Title | EKG Physiologie - Zusammenfassung Modul 3 Herz |
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Author | Christian Metzger |
Course | Modul 3 Herz |
Institution | Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg |
Pages | 4 |
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Zusammenfassung der Vorlesung "EKG" ...
Lernskript Modul 3 Herz — EKG 1. Registrierung des EKGs: - Über Ableitpunkte am Körper - Verbindung der Ableitpunkte ⟶ Ableitlinien Ableitung nach Eindhoven:
—
- Ableitpunkte: - rechter Arm: R - linker Arm: L - Füße: F
+
I
R —
L —
II
- Ableitlinien: - zwischen L und R: Ableitung I - zwischen R und F: Ableitung II - zwischen L und F: Ableitung III
III
+
F
+
- Polarität der Ableitlinien: - Ableitung I: links —, rechts + - Ableitung II: oben —, unten + - Ableitung III: oben —, unten + Ableitung nach Goldberg:
- Verschaltung eines Widerstandes zwischen allen Elektroden ⟶ 3 neue virtuelle Elektroden - Verbindung der virtuellen Elektroden mit den gegenüberliegenden realen Elektroden ⟶ neue Ableitlinien - Neue Ableitlinien: - zwischen Ableitung I und F: aVF - zwischen Ableitung II und L: aVL - zwischen Ableitung III und R: aVR - Polarität der neuen Ableitungen: - aVF: oben —, unten + - aVL: oben +, unten — - aVR: oben +, unten — ⟶ 6 verschieden Ableitungen
aVR +
— R
L
—
—
F + aVF
+
aVL
Ableitung nach Wilson:
- Ableitung mit 6 Elektroden an der Brustwand - keine reale Gegenelektrode, Verschaltung aller realen Elektroden ⟶ virtuelle Gegenelektrode im Thorax - Ableitpunkte: V1, V2, V3, V4, V5, V6 sind positiv, Gegenelektrode negativ Messung des EKGs:
- misst keine Aktionspotential - Messung von extrazellulären Potentialdifferenzen
Potentialdifferenz —
+
+
+
—
+
—
—
+
—
+
—
2. Entstehung des EKGs: Entstehung extrazellulärer Potentialdifferenz:
- 4 verschiedene Erregungszustände möglich
AP
- vor Beginn der Herzerregung (alle Zellen unerregt ⟶ Potentialdifferenz = 0) - Beginn der Herzerregung (manche Zelle erregt, manche unerregt ⟶ Potentialdifferenz) - während der Herzerregung (alle Zellen erregt ⟶ Potentialdifferenz = 0) - Ende der Herzerregung (manche Zelle unerregt, manche erregt ⟶ Potentialdifferenz) - Messung einer Potentialdifferenz nur bei Änderung des Ladungszustandes - d.h. zu Beginn und gegen Ende der Erregung ⟶ Bildung von Dipolen Dipole bei der Erregungsausbreitung:
- sehr viele unterschiedlich gerichtete Dipole bei der Ausbreitung der Erregung - Summierung der Dipole ergibt einen Summendipol - Summierung aller Dipole ⟶ Summendipolvektor Summendipolvektor bei der Erregungsausbreitung:
-
mit der Erregungsausbreitung verändert sich der Summendipolvektor in Richtung und Größe Die Summendipolvektoren lassen sich mit gleichen Ursprung zu einer Vektorschleife zusammenlagern 4 Dimensionen der Vektorschleife: 3 räumlich Dimensionen & die Zeit Problem: EKG hat nur 2 Dimensionen
⟶ Projektion der Vektorschleifen auf 2 Ebenen —
Projektion im EKG:
- Projektion auf zwei Ebenen - Frontalebene: Ableitung nach Eindhoven & Goldberger - Horizontalebene: Ableitung nach Wilson
Q Zeit S II R
+
Das normale EKG:
- Die Ableitungen der Projektion sind verschieden - Das „normale“ EKG bezeichnet immer die Ableitung II in Eindhoven
SK
Entspannung
Kontraktion
vollst. Erregung
Vorhof
R
AV P
T Q
S
Kontraktion
vollständige Erregung
Entspannung
Kammern
- Sinusknoten (SK): im EKG nicht sichtbar - Erregung im Vorhof: Nur während Ausbreitung Potentialdifferenz ⟶ P-Welle - AV-Knoten: nicht sichtbar - vollständige Erregung des Vorhofs: keine Potentialdifferenz ⟶ PQ-Strecke - Entspannung des Vorhof: nicht sichtbar, da im Vergleich zur Kammerkontraktion zu gering - Kammerkontraktion: QRS-Komplex - vollständige Erregung der Kammer: keine Potentialdifferenz ⟶ ST-Strecke - Entspannung der Kammer: T-Welle 4. EKG Analyse: Erregungsursprung:
- Wer ist der aktuelle Schrittmacher? - Sinusrythmus: P-Welle vor QRS-Komplex - AV-Knoten-Rythmus: P-Welle negativ, vor/in/nach dem QRS Komplex bei Ursprung im oberen/mittleren/ v
unteren Teil des AV-Knoten
- Extrasystolen: Erregung aus ektopen Zentren Herzfrequenz:
- Tachykardie: >100 Schläge/Minute - Bradykardie: 350 Kontraktionen/Minute Arrrhythmien:
- ausgelöst durch Trigger: abnorme, ektope Erregung durch fokale Zentren - von einem Substrat aufrecht erhalten: Veränderung im Myokard welche Reentry ermöglichen Reentry: Normalerweise:! - AP leitet sich Weg 1 und 2 an einem nicht leitenden Gewebe (z.B. Blutgefäß) vorbei
- Weg 3 nicht möglich da refraktär Pathophysiologisch:
-
AP läuft über Weg 1 Weg 2 nicht möglich, da durch einen unidirektionalen Block versperrt (z.B. durch verlängerte Refraktärität) AP kann nun durch Weg 3 Refraktäritat des Weg 2 nun vorbei AP kann nun Weg 2 passieren AP verläuft erneut durch Weg 1 ⟶ Reentry (erneutes AP vor Ende des vorherigen APs) Pathophysiologisch
Normal
2 2
1
1
3
3
Lagetyp des Herzens:
- Bestimmung über den größten Vektor (R-Zacke), da dieser größtenteils mit der anatomischen Herzachse übereinstimmt
- Messung der R-Zacke der Ableitungen zur gleichen Zeit - Einteilung nach Neigung des Vektors/der Herzachse Besonderheiten der Erregungsausbreitung/Erregungsrückbildung:
- AV-Block: - 1. Grad: PQ-Intervall > 200ms - 2. Grad: nur jede 2. oder 3. Vorhoferregung wird übergeleitet - 3. Grad: keine Überleitung - Myokardischämie: - nicht-transmurale Ischämie: ST-Strecke schein abgesunken (dennoch isoelektrisch, da andere Strecken angehoben)
- transmurale Ischämie: ST-Strecke scheint angehoben (jedoch isoelektrisch, da andere Strecken abgesunken)
- Long-QT-Syndrom: - Zeit der QT-Strecke verlängert, da Repolarisation verzögert (AP verlängert) - Erneute Erregung und verfrühtes AP möglich ⟶ Kammertachykardien...