Title | Herz - Zusammenfassung Anatomie und Physiologie 1 |
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Author | Digennaro Rosemary |
Course | Anatomie und Physiologie I |
Institution | Justus-Liebig-Universität Gießen |
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herz Zusammenfassung
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HERZ + GEFÄSS- UND LYMPHSYSTEM (5.12.16) ANATOMIE:
Endokard: Innenhaut Myokard: Herzmuskel Perikard: Schutz + Verschiebeschicht um den Herzmuskel bei Kontraktion / Erschlaffen dehnt sich das Herz unterschiedlich stark aus bietet Platz zum Ausdehnen Epikard: „äußere Haut“ Vorhof = Artrium Kammer = Ventrikel Alle Klappen liegen auf einer Ventilebene verhindern Rückfluss vom Blut Aortenklappe (valva aorto) + truncus pulmonalis Taschenklappen Muskulus papillaris: halten Segelklappen (=Mitral- + Trikuspidalklappe) straff Vasa publica: Arterien, die den Körper versorgen Vasa privata = Koronarien: Blutgefäße, die den Herzmuskel selbst versorgen (liegen auf dem Herz) ↪ Koronararterie: Arteria coronaria sinistra (versorgt linken Vorhof + Ventrikel + septum intraventriculare), Arteria coronaria dextra (versorgt rechten Vorhof + Ventrikel) ↔ Vena caridiaca magna / parva / meida = Venen, die sauerstoffarmes Blut vom / aus dem Herzmuskel weg transportieren (in rechten Ventrikel) münden alle zsm. In einem großen Gefäß = sinus coronaris Foramen ovale: „Loch“ im Vorhofseptum (Vorhoftrennwand) nur bei Kindern im Mutterleib gewährleistet einen funktionierenden Blutkreislauf ohne, dass die Lunge schon „angeschlossen“ ist Arterien = Widerstandgefäße Venen = Kapazitätsgefäße
EIGENSCHAFTEN / AUFGABEN:
Alle Körperregionen mit Blut versorgen Herztöne (ganz normal) o 1. Herzton: Blut gerät bei der Systole in Schwingungen + schlägt gegen die verschlossene Mitralklappe o 2. Herzton: Blut fließt nach dem Ausstrom ein bisschen zurück und schlägt gegen die Taschenklappen (Aortenklappe / Pulmonarklappe) Herzgeräusche: pathologisch entstehen durch Verwirbelungen Kontraktion kommt später als AP 60-80% des Blutes befindet sich in Venen Blutdruck: diastolisch: 80 mmHg ↔ systolisch: 120 mmHg
Hat immer die gleiche Länge dehnt sich bei Bluteinstrom nur nach rechts / links aus immer am Diaphragma = Zwerchfell befestigt Vorhöfe können nicht / nur sehr gering kontrahieren kein Muskulatur Sauerstoffreiches (arterielles) + sauerstoffarmes (venöses) Blut darf nie gemischt werden Hochdrucksystem o 120 mmHg direkt an der Aorta o 35 mmHg vor den Kapillaren Niederdrucksystem o 15 mmHg nach den Kapillaren o
0 mmHg in den mittelgroßen Venen
Negativer Druck direkt vor rechten Atrium Arbeitet regelmäßig und autonom Blutvolumen o Druckrezeptionen erfassen Gefäßdruck Niere wird hormonell angeregt Regulation Wasserauscheidung Fast 50% des Blutes bleibt im Atrium zurück Reserve Kein Kreislauf „2 verschiedene Systeme“ zwei unterschiedliche Pumpen in Serie ↪ kleiner Kreislauf = Lungenkreislauf venöses Blut aus dem rechten Vorhof durch die Lungenarterie in das Kapillarbett der Lunge mit Sauerstoff anreichern zurück in den linken Vorhof ↪ großer Kreislauf = Körperkreislauf arterielles Blut durch Aorta in die Arterien, Arteriolen und Kapillaren zu den Zielorganen
LOKALE REGELMECHANISMEN:
Durchblutung muss lokal sehr schnell den Bedürfnissen angepasst werden (z.B.: Muskeln) ↪ Herz + Gehirn können nur sehr begrenzt hoch reguliert und nahezu gar nicht runter reguliert werden in ihrer Durchblutung
Anpassung des Herz − zeit −Volumen =Herzfrequenz × Schlagvolumen ↪ normal: 70 Schläge pro Minute * 70ml pro Schlag = 4,9L ungefähr das ganze Blut wird pro Minute einmal durch den Körper gepumpt Variation des Gefäßdurchmessers Regulation der Blutzufuhr zu den einzelnen Organen = Blutzufuhr erhöhen / senken / konstant halten o Myogene Regulation: Kontraktion / Relaxation glatte Muskulatur um die Gefäße = BaylissEffekt: erhöhtem Blutdruck Arteriole dehnt sich Kontraktion wirkt Dehnung entgegen Durchblutung kann konstant gehalten werden o Metabolische Regulation: (erhöhte) Konzentration Stoffwechselendprodukte (z.B.: Laktat) (dadurch teilweise auch pH Änderung z.B.: bei hoher Kontration H+) o Chemische Regulation: Epithelzellen in Gefäßen geben selbst Stoffe ab und regulieren dadurch den Gefäßdurchmesser o Nervale Regulation: Parasympathikus (Nervus vagus) + Sympathikus können Gefäße eng / weit stellen o Hormonale Regulation: am häufigsten Adrenalin und NorA Verengung Gefäße Extremitäten weniger durchblutet o Beeinflussung des Gefäßwiderstandes (Widerstand den eine Arterie / Vene dem fließenden Blut entgegensetzt)
Abhängig vom Blutvolumen V (pro Zeiteinheit ∆t):
I=
V ∆t
Abhängig von der Druckdifferenz ∆P und dem Widerstand R:
(Ohmsches Gesetz) Abhängig von der mittleren Strömungsgeschwindigkeit Gefäßquerschnitt Q: I =´v ×Q
I=
∆P R
v´ und dem
Bei kleiner werdendem Gefäßquerschnitt (‼! Kapillaren sind zwar einzeln betrachtet klein, haben insgesamt gesehen aber einen größeren Querschnitt als einzelne große Gefäße (z.B.: Aorta)) nimmt die Strömungsgeschwindigkeit zu = Kontinuitätsgleichung Der Strömungswiderstand ist abhängig vom Gefäßradius r, der Druckdifferenz ∆P, der Viskosität v und der Länge l:
I=
r 4 × π × ∆ P (Hagen-Poiseuillesches 8× v ×l
Gesetz)
Lungenkreislauf o Gegenteiliges Verhalten als in anderen Organen: schlecht belüftete Lugenabschnitte (schlechte Ventilation) = Hypoxie niedriger pO2 auch die Durchblutung (Perfusion) wird heruntergefahren (sonst: schlechte Sauerstoffzufuhr erhöhte Durchblutung) o Kapillaren haben geringen Gefäßdruck gehört zum Niederdrucksystem Arteriovenöse Anastomose: Kapillarbett wird verschlossen (z.B.: Haut im Sommer / Winter viel Durchblutet = überschüssige Energie abgeben; wenig durchblutet Energie sparen)
↪ ganzes System aus Arteriolen über Kapillaren oder Metarteriolen zu Venolen und Venen = terminale Strombahn
BLUTSTRÖMUNGEN:
Systole: Kontraktion Herzmuskel = Ausströmen Blut aus der linken Kammer ( Aorta) und der rechten Kammer ( Lungenarterie) ↔ Diastole: Erschlaffen Herzmuskel = Einströmen Blut in linken / rechten Vorhof / Kammer Blutfluss Venen o Bringen Blut von den Extremitäten hoch zum Herzen müssen gegen die Schwerkraft arbeiten o Arterien / Muskeln liegen so nah an Venen, dass ihr pulsierende
Blutstrom das Blut in den Venen nach oben drückt o Am Thorax wird Unterdruck erzeugt, wenn das Blut aus dem Herz gepresst wird zieht venöses Blut hoch Venenklappen in mittelgroßen Venen verhindern distalen Rückfluss des Blutes
o Laminare Strömungen: „ganz normale“ gradlinige Strömungen des Blutes Turbulente Strömungen: kleine Verwirbelungen in den Blutströmungen an den Rändern der Gefäße höhere Reibung als in der Mitte durch zu schnelle Fließgeschwindigkeit / zu hohe Viskosität Aufwirbelungen
Einfluss auf Entstehung von turbulenten Strömungen (Reynoldzahl): Innendurchmesser Gefäß, mittlere Strömungsgeschwindigkeit, Dichte Blut, Viskosität Blut
ERREGUNGSBILDUNGSSYSTEM / ERREGUNGSLEITUNGSSYSTEM:
Spontane Depolarisation der Schrittmacherzellen im Sinusknoten löst AP aus 1. Kontinuierlicher langsamer Calcium-Einstrom + erschwerter Kalium Ausstrom positive Ladungen häufen sich an 2. Irgendwann ist die Schwelle (Alles-oder-Nichts-Prinzip) überschritten AP ↪ Sympathikus: schnellere Positivierung Ruhemembranpotential = erhöhter Ca2+-Einstrom schneller AP ↪ Parasympathikus: genau gegenteilig AP trifft auf den artrioventrikularen Knoten (AV-Knoten) AV-Knoten leitet das AP durch das His-Bündel in den rechten und linken Ventrikel (sonst Ventrikel und Atrium elektronisch voneinander isoliert) Purkinje-Fasern leiten AP an die einzelnen Myokardzellen durch Glanzstreifen miteinander verbunden AP kann sich ausgehend von einer Muskelfaser sehr schnell auf andere übertragen Aktionspotentiale sind sehr langandauernd sehr lange Refraktärzeit (Plateauphase) = Ca2+Einstrom Herz schützt sich selbst vor zu schneller Erregung hintereinander kein Tetanus (andauernde Kontraktion) möglich
ELEKTROKARDIOGRAMM (EKG):
P-Welle: Vorhöfe werden erregt Vorhöfe vollständig erregt Spannung = Null Ladungsdifferenzen sind = 0 PQ-Strecke: Erregung bildet sich über AV-Knoten, His-Bündel, Purkinjie-Fasern aus = 0, da keine Änderung des Erregungszustandes QRS-Komplex
o o o
Q-Zacke: Teile des Septums werden erregt R-Zacke: Verteilung der Erregung über den gesamten Herzmuskel S-Zacke: Depolarisation des subepikardialen (kleiner Teil unterhalb des
Epikards) Teil des Herzens ST-Strecke: Ventrikel komplett erregt EKG = 0 T-Welle: Repolarisation des Herzens Extremitäten Ableitung nach Einthoven o Messung der Potentialdifferenz = EKG entweder zwischen rechtem und linken Arm (Einthoven I) / linken Arm + rechtes Bein (Einthoven II) / linken Arm + linken Bein (Einthoven III)
BLUTGEFÄSSE:
Kontinuierlich ↔ diskontinuierlich o Kontinuierliche Endothel: nur sehr enge tight-junctions zwischen Endothelzellen parazellulär (zwischen die Zellen hindurch) ist kein Transport mehr möglich nur kleine lipophile Moleküle können durch die Membran hindurch diffundieren / größere oder hydrophile Moleküle brauchen Carrier = Blut-Hirn-Schranke o Fenestriert: auch größere oder hydrophile Moleküle können durch offene Fenster parazellulär hindurch diffundieren o Diskontinuierlich kann auch sein, dass die Basalmembran ganz fehlt oder an einigen
Stellen unterbrochen ist Windkesselfunktion: Gefäße sind elastisch (besonders Aorta) und können sich ausdehnen pulsierende Blutstrom kann kontinuierlich weitergegeben werden Venöser Unterdruck am Herzen Vena cava muss stark am umliegenden Gewebe befestigt sein, damit der Unterdruck sie nicht verschließt
LYMPHGEFÄSSE:
Arterielles Blut gibt Flüssigkeit mit Nährstoffen usw. an Gewebe ab Venen nehmen nur 90% der Flüssigkeit wieder auf restlichen 10% nehmen die Lymphgefäße wieder auf und geben sie später wieder an Blutsystem (Venen) ab Flüssigkeit im Lymphsystem = Lymphe Beteiligt an der Immunabwehr transportieren Lymphozyten (Untergruppe der Leukozyten) Fettaufnahme aus dem Darm
HERZARBEIT:
Längenänderung Skelettmuskel = Volumenänderung Myokard | Kraftänderung Skelettmuskel = Druckänderung Myokard Ruhedehnungskurve (RDK) o Dehnungsgrad des Myokards durch passive Dehnung = Bluteinstrom o Mit zunehmender Dehnung mehr Kraft notwendig um Ventrikel mit größerem Volumen zu füllen Von der Ruhedehnungskurve aus zwei verschiedenen Kontraktionen o Isobare Kontraktion = Druck konstant + Volumenänderung o Isovolumetrische Kontraktion = Volumen konstant + Druckänderung Kraftentwicklung Herz = Druckentwicklung von Füllungszustand abhängig Bei normalen Füllungszustand (140ml) Punkt auf der isobaren (IBM) und isovolumetrischen (IVM) Maximum-Kurve = Endpunkte der Unterstütznugskontraktion = U-Kurve (U) Herzaktion 1. Startet bei einer Füllung von 140ml isovolumetrische Kontraktion = alle Klappen geschlossen = Druck nimmt zu (Strecke A-B) 2. Übersteigt Druck im Ventrikel den der Aorta (80mmHg) Öffnung Aortenklappe = Blut wird ausgetrieben 3. Druck und Volumen ändern sich gleichzeitig Druck nimmt zu + Volumen nimmt ab = auxotone Kontraktion (Strecke B-C) 4. Ende, wenn Druck/Volumen die UKurve schneiden 5. Aortenkappe schließt Druck fällt ab bis RDK 6. Füllungsphase (Strecke D-A) ↪ Diastole: Erschlaffungsphase C-D + Füllungsphase D-A ↪ Systole: Anspannungsphase A-B + Austreibungsphase B-C Anteil verbleibendes Blutvolumen im Ventrikel nach Diastole (enddiastolische Volumen) = Ejektionsfraktion 50% Druckunterschied entscheidet ob Herzklappen geöffnet oder geschlossen Höheres Füllungsvolumen Ventrikel = Vorlast Herz reagiert autonom = größeres Volumen wird ausgetrieben = Frank-Starling-Mechanismus
Erhöhter Druck in der Aorta = Nachlast Herz reagiert autonom = Frank-Starling-Mechanismus Beeinflussung o Inotrop Kraft o o
Chronotrop Frequenz Dromotrop Überleitungszeit ↪ positiv durch Sympathikus / negativ durch Parasympathikus
↪ Sympathikus-Einfluss auf die Herzaktion...