrnehmung (percezione fisica) 4) gleichzeitig auf verschiedenen kommunikativen Ebenen 5) in ständiger wechselseitiger Beeinflussung 6) mit kurzlebigen körperlichen Hervorbringungen 7) in zeitlicher Abfolge -Form mündlicher Verständigung von Angesicht zu Angesicht: im laufe der geschichtlichen Entwicklung durch Einflussfaktoren ausdifferenziert (zB: Entstehung institutioneller kommunikativer Praktiken + Entwicklung neuer komm. Prakt. Unter Zuhilfenahme technischer Geräte→ größte Differenzierung/Erweiterung von kom. Prak.) -immer größeren Zahl von gesellschaftlichen Institutionen→ spezifische kommunikative Praktiken (eine der beteiligten Parteien= Agent einer Institution mit spezifischen Zwecke: zB Lehrer) -Funktionen technischer Geräte im Kommunikationsprozess: _haben zu großen Vielfalt der Erscheinungsformen mündlicher Kommunikation geführt _Konservierung: (durch digitale akustische und akustisch-optische Aufzeichnungsapparaturen: zB. Videokameras, Tonbandgeräte= registratore) -durch Reproduzierbarkeit: relativiert Flüchtigkeit (Produktion-→ Rezeption) _Ausweitung der gemeinsame Situation: -Situation bleibt gemeinsam (Telefon, Videokonferenz)→ Kopräsenz, wechselseitige Wahrnehmung, interaktive Beeinflussung (punkte 2,3,5) bleiben erhalten einseitig, ausgeweitet: nur für eine Partei (Radio-, Fernsehübertragung) _Ermöglichung größerer Parteien: -bei gemeinsamer Situa: durch Verstärkung (Amplifikation: mithilfe von Mikrofonen…) -bei Übertragung: Vergrößerung der erreichten dispersen Menge (NO gemeinsame Situa) -wenige Merkmale sind allen mündlichen Praktiken gemeinsam (Verständigung durch bedeutungstragende körperliche Aktivitäten: zB. Bedeutungstragender Laute, körperlicher Bewegungen; in zeitlicher Abfolge) -Bedingungen für Charakterisierung/Differenzierung mündlicher komm. Praktiken: 1) Kurzlebigkeit/ Flüchtigkeit alle mündlichen komm. Prakt. 2) Zeitlichkeit 3) Anzahl und Größe der Parteien Ursprüngliche Offene 4) Kopräsenz der Parteien und Gemeinsamkeit der Situation mündliche Liste: Verständigung 5) Wechselseitigkeit der Wahrnehmung kann verkürzt 6) Multimodalität der Verständigung oder 7) Interaktivität erweitert 8) Bezugspunkt der Kommunikation werden 9) Institutionalität Neu hinzugekommen 10) Verteilung der Verbalisierungs- und Thematisierungsrechte 11) Vorformuliertheit von Beiträgen

1) Kurzlebigkeit/ Flüchtigkeit von körperlichen Hervorbringungen Laute: flüchtig→ sie lösen sich vom Körper und verfallen körperliche Bewegungen→ kurzlebig (sind körpergebunden: dauern solange sie ausgeführt werden, zB. Sekunden)

-Dauer ihrer physikalische Existenz: nur als Repräsentation im Kurz-/ Langzeitgedächtnis -es kann leicht zu Divergenzen kommen→Formen von Verdauerung mündlicher ≠ Konservierung gesprochener Sprache: Äußerungen wurden historisch entwickelt (zB: -Äußerungen als akustische/optische Verschriftlichung) Phänomene reproduzierbar -in Form von Aufzeichnungen ermöglicht Ablösung von Interaktionen aus der konkreten Situation in der sie stattfanden

-Konsequenzen der Kurzlebigkeit/Flüchtigkeit: _Verfahren und Mittel der Verständnissicherung müssen ausgebildet werden _Lauten/Körperbewegungen können nicht mehr verändert/zurückgenommen werden -Spuren der Versprachlichung/ Äußerungsbearbeitung: Korrektur von Fehlern (falsche Wortwahl) über Prozesse der Bearbeitung von Wortfindungsschwierigkeiten, über Reparaturen/Korrekturen; Reformulierungen; Neuansätzen… -sprachliche Mittel + kommunikative Verfahren mit denen die Beteiligten sich anzeigen, dass sie Korrekturen vornehmen, neu ansetzen, abbrechen: zB. Prosodische Mittel 2) Zeitlichkeit -mündliche Verständigung= Prozess in der Zeit→ innere Gegebenheiten =realtà interne (Gedanken, Bewertungen, Gefühle): in Entäußerung→ Notwendigkeit der Portionierung der Versprachlichung nach außen gesetzt und Sequenzialisierung Kompositionsprinzip= Gespräch in Einheiten aufgeteilt; einzelnen Portionen werden in eine zeitliche Abfolge gebracht (sequenzialisiert); Hörer erkennt einzelnen Einheiten/ Beziehungen zwischen diesen in zeitlicher Abfolge und synthetisiert 3) Anzahl und Größe der Parteien *abgesehen von -im Minimalfall 2 Parteien, die jeweils aus einer Person bestehen Selbstgesprächen* -Beteiligungsrollen der Parteien (können aus mehreren Personen bestehen) _zB: Unterrichtskommunikation: Zweiparteienkommunikation (Lehreh-, Schülerpartei) _nicht immer so klar vorgegeben: in der Interaktion verändert (Personen wechseln Partei..) _Menge von Personen→ differenzierte Menge von Personen die als Individuen erscheinen und einzeln zur Kommunikation beitragen (zB. Schüler) anonyme Menge: keine identifizierbaren Einzelbeiträge (zB. Teilnehmer bei Massenkundgebung/Sportveranstaltung disperse Menge: Beteiligten nicht in einer gemeinsamer Situation (zB. Medienrezeption) 4) Kopräsenz der Parteien und Gemeinsamkeit der Situation (Voraussetzung für 5, 6, 7) -Kopräsenz: Parteien treten miteinander in Kontakt→ sehen, mit wem sie es zu tun haben -Gemeinsamkeit der Situation: Parteien verstehen die Umgebung als geteilte und sind gemeinsamer Bezugsraum (quadro di riferimento) für Wahrnehmung und Handlungen -keine Kopräsenz? → Gemeinsamkeit der Situa mithilfe technischer Geräte, die den Raum überbrücken (zB. Telefongesprächen, Videokonferenzen) Gemeinsamkeit: reduziert!

5) Wechselseitigkeit der Wahrnehmung -Parteien konstituieren eine gemeinsame Situation mit unterschiedlichen Perspektiven -Fähigkeit die Perspektive des anderen einzunehmen -unterschiedliche mentale Standpunkte ergeben sich aus verschiedenen Wissenshintergründen, Motiven, Einstellungen… -wichtige Wissensquelle: Beteiligten gewinnen qua Wahrnehmung Wissen über die Situa/die andere Parteien/ ihre Tätigkeit… -der Adressatenzuschnitt: Wahl der Adressierung (duzen, siezen), Anpassung von Beiträgen an das Wissen des Hörers, Themenwahl… -in einigen Praktiken, bzw mit Technischen Geräte: eingeschränkt (bei Telefonkommunikation: auf akustische Wahrnehmung begrezt; bei Videokonferenzen: kein gemeinsames Wahrnehmunsfeld; bei massenmedialer übertragenen Ansprache: einseitige Wahrnehmung wo der Sprecher keine Wahrnehmung seines Publikums hat…) 6) Multimodalität der Verständigung -Verständigung: parallel auf verschiedenen Ebenen→mehr als verbalsprachliche Kommunikation (umfasst alle Mit komplexen Wechselwirkungen (=interazioni) Formen körperlicher Kommunikation) -stützt auf (=si fonda) visuelle Wahrnehmungen + Wissen + Schlüsse (Inferenzen) -nicht verbalen Ebenen der Verständigung: keineswegs sekundär 7) Interaktivität -alle Hervorbringungen der einzelnen Parteien: als gemeinsames Produkt verstanden -die Beteiligten handeln gemeinschaftlich zur Realisierung gemeinsamer...


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