Exzerpt Davis Moore 1967 PDF

Title Exzerpt Davis Moore 1967
Author Kimberly Eder
Course Grundzüge der Soziologie I
Institution Universität Leipzig
Pages 3
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Summary

Exzerpt...


Description

Exzerpt Thema Bibliografische Angaben

Anmerkungen

Funktionalismus und Systemtheorie I Davis, K. & W.E. Moore, 1967 [1948]: Einige Prinzipien der sozialen Schichtung. S. 346–357 in: Heinz Hartmann (Hrsg.), Moderne amerikanische Soziologie. 2. Aufl. Stuttgart: Enke. Kimberly Eder, Seminar B Grundzüge der Soziologie II

Seite 396/7

Thema Die funktionale Notwendigkeit der Schichtung

Aussage „Als funktionierender Mechanismus muss eine Gesellschaft ihre Mitglieder irgendwie auf soziale Positionen verteilen und sie veranlassen, die damit verbundenen Pflichten zu erfüllen.“ „Ein Wettbewerbssystem betont besonders die Motivation, die zum Erwerb von Positionen drängt, während ein nicht auf Wettbewerb orientiertes System unter Umständen derjenigen Motivation größere Bedeutung beimisst, die zur Erfüllung der zur jeweiligen Position gehörigen Pflichten antreibt.“ „Belohnungen und ihre Verteilung werden Bestandteil der sozialen Ordnung und verursachen so eine Schichtung.“

Eigene Notizen Gesellschaft muss Motivierung auf zwei verschiedenen Ebenen geben; Sozialordnung im ständigen Wandel durch neue Individuen und deren weg sterben; Jedes System bedarf beider Typen an Motivation; Soziale Einordnung einfacher, wenn es egal wäre, wer welche Position einnimmt (aber in Wirklichkeit meist spezielle Begabung oder Ausbildung nötig)

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Belohnungsarten nach Positionen

Die Belohnungen „bestehen aus den mit der Position verbundenen Rechten und … ihrem Zubehör oder ihren „Zugaben“. Oft sind die Rechte, manchmal auch deren Begleiterscheinungen, mit den Positionspflichten funktional verbunden.“ „Soziale Ungleichheit ist somit ein unbewusst entwickeltes Werkzeug, mit dessen Hilfe die Gesellschaft sicherstellt, dass die wichtigsten Positionen von den fähigsten Personen gewissenhaft ausgefüllt werden. Daher muss jede Gesellschaft, ob primitiv oder komplex, das Prestige und die Beurteilung verschiedener Personen unterschiedlich ausfallen lassen und somit ein gewisses Maß institutionalisierter Ungleichheit aufweisen.“ Höchster Rang und beste Belohnung bei Positionen, „(a) die größte Bedeutung für die Gesellschaft haben und (b) die größte Begabung oder die beste Ausbildung erfordern.“ „Wenn eine Position ohne Schwierigkeiten besetzt werden kann, braucht sie trotz ihrer Bedeutung nicht hoch belohnt zu werden.“

Belohnungsarten: 1. Dinge, die dem Lebensunterhalt und der Bequemlichkeit dienen 2. Beitrag zur Unterhaltung und Zerstreuung 3. Förderung individueller Selbstachtung und Entwicklung

Soziale Ungleichheit als Werkzeug

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Die zwei Determinanten des Ranges einer Position Unterschiede in der funktionalen Bedeutung

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Relative Knappheit geeigneten Personals

„Sind aber die nötigen Fertigkeiten wegen der Knappheit der betreffenden Begabung oder wegen der Ausbildungskosten „Mangelware“, dann muss die funktional bedeutsame Position eine Anziehungskraft

= allgemeine Funktion der Ungleichheit

a) Funktion + Frage der relativen Wichtigkeit

b) Mittel + Problem der Knappheit funktionale Bedeutung notwendig, aber nicht hinreichender Grund für hohen Rang

Beispiel: Medizin

Erklärung von Verschiedenheiten

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Gesellschaftliche Hauptfunktionen und soziale Schichtung

besitzen, die sie im Wettbewerb mit anderen Positionen bestehen lässt.“ „Positionen, die in einer Gesellschaft wichtig sind, mögen in anderen unwichtig sein, da die Probleme, denen eine Gesellschaft sich gegenübersieht, aber auch der Grad ihrer inneren Entwicklung unterschiedlich sein können.“ „Durch Glaube und Ritual werden die gemeinsamen Ziele und Werte mit einer durch konkrete, heilige Objekte symbolisierten Vorstellungswelt verbunden, die wiederum mit den Tatsachen und Bewährungsproben im Leben jedes einzelnen Menschen sinnhaft verkettet ist.“ „Selbst in einer Säkulargesellschaft muss irgendein System bestehen, das die letzten werte integriert, für ihre ritualistische Kundgabe sorgt und jene emotionale Anpassung zuwege bringt, die nach Enttäuschung, Tod und Unglück zustande kommen muss.“ „Von innen gesehen, bestehen die Hauptfunktionen einer Regierung darin, als letzte Instanz die Durchsetzung der Normen zu überwachen, Entscheidungen über widerstreitende Interessen zu treffen, sowie die Gesamtplanung und -lenkung der Gesellschaft auszuüben. Als äußere Aufgaben obliegen ihr zusätzlich Kriegführung und Diplomatie.“ „Nicht Einkommen ist die wichtigste Quelle von Macht und Prestige, sondern Eigentum an Kapitalgütern.“ „In einem System, das Privateigentum an Wirtschaftsunternehmen zulässt, kann Einkommen, das nicht in den Konsum fließt, zur Entstehung von Kapital führen.“ „Mit dem Fortschreiten der sozialen Differenzierung bei gleichzeitiger Beibehaltung der Erbfolge entwickelte sich dann das freie Eigentum, und es wurde möglich, für Eigentum allein eine Belohnung zu erlangen.“

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Variationen innerhalb von Schichtungssystemen

„Da auf technischer Ebene ausschließlich eine Beschäftigung mit Mitteln erfolgt, muss eine rein technische Position letztlich Positionen religiöser, politischer oder wirtschaftlicher Natur untergeordnet sein.“ Das Ausmaß der Spezialisierung beeinflusst „die Grundlage der Auswahl der Bewerber für die verschiedenen Positionen. Typ und Gegentyp: spezialisiert – unspezialisiert.“

„Eine Gesellschaft kann auch den familialen

geistiges Vermögen der meisten Menschen ausreichend, Ausbildung mühevoll und kostspielig, hohe Belohnung notwendig (1) Religion

Glaube an transzendente Ziele und übernatürliche Wesen in keiner Gesellschaft gänzlich zerstört (2) Staat und Regierung organisiert durch Gesetz und Autorität in der wirklichen Welt, handelt als Vertretung des gesamten Volkes, besitzt Kontrollrechte über alle Individuen innerhalb des staatlichen Territoriums (3) Reichtum, Eigentum und Arbeit Wahrscheinlich ursprünglich Belohnung für gute Verwaltung

(4) Technisches Wissen

a) Spezialisierungsgrad beeinflusst Vielfalt der Macht- und Prestigeabstufungen + Hervorhebung bestimmter Funktionen

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Äußere Bedingungen

Mischtypen

Funktionen besondere Bedeutung beimessen – etwa in verhältnismäßig undifferenzierten Gesellschaften, wo wegen einer hohen Sterblichkeitsziffer starke Fruchtbarkeit erwünscht ist und die Verwandtschaftbeziehungen zu Hauptgrundlagen der sozialen Organisation werden. Haupttypen: familial, autoritär (theokratisch), kirchlich und totalitär, weltlich und kapitalistisch“ „Die sogenannte Größe der sozialen Distanz zwischen Positionen, bezogen auf die gesamte Ausdehnung einer Skala, sollte sich quantitativ messen lassen. Typ und Gegentyp: egalitär -skalar.“ Einkommensunterschiede und „Chancen, von einer Sprosse der sozialen Struktur zur anderen zu gelangen“ „Typ und Gegentyp: mobil (offen) und immobil (geschlossen)“ „Maß der „Klassensolidarität“ (oder des Vorhandenseins spezieller Organisationen zur Förderung von Klasseninteressen)“ „Typ und Gegentyp: organisierte Klasse – unorganisierte Klasse“ „Mit dem Anwachsen des kulturellen Erbes wird eine stärkere Spezialisierung notwendig“  Mobilität steigt, Schichtensolidarität lockert sich, Wechsel in der Vorrangigkeit der Funktionen „Die Schichtenstruktur wird zu einem gewissen Grad auch davon beeinflusst, ob offene Konflikte oder freie Handelsbeziehungen oder kultureller Export zu anderen Gesellschaften gegeben sind.“ „Ist eine Gesellschaft klein an Umfang, so ist der erreichbare Grad der Funktionsspezialisierung, der Trennung der verschiedenen Schichten und der Ungleichheit geringer.“ „Der vorliegende Aufsatz sollte zeigen, wie man zu einer systematischeren Klassifizierung gesellschaftlicher Mischtypen gelangen könnte.“

b) Vorrang einer Funktion

c) Maß der vergleichsweisen Unterschiede

d) Grad der Mobilitätschance

e) Ausmaß der Schichtensolidarität

a) Stufe der kulturellen Entwicklung

b) Stellung im Hinblick auf andere Gesellschaften

c) Größe der Gesellschaft

Wegen etlichen Variationsweisen stellt jedes einzelne System eine Mischform dar, das sich aus diesen Möglichkeiten ergibt....


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