Title | Blut - Zusammenfassung Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie I |
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Author | Mishel Ishak |
Course | Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie I |
Institution | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
Pages | 5 |
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Die Zussamenfassung des Blutes (Physiologie )...
Blut Zusammensetzung: 1. Plasma - Wasser - Ionen - Organische Moleküle Aminosäuren Proteine Albumine, Globuline, Fibrinogen Glucose Lipide Stickstoffhaltige Abfallstoffe - Spurenelemente und Vitamine - Gase CO2 und O2
2. Zelluläre Bestandteile - Erythrocyten - Leukozyten Lymphozyten, Monozyten, Neutrophile, Eosinophile, Basophile - Thrombozyten
Funktionen des Blutes a. Gastransport (O2 und CO2) zwischen Lungen und Gewebe bzw. umgekehrt b. Transport von Nährstoffen (GIT Leber, Transport zwischen en Geweben) c. Transport von Metaboliten zum Zielorgan (z.B. von Lactat vom Muskel zur Leber oder Herz) d. Transport von Stoffwechsel-Endprodukten (z.B. Harnstoff von Leber zur Niere) e. Transport von Hormonen f. Wärmetransport g. Abwehrfunktion: Transport von Leukozyten, Immunglobinen und weiteren Abwehrstoffen h. Koagulation: Schutz vor Blutverlust i. Aufrechterhaltung der Homöostase in der Gewebsflüssigkeit: Isotonie j. Aufrechterhaltung der hydraulischen Kraft z.B. bei der Nierenfiltration Zusammenhang Blut, Plasma, Serum: Vollblut: Probenentnahme in Anwesenheit von Antikoagulantien (z.B. Citrat, EDTA, Heparin) Blutplasma: Nicht gerinnbares Vollblut wird ausreichend zentrifugiert (Überstand = Leukozyten) Blutserum: Geronnenes Vollblut stehen lassen oder leicht zentrifugieren - Überstand = Plasma – Gerinnungsfaktoren) Blut (7% der KM) mit… … flüssigen Bestandteilen = Blutplasma (52%) …festen Bestandteilen = Blutkörperchen (48%) Hämatokrit = %-Anteil der festen Blutbestandteile am Gesamtvolumen - Mensch (40-50%), Hund (44-52%), Bei Vollblut höher als bei Kaltblut, Rind (30%) 1kg Blutplasma besteht aus: 900-910g Wasser 65-80g Proteine 10.15 g Elektrolyte, Kohlenhydrate, Lipide, Nicht-Protein-StickstoffVerbindungen Viel Natrium und Chlorid, hoher Proteinanteil
Funktion der Plasmaproteine 1. Nährfunktion: ca. 200g Protein sind kolloidal gelöst, schnell verfügbare Proteinreserve 2. Transportfunktion: Von niedermolekularen Substanzen. z.B. Fettsäuren, AS, Hormone, Calcium 3. Pufferfunktion: Ampholytcharakter der Proteine wichtig für die pH-Regulation 4. Kolloidosmotischer Druck: Trotz geringer molarer Konzentration der Proteine (=geringer osmotischer Wert) relativ hoher effektiver Druck durch Kolloidbildung (Suspensionsform) der Proteine 5. Blutgerinnung: Fibrinogen und Prothrombin 6. Abwehrfunktion: Immunglobine Nicht-Protein-Stickstoff-Verbindungen - Harnstoff: Endprodukt des Protein- und AS-Stoffwechsels Wiederkäuer Besonderheit: Ruminohepatischer Kreislauf - Hippursäure: Entgiftungsprodukt der Benzoesäure aus dem GIT bei Pflanzenfressern - Kreatinin: Abbauprodukt von Kreatin aus dem Muskel-Stoffwechsel - Harnsäure: Abbauprodukt des Purinstoffwechsels bzw. des AS-Stoffwechsels bei Vögeln Kohlenhydrate - Blut der Vena portae führt der Leber verschiedene Monosaccharide zu: Glucose, Galactose, Fructose - Nach der Leberpassage führt das Blut der Vena hepatica ausschließlich Glucose - Glucose-Werte: Monogastriden 4-7 mmol/l und Wiederkäuer 2-4 mmol/l - Regulation über Insulin (B-Zellen) und Glucagon (A-Zellen) aus dem endokrinen Pankreas Lipide und weitere Inhaltsstoffe - Aus Nahrung über Darmwand und Lymphe als Chylomikronen ins Blut (Lipoproteine: Triacylglycerine 90%, Phospholipide 4%, Cholesterin 5%, Proteinhülle) - Einteilung entsprechend der Dichte VLDL (very low density lipoproteins) LDL (low density lipoproteins, Cholesterin-reich) HDL (high density lipoproteins) - Lang- und kurzkettige Fettsäuren (an Albumin gebunden) - Ketonkörper (vor allem bei Hungerzustand) - Milchsäure (vor allem bei Leistung) - Blutfarbstoffe (Carotinoide, Bilirubin Ikterus, Gelbsucht)
Zelluläre Bestandteile des Blutes Hämatopoese Das hämatopoetische System besteht aus Knochenmark und Lymphgewebe: - Teilungsaktivstes Gewebe im Körper - Alle Blutzellen stammen von pluripotenten Stammzellen - Effiziente Regulation: Neubildung pro Liter Blut und Tag 2,5 Mrd. Erys und Thrombos Erythropoetin: Aus Niere, beeinflusst Wachstum und Differenzierung der Erys Thrombopoetin: aus Leber, beeinflusst Wachstum und Differenzierung der Megakaryocyten Interleukine, Stammzellfaktor: Aus Endothel, Fibroblasten und Leukozyten, beeinflussen Wachstum und Differenzierung aller Typen von Blutzellen Mobilisierung von hämatopoetischen Stammzellen
Erythrocyten Trägerzelle des Hämoglobins (5 µm) - Kernhaltig und oval bei Fischen, Amphibien, Reptilien und Vögeln - Rund und bikonkav und ohne Zellkern bei Säugern (daher kein normaler Stoffwechsel sondern nur Glykolyse einschließlich Pentosephosphatweg) Viskosität Hämatokrit: Je höher der Hämatokrit, desto zähflüssiger wird das Blut. Weitere Faktoren sind die Deformierbarkeit, Aggregation und das Plasma Anomale Viskosität: Je schneller die Fließgeschwindigkeit, desto geringer ist die scheinbare Viskosität Geldrollenphänomen In schnell durchströmten kleinlumigen Gefäßen sinkt Viskosität mit abnehmendem Durchmesser (6µm) Kamele: „Football-Form“ der Erys: Anpassung des Sauerstofftransportsystems an Leben in großen Höhen Hämoglobin 450 g/l, höhere O2-Affinität Erys sehr klein, kurze Diffusionswege Kein erhöhter Hämatokrit Plötzliche Wasseraufnahme ohne Toxikation Osmotische Resistenz erhöht
Anämien
Verminderung der Anzahl und/oder Masse - Der Erythrocyten - Des Hämoglobingehaltes insgesamt oder einzelner Erythrocyten - Der sauerstoff-Transportkapazität Die Gesamtkapazität für den Sauerstoff-Transport wird reduziert
Regenerative Anämie Hämorrhagische Anämie - Blutverluste - Parasiten - Thrombocytopenie Hämolytische Anämie - Lebererkrankungen - Vergiftungen Intravaskuläre Hämolyse - Leptospiren - Babesin
Nicht regenerative Anämie Störungen der Erythropoese - Nieren-, Leber- Erkrankungen - Vitamin B12-Mangel - Eisen-Mangel - Vergiftungen - Knochenmark-Erkrankungen - Karzinome
Eisen-Stoffwechsel und Erythropoese: Eisen aus Nahrung Transport über Transferrin Im Knochenmark notwendig zur Synthese von Hämoglobin ( Fe Häm Hb Erythropoese Erythrocyten) Häm aus Hb wird zu Bilirubin abgebaut in Milz und über Leber mit Galle ausgeschieden
Hämoglobin Protoporphyringerüst aus 4 Pyrolringen mit zentralem Eisen-Atom 2a und 2ß Ketten Sauerstoffbindung verändert die Struktur und die Funktion - T-From „tense“ Desoxyhämoglobin R-Form „relaxed“ Oxyhämoglobin
Physiologischer Nutzen: Bohr-Effekt: Verbesserte O2-Aufnahme in der Lunge, verbesserte O2-Abgabe im Gewebe Haldane-Effekt: Verbesserte CO2-Abgabe in der Lunge, verbesserte CO“-Aufnahme im Gewebe Lebensdauer der Erythrocyten: - 120 Tage, ca. 25 Billionen in 5l - Erythropoetin: Hormon, das die Blutbildung fördert - Hämolyse: Zerstörung der Ery-Membran, dadurch Freisetzung des Hämoglobins Leukozyten
Erythrozyten
Feste Bestandteile im Blut Leukozyten Lymphozyten (30%), Granulozyten (66%), Monozyten (4%) Thrombozyten Thrombozyten - Keine Zellen sondern nur Membransäckchen - Abschnürung von Knochenmarksriesenzellen - Enthalten Lysosomen, Gerinnungsfaktoren und vasokonstriktorische Substanzen (Nor)-Adrenalin - Aktiviert mit Podozyten-Ausläufern
Hämostase (=Blutstillstand) Mechanismen 1. Vasokonstriktion Verringerung des Blutflusses: neuronale Reflexe, myogene Spasmen, humorale Faktoren) Abhängig von Art und Umfang der Verletzung Minuten bis Stunden 2. Zelluläre Hämostase: Bildung eines Thrombozytenaggregats (primärer „weißer“ Thrombus) Kollagen bindet und aktiviert Thrombozyten Plättchenfaktoren werden freigesetzt 3. Plasmatische Hämostase: Blutgerinnung (sekundärer „roter“ Thrombus) Gerinnungskaskade mit über 50 Faktoren, aktivierte Form durch a markiert (häufig Proteasen) 4. Bildung von Bindegewebe (endgültiger Verschluss) Extrinsischer und intrinsischer Weg: Auslösen durch Wandschaden und Beschleunigung durch Kollagen Prothrombin Thrombin - Thrombokinase wird gebildet durch Akzelerin und den StuartPower Faktor Thrombin bewirkt Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin Gerinnungsfaktor 8 führt zur Vernetzung des Fibrins Oft Calcium für die einzelnen Schritte nötig Gerinnungshemmend: Cumarinderivate Rattengift Hirudin (Blutegel) Acetylsalicylsäure (Aspirin) hemmt Aggregation der Thrombozyten (Thromboxan A2 sinkt) Calcium-Chelat-Bildner Hemmung der Thrombinaktivität: Antithrombin, Hirudin, Anophelin, ThrombinInhibitoren Fibrinolyse: Plasmin spaltet das quervernetzte Fibrin in seine Fibrinspaltprodukte...